Über ein volles Haus konnte sich die Micro-Seminar-Crew am vergangenen Mittwoch freuen. Fast 800 Zuschauende nahmen sich an dem Abend Zeit, um beim letzten Thema vor Weihnachten einmal von Grund auf das Thema "Elektrik an Bord" zu erkunden.
Prof. Georg Scharfenberg führte mit einem gelungen Mix aus Praxis und Theorie in die Physik hinterm Schaltkasten ein. Die Idee: Wer versteht, warum Probleme entstehen, kann sie am effektivsten vermeiden. Ihm folgte Christian Binsch, der den Bogen mit einem umfassenden Querschnitt zu Batterien an Bord abrundete. Sein Thema: von der Berechnung der nötigen Kapazität bis zum Aufbau einer Akkubank.
Viele Rückfragen aus dem Publikum betrafen genau diese Fragen, insbesondere die Entwicklung neuer Batterietechnologien auf Basis von Natrium-Chlorid. Christian Binsch stellte klar: Darauf warten lohnt sich aktuell aber eher nicht. Denn die landläufig oft Salzbatterie genannte Technologie wird kurzfristig noch nicht an Bord kommen. Sie sei zwar vielversprechend, aber für den Consumer Markt noch nicht ausgereift, so der Batterieexperte. Ein Grund dafür ist auch, dass die heute mögliche Energiedichte noch unter der von LiFePO4-Akkus liegt. Das bedeutet: Mehr Platz und Gewicht für die gleiche Akkuleistung unter den Kojen.

Umfrageergebnis beim Micro-Seminar "Elektik an Bord" vom 17.12.25
Dem gegenüber steht ein steigender Energiebedarf an Bord, wie unsere Umfrage am Abend zeigte: Über der Hälfte der Teilnehmenden (54 Prozent) gab an, mehr Strom in den letzten Jahren zu benötigen. Den zu ermitteln, ist der Knackpunkt für jede Installation. Die im Laufe des Vortrags vorgestellte Berechnungstabelle (Excel) für den Energiebedarf steht dazu hier zum Download bereit.
Fortsetzung der Micro-Seminare in 2026: Marlene und Bert Frisch freuen sich zusammen mit Hinnerk Weiler auch im kommenden Jahr auf viele spannende Gäste zu Fachvorträgen. Am Mittwoch, den 7. Januar 2026, setzen die drei ihre Reihe fort. Gast an dem Abend wird Bojan Michiels van Kessenich sein, der über die Besonderheiten und Anforderungen langer Ozeanpassagen spricht.
Hinnerk Weiler