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Feuer und ein falscher Alarm


 

Feuer und ein falscher Alarm

14. Mai 2022
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Ende April kam es zu einem großen Brand in der Marina Formosa in Olhão an der Algarve. Nun meldet sich, nach Durchatmen und etwas Abstand gewinnen, TO-Segler Achim Nyenhuis / SY Lara dazu und berichtet, von seinen Schreck-Minuten und wie es ihm ergangen ist:

20.April 2022 15:01h - Wir renovieren unser neues Domizil in Rendsburg. Piet, unser Liegeplatznachbar in der Werft ruft uns aus Olhão an. „… sitze hier beim Kaffee an den Markthallen … eurer Lara  geht’s gut …“. Wir klönen noch ein wenig.

Eine Stunde später ruft unser Rigger an. „Achim, es tut mir leid. Die Marina Formosa brennt, euer Boot auch – es tut mir wirklich leid.“

Genaueres konnte er mir nicht sagen. Mein erster Gedanke: „Wären wir doch schon losgesegelt.“Ich mochte diese Nachricht gar nicht meiner Frau Regina und den Kindern überbringen. 

Ich rufe Piet an: „Was ist bei euch los? – die Marina brennt – weißt du Genaueres? … “ Er hatte zwar Rauch gesehen, wusste von nichts und ist sofort zur Marina gelaufen.

Minuten später rief er zurück und berichtete: „Alles abgesperrt, ich komme nicht weiter. Aber unsere Boote scheinen nicht zu brennen.“ Unser Rigger ruft wieder an. „Alles ok – unsere Boote sind verschont geblieben. Aus dem ersten Blickwinkel sah es anders aus.“ 

Dann erreiche ich das Büro der Marina: Es brennen mindestens sechs Boote, unsere Lara ist nicht betroffen. Stein vom Herzen uns fällt.
Wir liegen seit vielen Jahren in der Werft „Marina Formosa“ und kennen dort viele Leute. Manche leben dort seit Jahren auf ihren Booten oder haben in dem Paradies Wurzeln geschlagen. Die Kommunikation funktioniert hervorragend. 

Solange nach der Ursache des Feuers gesucht wird, gibt es darüber keine weiteren Informationen, man vermutet allerdings, dass es bei Schweißarbeiten in einem Motorboot ausgebrochen sei. Drei GFK-Boote sind regelrecht geschmolzen. Ein Stahlsegelboot, direkt neben den GFK-Booten, ist ausgeglüht. Durch den Rauch gibt es weitere Schäden an Schiffen in Lee.

Lara stand gut 20 Meter vom Feuer in Luv und blieb ebenso wie die Schiffe von Piet und dem Rigger unbeschadet. George, der mit seiner Nauticat direkt neben dem Brandherd stand, hat noch auf der Flucht überlegt, ob er den Notfallkoffer oder seinen Papagei mitnimmt. Ob sie wieder miteinander sprechen, ist nicht bekannt. 

Learning: Auch in der Werft den Notfallkoffer griffbereit haben!

Ein Segler war auf seinem Boot eingeschlossen und musste bis zur Rettung ausharren. Es ist glücklicherweise niemand zu Schaden gekommen.

Die Schiffe auf der Marina stehen sehr eng zusammen. Lara steht im Winkel zweier Werkshallen. So richtig wohl war uns die Position wegen der Feuergefährlichkeit nie. Wegen des sehr guten Windschutzes haben wir ihn aber akzeptiert. Wir werden das noch mal überdenken, zumal es nicht das erste Feuer auf dem Gelände war.

In den 45 Minuten Ungewissheit ging uns vieles durch den Kopf. Die ganze Arbeit und Zeit die in das Boot geflossen sind. Was ist an Bord – haben wir eine vollständige Liste? Wo bekommen wir jetzt, kurz vor dem „Lossegeln“ ein neues Boot her? Welche Versicherung wird zahlen, die der Werft, des Feuerverursachers, unsere – und wann wird das alles geklärt sein? Was steht in unserer Police? 

Bevor ich unseren Versicherungsmakler ansprechen konnte, erfuhren wir vom guten Ausgang - für uns.  

Achim Nyenhuis / SY Lara

(Text und Fotos)

 


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