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Schiffsprofil

Die Single Malt kennt sich aus



Die Single Malt kennt sich aus

7. April 2022
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Weit gereist ist die Single Malt von Almuth und Edi Keck aus der Schweiz, doch was ist sie für ein Schiff und womit augerüstet für ihre langen Fahrten über die Ozeane? Wir haben nachgefragt.

Was habt ihr für ein Schiff? 
Unsere Single Malt ist eine Sharki von Amel, eine Ketsch, über alles 11,95 Meter lang , Breite 3,6 Meter, Tiefgang (jetzt) 1,90 Meter, Baujahr 1988. 

Warum dieses Schiff? Welche Besonderheit gab den Ausschlag? 
Wir (meine verstorbene Frau und ich) suchten ein Boot mit folgenden Eigenschaften: 
Solide gebaut und seetüchtig für lange Fahrten, solides Rigg, nicht zu große Segelflächen, für kleine Besatzung,  geschütztes Cockpit, möglichst wenige Seeventile (wir haben vier), Ruder mit Skeg.

Wie und wann habt ihr das Schiff gefunden?
1987 besuchten wir ausgewählte Werften in Europa, Amel war die letzte und dort entsprach die Sharki genau unseren Anforderungen. 

Welche (zusätzliche) Ausrüstung für Langfahrt habt ihr an Bord? 
Unter anderem weiße, ziemlich schwere Segel mit dreifach genähtem dunklem Garn, einen modifizierten CQR Anker (45lbs mit zusätzlichen 11kg Blei in der Spitze), Pacific Plus Windsteuerung, einen „Mastkorb“ an Deck vor dem Mast (für Arbeiten vor dem Mast) und einige zusätzliche Handgriffe, Kurzwellenradio, Reserve- und Ersatzmaterial für Boot, Rigg und Motor sowie entsprechende Werkzeuge, Reserve Antennen für UKW und KW, Solarpaneele, Windgenerator (Propellerwellengenerator war bereits installiert), EPIRB, Wetterfax Gerät (KW), das  heute mit KW und Pactor nicht mehr nötig ist. 
Grundsätzlich hielten wir uns an die eiserne Regel: KIS - keep it simple. 
Völlig unnötig fanden wir z.B.: Generatoreinheit, Wassermacher, Tiefkühler und später Kartenplotter Display im Cockpit, AIS Sender (ein einfacher Empfänger genügt).

Seid ihr mit dem Schiff zufrieden? 
Da ich seit 1991 - mit nur kurzen Heimaturlauben - an Bord lebe, mit Almuth seit 1998, und wir eine 14,5 Jahre  lange Weltumsegelung, eine Saison im Schwarzen Meer, eine Fahrt nach Gambia und zurück via Kap Verden, den Azoren und Portugal, und die letzte Zeit zwischen den Kanaren und Marokko hinter uns haben, ist die weitere Beantwortung dieser Frage wohl kaum mehr nötig. 

Gibt es etwas, was dich oder euch stört? 
Wenn man derart lange wie wir an Bord lebt, findet man gelegentlich einen kleinen „Störenfried“, den man beseitigen will, um sich das Leben zu vereinfachen. Zudem ist jedes Schiff ein Kompromiss. Grob ausgedrückt: weit draußen  ist es oft zu klein, auf dem Trockenen, wenn Unterhalts- / Wartungsarbeiten anstehen, ist es zu groß.  

Gab es ein Boot davor?
Ja, erst eine Snapdragon 26 und dann eine Ohlson 8:8, mit der wir auf dem Bodensee, dem Neuenburgersee und dem Mittelmeer gesegelt sind. 

Wo seid ihr mit dem Boot gewesen und wo möchtet ihr unbedingt noch hin? 
Wir waren weltweit unterwegs, erst vom Atlantik in die Ostsee und den Bottnischen Meerbusen, dann Norwegen, Schottland, Irland, Frankreich, runter nach Portugal in die Türkei, Israel, Libanon, Syrien. Später ging es dann über den Atlantik und durch den Panamakanal bis nach Neuseeland. Gute acht Jahre lagen wir während der Zyklon-Saison in Neuseeland und Australien. Dazwischen segelten wir durch die Pazifische Inselwelt (Tonga, Fidschi, Vanuatu, Freundschaftsinseln, Neu Kaledonien). Dann folgten Indonesien, Singapur, Malaysien, Thailand, Andamanen, Malediven (Addo Atoll), Chagos, Madagaskar, Mayotte, bevor es über Südafrika und Namibia  wieder zurück ins Mittelmeer ging. Von dort sind wir ins Schwarze Meer und später zurück auf die Kanaren, nach Marokko, Gambia, auf die Kap Verden und die Azoren gesegelt
Wir werden weiter durch die Kanarischen Inselwelt segeln und vielelicht klappt ja auch noch einmal Marokko.  

Wie groß ist eure Crew?
Wir sind immer zu Zweit. 

Welches ist das schönste Erlebnis, welches das schlimmste? 
Über die vielen Jahre stechen unzählige „schönste Erlebnisse“ hervor, und weil wir die „schlimmsten“ gut überstanden haben, geben sie gute Geschichten zum Erzählen ab.

Interview: Kirsten Panzer
 


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