Nach 15 Tagen, 23 Stunden und 17 Minuten allein auf dem Atlantik hat der deutsche Einhand- und Regattasegler Jan-Hendrik Lenz am 10. November 2025 die Ziellinie der Mini Transat 2025 in Saint-François (Guadeloupe) überquert. Lenz, der die erste Etappe noch auf einem starken dritten Platz beendet hatte, war nach deren Annullierung ohne Wertung in die zweite Hälfte des Rennens gestartet. Mit seiner Monoka belegte der Düsseldorfer in der Gruppe der Serienboote den 14. Platz – nach einer Etappe, die ihn physisch wie mental bis an seine Grenzen führte.
Bereits in der ersten Nacht nach dem Start hatte sich Lenz eine Rippe verletzt, vermutlich angebrochen. Dennoch segelte er unbeirrt weiter – trotz ständiger Schmerzen, Schlafmangel und anspruchsvoller Bedingungen. „Es war eine sehr harte Regatta“, berichtete er im Ziel. „Ich habe kaum geschlafen, teilweise nur fünf Minuten am Stück. Die letzte Nacht war vielleicht die schlimmste der ganzen Überfahrt – die Konkurrenz direkt neben mir, ständiger Druck, keine Pause.“
Am Vormittag desselben Tages lag Lenz knapp 6 Stunden zuvor und noch rund 60 Seemeilen vom Ziel entfernt auf Rang 16. In einem spannenden Endspurt gelang es ihm, den vor ihm liegenden Konkurrenten Pierrick Evenou und Nicolo' Gamenara zu überholen und sich bis zur Ziellinie um zwei Plätze zu verbessern.
Trotz der körperlichen Belastung und der psychischen Erschöpfung blickt der 30-Jährige stolz auf das Erreichte und das Erreichen des Ziels. "Du kannst dich darauf vorbereiten, doch du musst immer mit dem Unerwarteten rechnen. Zweimal bin ich an meine Grenzen gestoßen - und beide Male bin ich darüber hinaus gewachsen", so Lenz. "Es ist ein echtes Erfolgserlebnis. Für mich war diese Mini Transat ganz anders, als ich es erwartet hatte - aber sie war ein unglaubliches Abenteuer."
Jules Tolomello