Grundsätzlich gibt es ....bis auf den Stromverbrauch.... keine Beschränkung, handelsübliche Haushaltsmaschinen an Bord zu benutzen.
Voraussetzung dazu sollte aber sein:
-Es wird ein vom Bordnetz getrenntes und unabhängiges 220 V-Netz verlegt. Wenn dieses Netzt auch bei Anschluss an Landstrom genutzt werden soll, muss eine automatische Trennung von dem internen DC-Wandler über Trennrelais/Schütz erfolgen.
- ein DC/AC Wandler auch 12V-220V wandler genannt, wird installiert, die Leistung sollte ca. 2500 W betragen und es sollte ein Sinus-Wandler sein.
-durch den Einsatz von Haushaltsgeräten ergibt sich ein größerer Strombedarf, der durch entsprechend große Batteriebänke bereitgestellt werden sollte.
Beispiele für an Bord zu verwendende Haushaltsgeräte:
Reise-Bügeleisen mit einer Leistung von 300-500 W
Rührstab/Mixer
Elektrische Zahnbürste
Kleine Waschmaschine von ca. 1000 W
Nähmaschine
Batterieladegeräte
PC-Laptop
Aus dem alten Forum
ich habe mich jahrelang geweigert, dass mir so ein Apparat an Bord kam... eine Nähmaschine.
Nun scheint sich die galoppierende Verblödung nicht nur auf diverse Foren zu erstrecken, auch beim dienstleistenden Gewerbe (ob mit shop oder Bord-to-Bord) gehts straight bergab, weswegen ich mir sag, soviel Mist zu produzieren... das kriegste auch noch hin.
Dank AKKA hab ich ja nun schomma ne Anleitung nun fehlt mir "nur" noch die passende Maschine.
Daher an alle fleissigen Näher/innen unter euch: was habt ihr so an Bord... für nen blutigen Anfänger ist das Angebot sowas von verwirrend....
sie muss nicht unbedingt Segel nähen können, aber Canvasstoff wie bei Bimini oder so sollte sie hinkriegen... irgendwelche tips??? auf was soll ich achten?
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Sehr geehrte liebe gnädige Frau Nixe - hier ist die kleine Nähberaterin, die aus einer schalldichten Kabine zu Ihnen spricht (oder so...).
Abschließende Beurteilungen mag ich da nicht geben - dazu habe ich zu wenig Erfahrung an unterschiedlichen Maschinen und habe selbst bislang auch nur 3 Maschinen besessen, mit denen ich im Rahmen der jeweiligen Anforderungen immer ganz glücklich war/bin.
Zur Auswahl:
1. würde ich an Bord so wenig wie möglich Computer- und Elektronik-Schnickschnack haben wollen, also Geradeaus und Zickzack reicht, ein paar Nutzstiche sind nützlich (z.B. Elastikstiche) aber nicht 50 verschiedene Sticharten oder Stick-Kram (hängt natürlich von der Intensität Dekoabsichten ab *lach*)
2. ist eine höhere Durchstichkraft an Bord wegen dickerer Stoffe sinnvoll - sprich: Motorleistung sollte nicht am unteren Limit sein. Indiz dafür ist manchmal, wenn dafür geworben wird, dass man "mehrere Lagen Jeansstoff" nähen kann. Das ist gut.
3. sollte die Maschine unbedingt langsam nähen können (auch das ist teilweise von der Motorleistung abhängig) - wenn es kniffelig wird, soll es Stich für Stich gehen.
4. sollte die Maschine an Bord so schwer wie möglich sein: es ist nichts blöder, als wenn einem das Teil samt Stoff über den Salontisch hoppelt (oder, wie bei mir, im Vorschiff außer Reichweite gerät).
5. sollten die Stiche so lang wie möglich sein (das ist im Haushaltsmaschinenbereich halt beschränkt, aber ich würde drauf gucken) - Segelmachermaschinen machen halt lange Stiche. Je weniger Stiche Du an Dingen im Aussenbereich machen musst, umso dichter ist das Werkstück hinterher.
6. sollte es eine Freiarm-Maschine sein (aber das versteht sich von selbst).
7. Metallgreifer. Hmh, das kann ich schlecht beurteilen - aber wenn es einer ist, dann ist es gut, aber darunter sollten die anderen Kriterien nicht leiden. Dann lieber eine z.B. Langsamnäherin mit einem "wartungsfreien" (Kunststoff-)Greifer
Ich selbst habe hier am "Landsitz" (noch) eine Husqvarna Nutzstichmaschine (Optima 150), die auch an Bord ganz gut war. Trotzdem habe ich mir für den Bordgebrauch bei e-Bay eine Antiquität aus dem jahr 65 ersteigert, BERNINA Record 530, für 49 Euro + 80 Euro Durchsicht/Entharzen/neues Kabel/neue Birne. Das Teil ist schwer wie ein Elefant, knallt durch Persenningstoff und näht perfekt. Sollte allerdings mal was kaputt gehen, dann ist natürlich die Ersatzteillage nicht mehr so toll, das ist der Nachteil.
Voraussetzung für gute Ergebnisse ist natürlich die richtige Fadenspannungeinstellung und die richtige Nadel zum richtigen Garn (learning by doing ist in diesem Fall kostspielig, habe ich erfahren müssen - ich musste die Husqvarna zur Durchsicht tragen...). Bei Caneel habe ich mir 140er Nadeln besorgt (handelsüblich gehen die bis 110), beim Segelmacher bzw. Toplicht o.ä. gibt es Polyestergarn für den Profibereich in unterschiedlicher Dicke, as sich aber eben NICHT mit feineren Nadeln nähen lässt. Und: zu den großen Garnspulen muss man sich (ich liebe Herrn Grant und sein Canvasworkers-Buch!) aus einem Drahtkleiderbügel eine Fadenführung basteln (5 Minuten) und ab geht's...
PS: Hier kannst Du den letzten Vergleich bei Stiftung Warentest sehen - ich würde daraus insgesamt zu so einer Husqvarna Freesia tendieren (die es, glaube ich, aber leider nicht mehr gibt). Pro Sekunde ein Stich ist erträglich (da ist die Pfaff einsam ungeschlagen!), afür ist sie schwer, der Nähfußandruck kann individuell eingestellt werden und man kann durch die Nadel spulen, muss also nicht den Oberfaden herausziehen und wieder einfädeln. Praktisch...
Wenn du magst, übersetze ich gern das Kapitel aus dem GRANT zu Faden- und Nadelstärken - sehr nützlich...
Frag, wenn Du (noch) kannst - vielen Dank für's Zulesen *lach*
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*ZACK*.... das war der platsch als ich umgefallen bin
WOW.. allerliebste frau nähmaschinengarneinfädelundsteppberaterin
Na DAS ist mal ausführlich.... vielen lieben dank
ich habe gestern eine tolle page entdeckt, www.naehpark.com und einfach mal unbedarft dahingeschrieben..
da sag noch einer D wäre ne servicewüste. bereits eine stunde später hatte ich eine email von einem netten herrn, der mir aufgrund meiner massgaben 3 modelle empfahl, unter anderem auch so eine husqvarna 100.. ich werde nachher mal wieder auf der seite surfen und mir die verschiedenen modelle ansehen.
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ich hab auch so ne stäbige bernina. die ist wirklich empfehlenswert und ich möche sie nicht missen. denn an bord gibts immer wieder mal was zu "büezen" wie das in meiner muttersprache heisst.