Aus dem alten Forum
bin gerade dabei ein Schiff für eine Langfahrt auszurüsten um mit meiner Familie eine Auszeit zu nehmen.
Natürlich plagt mich wie sicher alle anderen auch die Sorge von irgeneinem Grossschiff übersehen zu werden. Um die Erkennbarkeit zu verbessern wollt ich ursprünglich einen Radar Transponder installieren, nach ein wenig Recherche tendiere ich wohl doch eher zu einem AIS Sender und einem passiven Radarreflektor. Für beides (AIS Sender + Trasponder) bin ich zu geizig oder zu arm.
Sicher haben sich vielen von Euch ähnliche Gedanken gemacht ich würde mich freuen ein paar davon zu hören.
Welche Erfahrungen gibt es mit welchen (möglichst günstigen) AIS Sendern.
Habe eine CMAP Kopie auf dem Bood. ist die AIS fähig ? weche SW würdet Ihr empfehlen ?
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Ich habe zwar keine praktische AIS-Erfahrung,aber so aus dem Gefühl heraus würde ich Radar vorziehen und zwar( das gilt eben nur für mich aus meiner Erfahrung)ist Radar vielfältiger einzusetzen.
Nicht nur als Anzeige auf Grossschiffahrt sondern eben auf einem kleinem Boot bei Regen,Squalls und Gewitter und all denen, die kein AIS haben oder nicht eingeschaltet und das ist die Mehrzahl auf der Fahrt, Fischer, Coastguard, Schlepper etc..
Mit Radar und Alarm hat man dann einen (oder zwei) mehr an Bord eben "Mr. Radar" als Aktiven Warner, mal abgesehen von allen sonstigen Vorteilen wie Nebel, schwierige Ansteuerung bei Nacht und Gebiet, was man nicht kennt.
Und,es braucht keine extra Karte SW oder sonstiges Zubehör.
Vom Peis sind die Geräte wahrscheinlich auch nicht weit auseinander.
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Ich glaube Moskito hat das missverstanden. Du wolltest doch einen Radartransponder als Alternative zu AIS Sender/Empfänger verglichen haben. Der Transponder "antwortet" nur wenn er von einem Radar angestrahlt wird. Du hast also keine Information woher der Strahl gekommen ist!
Die bessere Lösung ist da aber wirklich, wie Moskito sagt, gleich ein Radar anzuschaffen. Denn wie allen bisher geschrieben haben: rechne nicht damit das die Großen ausweichen.
Aber eines spricht meines Erachtens für die Anschaffung von AIS: Selbst wenn du nur einen AIS Empfänger hast, bekommst du damit den Schiffsnamen und die MMSI Nummer vom Großen Bruder. Und auf UKW antworten die nur wenn sie persönlich angesprochen werden! Haben in Moorea, Port Moresby und in Singapur erleben müssen. Wenn aber mal Funkkontakt da ist, kann man sich arrangieren.
ZU den C-Map Karten gibt es von C-Map eine Software die ist sehr gewöhnungsbedürftig. Max Sea wird oft verendet, aber das ist entweder teuer oder illegal (in franz. Polynesien wurden vom Zoll schon Computer untersucht) und wird heute oft vom kostenlosen Open CPN abgelöst.
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Wenn du sicher mit Radar erfasst wirst ist auf jeden Fall auch sicher gestellt, dass du gesehen wirst. D.h. du wirst gesehen, kannst aber nicht identifiziert werden. Das ist mit AIS anders. Da schreist du in die ganze Welt hinaus wo du bist und alle in 50 km Umkreis bekommen es mit. Willst du das wirklich? Damit muss man dich nicht mehr auf See aufbringen, wenn du ein Verkehrstrennungsgebiet nicht ganz vorschriftsmäßig gequert oder ein Sperrgebiet ein bisschen geschnippelt hast. Das Knöllchen kommt direkt zu dir nach Hause. Wenn ein aktives AIS, dann auf jeden Fall abschaltbar. Ich habe nur einen AIS-Empfänger, der sehr nützlich zum beobachten der Großschifffahrt ist. Durch Übermittlung der MMSI kann man die im Zweifel direkt ansprechen. Meiner funktioniert problemlos nebeneinander auf dem Raymarine Plotter und auf dem PC mit OpenCPN. Weitere Infos dazu findest du hier. Heute würde ich wahrscheinlich trotz der 300 € Preisdifferenz einen Transponder anschaffen, weil es inzwischen Geräte gibt, die die von mir bemängelte Macke nicht mehr haben. Im Gegensatz zu den meisten Installationen, würde ich ihn auf jeden Fall abschaltbar machen. Es geht IMHO wirklich niemand etwas an, in welche Bucht ich mich gerade verkrochen habe.
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die Radar-Transponder (oder auch "aktiven Radarreflektoren") wie z.B. SeaMe sind doch ziemlich aus der Mode gekommen, seit es AIS gibt.
Ich habe schon seit Jahren keinen mehr verkauft, es ist nicht einmal mehr danach gefragt worden.
Ich schliesse mich meinen Vorrednern an, was die Anschaffung eines AIS Transponders angeht. Der Preisunterschied ist heute nicht mehr so gross zwischen Empfänger und Transponder, und es ist schon beruhigend, wenn man sich "sichtbar" machen kann, bei Bedarf natuerlich.
Schau mal hier nach. Dieses Gerät hat ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis:
http://www.acrelectronics.com/products/ … ast-b-ais/
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ich kann mich nur in vollem Umfang triniandy anschliessen.
Dass, wenn eine Brückenbesatzung nicht gewillt ist den KVR nachzukommen, nur eigenes Handeln hilft ist unstrittig, hat aber nichts mit der Frage zu tun, ob ein aktiver Reflektor oder ein AIS besser ist.
Ebensowenig haben Überlegungen, dass man sein eigenes Tun verschleiern möchte etwas mit Pro oder Kontra AIS zu tun, da man bei AIS-B Geräten die Sendefunktion wenn gewünscht abschalten kann.
Wichtig scheint mir vielmehr, dass Dein Gegenüber, also die andere Brückenbesatzung, erkennt, dass Dein Boot technisch gut ausgestattet ist, sie sich somit nicht herausreden können dich nicht gesehen zu haben. Ausserdem müssen sie sich bewusst sein, dass ihr Verhalten (und natürlich auch Deins) in Gebieten mit Verkehrsleitung gerichtsverwertbar aufgezeichnet wird usw.
Mit anderen Worten, mit AIS fährst Du, um es ganz krass auszudrücken, kein Böötchen das man eben mal unbemerkt übermangeln kann, sondern spielst in deren Liga mit. M.E. macht das schon einen Unterschied.
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Nennt es electronic overkill, aber wir haben alles...
Pro AIS: es macht einem nämlich das Orten von großen Pötten viel vorzeitiger möglich als die eigenen Augen das können. Auch das ist Seemannschaft und "wahrschau!".
Wir fahren ein aktives AIS, was mittlerweile auch unter den Langfahrtyachten mehr und mehr Freunde gewinnt.
Der Vorteil, Schiffe mit Namen und MMSI identifizieren und ansprechen zu können ist nicht von der Hand zu weisen. Und wenn man es tut, erlebt man manchmal aus erster Hand, dass so manche Brücke nächtens nicht besetzt ist. So geschehen auf der Passage nach Brasilien - der Pott meldete sich erst, als WIR die Situation bereinigt hatten.
Die Mär, dass die Grosschifffahrt das B-AIS ausblendet, können wir sicher nicht ganz widerlegen, aber wir hatten schon mehrere Kontakte von Kreuzfahrern und Cargo auf hoher See - ich denke, die beschränken die Anzeige auf "A" in den Gebieten mit hoher Verkehrsdichte, aber dort sind zumindest wir immer in "Hochstimmung", will sagen: voll in der Defensive und mit allen Sinnen "dabei".
Pro Radar: man kann nicht nur Schiffe erkennen, die eben kein AIS haben, sondern auch Annäherung und Verlauf von Wetterzellen, für uns sehr wichtig. Angenehmer Nebeneffekt unserer Konfiguration mit Radar-Overlay auf dem Plotter: wir können die Lage von Landhindernissen, sofern sie ein Echo geben, prüfen und damit Kartenabweichungen ausgleichen.
Nachteil der RTEs (zum Beispiel SeaMe, Rasmus): mittlerweile fährt die Großschifffahrt überwiegend S-Band-Radar und schaltet das X-Band nur zusätzlich kurz ein (hat mir mal ein gewisser Trini-Andy erklärt), was den Segler mit einem SeaMe oder bei uns Rasmus - X-Band Target Enhancer (=RTE) insofern sehr überraschen kann, als Großschifffahrt schon in Sicht ist, aber der RTE dazu schweigt. Man müsste also ein S-Band-fähige RTE-Antenne haben, und die wiederum ist ziemlich groß. Wir schleichen noch darum herum, auf Nachtwachen schalten wir lieber periodisch das Radar ein, denn so sehen wir auch die Ziele, die selbst kein Radar oder AIS haben. Fischer, Wolken, Segler - oder Großsschifffahrt mit S-Band-Radar...
SART Transponder sind nochmals stärker aber auch nur X-Band-fähig.
Wir verlassen uns im Wesentlichen auf die eigenen Augen und die Kombination aus AIS und eigenem Radar, der Enhancer läuft nur nebenbei.
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Einen Nachtrag noch "pro" AIS:
"Komplizierte" Targets wie Schleppverbände lassen sich mit AIS wesentlich leichter erkennen als mit Radar.
Neulich habe ich einmal auf einer Webseite, die Karten mit AIS Targets anzeigt, eine Dreiergruppe
von Targets an der Nordküste Trinidads gesehen, und ablesen können, dass es sich um eine Ölplattform im Schlepp von 2 Schleppern handelte.
Nachdem ich den First Mate auf einem der Schlepper kenne, habe ich ihn interessehalber kurzerhand auf seinem Mobiltelefon angerufen. Er bestätigte, dass ich das AIS genau richtig abgelesen hatte.
So eine Konstellation kann man wohl mit Radar alleine nicht identifizieren.
Zum Radar möchte ich noch anmerken, dass leistungsstärkere X-Band-Radare nicht nur eine grössere maximale Reichweite haben, sondern auch im Nahbereich eine wesentlich bessere Auflösung.
Will man also kleine Ziele sicher erkennen, wie z.B. kleine Fischerboote und Yachten, sollte man bei Neuanschaffung eines Radars nicht unbedingt zum kleinsten (billigsten) Gerät greifen.
Eine deutliche Verbesserung der Auflösung im Nahbereich bringen die frequenzagilen ("broadband") Radare von SIMRAD bzw. LOWRANCE.
Diese Technologie wird sich hoffentlich im nicht-kommerziellen (Yacht-) Bereich bald überall durchsetzen. Sie macht auch das Auswechseln der Senderöhre (Magnetron) nach 2 bis 3 Tausend Betriebsstunden überflüssig, das es sich bei den Sendern um Halbleitersender handelt, die wartungsfrei sind.
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also wir sind js nur ganz klein dabei. Wir haben einen AIS Transponder an Bord und Radar. Radar ist für uns ganz wichtig bei kleinen Fischerbooten, bei Nacht. Hat aber auch schon bei uns schlaflose Nächte dadurch gegeben.... aus Unerfahrenheit??
Das AIS hat geholfen bei Kontakten mit Fähren usw und auch in Verkehrstrennungsgebieten, mit Anmeldung. Über Funk kam oft die Meldung: "It´s okay, youré safty navigation."
Wir sind damit von Holland bis Lagos (Portugal) gefahren.