Hallo Herr Mayer,
diese Fragen kann man so nicht wirklich beantworten.
Charteryachten punkten zuerst über ihren Preis, sind meist schwach ausgerüstet und es hat seinen Grund warum sie verkauft wird.
Meist weil der vorherrschende Verschleiß den noch zu erwartenden Profit übertrifft.
Oft sind diese Schiffe für den Verkauf aufgehübscht und die wirklichen Mängel sind für einen "Segelneuling" schwerlich eindeutig zu erkennen. Doch auch ein ausschließlich (angeblich) privat genutztes Boot kommt in die Jahre und wie bei einem Haus sind regelmäßig Renovationen angesgat, die von Ihnen angeführte Segelgarderobe ist nur ein Teil der großen Posten, die je nach Qualität des Tuches aber vor allem durch die Behandlung zwischen 3-5 und max. 10 Jahren (Charter) ansteht, möchte man einen vernünftigen Vortrieb erhalten. Auch die Häufigkeit des eigenen Gebrauchs hängt davon ab.
Der Motor ist auch so eine Sache. Die "Restlebensdauer" hängt von der bisher erfahrenen Pflege und vor allem dem Gebrauch ab. Bei einem Charterschiff ist zumindest der 2 . Teil dieser Aussage immer zweifelhaft. Aus über 25 Jahren Erfahrung aus Segelyacht-Charter, bei der ich über 60 verschiedene Schiffe in Gebrauch hatte, trat einiges an Gebrauchsfehlern zutage. Dies wurde meist von der Servicecrew nicht wirklich bemerkt oder mangels wirklichem Interesse blieben die Störungen unbeachtet. Oft werden Motorproblemchen auch erst am Ende der Saison behoben oder dann, wenn es nicht mehr anders geht und ein kapitaler Schaden droht.
An der Anzahl der bisherigen Betriebsstunden ist es also nicht wirklich festzumachen.
Kleiner Hinweis/Frage: einen Gebrauchtwagen (Diesel) würden Sie mit wieviel KM auf dem Tacho noch kaufen?
Ein Schiffsdiesel hat bei ca. 6.000 Betriebsstunden ungefähr eine Laufleistung von vergleichbaren 250.000 km runter, je nach Fahrstil des Vorbesitzers.
Und nach 10 bis 15 Jahren sollte auch das Rigg (stehendes Gut) erneuert werden, so zumindest die Forderung (Wunsch) der Masthersteller, schon aus Sicherheitsgründen, aber meine Frage nach dem Tauschintervall eines Mastes konnte noch keiner beantworten.
Grüße aus Franken,
Peter Motschiedler