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50 Jahre TO - 2. Teil - Kleine Boote und strahlende Gesichter auf der Buehne und im Festsaal

1. Oktober 2018
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Zwei ganz besondere Preise waren noch offen, als die Festveranstaltung am Samstagabend in den feierlich geschmückten Hapag-Hallen in Cuxhaven eröffnet wurde – Der TO-Preis und der Ocean-Award!

Doch bis diese vergeben werden konnten, galt es erst noch einmal Geduld zu wahren. Denn bei einem solchen runden Jubiläum sollten nicht nur die ausgezeichneten Segler, sondern natürlich auch der Festabend etwas ganz Besonderes werden und – er wurde es!

Das fing schon bei der Moderation an: Kein Geringerer als der bekannte Schauspieler und genauso begeisterter wie erfahrener Segler Boris Aljinovic führte durch den Abend – humorvoll, schlagfertig und mehr als sympathisch. Wie heißt es immer so schön – er holte wirklich jeden Gast einzeln ab. Seinem Charme und seiner Empathie konnte sich keiner widersetzen. Und so wurde über einen fälschlicherweise angekündigten Gastredner genauso gelacht wie über die Überleitung zur Hauptspeise oder zum Einsatz des Streichquartetts der Bremer Philharmoniker und wie war das noch mit der Kleinen Nachtmusik? Ja, auch die Streicher waren dabei und setzten dem ganzen Abend noch ein zusätzliches, feierliches, i-Tüpfelchen auf. 

Doch dann war es tatsächlich soweit, der Trans-Ocean Preis 2018 wurde feierlich bekannt gegeben, mit spannender Anmoderation über kleine Boote und weiter Reisen durch Martin Birkhoff und Wilfried Erdmann als Laudator. Mit kleinem, fast winzigen Budget, ohne gefriergetrocknete Nahrung, sondern mit einem Eimer voller Schokolade, ohne Hightech-Yacht, sondern gerade einmal auf knapp 6,40 schwimmenden Metern hat er die Welt umsegelt, rund Kap Hoorn mit angeknackstem Mast, ohne auch nur einen einzigen Zwischenstopp, 270 Tage auf See: Szymon Kuczynski, der diesjährige TO-Preisträger!

Die Frage, warum er diese Reise mit einem solch kleinen Boot geplant hat, wurde ihm sicherlich an diesem Abend nicht zum ersten Mal gestellt. Die Antwort ist einfach – kleines Budget gleich kleines Boot, in diesem Fall eine Maxus 22, und außerdem würde ein kleines Boot in den meisten Fällen weniger Probleme bereiten, denn schließlich sei es mit weniger „Gefahrenstellen“ ausgerüstet – Bei viel Equipment kann eben auch viel kaputt gehen. Und dennoch hatte Kuczynski auf seiner Atlantic Puffin mit einigen Ausfällen zu kämpfen, doch glücklicherweise hatten auch Ersatzteile noch Platz an Bord gefunden. Und dann auch noch der Mast…. Mit zusätzlichen Wanten hat er ihn gesichert, die Segelfläche reduziert. Doch er hat es geschafft, nach rund 29.000 Seemeilen allein und nonstop. Chapeau für eine solche Leistung!

Kleine Boote – große Wirkung. Auch beim Ocean Award ging es um ein kleines Boot, das mit 6,50 Metern allerdings dann doch noch 10 Zentimeter länger ist, als das des polnischen Weltumseglers. Und es segelte auch nicht um die Welt, sondern „nur“ über den Atlantik. Doch eigentlich geht es beim Award ja nicht um das Boot, sondern um den- oder diejenige, die es segelt, oder einfach um die Skipperin – Der diesjährige Ocean Award geht an Lina Rixgens, die erste deutsche Frau, die das Mini Transat bis über die Ziellinie zu Ende gesegelt hat – Von La Rochelle über Las Palmas de Gran Canaria direkt nach Martinique / Karibik. Und wer für diesen Preis die Laudatio hielt und die ahnungslose Gewinnerin pries, lässt sich leicht erraten: Wolfgang Quix, Teilnehmer beim allerersten Mini Transat, dem damaligen Poor Man Race, und das auf seiner nur 5,70 Meter langen Waarwolf – es geht also auch kleiner. Die Rührung war im anzumerken, zumal er Lina Rixgens im vergangenen Jahr in La Rochelle persönlich verabschiedet und damit quasi ins Rennen geschickt hatte – das verbindet. 

Doch nicht allein, dass Lina Rixgens das Rennen als erste Frau zu Ende segeln konnte, gab für die Preisjury den Ausschlag. Mit dem Ocean Award sollte daneben auch ihr besonderes Engagement ausgezeichnet werden, mit dem sie es als junge Seglerin geschafft hatte, ein solch großes Projekt auf die Beine zu stellen, mit all den Kosten, Reisen, Qualifikationen, der Logistik, der Zeit und dem Durchhalten – und dabei ist es dann einerlei, ob es sich um eine junge Seglerin oder einen jungen Segler handelt – Großartig – Lina!

Ach ja und dann gab es Musik! Die Highland Paddies spielten auf und sorgten für Entspannung nach einem langen und dabei wirklich kurzweiligen Abend.
 


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