Auch in diesem Jahr haben interessierte Crews wieder die Möglichkeit, beim Projekt Sailing for Oxygen in der Ostsee aktiv zu werden und wichtige Forschungsdaten zu sammeln. Der offizielle Start der diesjährigen Messungen ist beim TO-Sommertreffen Ende Mai auf Fehmarn. Insgesamt acht Sonden stehen in 2025 zur Verfügung - vier davon gehen von dortaus im Anschluss auf Tour, eine weitere wird Arved Fuchs auf seiner Dagmar Aaen mitnehmen. Seit 2023 kooperiert der Trans-Ocean mit dem GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung und ermöglicht Seglerinnen und Seglern, selbst Teil der wissenschaftlichen Datenerhebung zu werden. Die Sonden liefern präzise Messwerte von Wassertemperatur, Sauerstoff- und Salzgehalt – Daten, die für die Forschung von großer Bedeutung sind.

Beim TO-Sommertreffen auf Fehmarn übergaben Dr. Toste Tanhua von GEOMAR und TO-Vorsitzender Marcus Warnke (rechts) eine der Sail4Oxygen-Messsonden an TO-Mitglied Jörg Hensel (Mitte). Er nimmt diese mit zum Rosenhof nach Travemünde.
Wie funktioniert das Ganze?
Zwischen Middelfart in Dänemark und Warnemünde in Deutschland können Crews diese Messungen unterwegs durchführen und so die Forschung unterstützen.Über die Website app.sail4oxygen.org können Interessierte jederzeit live einsehen, wo gerade Sonden verfügbar sind und sich für eine Messung registrieren und anmelden. Seit diesem Jahr wird die Sonde in einer handlichen Tasche bereitgestellt. In nur einem Durchgang erfasst sie gleichzeitig die Daten zu Sauerstoffgehalt, Salzgehalt, Temperatur und Tiefe. Bei aufgestoppter Fahrt oder beiliegend wird die Sonde hierfür an einer Leine ins Wasser gelassen, wo sie beim Absinken kontinuierlich misst und ein genaues Profil der Wasserschichten erstellt. Wenige Minuten später wird sie wieder eingeholt.

Zurück an Bord werden die gesammelten Daten per Bluetooth ausgelesen und zusammen mit dem Standort über das im Set enthaltene Mobiltelefon direkt ans GEOMAR übermittelt. Dort erscheinen sie fast in Echtzeit im Daten-Portal BELUGA. Nach einer kurzen Qualitätskontrolle stehen die Ergebnisse Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern weltweit zur Verfügung. Am GEOMAR werden diese Daten auch genutzt, um Sauerstoffschwankungen im Wasser besser zu verstehen und frühzeitig Risiken für Fische und andere Meeresbewohner erkennen zu können – besonders wichtig für das Fischereimanagement in der Ostsee. Nach Abschluss des eigenen Mess-Törns wird die Sonde in einem der teilnehmenden Häfen oder an eine andere registrierte Crew weitergegeben.
Für alle, die am Projekt teilnehmen oder sich informieren möchten, gibt es in der Trans-Ocean App (Android und iOS) einen eigenen sail4oxygen-Chat. Hier können Fragen gestellt, Tipps weitergegeben sowie Erfahrungen geteilt werden.
Weitere Informationen gibt es auf der Informationsseite zum Projekt Sail4Oxygen.
Jules Tolomello