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Ankern vor Marmaris (TR) – ein haarsträubendes Erlebnis

22. August 2013
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von Heinz & Erika de Boer, sy “Manana”, sy.manana@gmail.com

Wir ankern zur Zeit vor Marmaris, Türkei. Am Nachmittag beobachten wir, dass ein 47 Fuß Segler in ein kleineres Boot gedriftet ist. Auf beiden Schiffen konnten wir den ganzen Tag über keine Besatzung sichten. Mein Mann hat dann bei dem kleineren Segler ca 10 m mehr Kette gegeben, so dass wieder ein Sicherheitsabstand hergestellt war. Doch wirklich geholfen hat das nicht. Nach ca. 2 Stunden war bereits wieder Gefahr in Verzug.


Über Kanal 16 habe ich dann mehrmals die Küstenwache Marmaris gerufen, doch wir erhielten keine Antwort. Dann habe ich die Küstenwache per Telefon informieren wollen, hatte als Gesprächspartner jedoch nur eine Person, die mir erzählte: "no english". Aus dem Trans-Osean Heft suchten wir uns die Stützpunktleiter von Marmaris heraus und riefen diese an. Gooitske nahm unsere Schilderung entgegen und versprach, die Küstenwache zu informieren, das war 16.50 Uhr. Mein Mann ist dann wieder zu den beiden Schiffen, bei denen inzwischen ein weiterer Helfer sein Bestes versuchte. Zu zweit arbeiteten sie, um Schlimmeres zu verhindern. Nach knapp 40 Minuten erkundigte ich mich bei Gooitske nach der Aussage der Küstenwache, da diese sich bislang nicht hat blicken lassen.
Da ihr Mann Mehmet den Anruf getätigt hatte, versprach sie, uns zurückzurufen. Dies geschah einige Minuten später. Ihr Mann hatte sowohl den Hafenmeister als auch die Küstenwache über die zwei Yachten informiert. Beide Yachten sind zur Zeit durch den Anker des kleinen Seglers gesichert. Es ist inzwischen 15 Minuten nach 18 Uhr. Hilfe seitens des Hafenmeisters noch der Küstenwache ist nicht in Sicht. Bei dem kleineren Seegelboot ist die Lampe am Bugkorb kaputt und eine Reelingstütze gebrochen.

Wahrscheinlich muss erst Schlimmes passieren, bevor hier eine Reaktion einsetzt. Man darf gar nicht darüber nachdenken, in der Türkei in Seenot zu geraten - und dann der türkischen Sprache nicht mächtig zu sein!


  Kommentare

Rechtliche Bedenken
Erstellt von Blue Meridian am 26.08.2013 16:32:30
Ich finde den Vorfall interessant. Ich denke, dass ich mir die Frage gestellt hätte, ob ich und meine Crew hätten helfend eingreifen können ohne die fremde Yacht betreten und Manöver auf derselben ausführen zu müssen. Meine Bedenken sind rechtlicher Art. Konkret müsste ich wohl damit rechnen, in die juristischen Abklärungen mit einbezogen zu werden, wenn der Vorfall solche provoziert hätte. Schuldzuweisungen an mich als Helfer kämen vermutlich schnell mal auf, wenn die Schäden ins Geld gehen würden.

Da niemand an Leib und Leben gefährdet war, hätte ich vermutlich die gleichen Stellen zu warnen versucht und danach, so nötig, mein Boot beschützt.

Wie sehen andere dies?

Heinz Daester, SY Blue Meridan

Super Kommentar
Erstellt von S.Y. TETHYS am 24.08.2013 22:35:28
Diesem Kommentar schliesse ich mich an :-) ich bin gebürtiger Türke und segle seit meiner Kindheit dort... Habe schon oft erlebt, dass die TK Küstenwache sofort (bei Notfällen natürlich) zur stelle war... Bin ziemlich sicher, dass die Jungs so gedacht haben :-)
Viele Grüße momentan aus Gibraltar
SY TETHYS

Nun mal langsam
Erstellt von Bernd am 24.08.2013 19:35:25
Das sollte man vielleicht alles ein bischen relativieren.

Dass man am Telefon jemanden hat, der kein oder wenig Englisch spricht kann einem in Deutschland auch passieren, ich glaube nicht, dass ausgeprägte Englischkenntnisse Einstellungsvoraussetzung für den einfachen und mittleren Polizeidienst sind.

Wenn in Deutschland und auch anderswo eine Meldung eingeht, dass irgendwo eine Lampe kaputtgeht und eine Metallstütze verbiegt rückt auch bei uns nicht gleich die Polizei mit tatütata an.

Was denkt sich ein Hafenpolizist -nicht nur in der Türkei- wenn er die Meldung erhält, dass 2 Yachten vor Anker gegeneinander schwoien? Wahrscheinlich "Schon wieder so zwei Deppen, die lernen´s nie". Schliesslich war kein Mensch in Gefahr. Und der Hafenmeister denkt sich verständlicherweise, "wären sie in meinen Hafen gekommen lägen sie hier fest und sicher, aber wenn sie draussen Ankern um die Hafengebühr zu sparen geht´s mich nichts an". Soll der Hafenmeister denn auch noch auf die Boote vor dem Hafen aufpassen? Ist nicht sein Job!

Aus dem Erlebten auf die Reaktion der Coastguard bei einem echten Notfall zu schliessen halte ich für unzulässig, schliesslich hat ja wohl niemand Mayday gerufen, nicht einmal ein Pan Pan wäre


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