Zoom –click on map-

von Heinz & Erika de Boer, sy “Manana”, sy.manana@gmail.com
Wir ankern zur Zeit vor Marmaris, Türkei. Am Nachmittag beobachten wir, dass ein 47 Fuß Segler in ein kleineres Boot gedriftet ist. Auf beiden Schiffen konnten wir den ganzen Tag über keine Besatzung sichten. Mein Mann hat dann bei dem kleineren Segler ca 10 m mehr Kette gegeben, so dass wieder ein Sicherheitsabstand hergestellt war. Doch wirklich geholfen hat das nicht. Nach ca. 2 Stunden war bereits wieder Gefahr in Verzug.
Über Kanal 16 habe ich dann mehrmals die Küstenwache Marmaris gerufen, doch wir erhielten keine Antwort. Dann habe ich die Küstenwache per Telefon informieren wollen, hatte als Gesprächspartner jedoch nur eine Person, die mir erzählte: "no english". Aus dem Trans-Osean Heft suchten wir uns die Stützpunktleiter von Marmaris heraus und riefen diese an. Gooitske nahm unsere Schilderung entgegen und versprach, die Küstenwache zu informieren, das war 16.50 Uhr. Mein Mann ist dann wieder zu den beiden Schiffen, bei denen inzwischen ein weiterer Helfer sein Bestes versuchte. Zu zweit arbeiteten sie, um Schlimmeres zu verhindern. Nach knapp 40 Minuten erkundigte ich mich bei Gooitske nach der Aussage der Küstenwache, da diese sich bislang nicht hat blicken lassen.
Da ihr Mann Mehmet den Anruf getätigt hatte, versprach sie, uns zurückzurufen. Dies geschah einige Minuten später. Ihr Mann hatte sowohl den Hafenmeister als auch die Küstenwache über die zwei Yachten informiert. Beide Yachten sind zur Zeit durch den Anker des kleinen Seglers gesichert. Es ist inzwischen 15 Minuten nach 18 Uhr. Hilfe seitens des Hafenmeisters noch der Küstenwache ist nicht in Sicht. Bei dem kleineren Seegelboot ist die Lampe am Bugkorb kaputt und eine Reelingstütze gebrochen.
Wahrscheinlich muss erst Schlimmes passieren, bevor hier eine Reaktion einsetzt. Man darf gar nicht darüber nachdenken, in der Türkei in Seenot zu geraten - und dann der türkischen Sprache nicht mächtig zu sein!