Da es derzeit wenig aktuelle Beiträge zu Südamerika gibt, möchten wir unsere Erfahrungen und Tipps hier im Forum zur Verfügung stellen.
Wir sind im Februar von den Kapverden nach Brasilien gesegelt, haben dort unser Schiff für ein halbes Jahr in der Marina Jacare geparkt, während wir zurück nach Deutschland geflogen sind und hier unseren Sommer verbracht haben. Jetzt im September geht es weiter entlang der südamerikanischen Küste nach Süden.
Als ersten Anlaufpunkt in Brasilien können wir die Marina Jacare empfehlen. Die Marina wird von den Franzosen Francis und Nicholas familiär geführt und die beiden Segler sind sehr behilflich, sei es bei Behördengängen oder Besorgungen.
Vorort hilft auch und speziell für die deutsche Seglergemeinde der TO Stützpunktleiter Christoph Lapawa, Segelmacher und Bootsbauer. Wir haben an unserem Schiff während unserer Abwesenheit etliche Arbeiten von ihm kompetent und günstig durchführen lassen.
Unter anderem Reinigung der veralgten Dieseltanks, Austausch der Gläser der Decksluken, Segelreparaturen, Teakarbeiten, neue Persenning.
Wir haben unser Schiff für 6 Monate zollrechtlich der Marina überlassen und die günstigen Flüge von Recife nach Deutschland genutzt, um den Sommer in der Heimat zu verbringen. Damit konnten wir die 3-Monats-Aufenthaltsregelung mit 3 monatiger Pause ausserlandes gut einhalten. Die Überlassungen unseres Schiffs gemäss den brasilianischen Bestimmungen war mit Unterstützung von Nicholas sehr einfach und das Schiff lag absolut sicher in der Marina.
Bei einem Tiefgang bis 1,8 m können Schiffe an Land abgestellt werden, was etliche Eigner nutzen um das Unterwasserschiff herzurichten. Mit unseren 2,2 m Tiefgang war dies leider keine Option.
Die Marinapreise sind moderat, ca 20€/Tag für 43 Fuss. Bei längerem Aufenthalt wird es günstiger.
Wir hatten Jacare auch deshalb gewählt, weil von hier aus eine Weiterreise sowohl Richtung Karibik, wie auch nach Süden problemlos unter Segel möglich ist.
In Brasilien fühlen wir uns bei den freundlichen und hilfsbereiten Menschen sehr wohl und durchwegs sicher. Wir halten uns an die Empfehlung, nachts ein Taxi zu nehmen und nur wenig Bargeld dabei zu haben. Übrigens, mit der Maestro Karte bezahlen wir problemlos alle Einkäufe und Restaurantbesuche.
An die Temperaturen und an den teils chaotischen Zustand der Infrastruktur muss man sich als Europäer zuerst mal gewöhnen. Mit dem aktuellen Wechselkurs ist das Leben in Brasilien für Europäer zur Zeit sehr günstig.
Fair Winds - Gucky und Rena - SY Nadir / Jacare Brasilien