Vorsicht mit diesen Antifoulings bei der Seekiste, denn die meisten sind nicht für die Sportbootschifffahrt geeignet. Diese Antifoulings sind nach unseren Wissen meist eine Selbstbedienung von Mitarbeitern bei Subunternehmen die für die Werften arbeiten, denn so wie die bei der Seekiste dort angeboten werden, auch in den Gebindegrößen, sind die für den Privatanwender von den Herstellern nicht erhältlich. Was da manchmal wirklich enthalten ist, weiß keiner. Den Herstellern ist das auch bekannt, wird auch weiter verfolgt und mancher wird da unfreiwillig zum Hehler. Der Preis zum Beispiel für 5 Liter zu 75,-€ ist geringer als die Herstellungskosten, so dass ein Skipper der die Preise kennt nicht sagen kann wenn die Kripo vor der Türe steht, er hat das nicht gewusst dass es sich um Hehlerware handelt. Wir haben 9 Antifouling-Hersteller weltweit, aber nur in Europa mehr als 250 verschiedene Pproduktnamen. Da wird mächtig gemauschelt wie wir sagen und mancher macht aus einen Liter LF dann 10 Liter Schlickrutscher oder Waterkantantifouling. In Wien haben wir einen Getränkehändler der das Oceanic von Hempel - ein angebliches Antifouling der Berufsschiufffahrt anbietet. Nur in der Adria funktioniert das Oceanic keine 3 Wochen.
In Ebay bietet einer z.B. ein ECOSHIP an, abgefüllt in einer 0,5 Liter Dose mit eigene Aufkleber. ECOSHIP ist ein Antifouling von BASF, von 3-35 Knoten, wird z.B. auch von der Gorch Fock der Bundesmarine verwendet und heißt Relest®Marine 522 ECOSHIP. Er hat sogar die Produktdatenblätter zu BASF verlinkt. Als der Händler von BASF angesprochen wurde, war die Antwort, dass es sich nur um einen Hinweis auf ein Antifouling der Berufsschifffahrt handelt was nicht verboten ist und das hat mit seinen Produkt da nur den Name Ecoship hat, nichts zu tun hat. Nur der Name ECOSHIP alleine ist nicht geschützt. Was wirklich in den Gebinden ist, weiß keiner, aber mit Sicherheit kein ECOSHIP.
Oft werden auch Chargen geändert, so dass das Nachfolgeprodukt nicht mehr kompatibel ist. Damit bekommt einer für 3-4 Jahre einen sehr guten Bewuchsschutz, nur dann muss alles runter weil nichts darauf haftet. Einige der AF verwenden Epoxid-Trägerkomponenten, damit bedarf es eine 2 Komp. EP. Grundierung die auf keinen Altanstrich haftet. Diese Antifoulings benötigen alle einen besonderen Primer der auf das Produkt genau abgestimmt wurde. Einige Antifouling können nur auf dem gleichen Produkt überstrichen werden, sonst platzen die ab. Dann haben wir es mit Antifoulings noch zu tun die Silikon enthalten, damit nur für nordische Gewässer bestimmt sind. Probleme gibt es mit den gekapselten Nanos, denn da haftet kein anderer Anstrich mehr. Bei Globic 9000 haben wir es mit Fasersilikone zu tun, das Antifouling muss vor jeden Neuanstrich vollständig beseitigt und das Unterwasserschiff von allen Silikonrückständen gereinigt werden. Die Aplikationsprobleme die dabei unweigerlich entstehen, sind in keinen Verhältnis zum günstigen Preis. Wer mal solche Anstriche vollständig beseitigt hat, weiß auch dass er dann gleich seinen Gelcoat mit erneuern muss. Gute Erfahrungswerte von manchen Skippern sind besonders bei solchen Produkten nicht übertragbar, denn das kann sehr - sehr teuer werden.
Diese Antifoulings sind auch alle für eine Dauer-Auslastung von ca. 80% ausgelegt, die nun mal bei den meisten Seglern unrealistisch sind. Die meisten Produkte, -
Ausnahme Oceanic 8590K, Marine 522 Ecoship und LF erfordern einen min. Geschwindigkeit auf Grund der Lechingrate von mehr als 12-15 Knoten damit die Biozide für den Bewuchsschutz frei gesetzt werden können. Die meisten Segel-Yachten haben nun mal nicht die Geschwindigkeit, damit kommt es zur Verschleimung, die dann die Haftgrundlage für den tierischen Bewuchs bildet. Nur der Hinweis, "Antifouling für die Berufsschifffahrt" was sicherlich werbvewirksam ist, genügt nun mal nicht dass bei einen ein Bewuchsschutz dann auch funktioniert.
Sascha