Verstanden

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Mehr erfahren

Reisebericht

Cabrera -Tipps für die Insel



Cabrera -Tipps für die Insel

24. Mai 2022
img

Nicht weit von Mallorca entfernt, da liegt der Archipel Cabrera. Karstige Hügel in blauem Mittelmeer. Ihre Schönheit hat sich herumgesprochen, einsam und abgeschieden sind die Ziegeninseln allerdings nur noch außerhalb der Saison. Dann aber sollte man Kurs auf sie nehmen und Land und Meer erkunden. 

Cabrera heißt übersetzt Ziegeninsel. Die kleine, 5,53 km lange und in ihrer breitesten Ausdehnung 5,29 km breite Insel liegt vor der Küste Mallorcas im Cabrera Archipel, zu dem 18 weitere Inseln gehören. Außer einigen Soldaten, die den noch vorhandenen Militärstützpunkt betreuen und den Parkwächtern, lebt hier niemand. Geologisch gehört sie zu Mallorca, von wo es vor 15000 Jahren abgetrennt wurde. Früher lebten hier viele Ziegen, da sie allerdings zur Verkarstung der Landschaft beigetragen haben, mussten sie die Insel verlassen.
Bewohnt wurde sie von den Phöniziern, Karthagern und Römern. Im 14. Jahrhundert erbaute man zum Schutz vor Piratenüberfällen das Castel am Eingang zum Port Cabrera. 
1809 wurden rund 12000 französische Kriegsgefangene aus dem spanischen Unabhängigkeitskrieg, darunter auch Schweizer Söldner auf die Insel verbannt. Da es an ausreichender Versorgung mangelte, überlebten bis zu 5000 der Verbannten nicht. Ein Denkmal erinnert heute noch daran. 
Im 19. Jahrhundert wurden die Leuchttürme der Insel erbaut und ein neuer Besiedlungsversuch gestartet. Allerdings wurden die Siedler während des ersten Weltkrieges aufgrund der strategischen Bedeutung der Insel enteignet und eine Militärbasis erbaut, die heute noch in Betrieb ist. 

Für das Befahren des Archipels ist eine gesonderte Genehmigung erforderlich, die man automatisch bekommt, wenn man hier einen Bojenplatz übers Internet bucht. Achtung: Rund um die Insel herrscht absolutes Ankerverbot, einige Buchten sind sogar ganz gesperrt. Am besten informiert man sich vorher im Internet darüber, welche das sind. 
Auf der Insel gibt es ausgeschilderte Wege, die nicht verlassen werden dürfen, wobei auch nicht alle wirklich vollständig begehbar sind. Trotzdem loht es sich auf alle Fälle, an Land zu gehen. 
Port Cabrera ist die größte Bucht, in der 50 Bojen liegen, die für die verschiedenen Schiffsgrößen unterschiedlich markiert sind. Im Sommer empfiehlt es sich sehr früh zu reservieren. In der Hochsaison kann es sogar vorkommen, dass alle Bojen ausgebucht sind. ausgebucht. 
Dazu kommen noch die Tagesgäste, die mit einer Fähre von Porto Petro zur Insel gebracht werden. So werden pro Jahr zwischen 70 und 100 000 Besucher registriert. 
Eine kleine Kantine direkt beim Landungssteg dient der Versorgung der Inselbesatzung und im Sommer der Touristen. 
Mein Besuch erfolgte im Januar, wo ich der einzige Gast war. Ein besonderes Erlebnis. 
Ernst Groechenig
www.sailing-time.net

Noch ein paar Zusatzinformationen aus der redaktion: 

Die Bojen im Nationalpark Cabrera sind folgendermaßen eingeteilt:

Weiß: Bojen für Yachten bis 12 Meter
Gelb: Bojen für Yachten bis 15 Meter
Orange: Bojen für Yachten bis 20 Meter
Rot: Bojen für Yachten bis 35 Meter
Grün: nur Tagesbojen (bis 15 Meter)


Hier geht es zum Nationalpark und dem Buchungsformular.

Lesenswert:: 
Martin Muth: „Around Mallorca“, 208 S., 135 Fotos - überwiegend Luftaufnahmen, Deutsch/Englisch/Spanisch, BonaNova Books. 39,90 EUR. 

Martin Muth: „Portbook Mallorca, Menorca, Ibiza, Formentera“, Broschur mit Fadenheftung, 392 S., 800 Aufnahmen, darunter zahlreiche Luftbilder und Satellitenfotos, 24 großformatige Karten, BonaNova Books. 24,90 EUR.
 


print
  Kommentare

Es ist bisher kein Kommentar vorhanden, seien Sie der Erste...

Go to top