Die Gewinner der besonders hochkarätigen Preise des Trans Ocean, des TO-Preises und des Ocean Awards stehen fest. Ausgezeichnet wurde die erste Frau, die einhand die eisige Nordwestpassage durchsegelt hat, und ein ganz besonderer Visionär des Segelsports, der vielen Seglern durch sein „Sicherheitsbackup“ ARC die Angst vor dem Atlantik genommen hat.
Trommelwirbel: Susanne Huber-Curphey, die alleine mit ihrer Segelyacht Nehaj unter schwierigsten Bedingungen von West nach Nord, vom Beeringmeer bis hinüber in die Baffinbay und die Davisstraße, von Alaska nach Grönland, die Nordwestpassage bezwungen hat – als erste Frau allein, einhand. Das kann gar nicht oft genug betont werden, zumal die Voraussetzungen nicht die besten waren. Das Eis blieb lange und kam dorthin, wo es sich sommerlich zurückgezogen hatte, schnell wieder zurück. Es bremste die Segler aus im Norden. Zwischendurch war nicht klar, ob Susanne Huber-Curphey es schaffen würde oder ob Sie den Winter im Eis verbringen müsste. Keine angenehme Vorstellung, alleine im Winter auf einer 12-Meter langen Koopmann-Aluminium-Yacht, eingefroren im dicken, festsitzenden Eis, ein paar weiße Bären als einzige Nachbarn.
Doch soweit ist es nicht gekommen. Sie hat die Passage bezwungen und wurde heute nun für ihre großartige Leistung mit dem TO-Preis ausgezeichnet, den sie übrigens nach 2011 zum zweiten Mal erhält, auch als erste Frau.
Persönlich konnte Susanne Huber-Curphey diesen allerdings nicht entgegennehmen – das Telefon musste am Abend genügen, denn noch liegt sie mit ihrer Nehaj in Nova Scotia, also immer noch in recht frischen Gefilden.
Jimmy Cornell dagegen war live dabei, gerührt und glücklich, als es hieß "und der diesjährige Ocean Award geht an..."! Ein besonderer Preis für eine ganz besondere Segellegende, die damit nicht nur für ein Event, eine Leistung, eine Reise, einen Törn, sondern gleich für ihr ganzes Lebenswerk ausgezeichnet wurde – Jimmy Cornell. Denn in seinem "Kielwasser stehen nicht nur Weltumsegelungen, der Besuch der Arktis und die Bezwingung der Nordwestpassage", wie Martin Birkhoff es in seiner Laudatio formulierte, vielmehr solle vor allem auch seine Leistungen, seine Engagement bei der Unterstützung anderer Segler gewürdigt werden. Dazu zählen die Veröffentlichungen von inzwischen wirklichen Standardwerken wie "„"Segelrouten der Welt", der "Atlas der Ozeane" oder der Internetauftritt www.noonsite.com, genauso wie das 1986 von ihm ins Leben gerufene ARC, der späteren Atlantic Odyssee sowie zahlreicher "Odysseys" für Blauwassersegler, ohne die sich viele von ihnen nicht auf den Weg über den Atlantik oder um die Welt gemacht hätten.
Herzlichen Glückwunsch und Danke!