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Schiffsprofil

Jetzt darf es etwas kleiner sein



Jetzt darf es etwas kleiner sein

24. Oktober 2022
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Auch eine Bandholm 24 gehört zu den Schiffen, die unter TO-Stander segeln. Für Frank Becking und Evi Bettac ist sie inzwi­schen die vierte Yacht und mit 7,20 Metern Länge fast halb so lang wie ihre letzte, mit der sie um die Welt segelten.

Was habt ihr für ein Schiff?

Amygdala ist eine Bandholm24 (7,2 Meter lang und 2,3 m Meter breit mit 1,3 Meter Tief­gang), eine Sloop aus dem Jahre 1973. Däni­scher Werft­bau und gemäßigter Lang­kieler.

Warum dieses Schiff? Welche Besonderheit gab den Ausschlag für den Kauf?

Nachdem wir unsere Weltum­seglung mit der Frieda 2018 beendet hatten, suchten wir nun ein neues Schiff, das günstig im Unter­halt sein sollte, wenn man es zwischen­durch nicht segelt, da wir nur wenige Wochen im Jahr Zeit haben. Zudem ist die Bandholm24 mit ihren 50 Prozent Ballast extrem see­tüchtig und hat alles, was man für wochen­langes Segeln in kleinen Revieren braucht.

Wie und wann habt ihr eure Bandholm gefunden?

Im Winter 2020/2021 schaute ich eine Dokumen­tation über Ostsee­häfen ab Polen in Rich­tung Osten. Sooo schön… So entstand die Idee, da auch einmal einzu­laufen. Auf Ebay-Klein­anzeigen wurde ich fündig und habe das Boot Anfang März 2021 am IJssel­meer gekauft. Ein echtes Projekt­schiff, weil ich immer was zu tun brauche.

Welche Ausrüstung für Langfahrt habt ihr an Bord?

Neben Seetoilette gibt es Kühlschrank, Spüle und Gasherd an Bord. Die Bandholm bekam eine große Solar­zelle aufs Achter­deck, um alle mög­lichen Geräte zu betreiben, denn wir lieben es vor Anker zu liegen. Naviga­torisch stehen ein Furuno GPS, ein Echolot, eine Loge, Kompass, ein Fernglas, ein Wind­messer, Nebelhorn, Auto­pilot sowie ein aktives AIS zur Ver­fü­gung. Navi­giert wird mit Tablet und Navionics. Eine Bade­leiter, Mast­sprossen und ein kleines Dinghy mit E-Motor runden die Aus­rüstung ab.

Seid ihr mit eurem Schiff zufrieden?

Mehr als das. Es erfüllt alle unsere Erwar­tungen und segelt ganz wunderbar. Das Handling im Hafen ist einfach, da das Gesamt­gewicht gerade mal 2,3 Tonnen beträgt. Da kann man auch mal mit der Hand abhalten. Für zwei Per­sonen herr­lich.

Gibt es etwas, was dich oder euch stört?

Was störte, wurde umge­baut. Zum Beispiel das doppelte Vorstag in eine Furlex S50 Rollanlage. Gerne hätte ich einen Innen­bord­diesel, auch für die Strom­produk­tion. Aber inzwi­schen weiß ich den 10 PS Außen­border auch zu schätzen. Ist etwas kaputt oder braucht er Inspek­tion, baut man das ganze Ding ein­fach ab und kann es Zuhause machen

Gab es Boote davor?

Angefangen bei einen nord­ischen Folke­boot (El Burak), über ein 10 m Stahl­kreuzer (Eiphnh) für die Welt­um­seglung. Der wurde dann in Trini­dad gegen eine 42er Endea­vour (Frieda) ge­tauscht, mit der wir die Welt­um­seglung 2018 in der Karibik be­endet haben.

Wo seid ihr mit dem Boot gewesen und wo möchtet ihr unbedingt noch hin?

Dieses Jahr waren wir im und rund ums IJssel­meer und haben uns die schönen hollän­dischen Städte und Dörfer ange­schaut. Ge­plant ist, das Boot 2023 in die Ost­see zu bringen, um dann 2024 eine Reise in die öst­liche Ost­see zu machen und uns all die schönen Häfen anzu­schauen. 2028 gehen wir in Rente. Dann wird die Amyg­dala wieder verkauft, um ein Schiff zwischen 42 und 45 Fuß zu kaufen, gerne einen Kata­maran, mit dem wir dann wieder weltweit und ganz­jährig unter­wegs sein können.

Wie groß ist eure Crew?

Da ich mehr Urlaub als meine Frau habe, segel ich meist allein und meine Frau kommt dann in ihren Ferien dazu. Man kann mit bis zu vier Leuten segeln. Zum Leben auf dem Schiff sind ein oder zwei Personen ideal.

Welches war das schönste Erlebnis, welches das schlimmste?

Die schönsten Erlebnisse sind immer die, wenn wir vor Anker liegen und dann Sun­downer vorne vorm Mast bei unter­gehen­der Sonne machen. Wäh­rend wir auf der Frieda dazu neben­ein­ander sitzen konn­ten, dürfen wir auf der Band­holm in Stufen hinter­ein­ander sitzen, was der Sache kei­nen Ab­bruch tut. Für schlimme Erleb­nisse haben wir das Boot zu kurz. Schlechtes Wetter kann uns nicht ärgern.

Interview: Kirsten Panzer


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