Liebe Ute, ich denke auch, dass ueber Guenter noch nicht alles gesagt ist. Sein Verhaetlnis zum TO war wohl etwas gespalten. Vielleicht kann man deshalb von offizieller Seite nichts erwarten . Aber viele Segler, die durch den Panama Canal gekommen sind, haben sich zunaechst mal unter seine Fittiche begeben. Und wenn man unter den Klippen von Contadora, auf denen sein schoenes Haus stand, geankert hat, konnte man sicher sein, bald eingeladen zu werden zum Sundownder oder zum Abendessen. Und wehe, man hat sich ueberhaupt nicht gemeldet bei ihm, dann musste man damit rechnen, einen Anschiss verpasst zu bekommen - aber immer mit einem zwinkernden Auge. Guenter war viele, viele Jahre lang Anlaufstelle fuer Segler mit oder ohne Probleme. Und er hat immer geholfen! Und er wusste auch immer Rat! In Panama sind die Verhaeltnisse nicht unbedingt durchschaubar fuer uns Europaeer. Aber Guenter wusste genau, wie es dort lief. Und er hatte sich ein soziales Netzwerk geschaffen, das er immer aktivierte, wenn es notwendig war. Als unser Watermaker in Guatemala abhanden kam, schickte uns West Marine einen neuen nach Panama. Aber der lag dort im Zoll. Also keine einfache Angelegenheit, ihn dort loszueisen ohne die ueblichen “side effects”. Als Guenter davon hoerte, nahm er die Sache sofort in die Hand und setzte seine Verbindungen ein. In kuerzester Zeit war der Watermaker bei uns an Bord. - Das ist nur ein Beispiel unter vielen, das zeigen soll, dass Guenters Tod ein Verlust ist fuer die Langzeitsegler -Gemeinde. Seine Ratschlaege bezueglich Funkanlagen waren immer wertvoll. Da hatte er richtig Ahnung davon. Wie oft hatte er mich gefragt “Hast du Deine Antenne und die Anschluesse poliert? - Funksignale kann jeder empfangen mit einem Feudel. Aber Senden ist das Problem!” Das war einer seiner Sprueche. Andere waren weniger wertvoll, vor allem, wenn er sich als Mediziner oder Sanitaeter ausgab. Und auch seine Kommentare zu Maschinenproblemen konnte man meist vergessen. Aber das war wohl jedem bald klar. Wichtig war, dass er uns nicht alleine gelassen hatte. Vor allem schaffte er es, Segler miteinander in Verbindung zu bringen, die dann auf der Funke ihre Probleme diskutieren konnten. Maria und ich denken mit Vergnuegen an die Besuche bei ihm und auch an manche Funkrunde. Er war zeitweise ein wichtiges Element in unserem Seglerdasein im Pazifik. Ich glaube schon, dass er eine schmerzliche Luecke hinterlassen hat. Klaus Ludus amoris
Klaus Häussler
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