Hallo Jan,
das gute an diesem Forum des TO ist ja, dass in Deutsch formuliert wird. Doch die Antworten zu Deinen Fragen wirst Du eher in anderen Foren erhalten, die Gemeinde ist derzeit ja nicht so aktiv bzw. segelt keinen Katamaran.
Melde Dich bei YAHOO an und tritt der Lagoon Cat Owners Gruppe bei. Dort findest Du z.B. auch die Polardiagramme der Lagoon 380 und wirst Antworten zu Deinen Fragen finden, denn diese stellen alle am Anfang.
Nun noch zur Frage des Kreuzens. Dies kann ein abendfüllendes Thema werden. Lange Strecken kreuzen nur ganz wenige Langfahrtsegler (mit schweren Booten da oft überladen). Da der Kat nicht kränkt wandelt er den Segeldruck in Geschwindigkeit um. An der Kreuz mit gut profilierten Segeln schnell zu sein, heisst auch ernormer Druck im Rigg und dem laufenden Gut. Ein Beispiel: eine viel und hart gesegelte Lagoon 380 mit nach hinten geführten Fallen, Reffleinen und der Großschot brachte dann soviel Zug nach Hinten auf den Mast, dass dieser am Mastfuß an der vorderen Seite aufriss. Ein Lagoon Problem wenn man viel und hart an der Kreuz segelt.
Wenn Du also lange Strecken (und entsprechender Welle) mit einer neuen Lagoon und dem zurückgeführten laufendem Gut an der Kreuz schnell sein willst gibt es früher oder später Bruch. Dies gilt für viele Fahrtenkatamarane. Im Langfahrtsegeln hat man aber in der Regel so viel Zeit mit den Winddrehungen auch anspruchvolle Reviere sicher zu besegeln, so wie Ludger und andere vor ihm mit Katamaranen um die großen Kaps gesegelt sind. Als achtsamer Skipper wirst Du schnell merken wann Du die Geschwindigkeit besser reduzierst. Nehmen wir ein Beispiel: Du planst von den Kap Verden direkt an die Algarve zu segeln. Also wirst Du lange Zeit auf Backbordbug hoch am Wind fahren um dann irgenwann auf Steuerbord zu gehen. Das kann auf Höhe Madeira sein oder vielleicht musst Du auch bis zu den Azoren. Jeden Tag wird es anderen Wind und vor allem andere Wellenbedingungen geben. Du wirst immer ein Mix aus Geschwindigkeit und wie bekomme ich die Wellen ab einstellen. Schnell zu sein kann auch enorme Schläge und keine Möglichkeit an Bord zu schlafen und kochen bedeuten. Du wirst es aber entspannter schaffen als ein Einrümpfer, da es bei Dir an Bord keine Schräglage gibt.
Oder folgendes Beispiel: Du möchtest nach der Hurrikan Saison von den ABC Inseln wieder nach Martinique. In diesem Fall must Du wirklich "Kreuzen" und wenn es kein ideales Wetterfenster gibt wirst Du strukturelle Probleme an Deinem Schiff bekommen (ich erzähle dies, weil ich jemanden kenne dem dies so passiert ist, Wind, Strom und Welle sind in dem Revier tückisch und da segelt es sich besser von Ost nach West)
Das Kreuzen spielt im Langfahrtsegeln keine Rolle, da geht es um viele andere Dinge, die immer sicher funktionieren sollten, sonst verliert man sein Schiff, aber dies ist ein neues Thema. Mit zwei Rudern, zwei Maschinen und der Unsinkbarkeit machst Du jedenfalls nix verkehrt :-)
Johannes
P.S. zum Wendewinkel
mit alten Segeln, Unterwasserschiff bewachsen, Welle bis 1,5 Meter bei uns ca. 125 - 135 Grad, doch im Grunde interessiert Dich die VMG beim Kreuzen, dazu hat Sönke Röver etwas auf seinem Blog geschrieben was Sinn macht, wir hatten bisher nicht die Notwendigkeit die VMG zu befragen,
Da wir jetzt auch in Karibik zwischen den Inseln segeln werde ich später einmal dazu etwas mehr sagen können, dann haben wir auch Vergleiche mit anderen Schiffen, mal sehen wie die MAGIC CLOUD sich mit ihrem 17 Jahre alten ausgelutschten Groß dann schlägt.