Guten Tag
unmaßgeblicher Kommentar aus der Ferne...
Zur Frag nach dem "wo" - das ist schwierig; wir haben uns, als es richtig akut wurde, für einen Schiffstypus entschieden, und dann - zugegebenermaßen eingeschränkt - danach gesucht, mit den üblichen Hilfsmitteln Print und Internet. Wir fanden, dass die Suche auch so schon ausreichend schwer war.
Ihr seid erfahrene Charterer, insofern habt Ihr ein paar Boote gesehen (wahrscheinlich neuere?!).
Wir haben uns damals nicht nur aus finanziellen Gründen für eine ältere Yacht entschieden, weil die neueren Yachten immer mehr zum Freizeitmodus tendieren, also viel Platz für viele (Tages)gäste, weniger Platz für Langzeitausstattung (Werkzeug, Proviant etc.). Zusätzlich sind die alten häufig ein bisschen seegerechter in ihrer Konfiguration - kein Ballsaal als Toilette, sondern etwas, wo man sich verkeilen kann, wenn es sein muss, nur als Beispiel. Wir würden ungern eine Yacht haben mit einer "schicken, großen" Pantry, ich bin mit der kleinen klassischen U-Formanordnung sehr zufrieden,, man gewöhnt sich an kleine Arbeitsoberflächen. Wir hatten mal ein Charterschiff (Swan 40, glaube ich), da öffnete der (bequeme aber schon aus Enegiegründen grundsätzlich ungünstige) Kühlschrank mit Fronttür zur Seite, in einer längsseits angeordneten Pantry. Das ist alles gut, wenn man überwiegend in der Marina liegt, aber schon am Ankerplatz, ganz zu schweigen unterwegs, ist "Kühlschrankbenutzung nur auf Steuerbordbug" eher hinderlich.
Wir fahren eine 42-Fuß Ketch mit Mittelcockpit, und ich mag denn Besan, der schön zu reffen ist, auch einhand... und das Mittelcockpit ist zwar weniger für die große Potluckgesellschaft geeignet, aber ein toller, geschützter Raum (und der gelegentliche Einbrecher zieht immer Schiffe mit offenem Heck vor. Hoffentlich). Rollmast fand ich anfangs schrecklich, aber er hat uns in 13 Jahren nicht einmal im Stich gelassen; keine dringende Empfehlung, aber nicht schlecht, wenn man so gut wie nie aus dem Cockpit-/Heckbereich muss.. Bis auf den Tanz mit dem Ausbaumen geht eigentlich alles von achtern, sehr praktisch.
Windsteueranlage halte ich für unerlässlich, wir fahren unsere auch ohne oder bei widrigem Wind mit einem Pinnenpiloten, das schont den großen Autopiloten.
Beim Material sind wir bis heute unschlüssig - alle Materialien haben Vor- und Nachteile (Pflegeaufwand, Korrosion, Festigkeit) , eine Binsenweisheit. Ob wir heute Alu nehmen würden?! Vielleicht, aber wir haben uns damals nach dem entschieden, was wir kannten.
Übrigens merken wir jetzt langsam, dass mit dem Alter (66 und fast 73) Dinge unbequemer werden als anfangs - der Bordingenieur würde was geben für einen geräumigeren Motorraum (von begehbar wollen wir gar nicht reden).
Viel Spaß beim Suchen und viel Glück! Es lohnt sich.
Gruß aus Trinidad von der AKKA