4.050 Seemeilen Einhand über den Atlantik segeln, auf einem nur 6,50 Meter langen Boot, ohne Unterstützung von außen, ausgestattet nur mit Papierkarten und einem UKW-Funkgerät. Das sind die Rahmenbedingungen der am 21. September 2025 startenden Mini Transat. Mit dabei unter dem TO-Stander ist der Düsseldorfer Jan-Hendrik Lenz.
Drei Jahre hat sich Hendrik auf diese Regatta vorbereitet. Er zog für bessere Trainingsbedingungen und die Qualifikation ins französische La Rochelle, lebte dort sehr spartanisch im Auto und hat sich in der Gemeinschaft der Classe Mini super etabliert. Als siebter der aktuellen Mini-Gesamtwertung geht er ambitioniert in das Rennen mit 90 Startenden aus 13 Ländern. Die Teilnehmenden sind in zwei Gruppen aufgeteilt: Prototypen und Serienboote. Hendrik startet mit seiner Monoka, einer Vector 6.50 die er 2023 von Melwin Fink übernommen hat, in der Gruppe der Serienboote.

Auf der ersten Etappe geht es vom französischen Les Sables d’Olonne – dem Ort wo auch die Vendée Globe startet – an der französischen Atlantikküste, über die Biskaya, entlang der iberischen Küste zunächst nach Santa Cruz de La Palma (Kanarische Inseln). Die Abfahrt für zweite Etappe nach Saint-François (Guadeloupe), rund 2.700 Seemeilen über den Atlantik, ist für den 25. Oktober 2025 geplant.
Die Teilnehmenden erwartet auf beiden Etappen anspruchsvolles Segeln: Von technischer Küstennavigation bis zur Suche nach der optimalen Route in den Passatwinden. Dazu die Einsamkeit und das Wissen herausfordernde Situationen allein regeln zu müssen.
Für Hendrik ist es wichtig, gut ins Rennen zu kommen. Die erste Etappe über 1.350 Seemeilen will er vor allem fehlerarm bewältigen. „Ich freu mich sehr, wenn das Kap Finisterre hinter mir liegt und die Temperaturen steigen, der Passatwind einsetzt und es im Downwind zu den Kanaren geht. Dieser Moment war schon beim Azoren-Rennen für mich magisch. Ich verlasse das Festland und gehe endgültig auf den offenen Ozean“, beschreibt Hendrik die erste Etappe.
Dementsprechend freut er sich vor allem auf die zweite lange Etappe über den Atlantik und will dabei voll auf Angriff gehen und offensiv segeln: „Top 10 ist mein Ziel.“ Ab dem 07. November werden die ersten Minis in der Karibik erwartet.
Wir fiebern wieder mit und werden – im Gegensatz zu Hendrik – die Teilnehmenden im Ticker beobachten können. Sobald die Live-Karte online ist, ergänzen wir hier den Link.
Kirsten Kurze