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Auf dem Rueckweg


 

Auf dem Rueckweg

20. November 2018
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Nun ist es tatsaechlich soweit – nach 5 Monaten auf See - allein auf See - hat Susanne Huber-Curphey den 180sten Laengengrad und damit die Datumslinie überschritten und befindet sich quasi auf dem Rückweg. 19 479 Seemeilen hat zweifache TO-Preistraegerin bisher auf ihrer Einhand-Weltumsegelung zurückgelegt und ist immer noch bei bester Laune und vor allem Gesundheit. 

Doch der Weg hierher war nicht einfach. Zuletzt schreibt Susanne Huber-Curphey von ihrer Rundung der suedwestlichsten Ecke Neuseelands: 

"Am frühen Nachmittag des 31. Oktober lag das Riff von 'South Trap' exakt beim Durchzug der Kaltfront an backbord querab. Regenböen mit Stärke Acht und tiefhängende dunkle Wolken nahmen uns noch immer jede Sicht, ab und zu sprühte Gischt übers Boot. Aber der heftige Nordwestwind flaute ab und drehte langsam auf West. Vom Land in unserer Nähe war nichts zu sehen, auch nichts vom gefährlichen Riff. GPS sagte mir die exakte Position, also konnte ich den Kurs ändern und mit bald aufkommendem Südwest rauschte Nehaj ab nach ONO. Das war perfektes Timing für Stewart Island am Tag 139, aber es war auch verdammt knapp. Die mysteriösen Delphine die Moitessier vor den Riffen warnten habe ich nicht getroffen, die putzigen Seehunde auch nicht. Unser Wetter war dafür wohl zu heftig. 

Als sie das 'Cape Puysegur', das südwestliche Ende von Neuseeland rundete, hätte es ständige Sturmwarnung gegeben, schreibt Susanne Huber-Curphey und erwähnt dabei schon fast lapidar, dass das Kap doch einen recht schlechten Ruf habe. Bei Nordwestlage wurden 50 Knoten Wind vorhergesagt. Für den Wind beziehungsweise die Düse sorgt die Bergkette der Südinsel Neuseelands. Über ihren Kurs berichtet sie: „Lange habe ich auf der Seekarte herum gepuzzelt, ob mein weiter Schlag am Tag 135 in den Süden der Tasman Sea bereits auf halber Strecke wirklich Sinn machte. Denn der schließlich aufkommende NW hätte uns knapp vor der Küste wohl heftig ums Cape Puysegur nach Süden gepustet. Aber noch vier Tage zuvor war mir das Risiko auf diesen Wind zu hoffen zu groß und es beruhigte mich enorm, zu wissen, dass ich im Südsturm am Tag 136 locker nach Nordosten ablaufen konnte. Zudem könnte ich nach dem Durchzug der Kaltfront bei SW-Sturm vor einer Leeküste extrem exponiert sein und in große Gefahr kommen. Meine Ansteuerung auf Ostkurs erschien mir als wesentlich sicherer. Jeder Seemann weiß, dass die Küste die größte Gefahr der Seefahrt ist.“

Zwei von drei Kaps hat sie nun gerundet (wobei es eigentlich ja doch weit mehr waren) und wohlbehalten die Weiten des Pazifiks erreicht. Eines aber liegt noch vor ihr, das legendäre Kap Hoorn. 

Der Stille Ozean, dass Susanne sich auf ihn und seine Größe freut, zeigt deutlich das Zitat, das sie ihrer letzten Nachricht vorweg gestellt hat: - „Der Mond wirft seinen leuchtenden Glanz auf das Kielwasser. Das Riff ist passiert … und der Weg ist frei bis zum Hoorn.“ „Frei an Steuerbord, frei an Backbord, frei überall.“ (B. Moitessier, La Longue Route Seiten 122+128)

Dann kommt das letzte Kap, das legendäre Kap Hoorn. 

Neben Susanne sind noch drei weitere Seglerinnen zurzeit auf Solofahrt: Suzie Goodall (Golden Globe) auf DHL Starlight, Jeanne Socrates auf Nereida und  Asia Pajkowska auf FanFan. Da bleibt nur noch ein Kommentar als letzter Gruß:  „Wer weiß, wir vier könnten fast gleichzeitig Kap Hoorn runden. Wir sind gespannt!“

Susann Huber-Curpheys Solofahrt lässt sich auf verschiedenen Tracks verfolgen: 

Wie bisher via Amateurfunk:
http://shiptrak.org mit meinem Rufzeichen N1QFE 
Mit ihrem Satelliten Tracker:
https://eur-share.inreach.garmin.com/nehajhuber
Auf der 'Longue Route Event Map':
https://maps.sail.cloud/Home/Event/19

Weitere Tracks:  
Suzie GoodallJeanne Socrates,  Asia Pajkowska

Und natürlich unser zweiter TO-Segler bei der Longue Route - Georg Schimmelpfennig

 


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