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Reisebericht

Revierinfo für El Hierro S/Y CHULUGI



Revierinfo für El Hierro S/Y CHULUGI

17. September 2015
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dasBoot S/Y Chulugi

Revierinfo für El Hierro

Anders als bei den Tauchern, die in La Restinga auf der kleinen Insel El Hierro ein spannendes Revier vorfinden, ist die Küste dieser südwestlichsten Insel des Archipels bisher für Segler weniger attraktiv gewesen. Der Rückweg für jene Segler, die El Hierro nicht auf einem One-Way-Weg auf dem Kurs nach (Nord- oder Süd-) Amerika oder Kapverden anlaufen, sondern wieder gen Europa zurück wollen oder müssen, gestaltet sich nicht selten schwierig gegen vorherrschende Nordwinde, Windsee und Schwell.

Ankerbuchten

El Hierro verfügt über keine gut geschützten Ankerbuchten, zumindest über keine, in denen man über nacht verweilen darf. Allein an der Ostküste gibt es die Punta de la Bonanza, die der Bahá de la Bonaza vorgelagert ist, und von der gesagt wird, dass dort ruhiges Wasser bei Nordwinden herrscht, sogar wenn draußen sich die Wellen brechen… Wir haben es nicht ausprobiert. Der kleine Haken an der Bucht soll nämlich sein, dass man dort über ca. 30m Tiefe über Steinen und Felsbrocken ankert. Eine weitere, in der Theorie sehr gute Ankermöglichkeit böte die Südwestseite der Insel zwischen La Restinga und dem Faro de Orchilla. Doch auch hier gibt es einen Haken: der ankerbrauchbare Bereich ist in drei strenge Naturreservatzonen aufgeteilt. Das Durchfahren und ein ankerfreies Verweilen ist erlaubt. Bei entsprechender Erlaubnis des Hafenmeisters (?) von Restinga wäre vielleicht das Ankern tagsüber erlaubt, ich meine, ich hätte das irgendwo aufgeschnappt. Man kann sich auf jeden Fall driften lassen, und meistens ist es dort im September so ruhig, dass es ginge. Das ist aber auf Dauer nicht entspannend, zumal die Gegend unter Wasser felsig ist (daher auch so hervorragend für spannende Tauchgänge geeignet). Logischerweise gilt dieses Driften nur für Aufenthalte am Tag. Dass dort tatsächlich auch kontrolliert wird, wissen wir mit Sicherheit von einer Jacht, die in den Hafen von La Restinga geschleppt wurde, als sie im besagten Revier übernacht ankern wollte. Faro de Orchilla hat ferner eine Möglichkeit zum Ankern, aber auch hier ist der Ort nicht wirklich geschützt sollte das Wetter umschlagen, bietet allerdings eine Leiter an einer kleinen Mole zum Faro, an der man mit dem Dinghi anlanden könnte. Auch zu diesem Ankerplatz ist zu sagen, dass es keine guten Ankergründe hat. Wir haben ihn bisher nicht ausprobiert. Die gesamte Gegend ist jedoch atemberaubend.

Der vollständigkeitshalber sei noch eine Bucht nur höchstens eine Meile südlicher von Puerto de la Estaca erwähnt, die bei südlichen Winden als geschützt gilt. Fragt sich nur ob auch vor dem Schwell.

Und noch etwas: Heute haben wir uns von einem Mirador aus die Küste bei El Golfo (im NW) angeschaut. Das Wasser sah sehr ruhig aus. Ruhiger als in La Restinga. Man könnte – rein theoretisch – dort in der nördlichen Ecke gut ankern, wenn der Schwell es erlaubt. Natürlich nur bei entsprechendem stabilen Wetter und Wassertiefe. Das haben wir noch nicht eruiert.

El Hierro verfügt über zwei Häfen: Puerto de la Estaca und La Restinga

Puerto de la Estaca liegt im Nordosten der Insel und ist eigentlich so etwas wie ein kommerzieller Hafen ohne eine gewachsene Ortstruktur. Ein paar Häuser, eine schöne alte Villa, die verfällt, eine Grotte und Parkplätze. Früher wahrscheinlich eine schöne Bucht.

Jetzt ist Estaca so zu sagen das Tor zu El Hierro und zu der Hauptstadt Valverde, die weit oberhalb auf einem Hochplateau liegt. Eine Straße führt dorthin und wird vor allem dann frequentiert, wenn Fähren an- und ablegen. Der Fähranleger ist dem Hafenbecken vorgelagert, in dem schon lange nicht mehr geankert werden darf. Jachten dürfen an die innere Mole. Dann sollte man aber robuste Fender und Fenderbretter einsatzbereit haben. Bisher. Das ist gerade im Begriff, sich radikal zu ändern. Denn der Puerto bekommt eine Marina. Sie ist so gut wie fertiggestellt (s. Fotos). Doch ist dieser Ort, wie ich bereits schrieb, nicht besonders attraktiv: große Parkplatzareale und an- und ablegende Fähren mit entsprechendem Zulauf an Mensch und Auto. Eine einzige schöne Villa verkommt. Restaurants oder Bars gibt es nicht. Vielleicht aber demnächst. Und dieser Hafen scheint bei Wind aus allen Richtungen und Schwell (mehr oder weniger) gesichert sein. Die relative Nähe (Busse fahren nur bei Fährenankünften) zu der hübschen aber provinziellen Hauptstadt Valverde könnten den Hafen attraktiver für Jachten machen als La Restinga, sofern er anders als im Süden das Schwell-Problem in den Griff bekommt.

Man kann sich vorstellen, dass dieser Hafen Interessant für Charter-Jachten aus Teneriffa wird. Sofern er ein Restaurant bekommt! Der Hin- und Rückweg z. B. von Gomera wäre kürzer.

La Restinga hat sowieso zwei bis drei große Probleme: Wind, Schwell, Platz.

Dieser kleine Hafen verfügt über zwei lange Schwimmstege mit Fingern und einen längeren Verbindungssteg parallel zur Küstenpromenade, der auf diese Weise eine u-förmige Anlage ergibt. An diesem U-Verbindungsstück ist es sehr eng zum Manövrieren und das Anlegen ist nur mit Erlaubnis des Hafenmeister möglich! Zwei Jachten von bis zu 12m könnten hier unter den genannten Manövrierungsvoraussetzungen anlegen, ja, wenn es nicht durch drei Boote von Einheimischen dauerbelegt wäre (was sich natürlich auch jederzeit ändern kann).

Für Jachten unter 10m könnten sich noch Plätze am zweiten Steg innen (immer von der Einfahrt aus betrachtet) ergeben – auch das entscheidet der Hafenmeister. Boote in der Größe zwischen 10 und 12m können eigentlich nur am ersten Steg außen festmachen, auch wenn uns ein Innenplatz am U-Steg vom Hafenmeister angeboten wurde, den wir dankend ablehnten (wir wären nur unter großen Problemen da wieder rausgekommen). Die Finger des ersten Stegs innen sind etwas kürzer als die der Außenplätze vorne.

Der erste Platz am ersten Steg außen – den man beim Einlaufen in den Hafen automatisch im Visier hat – ist ohne Finger, das heißt, wenn der Nachbar nett ist, kann man mit einer Spring an ihm festmachen und muss dann entweder mit dem Heck an den Steg, während man vorne den Hauptanker ausbringt – wegen der hier nicht zu unterschätzenden Winde schön weit ausbringen. Oder mit dem Bug an den Steg und einem entsprechenden Heckanker. Das haben wir gemacht und es hat gut geklappt und gehalten (Wind bis 20kn). Allerdings hat sich der Anker unter einem Felsbrocken vergraben und steckte bombenfest. Nette Taucher, die im Hafenbecken ihre Lehrgänge machen, haben ihn für uns befreit.

Insgesamt gerechnet wären am ersten Steg mind. 12 Plätze oder mehr für Jachten bis zu 12m vorhanden. Doch sind mittlerweile die meisten Plätze von größeren Fischerbooten und ein paar einheimischen Jachten dauerbelegt. Das sah noch bis vor einem/zwei Jahren ganz anders aus, denn der Ausbruch des Unterwasservulkans im Oktober 2011 in allernächster Nähe zum Hafen, der mit all seinen Nachbeben bis 2012 andauerte, zog es nach sich, dass die Fischer ihre Boote nach Estaca verholten. Diese Zeit ist – für Jachten und Vulkanbegeisterte leider – vorbei. An den Pontonstegen gibt es übrigens Wasser und Strom. Und ein abschließbares Tor, das für Sicherheit sorgen soll. Es gibt auch Security-Männer, die aber – genauso wie das Tor – nicht unbedingt notwendig sind. Kleine Diebstäle am Steg soll es, wie uns die Nachbarn berichteten, aber schon geben. Vielleicht auch nur eine Verwechslung, handelte es sich bei dem Diebesgut um einen großen schwarzen Eimer, wie sie unter Langzeitseglern und Fischern gleichermaßen sehr beliebt sind. Unsere drei stehen noch vollständig am Steg…

Eine andere Möglichkeit zum Anlegen, die den Gastjachten häufig beim Einlaufen in den Hafen offeriert wird, bietet die lange Steinmole vor der hübsch gestalteten Mauer des Wellenbrechers. Die Mole hat eingelassene Leitern und Betontreppen – wobei diese sich zum Anlegen für Jachten nicht eignen, zumal sie auch von den vielen Tauchschulbooten zum Auf- und Ausladen angelaufen werden. Was die Mole darüber hinaus auch hat, sind metallene trapezförmige ‘Pfeiler’, die in regelmäßigen Abständen an der Wand der Höhe nach angebracht sind. Sie machen mir den Eindruck, als ob man ursprünglich daran Befestigungen für Schwimmstege anmontieren wollte – allerdings kenne ich mich darin überhaupt nicht aus. Die momentane Situation führt meiner Ansicht nach dazu, dass diese leicht vorkragenden ‘Pfeiler’ die Lage der davor liegenden Jachten nicht verbessern. Denn die Jachten müssen entsprechend Fender (mit Fenderbrettern) platzieren, die sowohl in die tieferliegenden Abstände zwischen den ‘Pfeilern’ als auch vor die ‘Pfeiler’ passen und dort im besten Fall auch bleiben. Und das auch noch bei permanenter Bewegung des Bootes. Bei wenig Wind wird es kein Problem sein. Nicht vergessen: die langen langen Festmacherleinen, denn natürlich ist hier auch ordentlicher Tidenhub. An der Mole gibt es kein Strom und kein Wasser.

Es gibt auch zwei Moorings im vorderen Beckenbereich (links von der Einfahrt aus gesehen) mit der Möglichkeit mit dem Heck an der Mauer der kurzen Mole, die das Hafenbecken von der Stadtseite her einfaßt, festzumachen. Allerdings, auch diese sind z.Z. mit Dauerliegern belegt.

Der Hafenmeister ist sehr nett – aber selten da. Eigentlich nur wenn man Glück hat am Vormittag und nie am Wochenende. Die ungeliebte Arbeit übernimmt der Security-Mann, der auch sehr nett ist, aber vom Segeln und Festmachen wenig bis gar keine Ahnung hat.

Keine Toiletten, keine Duschen außer der Duschsäule am Strand beim Eingang zu den Stegen. Angeblich vermieten die “Casas” und die Touristenappartementhäuser solche Waschmöglichkeiten. Man hält es aber auch gut mit der eigenen Duschvorrichtung an Bord aus, finden wir zumindest.

Preise im Sommer 2015: 11,- Euro an der Mole, 12,- Euro am Steg mit Finger und 11,- am Steg ohne Finger (nur zwei äußeren Plätze) für ein Boot von 12m Länge für Strom und Wasser inklusive.

Wind- und Schwellverhältnisse – Selbsterfahrung und Information (Anfang September 2015)

Kurz gesagt: beides nicht berauschend. Schwell ist eigentlich immer da, unterschiedlich stark je nach Liegeplatz, und das kann schon bei dem Nachbarboot anders ausfallen. Man plant oder plante bereits 2011 noch einen kleinen Wellenbrecher im Einfahrtsbereich zu bauen, davon ist jedoch 2015 nichts zu sehen. Vielleicht erst dann wieder ein Thema, wenn Puerto de Estaca sich zu einem echten Konkurrenzhafen entwickelt.

Der Hafen ist an der Grenze zu dem sogenannten Mar de las Calmas – “Meer der Ruhe” – gebaut. Tatsächlich ist das Meer, dass an der Ostseite der Insel meistens von Winden zwischen 20 und 30kn (in Böen mehr) und zwar fast schon unabhängig von jeder anderslautenden, optimistischeren Vorhersage aufgewühlt wird, schlagartig ruhig. Ein paar Meter weiter südwestlich und man hätte optimale Bedingungen für einen absolut ruhigen Hafen… ja, hätte man dort einen gebaut. Hätte, würde, könnte – es hilft nichts, La Restinga liegt an der Schneise einerseits zwischen Nordost-/westchwell und Windsee, die zum Teil eine enorme Dünung mit sich bringen, sowie nordwestlichen/nordöstlichen Winden. Andererseits setzt eine entgegenlaufende Strömung oder Grundsee aus dem Bereich des Mar de las Calmas mit zum Teil südlicheren (Leicht-) Winden.

Freunde von uns, die im August dieses Jahres den Hafen anliefen, berichteten von Winden aus Nordwest, die im Hafen zwischen 30 und 42kn non stop wehten. Eine Woche lang. Die Armen waren mit ihrer größeren Jacht an der Kaimauer gefangen und mussten um ihre Klampen bangen. Fenderwache wurde darüber hinaus rund um die Uhr notwendig. Andere Segler, die in der gleichen Zeit am Schwimmsteg mit ihren 12m-Jachten lagen, hatten etwas mehr Glück. Auch hier war das Ausbringen von mehreren Festmachern (doppelt gelegt) ein Muß.

Übrigens, dieses Windfeld über La Restinga bzw. El Hierro war von keiner der üblichen maritimen Wettervorhersagen gemeldet worden – auch nicht als es im vollen Gange war.

In La Restinga ist es durchaus sinnvoll, diese verstärkten Festmacher auch nach einem Starkwindfeld im Einsatz zu belassen, denn dieser Hafen hat es in sich. Wenn nicht gerade der Wind mit 20kn aus nördlichen Richtungen weht (was er tut), so setzt sich ein Schwell durch, der in das Becken von der See her eindringt. Man sieht ihn kaum, aber das Boot wird in den Festmachern reißen. Von sensibleren Gemütern wird er als recht unangenehm empfunden. Ein Gezerre und Reingerucke in die Festmacher ist die Folge davon. Quietschen die Seile zu allem Überfluss auch noch, dann sind schlaflose Nächte vorprogrammiert.

Überraschenderweise scheinen die zwei äußeren Liegeplätze, die mit Heck direkt in die Einfahrt weisen, ruhiger bezüglich Wind und Welle zu liegen, als der vierte und fünfte Platz, die wiederum eigentlich schon ein stückweit hinter der Quermole liegen… woran liegt das? Keine Ahnung.

Die einheimischen Fischer und Taucher sagen, dass der September der “ruhigste Monat” im Hafen von La Restinga sei. Wenig Wind, wenig Schwell. Und damit meinen sie wahrscheinlich zwischen 10-20kn und einige Tage von relativer Windstille. Sonst geht es hier wesentlich turbulenter zu.

Unsere Erfahrungen seit dem 30. August 2015 sehen bisher folgendermaßen aus:

In Ermangelung an freien Plätzen – und strikter Weigerung an die Mole zu gehen – lagen wir mit freundlicher Genehmigung vom Nachbar am äußersten Platz am Schwimmsteg mit Heckanker. Mit leichtem Nordwestwind gut angelegt und Leinen an Klampen verteilt, da drehte der Wind auf Süd. Damit auch ein Südschwellverstärker. Wir meckerten über die Schiffsbewegung, doch wir wußten zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass es viel schlimmer kommen kann. Circa drei Mal am Tag gab es eine Phase starker Schiffsbewegung und Einruckens in die Festmacher, zumal wir am Nachbarboot angebunden waren und uns schön gegenseitig ‘aufschaukelten’. Da der Südwind immer mehr einschlief, war es nicht so schlimm. Dieses sehr heiße und beinahe windstille Wetter hielt ca. drei Tage an.
Das Wasser war im Hafen sehr trübe (wenn auch nicht dreckig). Wir ließen uns sagen, dass es eine sehr ungewöhnliche oder seltene Situation für diese Gegend ist. Vielleicht lag der Südwind an Ausläufern eines vor wenigen Tagen über den Kapverden tobenden Orkans? Vielleicht aber auch nicht.

Als ein Platz am Steg mit Finger frei wurde (vierter von links) verholten wir dorthin. Mit einem Schlag drehte der Wind auch auf die ‘übliche’ Richtung aus NNW und nahm böig zu, dann schlagartig wieder ab, dann wieder zu, dann drehte er kurzeitig auf Süd, dann auf West, dann nahm er zu… und so weiter! So geht es seitdem die ganze Zeit. Windvorhersagen auf AEMET geben für El Pinar (Ort in 800 Höhenmeter oberhalb des Hafens) Winde zwischen 6 und 30kn für die nächsten Tage an. Hartnäckig wird uns NNO sogar Ost vorhergesagt, der (Gott sei Dank?) hartnäckig nicht kommen will. Wir hatten bereits gestern und heute Nacht Werte bei 27kn gemessen. Sobald der Wind abnimmt – bspw. schlagartig auf 9kn -, setzt ein starkes Einrucken in die Festmacher und ein zeitweiliges Gieren des Bootes ein. Wir haben den Eindruck, dass die ersten Plätze am Steg davon nicht so stark betroffen sind. Einbildung? Liegt es vielleicht auch an der Kielform unseren Schiffes (extremer Langkieler mit S-Spant)? An den falsch austarierten Festmachern? Wir sind ratlos. Ganz nach dem fatalistischen Spruch: “Was man macht, man macht es falsch”.

Fazit: Starke Winde aus NNW bis N. Sehr böig. Schwell läuft in den Hafen, mal mehr, mal weniger und läßt zumindest Schiffe auf Platz vier am ersten Steg immer in die Festmacher reinrucken.

Der Ort und Hafenbereich

Im Hafen gibt es neben einer Meerwassergrotte (mit einer Muräne und anderen Fischen) vor allem besonders erwähnenswert eine Fischhalle geöffnet täglich von 10:00 bis 17:00, auch Sonntags, auch mit Muränen und anderen Fischen. Dort wird der Fang der Kleinfischer gebracht. Sehr preisgünstig! Besser am Nachmittag hin, da scheint der Fang umfangreicher zu sein.

Auf dem Hafenareal soll es – bestätigt vom Hafenmeister – einen kleinen Laden mit Bootsausrüstung und Anglerbedarf geben. Darüber hinaus gibt es einen gut abgeschlossenen und sauberen Werftbereich, der zwar einen guten optischen Eindruck macht, über den Service können wir nichts sagen. Dahinter im Werftbüro ist der kleine Laden zu finden, der auch eine Menge aus Teneriffa bestellen kann.

Der Ort ist gänzlich neu, einer der jüngsten der Insel. Kein einziges altes Haus existiert hier. Schachbrettartig verlaufen die wenigen Straßen, wovon zwei als Hauptstraßen zu bezeichnen wären: eine führt vom Hafenbecken ausgehend ins Landesinnere, die andere verläuft entlang der Bucht und ist eine Art Promenade. Dort gibt es die üblichen Restaurants und Bars mit dem üblichen Angebot. Preise sind etwas günstiger als auf den anderen Inseln des Archipels im vergleichbaren Touristikmilieu aber auch nicht wesentlich darunterliegend.

Post, Touristeninfo, Info über den jüngsten Vulkanausbruch (nur auf Spanisch bisher), eine kleine Apotheke und eine Wäscherei (beide letztgenannten nebeneinander in dem häßlichen braunen Wohnklotz am Ende des Ortes) sind vorhanden und haben vormittags auf (oder auch nicht). Schneiderei, so etwas wie ein Tante-Emma-Laden mit Badesachen, Küchenbedarf, Schnick-Schnack und Postkarten liegen an der Promenadenstraße. Ein kleiner Supermarkt ist an der auswärtsführenden Hauptstraße, ein anderer erstaunlich gut sortierter und nicht teurer als bspw. auf La Gomera (aber mit besserem Angebot!) liegt in einer Nebenstraße, die von der Hafenpromenade abgeht. Die Stichstraße ist die erste nach dem großen Spielplatz an der Promenade. Der Supermercato ist etwas unauffällig, zumal wenn die grauen Rolläden heruntergelassen sind. Geöffnet bis 20:00 und Sonntagvormittags. Mehrere Tauchschulen sind auf einige Straßen verteilt und nicht zu verfehlen. Leider kein Bäcker und Metzger. Fleisch gibt es nur tiefgekühlt und Brot (am besten Vormittags hin!) abgepackt in Folie in dem großen Supermercado.

Der Ort verfügt über einen kleinen schwarz-braunen Sandstrand und einige Möglichkeiten, von den sanften Lavafeldern im Ortsbereich über Treppen ins Wasser zu gelangen. Holzstege dienen als ‘Liegewiese’. Der Hafenbecken sieht sauber aus, Mantas und die üblichen Fische lassen sich bis an die inneren Schwimmstege blicken. Das kennen wir allerdings bereits aus Vueltas/La Gomera.

Die Saison der Spanier ist seit September vorbei. Nur am Samstag lärmen die Kinder und Großfamilien beim Schwimmen und sich unterhalten. Ansonsten ist es sehr ruhig hier.

Busse (kleine Busse) fahren 3-4 Mal täglich nach Valverde, seltsamerweise mit Umsteigen in El Pinar. Fahrpläne liegen kostenlos im Infopoint oder in der “Vulkaninformation” gleich in der Straße dahinter. Taxis habe ich hier keine gesehen. Autovermietung auch nicht. Dafür gibt es überall im Hafenbereich Wifi free!

Ein Wanderweg nach El Pinar beginnt gleich bei der (überaus häßlichen) Kirche und dem nagelneuen Verkehrkreisel. Ca. 850 Höhenmeter auf und ab bei 7,5 Km!

Lavafeld, ein bedrohtes Kleinod

Unbedingt sehenswert ist das weltweit einmalige Lavafeld am Ende der Ortschaft, die bei dem unmöglichen ockerfarbenen Wohnblock beginnt. Es handelt sich hierbei um Lavakissen, Lavazöpfe und Stricklava, die in bizarren und wunderschönen Formationen erkaltet ist. Leider ist dieses Feld von der Zerstörung bedroht, da es nicht unter Naturschutz steht. Eine neu geteerte und verbreitete Straße durchschneidet das Feld, aber es ist vor allem die ungebremste Bauwut der Kanarier, jene Appartementhäuser für Touristen in diesem scheinbar ‘nutzlosen’ Feld zu bauen. Sagt “Nein” zu dieser schleichenden Zerstörung von weltweit einmaligem Naturgut. Es hilft schon, wenn man die Begeisterung oder das Interesse daran den Einheimischen mitteilt, bspw. in einem zwangslosen Gespräch an der Bar/im Restaurant oder Infopoints! Die Menschen hier sind sehr nett und freuen sich über das Interesse. Einfach nur auf den besonderen Wert und wilde Schönheit dieser Gegend hinweisen. Die meisten Einheimischen lieben ihre Insel haben aber seltsamerweise kein Verhältnis zu ihrer schützenswerten Umwelt, außer wenn Touristen sich dafür begeistern.

Das Lavafeld beherbergt noch weitere, auf den ersten Blick nicht sofort sichtbare Überraschungen, wie da wären: mehrere Wohnhöhlen, zwei Türme (oder Öfen?) aus Lavastein, eine Wüstenmaus (oder mittelgroße recht zahme Ratte), Falken, deutsche Bücher und Postkarten (in den Höhlen), aufgesprengte Lavakanäle, Petrogryphen der Altkanarier und vieles mehr. Augen auf und vor allem nicht auf die empfindlichen ‘Zöpfe’ treten, sie zerbröseln mittlerweile ab einem Gewicht von … schätzungsweise 54 kg :-)

Für Segler mit Bootshunden/-tieren

Wie überall in Spanien so auch auf den Kanaren stehen allenthalben Verbotsschilder gegen Hunde “Perros No”. Aber hier kümmert es ganz offensichtlich niemanden. So sind auch einige einheimische Haushunde am Strand zu sehen, um sich im Wasser abzukühlen. Gepflegte Pup-Beutel-Spender im aparten Rot sind alle paar Meter aufgestellt, aber wohl seit ihrer Aufstellung leer geblieben.

Öffentliche Verkehrsmittel nehmen keine Hunde mit. Ausnahmen: die Tiere sind so klein, dass sie in eine Tasche passen. Sonst müssen sie in einen (eigenen) Transportcontainer und dann in den Gepäckraum des Busses. Allerdings fahren hier nur Busse ohne einen solchen…Taxis habe ich hier keine gesehen, aber auch diese nehmen nicht Hunde mit (je nach Lust und Laune).

Einen Tierarzt gibt es nur in der Hauptstadt, ca. 40 km von La Restinga entfernt. Angeblich gibt es noch einen in Frontera und einen ‚Landtierarzt‘ auf der Strecke zwischen Valverde und Frontera.

Übrigens, in Valverde ist der Tierarzt (Naturaviva) ein sehr netter, motoradfahrender Veterinario, der unseren Nico bei dem in Deutschland befürchteten „Zwingerhusten“ behandelt hat.

Ein neuer und wichtiger Hinweis zum Füllen von Gasflaschen, was angeblich auf El Hierro nicht möglich ist. Wir waren dank hilfreicher Hinweise aus einer Ferreteria (Eisenwarenhandlung) in El Pinar am Öl- und Gaslager von DISA in La Estaca. Man fährt an der letzten Abbiegung nicht links zum Hafen, sondern rechts Richtung Parador. Nach einer Kurve kommt dann rechter Hand das Diesel- und Gaslager des lokalen Tankstellenbetreibers DISA. Dort rechts neben dem großen Tor ist eine unbeschriftete Klingel in einem Kästchen. Das Klingeln hört man auf der ganzen Anlage und heraus kommt eine freundlicher Mitarbeiter mit einem Butterbrot in der Hand. Diesem schilderten wir unser Problem: Portugiesische Gasflaschen der gleichen Bauart, aber mit anderem Regler und von einer anderen Marke, daher an den Tankstellen nicht zu tauschen. Kein Problem. Wir sollten am nächsten Tag wiederkommen, da gerade das Bunkerschiff an der Mole Butan anlieferte. Am nächsten Morgen hat man uns unsere beiden Flaschen für 20€/12kg gefüllt.

Freitags gibt es in La Restinga einen Marktstand ungefähr an der Ecke Hauptstraße/Promenade mit Obst, Gemüse und Eiern. Ein Gerücht besagt, dass der Supermarkt donnerstags frisches Fleisch bekommt.

Noch ein Restaurant-Tipp: Wer gerne Ziegenfleisch isst, findet in El Pinar an der Hauptstraße neben einem Bio-Metzger ein nettes kleines Restaurant unter junger Führung.

Die Crew der S/Y Chulugi

 

Marcel. Eigner, Skipper, Navigator, Koch, Bordingenieur Marcel

Joanna. 1. Offizier (IO), zuständig für Kunst und Kultur, erweitert ständig die Bordbibliothek

JoanaBordfrau

Nico. Bordhund

Nico Bordhund
           

 

Mehr ueber das Schiff und Besatzung koennt Ihr hier erfahren :http://www.chulugi.de

 


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