Verstanden

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Reisebericht




ALASKA im Sommer 2013

7. November 2013
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von Theo Gumpp und Rosmarie Gumpp-Silbermann
www.titaro.com – Mail info@titaro.com

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Sehr gute Freunde von uns segeln nunmehr seit fast 2 Jahren nördlich von Seattle durch eine Inselwelt voller intakter Natur, von der sie sehr begeistert sind. Sie haben uns eingeladen, sie auf einem 4 wöchigen Törn in Alaska von Skagway bis Ketchikan zu begleiten.

Gerne haben wir dieses Angebot angenommen, da wir voraussichtlich nie mit unserem Katamaran „TiTaRo“, der derzeit im Rio Dulce von Guatemala liegt, so weit in den Norden des Pazifiks kommen werden. Ich glaube nicht, dass wir die gut 7500 sm vom Panama-Kanal über Hawaii und dann nach Britisch Columbia oder Alaska auf uns nehmen wollen, wie unsere Freunde das getan haben.

Wir fliegen nach Seattle und dann weiter in die Hauptstadt von Alaska, nach Juneau. Dort steigen wir nochmals um und fliegen mit einer kleinen Maschine von Alaska Seaplanes die letzte Strecke nach Skagway. Der Ort Skagway ist der nördlichste Zielpunkt unserer Reise, dort in der Marina warten unsere Freunde mit ihrem Katamaran auf uns. Der Hafen von Skagway ist auf 59°26.9 Nord ! / 135°19.4 West, fast am nördlichen Ende des Lynn Canal.

Der letzte, nur 45 Minuten dauernde Flug von Juneau nach Skagway war ein wahres super Erlebnis!! Wir sind über endlose Gletscher geflogen, immer wieder zwischen spitzen Bergmassiven hindurch, meist waren die steil abfallenden Gipfel höher als unsere Flughöhe von 1500 – 2000 Meter. Bis auf die steilen Berggipfel war alles von tiefem Schnee bedeckt bis runter in die tief eingeschnittenen Täler.

imageSkagway (Hafen), 3 Straßen, etwa 500 Einwohner und vielleicht 100 Holzhäuser, 50 davon sind Souvenirläden und Juweliere, die typischen Geschäfte also für die Tausende Kreuzfahr Touristen, die hier während der Saison täglich mit bis zu 4 Kreuzfahrschiffen ankommen.

Nach 2 Stunden haben wir alles gesehen und gehen zurück an Bord. Dabei müssen wir einen kleinen Bach überqueren – darin sehen wir zum ersten Mal Lachse, die aus dem Ozean zurück kommen und die Fluss- und Bachläufe hoch schwimmen um zu Laichen. Wir haben gelernt, dass es verschiedene Lachsarten gibt und die Königslachse, die wir hier sehen, sind gut 1 Meter lang, richtige Brummer.

Am nächsten Tag wandern wir zum Lower Dewey Lake, einem Bergsee direkt oberhalb des Hafens. Gut 1 Stunde geht’s steil Bergauf, dann ein flaches Stück rund um den See.

Die Bewegung in purer Natur tat uns richtig gut nach den letzten Tagen, wo wir nur in Flugzeugen rumgesessen sind.

Ausflug nach Whitehorse – Canada mit einem Mietwagen.

Es sind nur 32 km von Skagway bis zur Kanadischen Grenze. Direkt nach der Grenze befinden wir uns auf einem Art Hochplateau, die Landschaft sieht aus wie in einem Bilderbuch. Der

imageTutshi Lake, an dem wir entlang fahren, ist gespickt mit unzähligen kleinen Felseninseln, die nur mit zwergwüchsigen Bäumen, Sträuchern und Flechten bewachsen sind, ein faszinierender Anblick. Kurz danach schon wieder ein neues Erlebnis, wir sehen unseren ersten Bären, ein noch etwas jüngerer Schwarzbär, der gemütlich die Straße überquert. Nach einer weiteren Stunde Fahrt wird das Ganze gleich noch getoppt, etwa 50 m neben der Straße, wir befinden uns auf dem Klondike Highway, sind 2 große Braunbären, die dort Früchte von Büschen fressen. Weißkopf Seeadler kreisen über uns in dieser unendlichen und intakten Natur.

Nach einer weiteren Stunde erreichen wir Whitehorse. Die kleine Stadt liegt am sagenhaften Yukon River, gibt aber nix besonderes her.

Auf der Fahrt zurück begegnen wir einem weiteren Braunbären, der ist bereits ausgewachsen, ein Grizzly. Leider steht der Wind für uns schlecht, er hat uns bald gewittert und verzieht sich schnell in den allgegenwärtigen Wald.

Wir werfen die Leinen los in Skagway und motoren den Lynn Canal Richtung Süden. Der Canal an sich ist relativ breit, auch die 3 bis 4 Kreuzfahrtschiffe, die Skagway täglich besuchen, fahren hier rauf und runter, zum Segeln ist er dann aber doch zu schmal.

Auf halber Strecke zu unserem Tagesziel begegnen uns 2 Buckelwale, eine Mutter mit Nachwuchs, leider schwimmen sie etwa 150 m von uns entfernt aber mit dem Fernglas können wir sie gut beobachten.

Gegen Mittag erreichen wir das Lutak Inlet, an dessen Ende ist ein Tagesankerplatz, wir liegen bei 59°19.2 N / 135°32.4 W. Nach dem Mittagessen und einem Sonnenbad an Deck verholen wir uns in die nahe gelegene Ankerbucht Taiyasanka Harbor, der Anker fällt auf etwa 12 m Wassertiefe bei 59°17.85 N / 135°25.3 W.

Diese Bucht ist rundum geschlossen, hier bleiben wir über Nacht.

Etwa 4 sm entfernt von unserem Ankerplatz ist die kleine Stadt Haines, um 11 Uhr ankern wir in der Nähe der Hafeneinfahrt. Haines gibt eigentlich nix her darum beschließen wir, weiter nach Süden zu fahren, Tagesziel ist die schöne Ankerbucht Echo Cove. Es ist 18 Uhr, als wir die Bucht erreichen, wir ankern bei 58°39.7 N / 134°54.6 W. Die richtig schöne Bucht ist ebenfalls rundum geschlossen und geschützt, die Einfahrt ist jedoch ein wenig anspruchsvoll. Man steuert ganz dicht unter Land über ein Flach von ca. 2.50 m Wasser (bei Ebbe), vorbei an einer Sandbank. Im inneren der Bucht messen wir dann wieder etwa 12 m Wassertiefe.

Am Ende der Bucht ist ein kleiner Slipway und ein Parkplatz, an dem wir auch unseren Bordmüll entsorgen können. Da es hier viele Lachse gibt stehen immer einige Angler am Ufer und machen recht ordentliche Beute. (jede Person darf 6 Lachse täglich fangen zum persönlichen Gebrauch).

Es gefällt uns sehr gut hier, wir werden wohl 2 Tage bleiben.

Bei mittlerem Hochwasser fahren wir um 13 Uhr aus Echo Cove raus, der nächste Ankerplatz wird eine kleine Ankerbucht sein, etwa 2 sm vor dem Hafen von Auke Bay. Um 19 Uhr hängen wir am Anker bei 58.22.42 N / 134.41.95 W.

Auf der Fahrt im Lynn Canal nach Süden passieren wir immer wieder kleine Felseninseln, die meist sehr dicht mit Tannen bewachsen sind, es ist eine sehr abwechslungsreiche Passage.

Nach einer ruhigen Nacht verholen wir rüber zum Auke Bay Hafen, wir werden wohl 3 oder 4 Tage bleiben denn hier gibt es einiges zu erkunden. Heute jedoch stehen erst mal Dinge wie Wäsche waschen usw. auf dem Programm. Der Waschsalon bei der Tankstelle oberhalb des Hafens ist sehr ordentlich, Waschen und Trocknen jeweils $ 2,50, Rollen mit 25 Cent Münzen gibt’s im Marina Büro. (die braucht man auch für die sehr ordentlichen Duschen in der Marina – 1 US $ für 8 Minuten heißes Wasser)

Der Hafen ist voll mit großen Fisch-Trawlern, die auf die nächste Öffnung des Lachsfanggebietes warten. Zum Schutze des Bestandes gibt es hier klare Regeln – ab einem bestimmten Zeitpunkt dürfen die Fischer für exakt 48 Stunden ihre Netze ausbringen, dann ist wieder 4 Tage Pause, dann darf wieder für 2 Tage gefischt werden. Diese Regelung stellt alle zufrieden und der Bestand wird sehr gut geschützt, es werden höchstens etwa 5 % des gesamten Lachsaufkommens in dieser Gegend bei der jährlichen Lachswanderung abgefischt. (In Alaska sind Lachsfarmen verboten)

Juneau, die Hauptstadt von Alaska, die von hier etwa 10 km entfernt ist, können wir nur besuchen, wenn wir hier in Auke Bay im Hafen liegen. In Juneau gibt es zwar auch einige Marinas, die können wir aber leider nicht anlaufen, eine Brücke, deren Durchfahrtshöhe bei etwa 16 Metern ist, versperrt uns den Weg, unser Mast ist 20 Meter hoch. Außerdem sind die Liegeplätze hier billiger als in der Hauptstadt, wir bezahlen 52 Cent pro ft. am Tag, das ist sehr moderat, der Bus in die Stadt kostet 2 US $ und wir können von hier aus den riesigen Mendenhall Gletscher besuchen.

Ausflug nach Juneau. Das kuriose an der Hauptstadt Alaskas ist, dass man die Stadt vom restlichen Land aus nicht mit dem Auto erreichen kann, es führt keine Straße dorthin, es gibt nur Straßen rund um die Stadt in einem Umkreis von etwa 30 km, die alle in einem Rundkurs gebaut sind. Alles endet somit wieder am Ausgangsort.

Das Stadtbild ist leider wieder geprägt von den Shop’s für Kreuzfahrtouristen, bis zu 4 dieser Riesen legen täglich hier an. Wir finden noch ein paar alte Häuser, angeblich aus der Goldgräber Zeit und 5 alte Totems von den Ureinwohnern.

Wir kaufen noch frische Lebensmittel bei einem der großen Supermärkte und fahren zurück zum Hafen.

Am nächsten Tag - Wanderung zum Mendenhall Gletscher. Bis etwa 3 km vor den Gletscher fährt der öffentliche Bus, den Rest müssen wir wandern.

Der Gletscher ist gewaltig, die Gletscherzunge hat sich aber in den letzten 50 Jahren um etwa 450 m zurückgezogen. Dort hat sich jetzt ein See gebildet, in dem Eisberge vom Gletscherbruch schwimmen, aus dem See führt ein Flusslauf zum Meer. In diesen verzweigten Flussarmen kämpfen sich jetzt zur Zeit der Lachswanderung die Lachse gegen die Strömung nach oben um zu Laichen, wir können dieses einmalige Schauspiel beobachten.

Am späten Nachmittag läuft das 4. größte Segelschiff der Welt in den Hafen von Auke Bay ein. Es ist die „Athena“, ein 3 Master, 90 m Lang und im Privatbesitz von Jim Clark, dem Gründer von Net Scape. Die Eignerfamilie ist an Bord.

Leinen los in Auke Bay. Nicht weit vom Hafen soll es Wale geben, etliche Boote fahren hier vom Hafen raus mit Touristen zum Whale Watching. Wir hängen uns dran und tatsächlich dauert es nicht lange, bis wir den ersten Wal nicht weit vor uns blasen sehen. Es ist ein Orca, ein sehr großer Einzelgänger denn Orcas sind normaler weise in der Gruppe unterwegs. Er taucht aber nur 2 mal auf, dann ist er leider schon wieder weg.

 

image Kurz danach tauchen gleich 2 Buckelwale hinter uns auf, sie bleiben aber auch nicht lange, vermutlich ist hier zu viel los denn die Boote mit den Touristen fahren ständig hin und her um ihrer zahlenden Kundschaft (p.P. 120 US $) etwas zu bieten. Wir drehen ab denn wir werden sicher noch sehr viele Walbegegnungen haben.

Wir haben viele Lachse springen sehen, darum werfen wir mal 2 Schleppangeln raus. Angeblich beißen Lachse nur, wenn man nicht schneller als 3 kn Fahrt durchs Wasser macht, wir probieren das mal aus. Nach fast 2 Stunden ist noch nichts passiert, die Leinen werden wieder aufgerollt. Jetzt aber, beim Einholen der Leine beißt doch noch einer an an meiner Angel. Wir bekommen ihn auch an Bord, es ist ein „King Salmon“, etwa 4 kg schwer.

Super, morgen gibt’s Fischfilet.

Um 16 Uhr liegen wir dann vor Anker in Tuka Harbor, 58°03.76 N / 134°01.0 W, eine schöne ruhige Ankerbucht, wir sind wie immer alleine.

 

imageWeiter geht’s zum Fjord Tracy Arm, an dessen Ende der große Sawyer Glwetscher steht.

Vom Tuka Harbor aus haben wir eine ruhige Fahrt und schon um 14.30 Uhr fällt der Anker wieder am Beginn des großen Fjordes, in einer kleinen Bucht am Anfang der Holkham Bay bei 57°48.5 N / 133°37.97 W, Wasser 9° C.

Schon sehr früh machen wir uns auf den Weg zum Süd Arm des Sawyer Gletscher, der am Ende des Fjordes Tracy Arm liegt, es sind etwa 26 Seemeilen bis zur Gletscherzunge, sofern wir überhaupt bis dahin kommen denn wenn er erst gekalbt hat ist direkt am Gletscher alles voll mit größeren und kleineren Eisschollen, da kommen wir dann nicht durch.

Schon auf der Fahrt vom Ankerplatz weg umfahren wir immer wieder Eisberge und kleinere Schollen, nach fast 5 Stunden liegt er dann vor uns. Wir haben wieder mal enormes Glück und kommen bis auf etwa 100 m an die Gletscherzunge ran, es ist fast eisfrei an der Abbruchstelle.

Auf den wenigen Eisschollen die vor uns schwimmen tollen sich unzählige Seehunde in der Sonne, der Gletscher und die Schollen präsentieren sich in einem Farbspektrum von Grün über Türkis bis leuchtend Hellblau. Wir halten das Schiff auf einer Position von 57°51.0 / 133°07.4 und stehen nur noch staunend mit offenem Mund an Deck und bewundern diesen Anblick.

Nach einer Stunde verlassen wir dieses Spektakel und fahren zum Nord Arm des Gletschers, der in einer nahen Bucht liegt. Bei 57°55.16 N / 133°09.78 W liegt dessen Gletscherzunge, als wir ankommen ist sie total eisfrei und wir können bis auf 50 m ran fahren. Die Bruchstelle ist ganz glatt und leuchtet wiederum in wunderschönen Farben, ansonsten ist er aber bei weitem nicht so spektakulär wie der Südarm.

Dann geht’s wieder zurück im Slalom um die treibenden Eisschollen zum Ankerplatz, den wir am frühen Morgen verlassen haben. Auf der Rückfahrt kommt uns auch noch ein Kreuzfahrer entgegen, der kommt aber nicht so dicht ran an den Gletscher wie wir.

Jetzt müssen wir die Eindrücke dieses tollen Tages erst mal verarbeiten.

Um 7 Uhr heißt es wieder Anker auf, nächstes Ziel ist die Gambier Bay. Diese Bay hat 3 Buchten und in jede mündet ein kleiner Bach. Wenn diese Bachläufe genug Wasser führen, könnte es sein, dass dort Lachse rein wandern, was wiederum bedeutet, dass wir vielleicht dort Bären bewundern können. Wir sind alle 3 Buchten abgefahren, leider sind die Rinnsale so gut wie trocken, es wird wohl nix mit Bären gucken.

Wir ankern bei 57°25.2 N / 133°58.3 W in der Snug Cove.

Heute geht es weiter nach Petersburg, ein kleines Fischerstädtchen mit einem großen Fischerei Hafen und einer Fischfabrik, die sehr viel von dem verarbeitet, was in der Gegend gefangen wird,

entsprechend riecht es auch im Hafen.

Gegen Mittag erschallt der Ruf – Wale voraus !!!

Vor Storm Island bei 57°13.0 N / 133°35.8 W tummeln sich etwa 10 Buckelwale, wir dürfen sie knapp 1 Stunde bewundern. In der Folge im Frederick Sound nochmals 10, zum Teil Muttertiere mit ihren Jungtieren. Wir können unser Glück immer noch nicht fassen und fahren weiter. Nach einigen Stunden, etwa um 17 Uhr, befinden wir uns querab von Wood Point bei 56°58.6 N / 133°01.7 W als vor uns unzählige Wasserfontänen vom Ausatmen von Walen hoch gehen. Wir fahren noch ein wenig in die Richtung der Wale und bleiben dann einfach stehen. Es sind mindestens 30 Buckelwale mit Jungtieren, die sich hier im Wasser um uns tummeln. Einige springen mit dem ganzen Körper aus dem Wasser, legen sich dann auf den Rücken und es sieht aus, als würden sie uns mit den Seitenflossen zuwinken bevor sie wieder abtauchen. Erst nach etwa 2 Stunden ziehen sie dann weiter.

Um 20 Uhr liegen wir dann gegenüber dem Fischereihafen von Petersburg vor Anker.

In dieser Nacht haben wir alle nicht ruhig geschlafen, jeder musste erst die Ereignisse von gestern verarbeiten. Gegen 10 Uhr fahren wir tanken, dann machen wir im Hafen von Petersburg fest.

Als erstes werden die unzähligen Bilder und Videos betrachtet und gesichert, die wir gestern bei dem Schauspiel der Wale gemacht haben, das erlebte beschäftigt uns den ganzen Tag.

(Die Duschen in der Wäscherei im Ort sind viel besser als die in der Marina, der große Supermarkt außerhalb der Ortschaft liefert kostenlos an den Steg)

Weiter geht es in Richtung Wrangell, ein langer Kanal führt von Petersburg dort hin. Um 17.30 Uhr ankern wir gegenüber der Ortschaft in der Blind Slough Bucht bei 56°32.0 / 132°43.2.

Nach dem Frühstück Anker auf, um 14 Uhr erreichen wir den Eingang der Eastern Passage bei „The Narrows“ - 56°22.3 N / 132.05.0 W. (Die Eastern Passage verbindet den Ernest Sound mit dem Blake Channel). Vor uns sehen wir wieder Blasfontänen von Walen. Diesmal sind es Orca’s, 3 große und ein Baby. Sie sind nur zwischen 5 und 10 Metern vom Schiff entfernt und bleiben gut 45 Minuten bei uns – wieder so ein wauuu Erlebnis !!

Um 15 Uhr ankern wir in der Berg Bay bei 56°21.78 / 132.00.5 W, eine sehr schöne, kleine Ankerbucht die an eine Bucht in einem Bayrischen Bergsee erinnert.

Auf zur Anan Bay ! In der Anan Bay gibt es eine Art Nationalpark entlang des Flusses, der dort ins Meer fließt. Ein kleines Stück Flussaufwärts sind einige Stromschnellen, die zahlreichen Lachse die den Fluss hoch zum Laichen wollen, müssen sich dort hoch kämpfen und das ist wie ein gedeckter Tisch für Bären. Außerdem ist dies angeblich der einzige Ort in Alaska, wo sich Schwarzbären und Grizzlys gemeinsam den Bauch voll schlagen.

Es ist nicht weit von unserem Ankerplatz in der Berg Bay bis zur Anan Bay, gegen 09.30 Uhr ankern wir bereits vor der Hütte der Parkranger auf 56°11.0 N / 131°53.5 W.

Mit dem Dingi geht’s rüber zum Eingang wo 2 Parkranger die Besucher empfangen und schon kommt für uns die große Enttäuschung – es dürfen täglich nur 60 Personen den Naturpark besuchen, dafür werden Permits verkauft, wir haben kein Permit und dürfen nicht rein.

Die Genehmigungen für den Besuch dieser Attraktion gibt es nur in Wrangell, für Privatpersonen wie wir ist es aber schier unmöglich, ein solches Permit zu erlangen denn die Ortsansässigen Bootstour Unternehmen beantragen diese 60 Genehmigungen pro Tag Monate im Voraus und bringen dann die interessierten Besucher für teures Geld dorthin (p.P. 100 US $ für eine halbe Stunde Bootsfahrt und Genehmigung für den Park)!!

Die Ranger raten uns zur Geduld, wir sollen erst mal bis Mittag warten denn wenn die Ausflugsunternehmer nicht so viele interessierte Touristen auftreiben konnten, werden immer wieder Permits zurück gegeben. Sollte dies auch heute der Fall sein, dann können wir diese übernehmen zum offiziellen Preis von 10 US $ pro Person.

Wir fahren zurück an Bord und warten und siehe da, 2 Stunden später werden wir per Funk benachrichtigt, dass soeben Permits frei wurden, wir haben doch noch Glück.

Sofort fahren wir wieder rüber, bezahlen unseren Eintritt, bekommen noch die Verhaltensregeln erklärt, was wir tun sollen wenn uns auf dem Weg zur Beobachtungsplattform ein Bär über den Weg läuft, dann marschieren wir los.

Der Marsch zur Plattform dauert ca. 20 Minuten, dann heißt es schon wieder – wau !!

2 große Schwarzbären mit 1 Jungen sind gerade am futtern, direkt unter uns an den Stromschnellen. Nach etwa 30 Minuten sind sie satt und verziehen sich in den Wald, gleich darauf können wir Grizzlys bewundern, einer direkt bei uns an der Plattform, einer etwas weiter hinten im Flusslauf. Ein super Erlebnis !!!

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Zurück an Bord holen wir gleich den Anker auf, wir fahren den Ernest Sound nach Süden zum Ankerplatz Meyers Chuck – 55°44.4 N / 132°15.5 W – eine traumhaft schöne Ankerbucht.

Unsere letzte Etappe führt von Meyers Chuck nach Ketchikan. Das ist bald geschafft, um 13 Uhr sind wir fest im Bar Harbor – 55°21.0 N / 131°41.1 W.

imageIn Ketchikan gibt es 3 Marinas, die alle vom Harbormaster verwaltet werden. Der Bar Harbor liegt für uns am günstigsten, weil man hier den großen Supermarkt und die Wäscherei mit Duschen quasi direkt vor der Türe hat, ebenso das Büro des Hafenmeisters und die Duschen der Marina, nach Downtown fährt der Bus für 1 Dollar, Tagesticket kostet 2 Dollar.

Mit diesem Bus fahren wir heute in die Stadt, die wieder geprägt ist von den bis zu 5 Kreuzfahr- Schiffen täglich und dementsprechend auch Tausende von Touristen täglich.

Es gibt aber trotzdem einige interessante Sehenswürdigkeiten, die wir heute besucht haben. Am imponierendsten war das Museum „Totem Heritage Center“. Hier sind Totems der Ureinwohner zu bestaunen, die gut 200 Jahre alt und bis zu 25 m Lang bzw. Hoch sind. Auch die Geschichte jedes Totems, der ausgestellt ist, ist ausführlich beschrieben – sehr interessant.

Von Ketchikan aus fliegen wir heute zurück nach Seattle, wo wir noch einige Tage verbringen, dann geht’s wieder nach Hause. image

Schlafplatz auf der roten Tonne

Die 4 wöchige Reise von Skagway bis Ketchikan war ein unvergessliches Erlebnis. Die Natur und Tierwelt in dieser Gegend ist zum Teil Atemberaubend, besonders dann, wenn man wie wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Mit dem Wetter hatten wir auch enormes Glück, an nur 6 Tagen war es bewölkt mit einigen kurzen Schauern, ansonsten hatten wir tagsüber sehr oft T-Shirt Temperaturen um die 25°, Abends und über Nacht immer 10° bis 15° C, eine Heizung muss aber auf jeden Fall an Bord sein.

Es gibt sehr viele geschützte Ankerplätze, meistens ankert man über 10 – 15 m Wassertiefe, der Tidenhub beträgt ca. 5 m und man ist eigentlich immer alleine. Leichten Seegang hatten wir nur die letzten beiden Tage, ansonsten ist das Wasser glatt wie in einer Badewanne. Leider muss man die meiste Zeit motoren.

Hier oben hatten wir täglich bis zu 20 Stunden Tageslicht, 18 Stunden davon scheint die Sonne, nur von etwa 23 Uhr bis 03 Uhr wird es dunkel, eine Art Dämmerung, richtig Nacht während dieser 4 Stunden war es nur wenn Bewölkung auf zog.

Cruising Guide: Exploring Southeast Alaska – Dixon Entrence to Skagway   ISBN 978-1-932310-24-5 // www.FineEdge.com

Auf unserer Homepage sind unter der Rubrik „Fotos“ einige Video Clips von unseren Begegnungen mit Walen und Bären eingestellt.

Nochmals herzlichen Dank an unsere Freunde Ben und Nanni, dass wir diese schönen und unvergesslichen Eindrücke an Bord Ihrer „Dual Dragons“ erleben durften.


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