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Schiffsprofil

Ein Boot für die Kaps



Ein Boot für die Kaps

9. April 2021
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Patagonien, Feuerland, Kap Hoorn, die SY Resolute hat einiges er- und überlebt auf ihrer fünfjährigen Weltumsegelung mit Barbara Köberle und Hans Rauert. Doch was macht das Schiff für Ihre Eigner so besonders? 

1. Was hast Du für ein Schiff?

Unsere Resolute ist eine Reinke Super Secura und wurde 1979 bei Assmann in Norddeich gebaut. Nach Angaben der Werft ist sie 11,30 Meter lang, 3,30 Meter breit und durch die große Selbststeueranlage etwas länger.

Während unserer Weltumsegelung sind wir unter Kutterbesegelung gefahren, doch das hat sich nicht bewährt. Direkt nach unserer Rückkehr 2016 haben wir sie umgetakelt und fahren jetzt vorne zwei Rollreffanlagen direkt hintereinander.

2. Warum dieses Schiff?

Wir wollten auf alle Fälle wieder ein Stahlschiff, damit hatten wir bis dahin gute Erfahrungen gemacht. Außerdem war es damals relativ preiswert. Das wichtigste Kriterium waren aber die Kimmkiele. Das hatte den großen Vorteil, dass wir unser Schiff während der Weltumsegelung einfach überall auf den Strand stellen konnten. Außerdem hat es dadurch wenig Tiefgang. Während der Reise hat sich herausgestellt, dass es ein sehr gutes Seegangsverhalten hat. Die Resolute ist ein ganz gutmütiges Schiff.

Der einzige Nachteil ist, dass sie nicht so hoch an den Wind geht, was aber bei einer Weltumsegelung überhaupt keine Rolle spielt.

3. Wie und wann hast Du es gefunden?

Gefunden habe ich es 1997 durch eine Annonce in der Bootsbörse. Damals lag es in Holland.

4. Welche Ausrüstung für die Langfahrt habt Ihr an Bord?

Selbststeueranlage Pacific Plus, Iridium Satellitenanlage, Kurzwellenempfänger, Rettungsinsel, elektronische Seekarten weltweit, tragbaren Honda Generator, Watermaker und ein Seahopper, ein faltbares Sperrholzdingi, das hat sich sehr gut auf den Steinstränden in Patagonien bewährt. Da das Holzboot in der Südsee bei Seegang nicht so sicher war, haben wir uns dort noch ein Zodiak gekauft. Das ging aber ziemlich schnell kaputt, sodass wir es in der Karibik schon wieder entsorgt haben.

5. Seid Ihr mit dem Schiff zufrieden?

Ja, wir sind mit dem Schiff sehr zufrieden. Ich würde es wieder kaufen. Es hat sich auf der Weltumsegelung bewährt, es hat unter Deck viel Platz und wir fühlen uns wirklich sicher auf ihm.

6. Gibt es etwas, was Dich an dem Schiff stört?

Dass einzige wäre, dass es nicht so hoch am Wind segelt. Sonst gibt es an ihm nichts auszusetzen.

7. Gab es Boot davor? Wenn ja, welches und warum habt Ihr gewechselt?

Davor hatten wir auch einen Stahlbau, eine Vanguard 2. Die habe ich 1973 in Holland bauen lassen. Das war nur 9,20 Meter lang und 2,70 Meter breit, und für eine Weltumsegelung zu klein. Nur deshalb haben wir es verkauft und uns ein größeres zugelegt. Die Vanguard hatten wir wirklich eine lange Zeit, von 1973 bis 1997!

8. Wo seid Ihr mit dem Boot gewesen und wo möchtet Ihr noch hin?

Bei unserer Weltumsegelung sind wir nicht durch den Panamakanal gefahren, sondern haben Kap Hoorn umrundet und später dann auch noch das Kap der Guten Hoffnung. Außerdem konnten wir während unseres Arbeitslebens schon lange Reisen zum Beispiel rund England, rund Irland und rund Island machen.

Da wir nun ja schon ein bisschen älter sind wollen wir von Lübeck aus wieder in die Nordsee, unter anderem in den Englischen Kanal und an die französische Küste.

9. Wie groß ist die Crew?

Wir sind zu zweit, Barbara und ich.

10. Welches war das schönste Erlebnis, welches das schlimmste?

Das schönste, war das Segeln in Patagonien.

Das schlimmste, ein Ankermanöver in Südafrika bei Sturm mit Windstärke 10, bei dem uns die Ankerwinde auseinandergeflogen ist. Gott sei Dank ankerte neben uns ein Patrouillenboot der südafrikanischen Küstenwache. Den habe ich angefunkt, ob er nicht eine Leine ausbringen könnte, an der wir festmachen könnten. Und der hat uns wirklich sofort geholfen. Wir hingen dann die ganze Nacht an der Leine. Am nächsten Tag flaute es ab und wir konnten weitersegeln.

Weiter Infos zur Resolute und Crew gibt es auf dem Blog www.sy-resolute.de.


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