Moin Josef, Auf unserer Weltumseglung 2004 bis 2009 haben wir zu 95 % in Wassertiefen von 4 - 10 Metern geankert. Das auch in kleinen und kleinsten Buchten und Schlupflöchern in Patagonien sowie in unvermessenen Seitenarmen des Rio Parana und Rio Paraguay. Die minimale Tiefe war 2,5 m (nur 2x) die max. 24 m (1x). Vor diesem Hintergrund sollten auch 2,80 m Tiefgang kein Problem sein. Falls es Dich interessiert, hier ein noch zwei Antworten auf Fragen anlässlich unserer Weltumseglung 2004 - 2009 zum Ankern: Wie wurde geankert? ausschließlich vor einem (1) Buganker 258 mal vor Bug- und Heckanker 1 mal kein Schwojraum (Atuona) Bug und Heckanker am Bug verkattet 1 mal kaum Schwojraum (Salvador de Bahia) Buganker mit Landleinen (Patagonien) 28 mal mit Buganker und Festmacher vom Heck zum Steg 11 mal mit Heckanker und Festmacher vom Bug zum Steg 3 mal Bug- und Heckanker als Sicherung am Steg 1 mal Heckanker 90° zur Bootsachse, diente als Sicherung gegen Seitenwind Es bestand niemals Bedarf, zwei Buganker zu nutzen bzw. einen zweiten als „zweite Sicherheitslinie“ auszubringen. Es wurde niemals ein Reitgewicht eingesetzt, obwohl wir eines mitführten. Die Anker wurden nie verkattet, um die Haltekraft zu erhöhen. Nur einmal verkatteten wir Bug- und Heckanker und brachten sie in einem Winkel von 180° aus, um unter beengten Verhältnissen den Drehpunkt unseres Schwojraumes zu fixieren. Wir konnten uns nicht klassich vor Bug- und Heckanker legen, da wir zwischen Moorings ankerten. Wirklich notwendig war der Heckanker nur in Atuona, wo es keinen Schwojraum gibt. In allen anderen Fällen wäre es auch ohne gegangen. Welche Ankergründe trafen wir an? Die Ankergründe bestand zu etwa 85 % aus Sand (einschl. Korallen- und Muschelsand), dann folgten zu etwa gleichen Teilen schwere Lehmböden und Mud. Auch in den Flussrevieren des Paraná und Paraguay verhielt es sich nicht anders. Maximal 1 % sind für sonstige Gründe zu veranschlagen. Auf Seegras ankerten wir 1 Mal. Auf Kelp vermutlich mehrmals, was aber nicht immer sicher zu erkennen war. Wie beschrieben bereitete der Kelp zweimal Probleme. Wir haben vermieden, auf Felsgrund zu ankern. Das erschien uns zu unsicher. Meist verhakelt sich ein Anker irgendwie, ob er dann aber sicher sitzt, ist sehr fraglich. Gerät er dagegen in eine unglückliche Spalte, bekommt man ihn womöglich nicht wieder raus. Mal abgesehen vom Lärm, den Felsgrund an Bord verursacht. Ganz schlimm ist es auch, wenn sich die Kette in einem Spalt verklemmt. Wenn sich die nicht mehr befreien lässt ... Wir haben in steinigen Revieren halt länger gesucht und immer ein sandiges Fleckchen gefunden. In Korallenrevieren machten wir uns ebenfalls immer die Mühe, einen korallenfreien Ankerspot und Schwojkreis zu finden, um die Korallen zu schonen. Es ist schon erschreckend, mit wie viel Gedankenlosigkeit Segler in tropischen Revieren oft ihre Anker setzen. Zweimal stießen wir auf Spots, auf denen extrem weicher Grund kein Halt zuließ. Ein paar Schiffslängen versetzt gab es dann keine Probleme.
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