Jawoll Chef(in)...wird gemacht... :):)
Aus dem alten Forum
Das Problem mit dem Gas scheint sich durch die Jahrzehnte zu schleichen. Für welche Gasflaschen entscheidet man sich, und wie füllt man sie auf, wenn sie mal leer sind?
Wir haben uns für die deutschen 6 kg Flaschen entschieden und haben 2 Stück davon an Bord. Nun sind wir gerade mal in Frankreich, und die Problematik beginnt schon, denn keiner will uns hier die Gasflaschen füllen, obwohl wir uns sämtliche Adapter verschiedenster Systeme schon in Deutschland besorgt haben.
Weiß jemand mehr darüber? Weiß jemand speziell für Frankreich, Spanien und Protugal, wo es vielleicht die Möglichkeit gibt, die Flaschen füllen zu lassen oder gegen gleiche Flaschen aus zu tauschen?
Wäre sehr dankbar über Infos!!
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wir haben 2x11kg Alugasflaschen dabei und haben bisher keine Probleme gehabt. 11kg reichen fuer ca. 4-5 Monate inkl. Brotbacken, ... In Griechenland an jeder Fuellstation, auf Lanzarote in den Kanaren noerdlich von Arrecife bei der DISA, in Marokko etwas noerdlich von Agadir, auf St. Lucia (Rodney Bay Marina), Grenada (mit Abhol- und Lieferservice), da haben wir bisher nachgefasst. In Union Island, Trinidad, Venezuela sollte es auch keine Probleme geben. Probleme gibt es in der Regel dort, wo proprietaere Systeme verbreitet sind, also in Kontinentaleuropa und USA! Je weiter weg davon, umso einfacher wird es. In Frankreich solltet ihr auf das Campinggassystem wechseln, das funktioniert auch in Marokko, Kanaren, Martinique, Guadeloupe im Tauschverfahren, eigentlich fast ueberall! aber die Gaskapazitaet der Flaeschchen ist halt begrenzt und sie sind aus Stahl und rosten!
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das ist tatsächlich ein grundsätzliches Problem. Man muss sich vorher auf eine der beiden Gassorten festlegen: entweder Campinggas (Butangas) in den blauen Flaschen oder auf Propangas. International fährt man auf jeden Fall mit Propangas (ist eigentlich auch nur ein Gasgemisch) besser, da es weiter verbreitet ist als Campinggas, das im wesentlichen auf Frankreich beschränkt ist. Wenn man eine blaue Campinggasflasche z.B. in Italien zum Füllen bringt, wird sie mit größter Wahrscheinlichkeit mit Propangas gefüllt, was eigentlich verboten ist. Wenn Ihr vorhabt, über den Teich zu gehen: Campinggasflaschen werden getauscht in Guadeloupe, Martinique und auf der franz. Seite von St. Martin/Sint Maarten.
Ich kann nur zu Propangas raten, das man auf der ganzen Welt problemlos und vor allem immer noch relativ preiswert erhält. Tipp: in den englischsprachigen Gegenden wird es meist Cooking Gas genannt.
Bei Propangas ist gegenüber Butangas der Dampfdruck höher und der Siedepunkt tiefer, daher dürfen die Flaschen nicht viceversa benutzt werden.
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die Alugasflaschen duerfen sowohl mit Propan als auch mit Butan gefuellt werden. Steht so jedenfalls auf der Flasche eingestanzt und vom TUEV abgenommen! Nur das Fuellgewicht ist dann eben anders. Den Aufdruck bei den Campinggasflaschen kenn ich nicht, da ich die ja nicht benutze! Butan hat 4 Kohlenstoff- 10 Wasserstoffatome und Propan nur 3 Kohlenstoff- 8 Wasserstoffatome, sind aber beide gesaettige aliphatische Kohlenwasserstoffe!
Butan ist im noerdliche Europa nicht besonders gaengig da es den Siedepunkt bei -12 Grad hat und daher im Winter nicht verdampfen wuerde. Propan verdampft bereits viel frueher (-42 Grad) und ist daher auch fuer kuehlere Gegenden geeignet. Sobald die Beiden aber im Dampfzustand sind haben sie so aehnliche Eigenschaften, dass sie ohne Umbaumassnahmen beim selben Brenner verwendbar sind, im Gegensatz zu Methan, Erdgas und Stadtgas (ganz selten!) die andere Mischduesen als Propan/Butan brauchen. Darum steht auch immer auf den ganzen Gasgeraeten "Propan/Butan" drauf.
In Marokko bekamen wir Butan (ist etwas billiger als Propan) abgefuellt und es ist nichts explodiert und die Brenner funktionieren hervorragend! Was wir in St. Lucia bekamen weiss ich nicht, habe auch nicht gefragt. Das Zeug brennt und wir haben warme Kueche!
Alugasflaschen haben uebrigens den Vorteil, dass sie nicht rosten und daher auch kein Rosttraenen auf dem Schiff hinterlassen koennen. Es gibt auch Kunststoffflaschen, haben Oessis damit getroffen, Vorteil, man sieht den Fluessigkeitsspiegel drinnen und weiss wieviel Gas noch da ist!
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Die Theorie ist soweit bekannt und kann gegebenenfalls auch ergoogelt werden.
In der Praxis habe ich die Erfahrung gemacht, dass man sich z.B. in Trinidad mit Hinweis auf die US Sicherheitsvorschriften jahrelang weigerte, die blauen Campinggasflaschen mit "cooking gas", also einem Gasgemisch auf Propangasbasis zu füllen. Bei den blauen Campinggasflaschen ist/war wohl das geforderte Sicherheits- bzw. Rückschlagventil nicht vorhanden.
Mein Gaslieferant sagte mir gestern, dass es seit einiger Zeit graue Propangasflaschen gibt, die auch mit Butan befüllt werden dürfen, wenn sie ein entsprechendes Kennzeichen, also eine Zulassung haben.
Man hat mir in Italien einmal eine blaue Campinggasflasche mit Propangas gefüllt. Das hat in Verbindung mit einer Campingleuchte (Glühstrumpf-Technik) nicht funktioniert. Die Lampe fing an zu spucken und in kürzester Zeit hatte es den Glühstrumpf zerblasen. Bei Kochern ist das sicher unkritisch.
Ich empfehle jedoch nach wie vor, nicht mit Butanflaschen allein auf große Fahrt zu gehen. Kann aber jeder halten wie er will.
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Ohne es zu wissen, habe ich seit Jahren eine graue Gasflasche in Gebrauch, die im Henkel eingeschlagen hat:
6,0 kg Butan
5,2 kg Propan
Also, nix mit "vice versa".
Demnach müssten die grauen Propangasflaschen eigentlich ideal für Langfahrt sein, weil sie sich für beide Gasarten eignen. Es könnte höchstens das Problem auftauchen, dass sie nicht überall befüllt werden können. Also Adapter mitnehmen. Aluflaschen an Bord sind sicher besser als Stahl.
Hat schon jemand Erfahrungen mit den neuen Kunststoff-Gasflaschen gemacht?
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wir gehören auch zu der "2 x 11 kg Alugasflaschen"-Fraktion und sind sehr glücklich damit. 4 Monate Skandinavien inklusive Brotbacken waren im letzten Jahr kein Problem, und die Flaschen hievt man dank des geringeren Gewichtes wirklich leicht über die Reling.
Zum Nachfüllen:
Irgendein Forenteilnehmer (Mimpimanis? Gitana??) hatte mir im letzten Jahr empfohlen, einen Hochdruckschlauch zu besorgen, der im Notfall dazu dient, sich die Flaschen selbst zu befüllen. Hochdruckschlauch an beide Flaschen anschließen, die volle Flasche kopfüber oberhalb der leeren aufstellen oder aufhängen und das Gas hinüberlaufen lassen. dazu fand ich übrigens ein Bild im "Blauwassersegeln heute", das zeigt, wie in bestimmten Regionen (hier: Arabische Halbinsel) Gasflaschen befüllt werden. Nämlich genau so wie oben beschrieben. Wir nehmen so einen Hochdruckschlauch auf jeden Fall mit. No risk - no bread
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Dazu brauchst Du noch nicht einmal einen Hochdruckschlauch, selbst der normale Gasschlauch reicht dazu aus.
Allerdings muss man, abgesehen vom allgemeinen Risiko, dabei aufpassen, dass Die Flaschen nicht zu voll gefüllt werden. Das Risiko ist klein bei gleich grossen Flaschen, aber z. B: beim Befüllen von kleinen Campinggasflaschen aus grossen 11kg muss man vorsichtig sein, da hilft nur Wiegen.
Ich nehme an, Ihr habt eine Federwaage an Bord
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Wenn die Gasflasche, aus der man entnimmt, auf dem Kopf steht, wird aus der Flüssigphase entnommen. Wenn also die kleineren Flaschen vollständig mit flüssigem Gas befüllt werden, bleibt kein Platz für die Gasphase, man erhält dann am Kocher flüssiges Gas und das kann ganz schön spucken. Daher werden Gasflaschen nie ganz voll gemacht und dürfen auch nicht liegend betrieben werden, wenn sie nicht speziell dafür vorgesehen sind. In diesem Fall ist an das Ventil ein nach oben führendes Röhrchen angelötet, das sicherstellt, dass aus der Gasphase entnommen wird.
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Ah ja - das Prinzip "Gasphase/Flüssigphase" hatte ich mir noch gar nicht vor Augen geführt, aber bei meiner Anleitung fehlte der Hinweis auf die Gewichtskontrolle. KLAR Moskito, dass wir eine Federwaage haben - you name it, we got it... Bis auf den Barografen ist doch alles Unnütze an Bord
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Zum Thema auffüllen in St. Maarten.
Die grossen Shipshops haben 1 Tag in der Woche, da werden alle Flaschen gefüllt.
Die blauen auch, kein Problem.
Austausch nur auf Martinique und Guadeloupe.
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Vielen Dank für die aufschlußreichen Beiträge. Wir haben zwei 11 KG Aluflaschen und eine blaue Camping Gas Flasche an Bord.
In Euren Texten lese ich immer wieder, dass man sich die passenden Adapter für die 11 Kg Flaschen besorgen soll. Meine Frage: Wo gibt es diese Adapter?
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es gibt beim Camping Zubehör einen kompletten Satz mit 4 Europa Adaptern zu kaufen.
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ein sehr umfangreiches Zubehör für nat. und internat. Gasflaschen und Anschlüsse findest Du unter:
http://www.wynen-gas.de/
Wynen Gastechnik
Freiheitsstraße 242
41747 Viersen
Daneben ist dort eine spezielle Gasflasche ("Tankflasche") erhältlich. Diese verfügt über einen Einfüllstutzen mit 80% Füllstopp, auch zum Füllen an Autogastankstellen.
Erhältlich sind dort Modelle in der Größe 5 u. 11 kg, sowie diverse Gastanks.
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die letzte Info in diesem Thread ist ja schon etwas her. Ich würde nun gern wissen ob jemand aktuelle Infos hat wo man deutsche Gasflaschen in Südportugal oder Kanaren füllen lassen kann, bzw. ob das überhaupt noch möglich ist. Wir haben in Cascais noch füllen lassen, hier in Lagos bekommen wir die Info es sei gar nicht mehr möglich. Nun .. zurück fahren werden wir sicher nicht. Wir haben zwei 11kg Gasflaschen an Bord und eine blaue Campinggaz.
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irgendwann kommt Ihr wahrscheinlich sowieso in die Situation, dass Ihr selber füllen müsst, also macht Euch schon einmal damit vertraut, wie es geht.
Kompliziert ist es ja nun nicht..
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In Las Palmas sehr einfach, ich glaube, das hatte ich schon erwähnt:
DISA heißt die firma und ist hinter der IKEA-Filiale Las Palmas beheimatet. Füllen aber nur Flaschen, die optisch einwandfrei sind oder ein gültiges Prüfdatum aufweisen.
Ich könnte mir vorstellen, dass Gleiches auch für die anderen kanarischen Inseln gilt.
Da diese DISA-Filialen immer in den vorgelagerten Industirevororten sind, sollte man mit den fellow cruisers einen "gas run" organisieren - irgendjemand hat immer ein Auto, und wenn nicht kann man die Taxe teilen.
Unsere Stegnachbarn hier aus Opua vom Schwesterschiff Kira von Celle schreiben von Lanzarote:
Gasflaschen auffüllen bei DISA GAS in Port Naos, Arrecife, 3,50 € für 5 kg
hier steht es auch für Tenerife, La Palma und Gomera bestätigt. Fehlen noch El Hierro und Fuerte...
Südportugal weiß ich nicht.
Ich stimme ansonsten Moskito zu - an die Selbstbefüllerei sollte frau sich gewöhnen, obwohl ich zugebe, dass wir nicht selbst befüllen, wenn es anderweitige Gelegenheit gibt.
Wie das geht weißt Du ja?! Hochdruckschlauch benötigt man eigentlich nicht - der erste der mich in die Künste der Umfüllerei einführte war ein verrückter Franzose in Brasilien, der in seinen Befüllschlauch ein Schauglasröhrchen eingebaut hatte, das er mit Schlauchschellen festhielt. Wie ich feststellen konnte gibt es für das Umfüllen von Flaschen eigens Schläuche, also ist es auch nichts Ungewöhnliches, aber das sind nun mal Hochdruckschäuche. Wir haben unseren damals aus Hamburg , aber auch im bei Wynen Gas gibt es so was.
In Brasilien kann ich nur von Jacaré berichten, da bin ich mit der leeren Flasche im Bus nach Cabedelo gefahren, was eigentlich nicht erlaubt ist. Großer Rucksack hilft.
Selbstorganisierte Gas Runs auf dem Weg gab es in: Panama, Trinidad, Vava'u; einen fast täglichen Taxiservice gibt es in Cartagena(Kolumbien. In Curacao wurde meine Flasche von einem professionellen Anbieter nicht befüllt, weil ich die rote Abdeckkappe für das Ventil nicht mitgeschickt hatte, leider erfährt man das erst, wenn die Flasche eine Woche unterwegs war.
In Trinidad hatte ich 13 Flaschen in meinem Auto, das war eine "lucky number", denn eine der Flaschen war undicht. Das haben wir aber schon auf dem Befüllhof gemerkt, sie sprühte meterweit und die Arbeiter waren begeistert.
Selbstbefüllung: Bora Bora und Neuseeland. Wir versuchen gerade, einen der Befüller in Whangarei "aufzuweichen"... Eigentlich befüllen hier die Tankstellen, aber die sind sogar mit in Neuseeland neu erworbenen Flaschen kritisch, da geht unter der Hand mit fremden Flaschen gar nichts. Umso erstaunter der Junge an der Caltextankstelle in Paihia, dem ich an einem Tag 4 x die gleiche 4,5 kg Flasche präsentierte...
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Wir haben an Bord 2 deutsche Alugasflaschen für Propan 12kg. War auf den Kanaren kein Problem - bei der jeweiligen DISA-Zentrale. Auf den Cap verden kein Problem auf Sal - TO Stützpunktleiter Carlos hat einen Atapter. In Brasilien kein Problem in Rio - Niteroi, Susi fragen. In Paraty - Gas war nicht doll, aber immerhin Gas. Jetzt vor Ort in Uruguay Colonia del Sacramento - einfach bei der Hidrografia abgeben. Also bisher auf unserer Reise keine Probleme selbst deutsche Flaschen füllen zu lassen. Sicherlich braucht es ein wenig Geduld und in Brasilien war das Gas nicht besonders gut. Aber es geht!
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Oben wurde hat Helmut "vor einigen Jahren" schon auf den sehr hilfreichen Adaptersatz "Europa" hingewiesen. Als wir 2008 in den Bereich amerikanischer Gasflaschen kamen, bei uns war das Trinidad, fanden wir keinen Adapter zwischen deutscher Flasche und amerikanischem Befüllschlauch ... also gingen wir in einen local machine-shop und ließen uns so ein Teil fertigen. Die 20USD für das simple Drehteil waren eine gute Investition und haben uns später mehrfach das Befüllen ermöglicht, wo die deutsche Norm unbekannt war, und auch aus dem europäischen Adaptersatz nichts passte.
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wenn Du noch in Portugal befüllen willst und Adapter an Bord hast, fand ich gerade einen Wohnmobilforeneintrag, dass es an "den Tankstellen mit den blauen Elefanten" möglich sein soll.
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Das hat schon eine andere deutsche crew versucht, aber die an der Tanke haben wild abgewunken ... das sei jetzt verboten
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Auf den französischen Inseln kein Problem. Soweit ich weiss werden sie auf Guadeloupe befüllt und dann zu den anderen franz. Inseln verschifft.
Auf einigen anderen Inseln werden sie nachgefüllt, auch wenn Camping Gaz das nicht mag. Aber wo kein Kläger da kein Richter.
Knapp werden die Flaschen gegen Ende der Saison auf den Inseln, die als typische Startpunkte in Richtung Azoren gelten, ich habe das aus St. Maarten erlebt. Also rechtzeitig immer für mind. eine volle Flasche sorgen.
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Du bekommst auf praktisch jeder Insel mit einigermassen Infrastruktur Campinggaz-Flaschen gefüllt oder getauscht oder beides. Nur nicht auf den US-Virgins.
Wenn die Flaschen arg verrostet sind, dann werden sie nicht getauscht.
Wir tauschten oder füllten kurzlich bei der Sunsail Charterfirma in Road Town, Tortola, in Guadeloupe Point-a-Pitre im Supermarkt neben der Marina, in Martinique Le Marin an der Tankstelle und jetzt in Rodney Bay Marina, St. Luzia an der Wäscherei.
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Hier in Panama, den San Blas, West Lemmons werden die Flaschen auch gefuellt. Besorgt euch einen Adapter,
haben wir hier in Panama drehen lassen und die Fuellprobleme sind vergangenheit.