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letzter Beitrag 12.12.14 um 23:15 von  Achim
Impeller - Lebenserwartung
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AKKA
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03.02.14 um 03:47

    Seit einigen Jahren unterwegs, konnte ich beobachten, dass der Impeller der Seewasserpumpe für Motorkühlung im schlechtesten Fall nur 350 Betriebsstunden hielt, bis er erste Anrisse zeigte. Mal war es Johnson, mal Volvo ... eigentlich kein Unterschied in der Lebenserwartung, die immer unter 500 Stunden lag.

    Seit 2010 ist ein Volvo-Impeller verbaut, und der sieht nach für mich erstaunlichen 1.100 Betriebsstunden noch so gut aus, dass er drin bleibt. Der einzige Unterschied zu den früheren Kurzlebigen ist, dass ich bei jährlicher Kontrolle den Impeller mit Siliconöl zur Gummipflege einpinsele. In den ca. 3 - 5 monatigen Segelpausen der Zyklonsaison (ww. Winterpausen) darf er zwecks Entspannung mal aus seinem engen Gehäuse.

    Wie sind die Erfahrungen und Laufzeiten bei anderen unterwegs? Kann jemand den positiven Effekt von Siliconöl betätigen oder hat andere Rezepte?

    Andreas

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    03.02.14 um 08:06
    Hallo Andreas,
    hast  Deinen Impeller optimal  gewartet. Mehr geht nicht. Du solltest ihn nach dem Ausbau in einer kleinen Plastiktüte aufbewahren.Machen wir genauso.

    Gruß Michael
    Nicht der Wind sondern die Segel bestimmen den Kurs
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    03.02.14 um 11:07
    Was sind denn Eure Laufzeiten? Wäre ja interessant zu vergleichen...

    Andrea
    SY AKKA
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    03.02.14 um 15:21
    Hi,
    deckt sich mit Euren Laufzeiten.Motor ist ein Volvo MD 21B. Treibt unser Schulungsschiff  HR 38 mit 75 PS an.
    ca. 3 bis 400 Std / Jahr. Wichtig wäre noch vor der Einlagerung mit Süßwasser reinigen.

    Michael

     
    Nicht der Wind sondern die Segel bestimmen den Kurs
    AKKA
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    03.02.14 um 23:53
    Beigetragen von Seehexe am 03 Feb 2014 15:21:22
    Hi,
    deckt sich mit Euren Laufzeiten ... ca. 3 bis 400 Std / Jahr.

    Michael



    Danke Michael, aber meine Frage galt Laufzeiten = Lebenserwartung von Impellern, nicht wieviele Stunden Ihr jährlich motort.

    Hat hier im Forum noch jemand einen Impeller und mag etwas von seinen Erfahrungen berichten? Durchschnittliche Laufzeiten und eine Meinung zu möglicher Laufzeitverlängerung durch Siliconöl? - Immerhin ist unser jetzt 1.100 Std. (eintausendeinhundert) in Betrieb und vom Ansehen noch "neuwertig", während ohne Siliconbehandlung nur 300 bis 500h erreicht wurden.

    Gruß Andreas
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    04.02.14 um 08:30
    Hallo Andreas,

    gern berichte ich auch meine Erfahrungen mit Impellern:

    Mein Motor ist ein VP 2020 Erstinbetriebnahme 2002. Die ersten Jahre, als wir noch in NL waren, habe ich nur Original VP Impeller verwendet. Etwa einmal im Jahr musste ich bei etwa 70 Motorstunden/Jahr den Impeller tauschen, weil eine Lippe an- oder sogar abgerissen war.

    2009 sind wir über den Binnenweg ins Mittelmeer aufgebrochen. Damals hatte unser Motor etwa 500h auf dem Zähler. Mir war klar, dass es unterwegs mit Ersatzteilen schwierig werden würde und deshalb deckte ich mit u.a. mit Impellern ein. Ein Original VP zu 27,80 € und 3 Noname zu je 9,90 €. Einen der Nonames baute ich ein, er ist heute nach weiteren 700h noch drin. Ein Ende ist derzeit nicht absehbar.

    Anfangs habe ich den Impeller so alle hundert Stunden ausgebaut und kontrolliert. Es war nie ein Schaden am Impeller aber die Papierdichtung war jedes Mal hin. Notgedrungen muss ich als Ersatz immer eine neuer Impellerpackung aufmachen. In Südfrankreich gelang es mir bei einem Motormechaniker 3 Ersatzdichtungen aus dessen Grabbelkiste zu kaufen. Die 5 €, die er dafür haben wollte, fand ich aber keineswegs angemessen. Deshalb kontrolliere ich seit dem nur noch den Wasserausstoß und so lange der ok ist mache ich das Gehäuse nicht mehr auf. Mein Freund Armin hat sich deshalb einen Pumpendeckel aus Acrylglas gebastelt. So kann er den Impeller auch inspizieren ohne das Gehäuse zu öffnen. Für mich ist das keine Lösung, weil die Pumpe leider nicht im Sichtbereich liegt.

    Irgendwo habe ich mal gelesen, dass verschiedene Materialien für Impeller verwendet werden. Vermutlich ist darauf die unterschiedliche Lebensdauer zurückzuführen. "Schmieröle" verwende ich nicht, da die Pumpen alle für Wasserschmierung konstruiert sind. Lediglich beim Einbau nehme ich etwas Vaseline, damit das Ding leichter ins Gehäuse geht. Ob solche Mittel wirklich lebensverlängernd sind, wage sich sehr zu bezweifeln. Vermutlich ist es wie bei Batteriepulsern, deren Wirkung m.E. auch Glaubenssache ist. Mein Glaube ist in beiden Fällen für eine nachweisbare Wirkung nicht stark genug.

    Martin

    Martin, SY MERGER - Moderator
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    04.02.14 um 08:59
    Danke Euch für die vielen Infos,
    ich wollte unseren Impeller auch erst jährlich wechseln, nach den Erfahrungsberichten hier werde ich es aber wohl so machen wie Martin schreibt nämlich den Wasserstrahl im Auge behalten, unser Motor hat aktuell 45Std gelaufen und ich habe 5 original Impeller inkl. Dichtung auf der Nanumea, wie ich das so sehe werden die wohl längere Zeit reichen.

    Fair Winds

    Edip
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    04.02.14 um 09:35
    Moin Andreas,
    sorry hast mich vieleicht nicht ganz verstanden.Hier noch mal die Langversion.
    Wir warten unseren Impeller ganauso wie Du, und das schon seit 20 Jahren. Das "Einwintern" des Impellers hat sich als gute Maßnahme herausgestellt. Die Lebenszeit richtet sich aber nicht nur nach den reinen Motorstunden, sondern auch wie war die Wasserbeschaffenheit. Wir fahren jedes Jahr ca 1000 Kanalkilometer. Durch die Sedimente im Wasser leidet er hier ganz besonders, denn die werden vom Seewasserfilter nicht herausgefiltert. Dann kommen die 6 Monate Standzeit.
    Also Impeller raus, damit die Lamellen nicht so lange in der gleichen Stellung bleiben. Habe schon Pumpen aufgemacht, da waren wären dieser Zeit Lamellen abgebrochen.Die anschließende Pflege mit Siliconpaste/öl wird er Dir auf jeden Fall danken. Wie Du schon richig erkannt hast, erhöht das die Lebenszeit um ein Vielfaches, trotzdem wechseln wir ihn nach 3 Jahren, da auch Neopren einem schleichenden Alterungsprozess unterliegt. Bei dieser Behandlung ist es völlig egal ob Marke oder NoName.
    Die Kontrolle nur über den Kühlwasseraustritt reicht auf jeden Fall nicht. Ich habe schon Impeller an Motoren gewechselt die hatten 3 Lamellen weniger, der Kühlwasseraustritt war aber noch ok. Der Rest der abgebrochenen Lamellen saß dann zerbröselt vor dem Wärmetauscher.  

    immer eine Handbreit

    Michael ( manchmal auch Motorenschrauber)
    Nicht der Wind sondern die Segel bestimmen den Kurs
    AKKA
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    04.02.14 um 12:06


    @ Michael

    Danke für die Langfassung. - Weisst Du, ob Impeller regelmäßig aus Neopren oder Gummi sind?


    @ Martin    ... schön, dass wir uns mal wieder hier oben unterhalten!

    Nur 70h, das erscheint mir extrem wenig, da hat man Dir vielleicht etwas gut abgelagertes verkauft. Gummi altert, wird hart  und spröde, aber ist es überhaupt Gummi? - Keine Ahnung.

    Hier kommt das von mir erwähnte Siliconöl ins Spiel.
    Mit dem Schiff haben wir ein Fläschchen "Siliconöl-Gummipflege für Auto und Caravan, hält Dichtungen geschmeidig" erworben. Erstmalig und probehalber wurde der aktuell verbaute Impeller bei jedem Inspektionsausbau (alle 200-300h) mit diesem Öl bepinselt, über die Segelpause oder auch nur einen Tag liegen gelassen, das Öl war dann weg (eingezogen? getrocknet?) und wieder eingebaut. Mit inzwischen 1.100 Betriebsstunden hat er das Dreifache der früher erreichten Laufzeiten bis zum ersten Anriss erreicht und erfreut sich augenscheinlich weiter bester Gesundheit. Vielleicht Zufall. Egal, ich pinsele weiter!
    Das Öl dient also nicht als Schmiermittel in der Pumpe, sondern als "anti age oil" für das Impellermaterial sofern es Gummi ist ... ob es allerdings bei Neopren was bewirken kann?

    Papierdichtung unterm Impellerdeckel.
    Wir benutzen sie mehrfach, bis zu 5x . - Das Dichtungspapier wird mit Motoröl oder Vaseline beschmiert. Beim Ausbau klebt das Papier nirgends fest und reisst nicht ein ... frisch geölt kann es erneut verwendet werden. - Um den Deckel wirklich dicht zu kriegen, ohne Angst um die Schrauben zu haben, verwenden wir seit längerer Zeit zwei Papierdichtungen, die dank doppelter Stärke etwas besser und ausgleichend den Spalt füllen. Dass zwischen Deckel und Impeller jetzt eine Lücke in Papierstärke ist, hat  für Motortemperatur und Wasserdurchsatz keine erkennbaren Auswirkungen.

    Hat noch jemand einen Beitrag zu Impellern und Umfeld?

    Andreas
    Bernd
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    04.02.14 um 12:59

    Beigetragen von AKKA am 04 Feb 2014 12:06:12



    ...........

     Um den Deckel wirklich dicht zu kriegen, ohne Angst um die Schrauben zu haben, verwenden wir seit längerer Zeit zwei Papierdichtungen, die dank doppelter Stärke etwas besser und ausgleichend den Spalt füllen. Dass zwischen Deckel und Impeller jetzt eine Lücke in Papierstärke ist, hat  für Motortemperatur und Wasserdurchsatz keine erkennbaren Auswirkungen.

    ....................


    Andreas, da habt Ihr aber Glück, normalerweise funktioniert das nicht. Die Pumpe unseres Dieselgenerators ist da besonders sensibel. Wir hatten schon Fälle, dass der Impeller zwar im Prinzip in Ordnung war aber die mitgelieferte Dichtung minimal zu dick. Und aus war´s mit pumpen.

    Es ist übrigens keine schlechte Idee, ein paar Locheisen im Werkzeug zu haben. Einmal eine Originaldichtung auf ein Blatt Papier übertragen und man kann sich jederzeit eigene Dichtungen anfertigen, wenn man eine Pumpe öffnen muss und dabei die Dichtung beschädigt..



    Gruss Bernd
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    04.02.14 um 14:20
    Hallo alle Impellerbegeisterten,

    der Impeller ist aus einer Neoprenmischung gefertigt Mit der Silkonpaste/ öl haltet Ihr ihn schön geschmeidig wie zB Türdichtungen beim Auto.Deshalb auch die verlängerte Lebensdauer.
    Bei den Deckeldichtungen für die Pumpen gibt es mehrere Varianten.Bei der neusten ist ein O-Ring ins Gehäuse gelegt.
    Also bei kontrolle oder Imp wechsel kein Problem. Bei den älteren Pumpen wurde wie von Anrdeas beschrieben Papierdichtungen verbaut. Seine Methode die selbige vorm Abreißen zu schützen ist ok.Machen wir auch so.
    Viel wichtiger aber ist, der Abstand zwischen Deckel und Impeller.Ist der Abstand zu groß, z.B.zu starke Einlaufspuren im Deckel, wird irgendwann nicht mehr genug Saugleistung aufgebaut. Mann kann sich dann erst einmal helfen in dem man den Deckel umdreht.Er sollte dann aber irgendwann ersetzt werden.

    Gruß Michael
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    04.02.14 um 15:15

    Moin,

    der Ausbau ist bei uns mehr als fumelig, yanmar 3JHE,
    statt der Schrauben habe ich Stehbolzen eingesetzt mit Muttern damit läßt sich die Platte besser montieren
    wir haben einen O-Ring, damit entfällt die Papierdichtung
    neue Platten sollten um die 50 € kosten, hab ich dann selbst aus starkem Niro gesägt und gebohrt, keine Probleme
    Impeller werden ca. 150 Std pro Jahr bewegt nach 3 Jahren keine Anzeichen für Austausch
    wir haben allerdings 2 Motoren, ich denke 300 Motorstunden sind typisch bei 6 Monaten Schiffbewegung
    bei den Voreignern war der Wassersammler schon am schmoren, da eine Plastiktüte den Einlaß verstopfte und die Yanmarüberwachung nicht ansprach.
    Daher unsere Lösung für 20€ zur Temperaturüberwachung des Abgaskrümmers und damit frühzeitiger Warnung da läuft was schief. Habe mal die Maschine ohne Impeller gestartet und ruck zuck läuft die Temperatur an der Stelle hoch bevor überhaupt der Motor warm wird.

    http://lagoon410magiccloud.blogspot...-page.html
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    04.02.14 um 15:30
     Hallo nochmal ich,

    das mit den Stehbolzen ist schon gut, kann man noch optimieren wenn man anstatt normaler Muttern, Flügelmuttern nimmt.
    Überwachung der Temperatur im Seewasserkreislauf ist optimal.Läuft der Impeller nur ca 5 Min trocken hat er keine Lamellen mehr, sitzen dan alle vorm Wärmetauscher

    Michael
     
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    04.02.14 um 19:22
    Stehbolzen in Verbindung mit Flügelmuttern ist eine geile (pardon) Idee!!
    Danke für den Tip
    Gruss Bernd
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    05.02.14 um 00:43
    Hallo Andreas,
    bei uns ist noch der erste Impeller aktiv, momentane gesamt Motorlstunden 470h, Unser Volvo Penta D2-55 hat 5 Jahre auf dem Buckel und stand schon 3 Winter an Land. Es Läuft alles problemlos. Impellerkontolle bisher keine. Doch hat uns jetzt der Artikel soweit gebracht, dass wir uns beim nächsten Einkauf ein Silikonspray besorgen werden. Man weiß ja nie .-) Ersatzimpeller haben wir jedenfalls an Bord.

    Gruss
    Michael
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    05.02.14 um 07:33
    Moin Moin,
    hier ein weiterer Tip.
    Allen Skippern die einen Saildrive besitzen, rate ich dazu  den Kühlwassereintritt umzubauen. Der Saildrve ist dafür bekannt sich eine Plastiktüte oder ähnliches einzufangen.Dabei wird in den meisten Fällen auch der Kühlwassereintritt verschlossen.Wenn man nicht aufpasst kann das auch einen Impeller kosten.
    Der Umbau ist ganz einfach, Ihr müßt nur an einer gut zu erreichender Stelle einen neuen Borddurchlaß mit einem Sieb einbauen.Gibt es in verschiedenen Materialien. Umbaukosten ca.100,00 Euro für Borddurchlaß, Seeventil und Anschlußstutzen.
    Michael, Du solltest Dir auf jeden Fall mal Werkzeug beschaffen um den vorderen Teil des Wärmetauschers öffnen zu können.Kommt man nicht so gut dran.
    Für alle die auch einen D2-55 besitzen hier noch etwas.Dieser Motor hat eine Perkins als Basismotor, wurde von Volvo nur marinisiert. Bei Perkins heißt er 404 - 22.

    Immer eine Handbreit
    Michael
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    05.02.14 um 10:25
    Zum Thema Dichtungen: Das Material aus der Tube tut es auch!
    Uwe
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    05.02.14 um 11:06

    Uwe,

    Danke für den Tipp, aber wir haben so viele Tuben an Bord, hast Du an etwas Bestimmtes gedacht?

    Andreas
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    05.02.14 um 12:51
    Hi,
    es geht z.B.mit Hylomar. Du solltest dann aber auch einen Entferner dafür haben.Klebt gehörig.

    Michael 
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    05.02.14 um 22:40
    Hallo an die Impellerrunde, schön dass es hier auch manchmal noch um Schiffe geht.

    Hat jemand einen Tipp, wie man bei einem Yanmar 4JH (gilt wahrscheinlich auch für den 3JH) den Impeller ohne Zerstörung und ohne Spezialwerkzeug ausbauen kann? Ich wollte meinen letztes Jahr im Winterlager "zur Entspannung" demontieren, habe ihn aber leider zerstört. Nun muss der Neue im Winter bei offenen Deckel bis auf weiteres leider drin bleiben.

    Fair Winds,

    Michael

    Für Demokratie und Transparenz - Auch in Seglervereinen!
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    06.02.14 um 00:27
    Beigetragen von SY Savannah am 05 Feb 2014 22:40:47

    Hat jemand einen Tipp, wie man den Impeller ohne Zerstörung und ohne Spezialwerkzeug ausbauen kann?

    Michael

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    Michael,

    Experten von Werkstätten nehmen gern zwei Schraubendreher, bohren sie in die Weichteile des Impellers und hebeln ihn über die Kanten des Pumpengehäuses heraus. Der Impeller ist dabei verletzungsgefährdet und von den Gehäusekanten müssen anschließend Dellen entfernt werden.

    Also doch besser in einen Impeller-Abzieher investieren. Zwei Arme greifen den Impeller und per Gewindespindel wird er herausgezogen. Das funktioniert besonders auch bei schlecht zugänglichen Pumpen sehr viel besser als die Würgerei mit den Schraubendrehern.  "Profis" werfen den ausgebauten Impeller weg, "muss" ja sowieso erneuert werden .... wir aber wollen ihn möglichst unverletzt wieder einbauen.   >>>  Abzieher lohnt sich.

    Andreas
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    06.02.14 um 08:42
    Moin,
    diese Methoden funktionieren bei uns nicht. Die Gefahr die Dichtfläche zu beschädigen ist dabei und dann wirds aufwendig. Ich habe eine kleine Wasserpumpenzange mir so hingeschliffen, dass diese den Filter schön seitlich festklemmen kann. Dennoch rutscht diese gerne ab wenn der Filter zu fest auf der Welle sitzt. Daher habe ich einen alten Impeller ohne Lamellen mit dem ich die Welle nachher etwas "abschleifen" kann. Ich suche noch etwas was den Impeller nicht so auf der Welle kleben läßt. Jährliches Ziehen ist daher auch sinnvoll. Wäre Kupferpaste geeignet ? Bisher nur mit Vaseline gearbeitet. Bei einer Yanmar Schulung haben die einen Konus verwendet durch den Impeller besser einzusetzen sind. Auf unserem Blog ist auch die Abbildung einer Zange zu sehen, die Schmidt Motoren verwendet, sieht auch gut aus. Zu Schraubenziehern sag ich nichts .... :-))
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    Fair Winds
    Johannes
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    06.02.14 um 09:16
    Impeller sind wohl sehr verschieden. Obwohl ich an meinen sehr schlecht ran komme, weil in etwa 10 cm Abstand eine Wand ist, ist das Wechseln kein Problem.

    Die Schrauben des Deckels öffne ich mit einem sehr kurzen Schraubenzieher. So etwas gibt es im KFZ-Zubehör, sieht aus wie ein Knubbel mit einer ganz kurzen Klinge. Ich habe mal überlegt die Schrauben gegen Maschinenschrauben auszutauschen, bin aber wieder davon abgekommen weil es auch so ganz gut geht. Den Impeller selbst ziehe ich mit einer abgewinkelten Spitzzange. Damit kann man ihn gut an den Lamellen greifen. Beim Einbau spanne ich ihn mit einer Schlauchschelle vor und fette mit ein bisschen Vaseline. Ein Bild gibt es hier, etwa auf der Mitte der Seite.

    Martin

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    06.02.14 um 09:43
    Hallo und danke für die Rückmeldungen.

    Ich kann Andreas nur zustimmen, die Schraubenziehermethode ist ungeeignet, das habe ich einmal versucht. Schlecht für den Impeller und für das Pumpengehäuse. Danke für die Tipps zum Einsetzen, die rundgeschliffene Wasserpumpenzange ist eine gute Idee, werde ich probieren.
    @ Johannes: Für die Leichtgängigkeit des Impellers auf der Welle nehme ich ein seewasserbeständiges Fett (sparsam dosiert), bisher habe ich das Gummiteil mit Vaseline behandelt, werde aber auch mal das Silikonöl ausprobieren. Nun mache ich mich auf die Suche nach einem Abzieher.

    Fair Winds,
    Michael
     
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    06.02.14 um 09:48
    kleiner Nachtrag, ich spanne mit einem Kabelstraps vor, wir könnten direkt mal einen Thread aufmachen was man alles mit Kabelstrapsen machen kann.
    Johannes
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    06.02.14 um 09:57
    Moin in die Impellerrunde,

    alles super Vorschläge.Ich möchte sie nur noch ein wenig ergänzen.Profiwerkzeug, sprich Impellerabzieher geht nicht immer ,da manche Konstrukteure das Schiff um den Motor herum gebaut haben.Zangenmethode geht manchmal auch nicht, ist aber auch eine Lösung.Wenn das Alles versagt, weil kein Platz vorhanden, geht nur die "Experten" Methode wie von Andreas beschhrieben. Allerdings sollte man man dann einen Schraubendreher mit isoliertem Schaft nehmen, um das Gehäuse nicht zu beschgädigen.Ganz wichtig ist immer die Welle mit einem säurefreien Fett dünn einzustreichen.Vasline eignet sich dafür sehr gut. Wer keine Siliconpaste oder Spray zur Hand hat, kann den Impeller auch mit Glyzerin aus der Apotheke geschmeidig machen.Kupferpaste wird normalerweise nur da eingesetzt wo große Temperaturen enstehen.

    Michael
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    Ingo Paulus
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    06.02.14 um 23:48

    Hallo zusammen,

    jetzt möchte ich noch meine Erfahrungen los werden. Die Lebenserwartung war zwischen 10 und 290 Stunden. Siehe den ausführlichen Bericht auf meiner Website: www.hanseat-yacht.de/html/motor.html.

    Letztes Jahr habe ich nach 80 Stunden mal nachgeschaut und habe einen angerissenen Flügel entdeckt.

    Für unsere geplante 15 monatige Fahrt habe ich mindestens vier Ersatzimpeller eingeplant.

    Durch die Tipps in diesem Beitrag werde ich die neuen Impeller auspacken, mit Silikonöl behandeln und in eine Plastiktüte packen. Ich hoffe, sie halten dann etwas länger.

    LG Ingo
    www.unsereauszeit.de

    Seehexe
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    07.02.14 um 10:17
    Moin,
    wer einen Impellerabzieher möchte sollte mir eine PN schreiben.Kostet ca.70,- Euro.

    Michael
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    Marc
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    07.02.14 um 10:25
    Hallo Michael,

    wie sieht sowas denn aus? Hast du ein Foto?

    Danke und viele Grüße
    -Marc
    Seehexe
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    07.02.14 um 10:43
    Habe ich.Brauche dann Deine E-Mail Adresse.
    Gruß
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    09.02.14 um 20:51
    Wir haben heute unseren Impeller ausgebaut. Sah nach 470h noch wie neu aus. Wir haben in mit dem von volvo mitgelieferten Beutelchen Glyzerin eingerieben, O-Ring, Innengehäus und Deckel geschmiert und wieder eingesetzt. Wir hoffen auf weiter viele problemlose Stunden..
    Michael
    AKKA
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    29.10.14 um 02:39
    Beigetragen von AKKA am 03 Feb 2014 03:47:11

    Seit 2010 ist ein Volvo-Impeller verbaut, und der sieht nach für mich erstaunlichen 1.100 Betriebsstunden noch so gut aus, dass er drin bleibt. Der einzige Unterschied zu den früheren Kurzlebigen ist, dass ich bei jährlicher Kontrolle den Impeller mit Siliconöl zur Gummipflege einpinsele.


    Liebe Gemeinde,

    vor einigen Tagen haben wir Abschied genommen. Ein treuer Begleiter musste nach verdienstvollem Leben und ungezählten Umdrehungen unser Schiff verlassen. Nach 1.336 Betriebsstunden in bald 5 Jahren erlitt er einen Lamellenverlust und wurde an Land in den Ruhestand entlassen.

    Die verbliebenen Lamellen (ohne Anrisse) sorgten noch für ausreichend Wasserdurchsatz und hielten die Motortemperatur selbst im Warmwasser Indonesiens im gewohnten Bereich. Also keine Auffälligkeiten im Motorbetrieb, doch eine Routinekontrolle offenbarte sein Leiden. Die abgerissene Lamelle steckte in der Zuleitung zum Ölkühler und ließ sich leicht entfernen.

    Gruß, Andreas

    SY-DELLE
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    29.10.14 um 08:48
    Da hat der Jockel aber Glück gehabt. Bei der Delle hat es mal 160 Stunden, nach einem Jahreswechsel im Frühjahr gedauert, da saß der Wärmetauscher voller Teilchen. Den auszubauen war mit Demontage der Lichtmaschine dann verbunden und das vor Anker in der Ijsselfahrrinne vor Deventer / NL - Seitdem hält er, mit jährlichen Kontrollen bereis über 800 Stunden.
    Bei 1000 Motorstunden in nun 19 Jahren, die letzten 4 Jahre mit gelegtem Mast, also nur unter Motor wurde der vordere Simmering an der Aussenkühlwasserpumpe undicht. Desgleichen hatte sich der Stößel der Dieselpumpe so gerundet, dass diese nicht mehr förderte. Verschleiß halt, wie bei einem, der in 10 Jahren 85 wird.
    AKKAnauten haben halt bessere Überlebens-chancen
    vermutet
    jr-DELLE im Emder-Winterlager in Vorbereitung der Maststellung für 2015 zur MORD-See Rund
    die Tatsachen, als Wahrnung zu ähnlichen Aktionen, einer CREW kostenlos eine Yacht zur Verfügung zu stellen, findet Ihr unter www.DEIN-Globus.com + INSTA: sy_delle39 - auf ein Strafverfahren wird seit dem 96.9.22 bisher gewartet
    Achim
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    12.12.14 um 23:15
    Was solll ich sagen...
    Als wir unsre Schiff vor 5 Jahren übernahmen, lief die Wasserpumpe ca. 20min trocken. Wir naiv und ohne Ahnung hatten danach den Impeller nicht gecheckt. Ungefähr 300 Motorstunden später haben wir das Teil dann ausgetauscht. Sah allerdings immer noch aus wie neu. Im Winter blieb das Teil im Motor.... allerdings in Frostschutz gebadet.

    Wir haben einen Yanmar LHTE mit ca. 6000 Betriebsstunden in 25 Jahren.

    Viele spannen den Impeller mit Kabelbinder vor, bevor sie ihn einbauen. Noch leichter geht es, wenn man das Teil mit etwas Öl benetzt und den Motor beim Einsetzen dreht. Bei uns setzt man dazu einfach eine Nuss auf die Kurbelwelle und dreht ganz lässig. Der Impeller lässt sich dann aus der Hand ganz einfach einsetzen. Unser altes 110PS Baby lässt sich ganz einfach mit der Knarre drehen. Der Motor zeigt weder hohen Ölverbrauch (ca. 1 Liter auf 150 Stunden) und qualmt auch nicht.... Kompression scheint also in Ordnung. Da man bei uns an die Wasserpumpe nicht wirklich gut herankommt, ist eine Prüfung schwierig und der Ausbau des Impellers ohne Beschädigung nicht möglich. Ich denke mal, dass ich nach 4-500 Stunden mal einen Austausch vornehmen werde.
    Solange der Kühlwasserfluss gut und die Motortemperaturen im grünen Bereich sind, ist für mich die Welt weitestgehend in Ordnung.
    Niemand garantiert, dass ein eben noch gut aussehender Impeller nicht 5 Minuten später seinen Geist aufgibt...
    www.atanga.de


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