Beigetragen von SY Stenella am 13 Feb 2013 00:12:04
Unsere Comfortina42 war damals durch die Art der Verbraucher und die Größe des Schiffes vergleichbar, hat aber immer nur wenige Tage ohne Steckdose auskommen müssen und es gab keinen Watermaker. Dennoch waren 6x 100Ah Gelbatterien zu schwach. Wir könnten zweimal in 6 Jahren Mittelmeer die komplette Bank tauschen. Damals war ich noch dümmer, als heute (nur nicht beirren lassen, das sag ich auch. Ich habe und tue es noch: den tollen Menschen hier Löcher in den Bauch fragen und kompetente Antworten erhalten!).
Deshalb: Wir haben bei der Restauration des jetzigen Schiffes ungefähr den Rat meines Vorredners Venus erhalten, haben dann 6x200= 1200Ah eingebaut, obwohl ein Dieselgen. an Bord ist und auch Solar satt und Windgen.! (System hat 24 Volt.
Fazit: Ich muss immer noch mit dem Strom haushalten, aber kann fast komplett auf den Gen verzichten. Der ist nun nur noch Redundanz. Euer schönes Schiff kann durch die Solar- und Windgen.- Ablagen nie tiefer entladen werden, wenn ihr ein bisschen aufpasst, also denke ich heute, es tun auch einfachere Gelbatterien, aber davon so viele, wie ihr nur irgendwie unterbringen könnt! Die AGM waren ein ANgstkauf, aus den Erfahrungen mit den Tiefentladungen der Batterien der C42. Die hatte keine Solarzellen zur Vermeidung von Entladungen, wenn wir wochenlang von Bord waren. Wenn ihr auf dem Schiff lebt, fällt auch diese Sorge weg. Nur eben früzeitig nachladen. Diese Zeit kann nun durch hohe Kapazität nach hinten hinausgezögert werden. (Richtig gedacht, Experten?)
Da ist nun viel Diskussionsbasis drin....
1. in 6 Jahren zweimal die Bank austauschen, bei periodischer,nicht dauernerder Ladung und Belastung ist nicht so aussergewöhnlich.Die Lebensdauer
einer Batterie und damit der ganzen Bank ist eben begrenzt, selbst wenn sie sauber nachgeladen wird.
(Ich höre schon die Schreie...aber meine Bank hält schon seit????...dazu gebe ich keinen Kommentar, weil die Bedingungen, unter denen das angesgt wird nie richtig klar sind.)
2. es kommt wohl darauf an, wie man reisen will, wie lange, wohin und mit welchem Komfort
und mit welchem Schiff.
Wenn man als Neuling...besonders die Männer (aus eigener Erfahrung) das Boot ausrüstet, wird daraus meist ein Mobilehome mi allen Schikanen...immer druff, solange der Geldbeutel reicht und da Boot noch schwimmt.
Die Frage ist, wo ist das Gleichgewicht ?
Aus unserer Erfahrung von ziemlich langem Bordleben, die Klappfahrräder und die Waschmaschine, obwohl aus Kunststoff, klein,leicht, ohne Schleuder und Gedöns gingen in Brasilien für immer von Bord, der Generator (honda) wegen Totalausfall (Konnte kein brasilianischen Sprit mit Alkohol vertragen) in Trinidad, damit waren schon einmal 100 kg weniger an Bord.......vertut Euch nicht, seht Eure Wasserlinie nach, und wundert Euch nicht das das Boot so träge wird ,eine 200 Ah Batterie wiegt 65 kg.
Wir möchten jedenfalls die Touren zum Waschsalon mit befreundeten Seglern nicht missen und erzählen heute noch davon.
Zugegeben, es ist in einem fremden Land beschwerlich und umständlich mit grossen Ikea-Tüten voller Wäsche durch die Gegend zu ziehen, aber eben auch spannend und Betttücher lassen sich nun mal besser im Waschsalon als in einer kleinen Waschtrommel waschen.....habe ich mir jedenfalls vom Käptn sagen lassen.
Abgesehen davon...Einkaufen ist ja sowieso immer angesagt und mit Schlepperei verbunden.
Also Technik an Bord: Ja, aber mit Abwägung, denkt an das Gewicht und die Komplexität. Und an den Spass, den man verliert, wenn man alles zuhause machen kann. Und an das ausgegebene Geld.
Zurück zum Strom..was sind die täglichen Verbraucher...da ist in erster Linie Kühlschrank,Kühlschrank,Kühlschrank, das ist in den warmen Gegenden, vor allem Tropen wohl für uns Europäer ein Muss.
Und da fängt oft auch schon die Diskussion an, auf Messen erzählen windige Verkäufer von utopischen Stromverbräuchen, dabei ist die Physik nicht neu zu erfinden und an Bord wird ja kein Higgins-Teilchen gesucht.
Kühlschrank solle vernünftig gross sein und Kühltruhe/Kasten ist besser als Schrank mit senkrechter Tür, das ist nun mal so.
Licht...in den Tropen wird es früh dunkel..ist heute mit LED kein Problem mehr.
Navigation, nur strommässig/verbrauchsmässig nötig bei langen Fahrten und da auch nur in Küstennähe und die Geräte sind heute auch nicht mehr die Stromfresser, besonders, wenn sie nur sporadisch angemacht werden.
Bordleben...PC,Ventilatoren,Bügeln, Stabmixer, wird mit einem Sinuskonverter(1500-2000W) (wurde ja schon in einem anderen Thread besprochen) erschlagen
Wasserpumpe/Pantry/Dusche,E-Winschen...alles keine umwerfenden Verbraucher, lässt sich ja einfach rechnen....und rechnen sollte man manchmal können..
Radio/Funk...dito, selbst bei langem Pactor.
Warum gibt es dann nun trotzdem immer wieder Probleme mit Strom an Bord?
In erster Linie liegt das an zwei Sachen:
den Energiespeichern und der fehlenden eigen erstellten Bilanz. Die Bilanz ist nicht schwer zu erstellen, die Batterien bzw. Akku's (wir sprechen hier...leider wg begrenztemAngebot auf dem Markt nur...von Blei/Säure Akku)?????
Sie haben eben eine begrenzte Lebensdauer, egal was die Verkäufer einem erzählen, der Zyklus eines Akku's ist abschätzbar und hängt von der Konstruktion des Akku's ab.
Starterbatterien sind am günstigsten und für den Bordbetrieb in einer Bank auch als Verbraucherakku's eine gute Wahl, ihr lebenszyklus ist wg der Konstruktion begrenzt und ihr Ladeverhalten ist nicht auf schnelle Ladung (z.B. Generator) ausgelegt, aber für Solarladung gut geeignet.
Golfbatterien sind sehr gut, leider meist nur in 6V, aber wg Konstruktion mit langem Lebenszyklus, allerdings pro Ah teurer als Starterbatterien.
Gel und AGM-Akku's halte ich persönlich nicht für das Bordleben geeignet, da sie extrem empfindlich auf Überladung reagieren. Da kann ein Verkäufer von hypersuperduper-Ladegeräten einem erzählen, was er will.
Man muss schon einiges von der Materie verstehen, um saubere und gute wartungsfreie Ladetechnik zu installieren (das ist weniger das Problem)
und zu betreiben..vor allem unbeaufsichtigt (Reisen für 1-2 Monate von Bord).
Die Banlance zwischen Kosten, Gewicht, komplexe Technik, Spielzeug, Luxus, technischer Aufwand und Wartung und Bedarf, darüber muss man sich mit mit der Bordcrew (vor allem mit dem Käpt'n)
vor der Reise,dem Ausrüsten des Bootes und dem Messebesuch einig sein sonst kan das Boot ein Kostengrab und die Stimmung Mordgelüste an Bord erzeugen.
meint aber wirklich nur ganz IMHO
Moskito
(vielleicht sollte die untere Hälfte Smiley-Latte mal vom Navigator überarbeitet werden, ab heraushängender Zunge ist da irgendwie alles dopppelt vorhanden
)
P.S.
Puhhhh das ist nun verdammt lang geworden.