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letzter Beitrag 01.04.20 um 16:24 von  MOANA MANU
Lossegler 2020 – Austausch über die aktuelle Situation
 5 Antworten
Autor Nachrichten
Carsten Matthias
Kommodore
Kommodore
Posts:152


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13.03.20 um 11:13

    Ahoi in die Runde,

    wir haben das Losseglertreffen 2020 aufgrund der aktuellen Lage abgesagt und bitten um Euer Verständniss.

    Wir können es uns sehr gut vorstellen, dass die Entscheidung „Lossegeln oder nicht – was sollen wir tun?“ bei jeder Crew zurzeit eine große Rolle spielt. Hier möchten wir allen Losseglerinnen und Losseglern 2020 die Möglichkeit geben, sich über die komplexe Lage in Bezug auf die Einschränkungen durch die Covid–19 Pandemie auszutauschen.

    Wir werden hier auch immer wieder über aktuelle Entwicklungen informieren.

    Für den Vorstand
    Carsten Matthias
     

    Stefan2020
    Segler
    Segler
    Posts:12


    --
    13.03.20 um 17:37
    Hallo in die Runde,
    ja das ist wohl nötig, dieses Treffen abzusagenn, noch dazu wo es im Moment ja noch nicht absehbar ist, ob diese Absage sonst nicht von anderer Stelle erfolgt wäre.
    Ich hoffe das in diesem Forum trotzdem ein Austausch der Lossegler stattfindet. Vielleicht können die Steckbriefe ja trotzdem ausgefüllt und vom TO anschliessend, wie in den vergangenen Jahren auch, per Mail verteilt werden.
    Stefan und Anne
    SY Mokendeist
    Capt‘n Motylek
    Kommodore
    Kommodore
    Posts:166


    --
    14.03.20 um 11:18

    Hallo allerseits,

    tja, ist eben wie es ist. Eine Erfahrung die man unterwegs wohl noch häufiger machen muss.... Die Idee, hier aber in Kontakt zu treten, ist vielleicht ganz sinnvoll. In diesem Sinne fangen wir mal an:

     

    wir, Helena und Martin,so um die 50 und werden am 08. Mai aus dem NOK starten. Wir segeln mit 38 ft. und haben in dieser Saison erstmal eine Ostsee-Runde geplant. In diesem Rahmen nehmen wir, zumindest aus heutiger Sicht, auch an der SouthCoastBaltic-Rally 2020 teil. Bereits im vergangenen Jahr haben wir teilgenommen, eine großartig organisierte Veranstaltung So führt unser Weg uns erstmal über Dänemark nach Polen und zum Start nach Danzig, wobei beide Länder aktuell die Einreise verbieten.... 
    Von Danzig würde die Rally dann über Kaliningrad nach Klaipeda gehen. Im Anschluß wollen wir weiter nach Litauen, Lettland, Estland, Finnland und über Schweder und Dänemark im September zurück ins Winterlager. Unterwegs wollen wir noch Erfahrungen mit unserem. Schiff sammeln, denn dies haben wir erst in 2018 gekauft. Zuvor war unser Segelrevier über 10 Jahre im Mittelmeer. 
    2021 wollen wir den NOK dann in die andere Richtung verlassen und über Helgoland, Amsterdam, England auf die klassische Route in Richtung Süden. Dann ab Herbst 2021 vielleicht ein Jahr auf den Kanaren, wer weiß das schon?

     

    Zurück zum Lossegler-Treffen. Schade, dass es nicht stattfindet. Aus Sicht der Veranstalter aber sicher eine richtige Entscheidung. Für uns ist das kein Problem, denn wir sind in der Woche sowieso im Norden. Wir lassen unsere Dieseltanks professionell reinigen, es wir Maß genommen für neue Salonpolster und wir müssen unsere Windsteuerung demontieren und warten. Ob also mit Lossegler-Treffen oder ohne, wir fahren. Grundsätzlich stellt sich ja die Frage, wie man sich in der heutigen Situation verhalten soll. Wir sind sehr vorsichtig, tragen Handschuhe wo es sinnvoll ist, waschen uns oft und gründlich die Hände und vermeiden unnötige, erst recht enge Kontakte zu Dritten. Auch brauchten wir nicht extra zu Hamstern, Segler haben immer Reserven ;-)

    Dennoch stellt sich ja die Frage, wie man sich in dieser Situation positionieren soll? Wir können ja nicht das Atmen einstellen und grundsätzlich sind wir als Segler eigentlichen einer priviligierten Situation. Kontakte kann man auf den Hafenmeister, Einkauf und das Gespräch von Bord zu Bord beschränken. Ganz vorsichtige können noch Ankern 😱Das sollte eigentlich bedenkenlos sein. Daher sehen wir uns erstmal in unserer Planung nicht eingeschränkt. Einreiseverboet sind natürlich schwierig, aber ist dann eben so. Da wir aber noch ein neues Rigg, neue Segel, eine neue Ankerkette und andere Dinge in Angriff nehmen wird die Saison sicher nicht langweilig.

    Auch können wir uns vorstellen, uns hier - oder an anderer Stelle und Form - mit anderen Lossglern auszutauschen.

    Vermutlich werden die meisten Crews aber schon in diesem Jahr in Richtung Süden starten? Wie auch immer, die Idee sich hier einmal vorzustellen und in Kontakt zu bleiben ist ja kein Aufwand. Und vielleicht ergibt sich auch irgendwas daraus. 
     

    in diesem Sinne wünschen wir, trotz der Hindernisse, eine schöne,interessante & gute Saison bzw. Reise 2020

     

    Helena & Martin

    uli2606
    Posts:3


    --
    26.03.20 um 11:26

    Hallo!

    Toll die Möglichkeit sich hier auszutauschen!

    Wir (3 köpfige Familie) wollen / wollten im September in Italien starten und recht zügig durchs MM um im Jänner über den Atlantik in die Karibik zu segeln. Insgesamt hätten wir ab September knapp 2 Jahre für eine "Atlantikrunde" zur Verfügung.

    Es ist gar nicht der Virus ansich der uns Sorgen macht sondern die Entwicklung wirtschaftlich / politisch in den mittelamerikanischen Ländern die wir weiter bereisen wollten und natürlich weitere Reisbeschränkungen. Von Anfang an war uns in der Planung der letzten Jahre klar dass wir mit unserer kleinen Tochter (4J) keine "kritischen" Länder bereisen wollen.

    Unsere Alternative wäre im April 2021 zu starten und in "Europa" zu bleiben. Uns gefällt auch der Gedanke über Portugal, Spanien, England evtl. bis nach Island oder Norwegen / Schweden und wieder retour zu segeln. 

    Unser größter Knackpunkt sind zur Zeit die Jobs. Wir haben sichere Jobs ohne Risiko einer Kündigung oder Kurzarbeit. Unsere Arbeitgeber wissen aber das wir weg wollen und wir müssen in den nächsten 2-3 Wochen bescheid sagen ob wir im September lossegeln oder noch bis April 2021 arbeiten. Wohnung ist auch schon verkauft und wir müssen im August raus.Mietwohnung ist aber kein Problem....

    Es ist zur Zeit so schwer irgendwelche Entwicklungen abzuschätzen. Das Bauchgefühl sagt uns immer mehr April 2021.....

    Mir ist ganz klar dass mir hier niemand helfen kann aber es ist schön sich den Frust mal von der Seele zu schreiben!!

    Liebe Grüße an Alle!

                     Ulrich

     

    Tendrel
    Segler
    Segler
    Posts:8


    --
    26.03.20 um 15:59

    Hallo Lossegler 2020,

    Wir die Crew der TENDREL-AURELIE hatten den Genuss von zwei Losseglertreffen in 2018 und 19 bevor wir im Juni 2019 die Leinen in KIEL gelöst haben. Von den Erfahrungen der Referenten haben wir sehr profitiert, daher auch an dieser Stelle noch einmal vielen Dank dafür.

    Wir versuchten zügig voranzukommen und gleichzeitig die Entschleunigung zu finden, die wir beim Urlaubssegeln in Ost- und Nordsee nie gefunden haben. Viele Langfahrtsegler scheinen zuvor Fahrtensegler gewesen zu sein, die mit viel Kreativität immer entferntere Ziele in ihren vier Ferienwochen erreicht haben. So schlugen denn auch in unserer Brust zwei Herzen: STRECKE MACHEN / ENTSCHLEUNIGUNG.

    So befuhren wir den ersten Teil der Staande Maastroute um dann bis zu den Kanalinseln durchzusegeln. Dort stoppten wir auf um zumindest ALDERNEY und GUERNSEY genauer zu erkunden. Von dort wieder in einem größeren Sprung nach BREST. Im RCC-Pilot zum Küstenabschnitt BREST / ST NAZAIRE hatten wir so viele seglerische Höhepunkte bis Flussläufe gesehen, dass unsere drei Wochen dort kaum gereicht haben. Von dort wieder ein Sprung nach SANTONIA nahe SANTANDER. In der rund herum geschützten Bucht haben wir zwei Wochen Spanien erkundet. Die Strecke nach A CORUNA haben wir versucht kurz zu halten um bis VIGO alles zu erkunden was geht. An der Atlantikküste von Portugal haben wir gelernt, dass der Schwell aus dem Atlantik kaum etwas mit dem Wind und Wetter vor Ort zu tun hat und derart gefährlich ist,  dass die Navtextinformationen über die Zugänglichkeit der Häfen jeden Tag auszuwerten sind.

    Im Oktober kamen wir in der Algave an und saßen mangels der richtigen Farbe im Bordbestand für einen Monat auf dem Boatyard in PORTIMAO. Ein guter Ort, aber wir begannen nachzurechnen, wie viel Zeit uns auf den KANAREN und KAPVERDEN verbleiben würde.  Schlimmer noch, wir würden in der Karibik uns beeilen müssen rechtzeitig vor der Sturmsaisson weit genug nach Norden zu kommen.

    Dies war der Zeitpunkt, an dem wir uns an ein Schweizer Paar erinnerten, das wir im sonnigen CASCAIS kennen gelernt haben. Sie hatten fünf Jahre "Auszeit" zur Verfügung und wollten keine Zeit für Europa oder die Karibik verschwenden, denn die Südsee sei der schönste Bereich zum Segeln. Da wir Entschleunigung nach unserem Arbeitsleben suchten, dachten wir dass wir eine andere Focussierung hätten. Allerdings mussten wir bemerken, dass wir objektiv auf dem gleichen "Trip" waren - nur abgeschwächt. Wir griffen daher wieder bewusster nach unserer Entschleunigung, die uns dann zur Algarve und zum Überwintern nach GIBRALTAR führte. Die drei Monate dort unter und auf dem Affenfelsen möchten wir nicht missen! Auch wenn wir hier den Start der Coronakrise ab Januar mit verfolgen mussten. So legten wir Anfang März mit der schwachen Hoffnung ab, noch nach MADEIRA Segeln zu können - vergeblich.

    Wie viele andere Langfahrtsegler mussten wir in den letzten Tagen immer schneller nach Optionen suchen, Pläne verändern oder aufgeben und irgendwann die finale Entscheidung treffen wo wir festsitzen werden. Es ist ein Ankerplatz im Hafen von PORTIMAO geworden. Abenteuerliche Erkundungen, wie vor einigen Tagen im Rio Guadiana zum Städchen MERTOLA, wird es wohl länger nicht geben. Und  Entschleunigung wird für uns wohl noch einmal eine andere Dimension bekommen.

    Wir wünschen allen Seglern Gesundheit und bald die Möglichkeit neue Pläne zu machen und diese dann umzusetzen zu können.                                   

     Dörte & Jens von der TENDREL-AURELIE 

     Tendrel-sailing.de

    MOANA MANU
    Segler
    Segler
    Posts:19


    --
    01.04.20 um 16:24

    Hallo lieber Carsten,

    natürlich die einzig richtige Entscheidung, wenn auch sehr schade!

    Gleichzeitig möchte ich allen Beteiligten vorschlagen, dass wir uns per „Rundmail“ austauschen,

    da sicher nicht alle Dinge und Sorgen der Lossegler für die gesamte Öffentlichkeit bestimmt sind.

    Wer will, kann sich gerne bei mir unter ks@ks-makler.de melden.

    Mit lieben Grüßen und guten Gesundheitswünschen für Euch alle!

    Klaus Schulze (SY MOANA MANU)



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