Ich habe da noch einen Nachtrag...
meine Argumente beziehen sich allerdings auf die modernen Ketch die so im Umlauf sind also von 42-bis 50 ft (Contest bis Maramu)
persönlich glaube ich nicht an das oft vorgebrachte Argument: ein Ketch unterteilt den Segelplan vorteilhaft für kleine Crews.
Tatsache ist. die Segelflächen sind bei einer Ketch mehr unterteilt.
Ob das aber für eine kleine Crew, vor allem...und das war das Argument der unterteilten Segelfläche..bei Starkwind zur Geltung kommt würde ich aus eigener Erfahrung nicht so sehen.
Aus folgendem Grund: bei Starkwind oder Sturm versucht man vor dem Wind abzulaufen, da wird ein Boot mit Besan schnell luvgierig. Man ist dann mit kleinem Vorsegel und gerefftem Gross besser dran, vor allem kann man es mit zwei Mann/Frau besser handhaben und turmnt nicht noch am Heck mit dem Besan rum.
Bei .....wenig.schönem.... (so bis 4 5 Bft) Segelwind hat der Besan...auch nur aus persönlicher Erfahrung....eine solche ausgewogene Wirkung , dass man ohne Ruder über Stunden keine Bewegung im Ruderblatt hat.
Selbst erlebt bei einer Reparatur der Ruderanlage unter Fahrt auf See.
Situation: vor der südamerikanischen Küste bei raumem Wind rutscht die Vielkeilwell einer Whitlock-Steuerung aus der Aufnahme am Ruderquadranten.
Ergebnis: keine Ruderfunktion mehr, nur noch möglich über Notpinne.
Boot läuft unter Besan Gross und Vorsegel....ganz gut auf Kurs
Hektik..vor allem, weil die Vielkeilwelle unter der Achterkoje...die vollgepackt mit Kram...nicht leicht zugänglich.
Boot lief allerdings seinen Kurs ohne Mucken, also der First-mate...also ich... nach hinten in die Achterkoje, alles ausgeräumt und die Wellenverkleidung abgebaut...es war sauwarm in den Tropen und das Wasser lief.
die Welle ...
mit Vielkeil..musste wieder in die ...nicht zugängliche Aufnahme am Ruderquadranten eingeschoben werden....und das bei Nullstellung des Ruderrads, wenn möglich. Durchzuruf..."Rad auf Null" ..zum Käpt'n und Markierung der Welle war unten in der Achterkoje wenigstens schon einmal die Position fixiert.
Aber das Ruder wurde leicht von dem Fahrtwasser bewegt...es wackelte zuviel um die Welle einschieben zu können.
Also raus aus der Koje...gottseidank, draussen war wenigstens ein wenig Fahrtwind....den Besan ein bisschen gezupft und Boot und Ruder liefen wie auf Schienen....vor allem das Ruder war wie festgezurrt.
der Rest war ein Klacks.. Welle reinschieben Klammern wieder anziehen, das war's...
warum das überhaupt passieren konnte, ist eine andere Geschichte....Bei Wartungsarbeiten wurden die Wellenklammern nicht richtig angezogen und die Welle ist langsam aber sicher aus der Buchse rausgerutscht.
Selber...first mate.. schuld...
meint
Moskito
Et hätt noch emmer joot jejange ...meint Selmi :):) Moskito
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Die Faehre