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letzter Beitrag 21.05.12 um 11:16 von guk
Wer hat Erfahrung mit Inmarsat-Handy isatphonePro?
13 Antworten
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21.01.12 um 16:02 |
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Wir planen einen Mittelmeertörn außerhalb des Seegebiets A1.
Für die GMDSS-Alarmierung ist eine EPIRB an Bord.
Für alle Notfälle bzw. Kommunikationswünsche unterhalb der Kathegorie Seenotfall
wollen wir uns ein Satellitenhandy anschaffen.
Im PALSTEK wurde kürzlich das isatphonePro sehr gelobt:
günstigere Kosten und theoretisch stabilere Verbindung als Iridium,
arbeitet über geostationäres Inmarsat-System..
Nun meine Frage:
Hat das schon jemand ausprobiert?
Die PALSTEK-Reaktion will den Praxistest noch nachholen,
doch die Veröffentlichung liegt vermutlich nach unserem Törn!
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22.01.12 um 11:22 |
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Hallo,
gleich vorweg, ich habe noch keins von beiden Geräten. Als das IsatPhonePro auf dem Markt kam, haben wir uns auch dafür interessiert und haben versucht Erfahrungsberichte zu finden, es gibt leider kaum welche.
Wir haben einfach mal einen Händler angeschrieben, welches er uns Empfehlen würde, es kam eine klare absage zum IsatPhonePro
Die Begründung lautete:
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schlechter bis kein Verbindungsaufbau (Netzeinwahl) wenn es in Bewegung ist
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die Handy Antenne muss gut ausgerichtet werden
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die Netzabdeckung ist auf den Ozeanen nicht so wie es von Inmarsat angegeben wird (betrifft nicht nur das Handy)
Wie man uns schrieb könnte man 1 + 2 durch eine Externe Antenne beseitigen, die Antenne liegt in Deutschland bei ca. 500,- Euro
Wir schwanken auch immer noch, aber es wird wohl ein Iridium werden.
Handbreit
Daniel
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Martin SchillerSkipper Posts:26
22.01.12 um 18:36 |
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Hallo Sailorwolfi, ich hab das IsatphonePro seit Frühjahr letzten Jahres im Einsatz. Meine Erfahrungen: Sprachqualität: hervorragend! Mindestens so gut wie Handy. Verbindungsaufbau: Auf Deck hatte ich keinerlei Probleme und immer eine gute Netzabdeckung (Nord + Ostsee). Eine Ausrichtung auf irgendwelche Satelliten ist nicht erforderlich. Unter Deck funktioniert es meist auch, man sollte dann aber nicht das Telefon ans Ohr halten sonder über den eingebauten Lautsprecher arbeiten. Ich verwende das nackte Telefon ohne Zusatzantenne. Toll finde ich dass Inmarsat E-Mails an das Telefon völlig kostenlos als SMS zustellt. Ein Problem bei Inmarsat ist, dass es über dem Polarkreis nicht funktioniert. Hierzu kann ich aber in nächster Zeit mehr berichten. Als Mitarbeiter des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung, werde ich das (private) Teil auf die nächste Arktis Expedition mitnehmen und kann dann genauer sagen, bis zu welchem Breitengrad es funktioniert. Beim AWI verwenden wir Iridium bzw. Argos für Daten. Viele Grüße, Martin SY XENIA II
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23.01.12 um 21:43 |
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Wir haben einige dieser Geraete verkauft und bisher keinerlei Beschwerden gehoert. Bei einigen Versuchen an Land ist mir aufgefallen, dass das ISatphonePRO beim Einbuchen lange braucht, wenn es weit weg abgeschaltet wurde und damit die GPS Position ueberhaupt nicht mehr stimmt. Grundsaetzlich ist der Einbuchvorgang beim ISatphonePRO anders als beim Iridium, weil geostationaere Satelliten verwendet werden und zunaechst mit dem eingebauten GPS Empfaenger die Position festgestellt werden muss. Die Sprachqualitaet ist deutlich besser als bei Iridium. Die angebliche Aussage eines Haendlers ueber die schlechte Qualitaet der Inmarsat services kann ich keineswegs unterstuetzen. Wir verkaufen auch haeufig INMARSAT Fleet broadband Systeme an kommerzielle Kunden. All diese Kunden sind hochzufrieden ueber die Bandbreite und die geringen Kosten fuer Datenuebertragung im Vergleich zum vorher verwendeten Iridium. Abdeckungsprobleme wurden uns bisher keine gemeldet. Insgesamt kann ich die neuen INMARSAT Dienste mit gutem Gewissen empfehlen.
Andreas "Andy" Kretzschmar
TO Stuetzpunkt Trinidad, W.I.
ELECTROPICS Marine Services Ltd.
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26.01.12 um 20:03 |
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Ich hatte nochmal den Händler angeschrieben und gebeten mir die Details der nicht Empfehlung zu nennen.
In meinen obigen Beitrag zu Punkt 1. Es Handelt es sich um die GPS Einwahl, die Positionsbestimmung die das isatphonePro braucht, dauert wohl lange und sollte es dann noch in Bewegung sein klappt es wohl manchmal gar nicht. Das Problem lies sich mit der Externen Antenne beheben.
Zu Punkt 3. Die Lücken in der Netzabdeckung sollen sich dort befinden wo man den Satellit wechselt, da sich die Abdeckung nicht überall überschneidet ( Inmarsat gibt es aber an).
Wie gesagt ich selbst habe keine Erfahrung, ich vertraue da den Händler. Meine Frage an ihn war, Ob er mir das isatphonePro für eine Weltumsegelung empfehlen kann. Sein Rat war halt Nein.
Wir haben uns halt folgende Frage gestellt: Sollte der Händler recht haben und man braucht eine Ärztliche Beratung mitten auf dem Atlantik, bei kappliger See ? Und schwups ist das erstandene Satellitentelefon kein Cent mehr wert !!!
Jetzt habe ich noch folgendes im Netz gefunden was vielleicht auch interessant ist.
ZITAT : Bei der Verwendung einer Prepaid Karte kann und darf das Telefon im Staatsgebiet der USA nicht verwendet werden.
Handbreit
Daniel
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26.01.12 um 20:20 |
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Daniel, zu 1.) Die Aufnahme der GPS Position war in der Tat etwas schwerfaellig. Dies wurde jedoch durch einen Software-update verbessert. Dieser update sollte bei aelteren Geraeten unbedingt durchgefuehrt werden. zu 3.) Ich befinde mich selbst in genau so einem Gebiet, und alle meine professionellen INMARSAT fleet broadband Kunden fahren genau dort herum (etwa zwischen 45 und 62 Grad westl. Laenge und 5 bis 15 Grad noerdliche Breite.) Die Aussage kann ich demnach absolut nicht unterstuetzen. Ich halte die neuen INMARSAT Produkte fuer absolut konkurrensfaehig und das System fuer ausgereift. Wie auch bei IRIDIUM und anderen ist bei neuen Geraeten unter Umstaenden nach der Auslieferung einmal ein Software update notwendig.
Andreas "Andy" Kretzschmar
TO Stuetzpunkt Trinidad, W.I.
ELECTROPICS Marine Services Ltd.
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NanumeaKommodore Posts:101
27.01.12 um 08:48 |
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Hallo Andreas, danke erst einmal für deine interessanten Infos, ich überlege mir auch schon lange das Inmarsat Telefon anzuschaffen, allerdings fehlt mir nur noch die Info, wie man mit diesem Teil Emails aufs Laptop bekommt, z.B. Wetterkarten etc. diese Frage hat mir auf der Boot ein "überfleißiger" Mitarbeiter beantworten wollen, indem er mir ein Modem für 4000.-€ verkaufen wollte, ich denke aber das es da eine einfachere Art gibt Email´s vom Isat auf das Laptob zu bekommen. Ich bedanke mich im Voraus für Eure Antworten. Edip Arslan SY- Nanumea
www.sy-nanumea.de
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27.01.12 um 19:13 |
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Edip, die beiden neuen INMARSAT Dienste ISatPhone PRO und Fleet Broadband sind voellig verschieden. ISatPhone PRO ist in erster Linie fuer Sprachkommunikation. Daten koennen nur sehr langsam uebertragen werden, die Uebertragung grosser Dateien wie z.B. Bilder dauert lange und kostet viel "airtime". Fleet broadband ist in erster Linie fuer Datenuebertragung sowie online Zugriff aufs Internet gedacht. Die Uebertragung grosser e-mails mit Bildanlagen geht schnell und kostet vergleichsweise weniger. Man muss abwaegen, ob die Anschaffungskosten das wichtigere Kriterium sind oder doch eher die Betriebskosten bei Datenuebertragung. So falsch war der Ansatz des fleissigen Verkaeufers also nicht. Ich habe mich persoenlich noch nicht mit der Konfiguration eines ISatPhone PRO zur (langsamen) Uebertragung von e-mails beschaeftigt, kann also momentan dazu noch keine Hilfestellung geben. Gruss Andy
Andreas "Andy" Kretzschmar
TO Stuetzpunkt Trinidad, W.I.
ELECTROPICS Marine Services Ltd.
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NanumeaKommodore Posts:101
03.02.12 um 11:32 |
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Danke für deine Antwort Andy, bei "Datenempfang" meine ich den täglichen Empfang von Wetterdaten über Inmarsat und Empfang auf dem Laptop unterwegs, wenn das funktioniert, wird es ein Inmarsat Tel. Danke im Voraus für Deine Antwort... Gruss Edip
www.sy-nanumea.de
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PatinparadisePosts:3
06.02.12 um 10:11 |
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Vielen Dank an alle die hier ihre Erfahrung gepostet haben. Wir werden auch auf ein ISatPhone PRO gehen. Die Frage ist nun, wio kauft Ihr denn ?? Bsp. XSatshop oder ?? Danke für Eure Feedback. Gruss Pat
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06.02.12 um 11:36 |
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@ Patinparadise
Moin,
Sehe Dir mal diesen Onlineshop an, der sitzt in den USA. KLICK Es kommen also noch Zoll Gebühren drauf.
Der Händler bietet auch gebrauchte Geräte (aus seiner Mietflotte) an. Zurzeit kostet das IsatPhonePro gebraucht 436,- Dollar (330,- Euro) . Auf die gebrauchten Artikel wird auch eine Garantie gegeben.
Der Händler verkauft manchmal auch über e-Bay und hat da durchweg gute Bewertungen auch aus Deutschland.
Gruß
Daniel
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20.02.12 um 16:39 |
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Hallo, zusammen!
Herzlichen Dank für Eure Antworten. Ich habe mir heute früh mein isatphone bei DP07-Seefunk bestellt. Bei dem amerikanischen Shop wird der Zoll auf jeden Fall die deutsche Mehrwertsteuer von 19% draufschlagen. Nach dem, was ich auf einer Zollseite nachgeschlagen habe, kommt wohl kein Zoll dazu (Ohne Gewähr), Das Gebauchtgerät ist zur Zeit nur etwa 100 Dollar billiger als das Neugerät. Mir ist es lieber, ich habe einen Händler in Deutschland, der sich mit Kommunikation auf See auskennt, vor allem, wenn es mal Probleme gibt. Von ihm habe ich auch noch einen Tipp:
wählt man die 505 (= SOS)
wird man anscheindend mit dem geographisch nächstgelegenen MRCC verbunden!
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20.05.12 um 16:39 |
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Erste Erfahrungen:
Datenempfang habe ich probiert. Problem: man braucht einen Server/Provider und der will in der Regel Geld. Bei Onsatmail konnte ich das isatphone als Modem richtig konfigurieren. Eine Testmail vom PC ließ sich aber nicht zustellen, da zur Freischaltung ein Vertrag über etwa 30 Dollar/Monat fällig geworden wäre.
Über Skyfile habe ich es auch versucht. Wenn man keine zusätzlichen Dienstleistungen braucht, ist die Servernutzung kostenlos, ich wurde auch freigeschaltet. Leider funktionierte die im installierten Skyfile-PC-Programm hinterlegte Modemkonfiguration für das isatphone nicht. Also auch Fehlanzeige.
Der Törn ist seit gestern beendet, so dass mein "Leidensdruck" etwas nachgelassen hat. Ich habe mir jedoch vorgenommen, weiter zu experimentieren und zu berichten. Der Wetterdatenempfang z.B. vom DWD oder Wetterwelt umfasst ja nur einige zig Kilobyte, würde also nur wenig "airtime" kosten.
Im Gegensatz dazu fand sich die bereits weiter oben berichtete hervorragende Sprachqualität. Eine exakte Ausrichtung auf den Satelliten ist nicht erforderlich, eine Feldstärkeanzeige ist vorhanden und kann die Ausrichtung des Handys für maximalen Empfang erleichtern. Seegang oder die Segelstellung machen keine Probleme. Das mitgelieferte Headset ist aber die billigste Version, ich hatte Probleme, mich verständlich zu machen und den Gesprächspartner auch zu leise gehört. Zudem scheint die Abschirmung nicht gut zu sein: ich hatte unter Maschine Störgeräusche (von der Lichtmaschine). Ich würde im normalen Zubehörhandel ein Headset mit dem passenden 4-fach-Klinkenstecker besorgen. Mit einem Bluetooth-Headset habe ich noch keine Erfahrung.
Das Einloggen dauert durch die Positionsbestimmung bei dem 8-Kanal-GPS-Empfänger etwas länger. An einem Tag wurde ich beim Einloggen zwei Mal vom System abgewiesen mit der Meldung, ich solle mich wegen meines Accounts mit meinem Inmarsat-Provider in Verbindung setzen. Der Inmarsat-Partner von DP07 sitzt in Griechenland, da befürchtete ich schon das Schlimmste (:
Bei einem hartnäckigen 3. Versuch hat es aber geklappt.
Unter Deck konnte ich im Gegensatz zur obigen Mitteilung bei unserem GFK-Schiff keine Verbindung aufbauen. Eine auf Deck aufgebaute Verbindung wurde unter Deck nicht gehalten, jedoch war zum Glück kein erneutes Einloggen erforderlich. Das Problem war eher durch die mangelnde Positionsfindung (nur 8 GPS-Kanäle) als durch die Inmarsat-Feldstärke bedingt. Im Auto auf dem Armaturenbrett hat es jedoch geklappt, so dass es bei einer Decksalon-Yacht auch unter Deck funktionieren kann.
Das Gerät ist nur spritzwassergeschützt, man sollte sich also einen Aquapac o.ä. besorgen, damit man ohne Schaden bei Schietwetter an Deck telefonieren kann (also doch Bluetooth-Headset im Schiff aufsetzen, Handy draußen geschützt hinlegen, Antenne ist klappbar, kann also bei liegendem Gerät auf den Sat. gerichtet werden).
Die Verbindungspreise sind erstaunlich günstig, bei einer 100-Einheiten-Prepaid-Karte nur 65 Cent pro Minute zum Festnetz, 78 Cent zum GSM-Mobilfunk, 33 Cent für eine abgehende SMS/eMail (jeweils max 160 Zeichen). Etwas lästig ist die Zeicheneingabe, wenn man zwischen Groß- und Kleinschreibung hin und her wechselt. Die hinterlegte Spracherkennung ist auf Englisch ausgelegt, man muss diese Funktionen beim Zeichenwechsel immer wieder überspringen: also entweder alles klein schreiben oder mindestens 4-fache Zeit einkalkulieren. Sonderzeichen einfügen dagegen kein Problem. Der Empfang von eMail/SMS ist kostenfrei. Die Angehörigen können sogar kostenlos über die Inmarsat-Homepage eine SMS senden, sonst zu den üblichen Handykosten. Beim Senden von eMails vom Home-PC auf das Handy kein Betreff und auch Beschränkung auf 160 Zeichen (überzählige Zeichen werden abgeschnitten).
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21.05.12 um 11:16 |
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Sehr interessant - vielen Dank! Die Sache mit dem (noch) fehlenden Provider ist ja komisch. Wie stellen die sich das vor? Ich gehe mal davon aus, das löst sich noch. Ulf
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