Hi Uli,
es gibt hier einen ziemlich umfangreichen Thread zum Thema Naehmaschine in dem Du vermutlich saemtliche Fragen beantwortet bekommst.
Um die Antwort kurz und uebersichtlich zu halten:
Segeltuch (Dacron) ist extrem fest gewebt und die Nadel dringt nur sehr schwer ein, auch mit der Naehmaschine. Es ist weniger die Staerke vom Motor mit der Du damit Erfolg hast, sondern mehr die inertia vom Flywheel. Im Prinzip kannst Du Haushaltsnaehmaschinen dafuer benutzen wenn Du verschiedene Kilos an Wheel-balancing-lead um das Flywheel klebst (ich kam mit 4.8 KG auf die erfolgreichere Seite).
Ungluecklicherweise belastet das zusaetzliche Gewicht und die ausgeuebte Kraft Naehmaschinen mit Plastik-Lagern enorm, aber beinahe saemtliche modernen Haushaltsnaehmaschinen sind mit Plastiklagern ausgestattet. Alte Maschinen und Professionelle Maschinen haben normalerweise Metall-Lager und koennen das ohne Zerstoerungs-Probleme ab.
Den ganzen Schnickschnack wie Bordueren-naehen etc. brauchst Du nicht. Electronische Naehmaschine brauchst Du nicht, im Gegenteil. Zick-Zack und Geradeaus-Stich ist das einzige was wichtig ist und je groesser Du die Stiche machen kannst um so besser. 4 mm Stichabstand wie bei den ganz alten Maschinen ueblich kann man zwar notfalls machen, 5 oder 6 mm sind deutlich besser.
Falls Du an einem Punkt ankommen solltest Dich zwischen einer mit Walking-Foot oder ohne entscheiden zu muessen: um Segel zu reparieren ist ein Walking-Foot eine unglaubliche Hilfe die das ganze um Welten entspannter macht. Beim Segel-naehen rollst Du den Teil der unter dem Arm durch geht ganz fest zusammen und schiebst dann beim naehen das ganze Stueck fuer Stueck durch die Maschine. Hoert sich easy an. Allerdings musst Du die andere Seite des Segels ebenfalls mit bewegen und dabei das ganze moeglichst gleichmaessig halten. Das Segel will aber nicht. Selbst wenn Du beim bewegen die Nadel tief im Segel vergraben hast wandert es in alle unmoeglichen Richtungen ab. Ein Walking-Foot dagegen hilft Dir immens dabei das Segel gleichmaessig vorwaerts zu bewegen und den Stichabstand gleichmaessig zu halten. Jeder Stich "verletzt" das Segel ein kleines bisschen. Ohne Walking-Foot kommen dabei Stichabstaende von 1 mm und manchmal sogar weniger heraus wenn Du nicht nach jedem 2. Stich stoppst egal wie die Maschine eingestellt ist. Dagegen bekommst Du mit Walking-Foot unter normalen Bedingungen den korrekten Stichabstand hin und noch dazu eine gerade Naht.
Und ja, ist wohl keine Frage dass Du mit einer Maschine mit der Du Segel reparieren kannst auch Deine Klamotten repariert bekommst.
Fuer Cockpit-Zelt, Sprayhood und Klamotten hast Du nicht die gleichen Anforderungen, denn das Material an sich laesst sich einfacher verarbeiten und Du quaelst Dich nicht mit grossen Stuecken herum. Ausserdem macht es da nicht wirklich was aus wenn der Stichabstand hin und wieder mal etwas kuerzer geraet.
Hoffe, dass Dir das fuer den Anfang schon mal weiterhilft!
Fair winds
Dody