Lisa und Karl Bohne wurden während der legendären Nikolausfeier des Stützpunktes München mit der TO-Medaille ausgezeichnet. Völlig verdient fanden die Gäste und feierten die neuen Preisträger ausgiebig.
Da die Eigner der SY Bomika aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Jahreshauptversammlung in Cuxhaven teilnehmen konnten, übernahm Stützpunktleiter Wolfgang Quix die Aufgabe des Laudators. Dabei ging es ihm, genau wie der Jury des Vereins, nicht nur um die besondere seglerische sondern vor allem auch um die seemännische Leistung der Langfahrtsegler. Und die war und ist wirklich extrem bemerkenswert!
2008 verließen sie ihr Heimatrevier die Adria, nahmen sich ein Jahr Zeit für das Mittelmeer bevor es über den Atlantik ging – via Kap Verden, nach Barbados, dann weiter zu den Grenadinen, Grenada und Tobago. Der Panamakanal war keine Option, es sollte die Südroute sein. Anfang 2012, lagen Lisa und Karl Bohne in der Bucht Caleton Silva, am südlichen Zipfel von Chile, sicher vor Anker. Was dann geschah, kann man nur noch als Murphy‘s Law bezeichnen: Unerwartet fegt plötzlich ein Sturm mit 50 Knoten Wind in die Bucht, der Anker slippt, der Motor läuft heiß, die Kette verfängt sich in der Schraube – die Yacht strandet auf der felsigen Küste. Die Crew kann nach einem Notruf durch die chilenische Küstenwache abgeborgen werden.
Doch was ist mit ihrer Yacht. Aufgeben, Versicherung informieren, Prämie kassieren? Undenkbar für Lisa und Karl Bohne! Unter schwierigsten Umständen gelingt dank der Küstenwache und mit der Hilfe der TO-Segler Michael Wnuk und Werner Hennig die Rettung der Yacht. Und dann wird repariert! Nach acht Monaten harter Arbeit in unwirtlicher Gegend haben sie es weitestgehend geschafft. Bomika ist zwar noch nicht wieder ganz fit, aber doch zumindest segel- und schwimmfägig. Die Reise kann fortgesetzt werden - erst einmal mit vielen Reparaturstops nach Valdavia zur endgültigen Wiederherstellung der Yacht. Dann geht es weiter in die Südsee.
Nach 46 000 Seemeilen in 7 Jahren und 4 Monaten sind sie von ihrem langen Törn zurückgekehrt und haben für diesen, ihren Einsatz und ihr Durchhalten die TO-Medaille und den Langfahrtwimpel verdient, finden nicht nur die Mitglieder der Jury sondern auch alle, die dabei waren, als ihnen bei der Nikolausfeier endlich der Preis überreicht werden konnte.