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Schiffsprofil

Mit der Amazone über den Atlantik



Mit der Amazone über den Atlantik

21. November 2020
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Die Entscheidung für ihre Amazone haben  Antje und Ingo Paulus in keiner Sekunde bereut, auch nicht während ihrer Atlantikrunde, die ihre Hanseat bravourös gemeistert hat. Doch was ist so besonders an dieser Yacht und warum past sie perfekt zu ihren Eignern?

1. Was habt Ihr für ein Schiff?

Unsere Amazone ist eine Hanseat 70 und ist 1971 von der Asmus-Werft in Glückstadt gebaut worden. Sie ist 10,50 Meter lang, 3,20 Meter breit und hat 1,65 Meter Tiefgang. Die „70“ in der Bezeichnung steht für das Jahr, in dem die Schiffe von Willi Asmus konstruiert wurden. Die Werft ist Ende der 1980er Jahre in die Insolvenz gegangen. Über den Sohn des ehemaligen Werftchefs, der die Hanseat Yachtservice GmbH führte, waren noch bis Anfang 2015 Ersatzteile zu bekommen.

2. Warum dieses Schiff? Welche Besonderheit gab den Ausschlag?

Die Asmus-Werft hat von 16 verschiedenen Bootstypen insgesamt 378 Schiffe gebaut und diese genießen bis heute einen legendären Ruf. Sie sind außerordentlich stabil, haben ein sehr gutes Seeverhalten und viele pfiffige Details. Die Hanseat 70 war das Erfolgsmodell der Werft. Es wurden in unterschiedlichen Varianten etwa 200 Schiffe der 70er gebaut. Die allermeisten sind bis heute in einem guten bis exzellenten Zustand und werden fleißig gesegelt. Unser Schwesterschiff, die Gegenwind, ist seit 2014 auf Weltumseglung. Dass die 70er gemäßigte Langkieler sind, das Ruder durch ein Skeg geschützt ist, der Kiel aufgrund der Bauweise untrennbar mit dem Rumpf verbunden ist und in dieses Schiff ein neuer Motor eingebaut war, hat den Ausschlag zum Kauf gegeben.

3. Wie und wann habt Ihr es gefunden?

Wir recherchierten 2004 im Internet nach Informationen für diesen Bootstyp und fanden das Schiff zufällig bei ebay. Besichtigt haben wir es kurze Zeit später in Stade und es war Liebe auf den ersten Blick.

4. Welche Ausrüstung für Langfahrt habt Ihr an Bord?

Für die Atlantik-Runde schafften wir zwei Solarpaneele an und rüsteten unterwegs noch eines nach. Eine EPIRP, einen Windgenerator, eine Windsteueranlage (Pacific von Windpilot), eine elektrische Ankerwinsch, einen 15 kg Rocna-Anker und einen 20 kg Spade-Anker mit 60 m Kette schafften wir ebenfalls für die Reise an. AIS, Radar, Autopilot und Satellitentelefon waren bereits vorhanden.

5. Seid Ihr mit dem Schiff zufrieden?

Wir sind mit unserer Hanseat 70 sehr zufrieden und würden sie immer wieder kaufen. Sie hat sich bewährt und ist eine tapfere und treue Begleiterin, hübsch anzusehen und auch unter Segeln flott unterwegs.

6. Gibt es etwas, was Euch stört?

Der Vorbesitzer hat den Rumpf und den Aufbau 2002 lackieren lassen und wir haben die Lackierungen 2006 (Aufbau) und 2016 (Rumpf) erneuert. Gelcoat wäre uns lieber als ein lackierter Rumpf.

7. Gab es ein Boot davor?

Wir segeln seit 40 Jahren und mit den Ansprüchen sind auch die Schiffe gewachsen. Vor der jetzigen Amazone hatten wir eine Standfast 27 Loper. Damals waren wir noch als vierköpfige Familie unterwegs und das Boot war uns irgendwann zu klein.

8. Wo seid Ihr mit dem Boot gewesen und wo möchtet Ihr noch hin?

Norwegen, Schweden und Dänemark waren und sind weiterhin unsere Ziele. 2014/2015 haben wir die Atlantik-Runde gedreht. In ein paar Jahren wollen wir wieder auf Langfahrt gehen –  so lange wir Spaß daran haben und wohin uns das Schicksal treibt.

9. Wie groß ist Eure Crew?

Wir sind fast immer zu zweit unterwegs. Manchmal heuern unsere Kinder mit ihren Partnerinnen für ein Wochenende an.

10. Welches war das schönste Erlebnis, welche das schlimmste?

Das schönste Erlebnis kann ich so nicht benennen. Wir haben schon sehr viele schöne Momente und Stunden auf und mit dem Schiff verbracht. Besonders schöne Momente waren die Ankunft in der Karibik am 23.12.2014 und bei der Rückkehr der sehr herzliche Empfang auf Helgoland und anschließend im Heimathafen. Das schlimmste Erlebnis war die Kollision mit einem schlafenden Wal, 210 Seemeilen südlich von Bermuda. Wobei sich ein super-schöner Moment anschloss, nämlich als wir feststellten, dass die Amazone die Kollision schadlos überstanden hatte und das Ruder einwandfrei funktionierte.

Noch mehr über die Erlebnisse auf der Atlantikrunde gibt es im sehr empfehlenswerten Buch von Antje und Ingo Paulus: „14 Monate Sommer – Unter Segeln in die Karibik und zurück“ und natürlich auf dem Blog - welt-ahoi.de.


 


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