Verstanden

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Mehr erfahren

Reisebericht




Süd Ost Asien – Malaysia - Langkawi

25. August 2011
img


von SY September
Gabriele Drucker & Johann Raith
www.september.at


Im September 2010 erreichten wir, von Indonesien kommend, erstmals Malaysien. Knapp am Äquator gelegen mit entsprechenden Temperaturen und Saisonen die sich in Regen und Trockenzeit teilen. An der Ostküste Singapurs vorbei fahren wir die wenigen Meilen nach Sebana Cove – einer Marina die an ein Hotelressort angeschlossen ist. Die Anlage wirkt etwas verlassen, die Tankstelle ist in Betrieb und das Ressort bietet noch einige Annehmlichkeiten. So wird uns die Wartezeit beim Einklarieren mit einem Fruchtcocktail verkürzt. Ein Problem ist leider die Versorgung, da sowohl der Fährdienst nach Singapur als auch der Bus in das nächste Dorf nicht mehr in Betrieb ist. Also Taxi rufen und so seine Besorgungen und den Ausflug nach Singapur in Angriff nehmen.

Royal Langkawi Yacht Club

Die Weiterfahrt entlang der Westküste bringt uns auch an einigen Marinas die in den letzten Jahren gebaut wurden vorbei. Meist handelt es sich aber um Anlagen die offensichtlich aufgrund der Vorgabe der Regierung errichtet wurden aber auf die Bedürfnisse von Segelbooten kaum Rücksicht nehmen. So beträgt beispielsweise die Wassertiefe bei der Einfahrt in die Marina Malakka (eine der schönsten Städte unserer Reise) bei Niedrigwasser weniger als 1 m und auch im inneren der Marine ist das Wasser nur unwesentlich tiefer. Dafür ist die Marina billig und die Stadt zu Fuß zu erreichen.

Die beste und am professionellsten geführte Marina ist die „Admirals Marina“ nahe Port Dickson. Genug Wassertiefe, Tankstelle und Möglichkeiten die Hoteleinrichtung mit zu benutzen.

Eine wirkliche Überraschung fanden wir in Langkawi vor. Im Gegensatz zu der Beschreibung von Bobby Schenk auf seiner Webseite, ist von leeren Marinas keine Spur. Da wir längere Zeit in Malaysien zu bleiben gedenken, suchten wir einen Liegeplatz. Die erste von 3 vorhandenen Marinas war „Telaga“. Schon bei der Einfahrt wurde uns mitgeteilt das Plätze rar sind und langfristig nur gegen Voranmeldung zu erhalten. Kein Problem; für ein paar Tage finden wir ein Plätzchen. Die Duschen sind etwas verwahrlost. Die Versorgung durch die entlegene Lage etwas aufwendig und die umliegenden Lokale für malaysische Verhältnisse teuer. Aber sonst macht die Marina einen guten Eindruck.

Dann wollen wir und die Rebak Marina anschauen. Wieder die Kombination Marina/Hotel mit allen Annehmlichkeiten wie Restaurants und Swimmingpool. Auch eine Kranmöglichkeit ist gegeben.

Wir treffen schon bei der Einfahrt alte Bekannte die vor dem neuen Marina Manager warnen. Na ja da hat mal wieder wer schlechte Erfahrungen gemacht. Kommt schon vor, aber schon der erste Bürobesuch zur Anmeldung konfrontiert uns mit der Aussage des Managers: „Wir wollen hier keine Katamarane mehr“. Die Auslastung ist zu groß und er hat lieber 2 Mono's als einen Kat. Der Hinweis, unser Schiff ist mit 11,3 m Länge und 4,76 m Breite nicht breiter als ein modernes 45 Fuß Einrumpfboot wird ignoriert. 2 Tage und dann raus! Und der Preis liegt 50 Prozent über dem der oben erwähnten Bekannten (Katamaran 42 Fuß). Neue Preisgestaltung eben.

Weiterfahrt nach Kuha zum Royal Langkawi Yacht Club. Auch hier in der Stadtmarina finden wir eine gute Auslastung. Darüber hinaus stehen um den Jahreswechsel 2 Regatten an und dann braucht man die Plätze. Die Preise wurden in den letzten Wochen um 20 Prozent angehoben (die Internetseite wies noch die alten Preise aus) aber letztendlich fanden wir einen etwas rolligen Platz. Der nahe gelegene Fährhafen lässt grüßen.
Die Nähe der Stadt macht vieles einfacher. Einkaufen, ein Restaurantbesuch, oder einfach nur mal ein Eis essen. Man ist nicht auf das überteuerte Marinarestaurant angewiesen.

Und um ein Gefühl zu vermitteln hier folgende Beispiele;
Im Marinarestaurant kostet eine Hauptspeise ab 40 MYR (Kurs z.Zt. 1€ ist 4,25 MYR) ein Bier ca. 8 MYR.

In der Stadt gibt’s ein von einem Schweden geführtes Restaurant mit Hauptspeisen um 16 MYR und Bier um 2,5 MYR. Das Taxi dahin kostet 8 MYR. Zu Fuß ist man in gut 30 Minuten da. Abends ist das durchaus ein schöner Spaziergang. In den vielen Lokalen die entlang des Ufers liegen, kann man aber auch schon um 5 MYR Meeresfrüchte und malaysische Spezialitäten genießen! Also hier gibt es für jeden etwas!

Für 2011 haben wir unsere erste Heimreise seit der Karibik vor 4 Jahren geplant. Da wir das Schiff nicht im Schwell der Fähren monatelang unbeaufsichtigt liegen lassen wollen, mieten wir im Jänner eine Wagen (öffentliche Verkehrsmittel existieren in Langkawi nicht) und fahren nach Telaga um einen ruhigen Liegeplatz zu reservieren. Kein Problem. Sollen wir eine Anzahlung leisten? Nein, Nein, kein Problem. Einige Wochen später kommen wir bei unserer Inselumrundung mit dem Schiff noch mal vorbei und lassen uns die Reservierung mündlich bestätigen. Alles OK! So wird es uns ganz locker erklärt.


Als wir 4 Wochen später – 1 Woche vor dem Abflug – ankommen will sich niemand an eine Reservierung erinnern. Wir hätten anrufen sollen oder ein E-Mail schreiben! Ein mehrmalig, persönlicher Besuch ist offensichtlich zu wenig. Und Plätze gibt ‘s lange keine mehr. Ziemlich verärgert und frustriert verlassen wir das Marinagelände.

Wieder zurück nach Kuha und langes verhandeln – auch hier werden Plätze knapp – und wir finden sogar noch einen ruhigeren Liegeplatz.
Nun können wir uns auf die Heimreise freuen.
Zusammenfassend muss man sagen, dass sich viel in den letzten Jahren geändert hat. Es gibt offensichtlich mehr Segler als Marinaplätze. Nicht nur in Malaysien. Viele kennen die Situation im Mittelmeer. Die Segler werden immer mehr zur Massenware und ständig zur Kasse gebeten. Reiche Leute die offensichtlich alles bezahlen und kaum Gegenleistungen erwarten können.

Wäsche waschen kostet z.B. zwischen 3 und 5 MYR pro Kilogramm und das sind immerhin 0,75 – 1,25 € pro kg. Für diesen Preis haben wir (von der Karibik bis Fiji) schon oft eine ganze Trommel mit bis zu 7 kg Wäsche befüllt und natürlich auch gewaschen. Die Preise nähern sich sehr dem Europäischen.

Ein letztes Beispiel: In der Telaga Marina gibt es eine Tankstelle. An der Straße und ein Stück weiter für Boote. Gleiche Firma, gleiches Personal. Der Diesel kostest seit Oktober an der Straße immer 1,9 MYR/Liter an der Bootstankstelle im Oktober 2,2 MYR im Jänner 2,5 MYR und Anfang April 2,77 MYR. Deutlicher kann man uns nicht vor Augen führen was man von uns will. Wir wollen nur euer Bestes „Euer Geld“.

Was sich allerdings nicht geändert hat ist die Freundlichkeit der Leute in diesem Land. Man wird überall herzlich gegrüßt und empfangen. Auch die kleine Inselwelt rund um Langkawi und auch Langkawi selbst stellen ein prickelndes Naturerlebnis dar. Berge mit ungewöhnlichen Aussichten und die Tierwelt sind nur einige der offensichtlichsten Dinge die es hier zu bewundern gibt.

print
  Kommentare


Go to top