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Reisebericht

Der nächste Schritt - Qualifier gelungen!



Der nächste Schritt - Qualifier gelungen!

10. August 2016
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Lina Rixgens hat es geschafft und ihren Solo-Qualifikationstörn hinauf in die Irische See  erfolgreich beendet.

Im TO-Magazin 153 (Juli ‘ 16) haben wir Lina Rixgens und ihr großes Ziel bereits vorgestellt. Als erste deutsche Frau möchte die 22-jährige Medizinstudentin im November 2017 am Mini-Transat teilnehmen. Bis dahin gilt es noch das Alleinsein auf ihrem Mini 732 zu trainieren und  viele Wettfahrten zu segeln. Der TO unterstützt sie dabei.

Jetzt hat sie ihre große Feuertaufe bestanden und scheibt über ihren mehr als 1 000 Seemeilen langen Solo-Ritt:

Ich hab’s geschafft! Nach 9,5 Tagen und 1188 sm habe ich wieder im Hafen von La Rochelle fest gemacht und erfolgreich meinen Qualifier beendet. Damit ist ein großer Schritt für die Qualifikation zur Mini Transat getan. Es war ein harter und anstrengender Törn, der mich um viele Erfahrungen reicher gemacht, noch mehr mit dem Boot verbunden und mir noch stärker als die letzte Regatta vor Augen geführt hat, welche Schwierigkeiten das Einhandsegeln birgt.

Nach einer Woche intensiver Vorbereitungen legte ich am 26. Juli in La Rochelle bei Sommerwetter ab. Mein Kurs führte mich bei zunehmendem Wind südlich der Île de Ré bis zum Plateau de Rochebonne, meiner ersten Bahnmarke. Anschließend folgten drei lange, graue, einsame Tage Am Wind weit ab von der Küste bis zur Île d’Ouessant, die den Eingang zum Ärmelkanal markiert. In der Nacht des dritten Tages passierte ich bei 18 Knoten Wind das Verkehrstrennungsgebiet Ouessant und den Rest des Kanals.
Bei der Annäherung an Land’s End und die Scilly Islands besserte sich das Wetter: Der Wind nahm, wenn auch noch sehr böig, auf 10 Knoten ab und die Sonne kam hervor. Die Irische See bot mir unbeständigen Wind, sodass ich erst eine Nacht lang kreuzen musste, bevor sich der NW-Wind durchsetzte und ich direkten Kurs auf meine nördliche Wendemarke, die irische Tonne Coningbeg, fahren konnte.

Am Morgen des 6. Tages rundete ich Coningbeg. Nun ging es wirklich zurück. Doch statt eines schnellen Raumschots-Kurses erwarteten mich zwei Tage Starkwind mit 30 bis 40 Knoten Wind und 3 – 4 Metern Welle im Kanal. Eine echte Herausforderung, sowohl für mich, als auch für das Boot. Müde passierte ich am Abend des 8. Tages erneut das Verkehrstrennungsgebiet Ouessant und näherte mich bei langsam etwas abnehmendem Wind wieder der französischen Küste. Doch auch die letzten 180 Seemeilen hatten es noch einmal in sich. Anfangs ging es unter Sturmfock und mit drittem Reff im Groß noch flott mit 7-10 Knoten voran, doch nachts nahm der Wind ab und kam genau von hinten, sodass ich am Morgen des 10. Tages immer noch 60 Seemeilen vor mir hatte.
Nach Flaute und Regen wurde es jedoch endlich besser, sodass ich die letzten Stunden bei herrlichem Wetter und 8 bis 10 Knoten an Les Sables d’Olonnes und schließlich an der Île de Ré entlang segeln konnte. Abends passierte ich mit dem Pont de Ré (der Brücke zwischen La Rochelle und Île de Ré) meine letzte Bahnmarke und machte am 3. August gegen 22:30 sehr erschöpft, aber glücklich diesen wichtigen Schritt geschafft zu haben, wieder im Hafen von La Rochelle fest.

Ich möchte an dieser Stelle ALLEN, die mich bis hierhin unterstützt und mich auf meinem Qualifier begleitet haben, herzlich danken! All die Aufmunterungen und Glückwünsche waren klasse und haben mir enorm geholfen!

Nach einigen Tagen Erholung geht es bald weiter in die Vorbereitung auf die erste Mittelmeer-Regatta...

Viele Grüße

Lina Rixgens, www.linarixgens.com

 

Lina Rixgens, in Köln geboren und aufgewachsen, fing bereits mit 10 Jahren an, Regatten zu segeln - erst im Opti, dann in der Europe-Klasse. Während ihrer Schulzeit legte sie noch einen 14.300 Seemeilen-Törn ein. Mit dem Projekt "High Seas High School" segelte sie auf einem Gaffelschoner von Hamburg nach Mittelamerika und wieder zurück. 

Hochseesegeln mit dem Regattasegeln zu verbinden, begann Lina Rixgens 2011 in unserem Mitgliedsverein, dem "Hamburgischen Verein für Seefahrt", auf der Haspa Hamburg.

Nach ihrem Qualifier stehen jetzt noch im Mittelmeer die 500 Seemeilen-Regatta Mare Nostrum und eine 300 Seemeilen Solo-Regatta von Barcelona aus auf ihrem Programm. 


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