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letzter Beitrag 18.05.21 um 12:19 von  Dody
Segelkleidung
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Autor Nachrichten
Jutta und Willi
Skipper
Skipper
Posts:25


--
09.05.21 um 20:21

    Hallo zusammen,

    ich bin etwas verwirrt ob des großen angebotes an Segeloberbekleidung. Ich suche etwas für den Offshore Einsatz und für das Segeln in kälteren Gebieten, z.B. Schottland im Spätherbst oder im Frühjahr. Die technische Beschreibung der einzelnen Angebote ist dürftig und lässt auf Anhieb keinen großen Unterschied erkennen. Meine Frage: Was ist der Unterschied einer Kombination, bestehend aus Jacke und Hose, von irgend einer Hausmarke zum Preis von 400,00 EUR und von einem namhaften Hersteller zum Preis von 1200,00 EUR? Wer kann irgendeine Empfehlung abgeben?

    Danke im Voraus, 

    Gruß Willi und Jutta

    Capt‘n Motylek
    Kommodore
    Kommodore
    Posts:166


    --
    09.05.21 um 23:18

    Hallo,

    vorab, Fachmann auf dem Gebiet bin ich jetzt auch nicht, jedoch Anwender mit jahrzehntelanger Erfahrung. Kurz zusammengefasst: "Irgendeine Hausmarke" ist für den gelegentlichen Einsatz vollkommen ausreichend. i.d.R. steht da wohl auch einer der Produktionbetriebe hinter, der auch für die Markenhersteller arbeitet. Ggf, sogar diese Unternehmen selbst. Ob man nun Marinepool, Henry Lloyd, Musto ider Gill wählt, deren Spitzensegment deckt dann doch andere Ansprüche und Anforderungen ab. Außerdem wird noch mehr Wert auf Optik und Schnitt gelegt. Ich habe mal im April eine Überführung Teneriffa-Madeira-Mallorca gemacht, bei der Nachtwache so 14 Grad. Ich hatte gutes Ölzeug, wenn auch damals (2007), nicht das HighEnd Produkt. Was soll ich sagen, war schon kühl. Nicht kalt, aber eben nach 3 Stunden unangenehm. Wenn ich in anspruchsvolleren und kühleren Revieren unterwegs bin, dann würde ich nur das HighEnd-Segmet wählen. !!! Es muss ja nicht die neueste Kollektion sein!!! Eine Marinepool Ramsgate kostet heute noch € 400,--, hat vor 3 Jahren noch etwa € 800,-- gekostet, ist aber immer noch richtig gutes Zeug. Aber für den von Dir genannten Anspruch wirst Du schon um die € 800,-- für Hose und Jacke zahlen müssen. Andernfalls wirst Du noch in manch kalter Nacht den falschen Spartrieb überdenken... Die "Hausmarken" sind sicher gut, auch wenn man mal Kanaren o.ä. fährt. Ich zweifel aber an, dass das für Extreme reicht. Aus fachlicher Sicht kann ich das aber nicht unterlegen. Jeder hat so "seinen" Hersteller, denke ich. Persönlich finde ich Preis/Leistung bei Marinepool sehr gut und i.S. Beratung findet man dort auch einige technische Erläuterungen auf der Seite. Die Beratung im guten Fachhandel ! ist natürlich immer optimal. Aber das kostet eben auch, was berechtigt ist. Aber ein gutes Ölzeug trägst Du Jahre und durch viele Nächte. Ich würde da auf € 500,-- nicht gucken. Für "hin und wieder" ist die Hausmarke sicher, in gemäßigten Breiten, ein vertretbarer Kompromiss.

    PS: Ein guter Vergleich, eine mitunter gute Beratung und die volle Übersicht ist auf der Messe gegeben. Ich kaufe gern dort, kann alles anprobieren und ggf. gibt es auch nich etwas Rabatt. Aber die aktuellen Spitzenmodelle gehen auch dort nur zu Spitzenpreisen über den Tisch. Doch wie gesagt, das Vor- oder gar VorVormodell tut es vielleicht auch.

    Jutta und Willi
    Skipper
    Skipper
    Posts:25


    --
    10.05.21 um 09:44
    Danke, Capt'n, für die ausführliche Antwort. Ja, ich kann Deiner Meinung einiges abgewinnen.
    Gruß Willi
    SY-DELLE
    Senator
    Senator
    Posts:454


    --
    10.05.21 um 11:36

    Peter Kammler sagte: Arme Leute (geizige / weniger Begüterte) kaufen oder müssen ggfs alles doppelt kaufen. Bei einer Winsch z.B., einen 1000er mehr auszugeben, schont zig-tausend mal die eigenen Kraft.

    Wir haben 2 Faserpelz-Ganzkörper-Anzüge, mit achtern zu öffnendem Halbrund-Reissverschluss, an Bord. Für den plötzlichen Regen eine Ganzkörper-Persenning aus dem Fahrradhandel. Bei Schlechtwetter - heute so zu planen, wenn man Zeit hat, fahren wir erst gar nicht raus. Am Bauch vom Langärmiligen und Beinen, ist für den Lifebelt ein Loch mit starkem Rand eingearbeitet worden. Die Aufnahmehaken rutschen dort sofort für das Lifebelt heraus. Für das Deck dann bei Regen (bei uns: Alu-Natur belassen), gibt es abgeschnittene, mit grossen Stollen, ausgestattete "Bauernstiefel". Die verhindern Aquaplaning, auch auf Hostaleen-Schusseln oder Teak und sind schnellstens wechslbar. Für kalte Zeiten geht unsere 1600 Watt-WALLAS-Petro-Ersatz-Heizung (innen REFLEX) auch ins als Würstchenbude mit Zelt voll überdachte Cockpit.

    Aber dauerhaft in kalten Zonen, ist eine andere Hausmarke. In der "Die YACHT" gibt es sicher Testberichte. Im "SegelReporter" gibt es noch den Hinweis von Boris Herrmann, was er bei der "kalten" VeendeGlobe in den Taschen hatte: Kleidung von crazy4saling. Marke Stavanger (Norge). Das scheint nicht nur Werbeung dort zu sein, sondern es war seine Ausrüstung. Jetzt bei den maritimen Shops recherchieren, dann findet Ihr schon das Richtige / ggfs auch für Euren Geldbeutel

    mfG und immer NEGATIV bleiben, auch dann, wenn man sich derzeit noch nicht als vorzeitige Versuchsmaus einsetzen lässt. Alles hat seine Zeit und damit findet man meistens auch den richtigen Weg

    jr-DELLE - Decksknecht seiner Kapitänin Christa

    die Tatsachen, als Wahrnung zu ähnlichen Aktionen, einer CREW kostenlos eine Yacht zur Verfügung zu stellen, findet Ihr unter www.DEIN-Globus.com + INSTA: Sy_delle39
    wijosef
    Kommodore
    Kommodore
    Posts:195


    --
    10.05.21 um 12:20

    Servus Jutta und Willi.
    Alle diese schönen Sachen, die als Segelbekleidung für den stolzen Segler angeboten werden, sind verglichen mit dem, was noch vor zwanzig oder dreißig Jahren angeboten wurde, einfach nur toll und selbst das einfachste Modell eine Empfehlung wert.
    Die Verkäufer, nicht zu verwechseln mit den Herstellern, vertreiben für jeden Einsatzzweck und vor allem für jedes Ego, die genau passende Segelbekleidung.
    Die guten Stücke werden alle in Asien von fleissigen Menschen für kleines Geld gefertigt und erfahren auf dem Weg in unsere Spezialgeschäfte für Segelbekleidung eine geradezu unglaubliche Wertsteigerung.
    Getreu dem Motto, ein Ding ist wert, was der Käufer bereit ist zu zahlen.
    Wir tragen an Bord (geschützter Steuerstand) in den meisten Fällen das, was wir auch zuhause tragen würden.
    Fals es unangenehm werden sollte, haben wir Arbeitskombinationen, die für norwegische Bohrinseln und deren Versorgungschiffe für Aussenarbeiten hergestellt werden.
    Diese Dinger sind etwas stabiler gearbeitet, haben ein paar Gurte und Taschen mehr und einen Schutzkragen für die Integration der Rettungsweste.
    Nicht zu vergessen im Inneren angenähte ellenlange Sicherheitsanweisungen im besten norwegisch.
    Diese Anzüge werden immer mal wieder bei E-bay oder Ali Express für kleines Geld von stolzen Chinesen angeboten, welche auch die Norweger beliefern.
    Besser für Deine Anwendung ist es jedoch, dort einzukaufen wo und wie es auch deine schottischen Fischer tun.
    Als Unterbekleidung irgend etwas Warmes, je nach Aussentemperatur und als Oberbekleidung dieses moderne Ölzeug für schweres Wetter, das den Fischern als Arbeitsbekleidung dient.
    Diese Kombination hat den Vorteil für jede Temperatur gerüstet zu sein ( schön ist das Zeug allerdings nicht wirklich - aber günstig und praktisch).
    Wenn Du die Bekleidung allerdings hauptsächlich zum flanieren in der Marina und Umgebung benötigst, führt kein Weg um den Spezialhändler für Segelbekleidung herum.
    Liebe Grüße Josef


     

    Jutta und Willi
    Skipper
    Skipper
    Posts:25


    --
    11.05.21 um 11:45

    ... danke Euch!

    Jutta und Willi
    Skipper
    Skipper
    Posts:25


    --
    11.05.21 um 11:49
    Danke erst einmal. Ich bin so ein Bisschen im Zweifel, hatte diesen Gedanken mit der Berufskleidung auch schon. Aber Fischer, welche an Deck sind, müssen nicht gegen Kälte geschützt werden, weil sie arbeiten. Es reicht, wenn sie gegen Nässe geschützt sind. Und wenn sie ruhen, dann halten Sie sich drinnen auf. Wir hingegen stehen ständig nur bewegungslos am Ruder rum....
    Dody
    Senator
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    Posts:285


    --
    11.05.21 um 15:15
    Da hast Du voellig recht, allerdings, die heutige Version von Segelbekleidung funktioniert auch nur nach dem Zwiebelprinzip. Soll heissen: die aeussere Schicht (Jacke) soll die Feuchtigkeit weghalten und drunter brauchst Du genug Platz um je nach Temperatur die entsprechenden Lagen drunter zu ziehen. Im Gegensatz zu Gummi-Oelzeug hast Du normalerweise den Vorteil dass die modernen Segeljacken Deine Koerperfeuchtigkeit nach aussen laesst anstatt im eigenen Saft zu braten. Bei hochqualitativer Berufskleidung bekommst Du das gleiche.
    Allerdings, einen Unterschied gibt es. Bei Segelkleidung, speziell in kaelteren Gegenden mit viel Wind moechtest Du dass der Kragen so hoch wie moeglich zu schliessen ist (ueber den Kopf verlieren wir die meiste Waerme!!!). Nicht jede Berufskleidung hat den Kragen so dass man ihn wirklich hoch schliessen kann.
    Wenn Du allerdings im Gegensatz dazu an eine gefuetterte Jacke denkst, wirst Du im Angler-Bereich fuendig. Angler sitzten ueblicherweise stundenlang in ihren Booten und bewegen sich fast bis gar nicht. In dem Bereich gibt es recht robuste und Warme Kombinationen, manchmal auch mit hoeherem Kragen, ueblicherweise auch mit Auftriebskoerpern. Einzig: weil ein Angler nicht viel rumlaeuft sind sie recht schwer und, das ist immens wichtig: falls Du jemals nur die Hose anziehen solltest MUSST Du auf jeden Fall die Lifevest tragen - es sind ungluecklicherweise viele Angler ertrunken weil ihnen die Hose zu viel Auftrieb gegeben hat und sie ihre Lifevest nicht anhatten.
    Fair winds Dody
    Dody
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    11.05.21 um 16:16
    Vielleicht noch was: vermutlich (aber das ist meine persoenliche Meinung) gibt und nimmt sich heutzutage die Qualitaet der einzelnen Anbieter nicht allzu viel. Dagegen gibt es bei Detail-Loesungen doch die einen oder anderen Unterschiede die dem Traeger das Leben einfach leichter machen. Ich hatte mir in einem Anfall von Wahnsinn eine Henry-Lloyd Ocean Combination gekauft. Nicht nur dass es sich echt angenehm traegt und mich absolut nirgends stoert oder behindert und gleichzeitig nicht schwer ist, es ist auch irgendwie bisher nicht klein zu kriegen. Das mit dem Anfall kam aber auch nur weil ein Freund von mir eine Jacke vom gleichen Anbieter hatte bei der nach 35 Jahren hartem Einsatz der Reissverschluss kaputt ging. Ja sicher, taufrisch sah sie nach der Zeit nicht mehr aus aber er liebt sie dermassen dass er sie trotzdem weiter benutzt. Ich vermute dass solche Zeiten mit 35 Jahren einfach vorbei sind, aber Tragekomfort finde ich trotzdem fuer mich wichtig.
    Nicht jeder Koerper ist gleich, und das heisst nicht dass sich jemand ausschliesslich in sowas wohlfuehlen kann. Ich hab' mich damals auch in der Anglerkombination wohl gefuehlt, nur beim rumkraxeln auf den kleinen Inseln in Irland war es eine ziemliche Fiecherei mit dem ganzen Gewicht, vor allem weil die Temperaturen auch nach der Hose gefragt haben. Aber was anderes hatte ich damals nicht. Und ja, nach 12 Monaten war das Ding dann leider so zerschlissen dass ich mir was neuen einfallen lassen musste.
    Fair winds, Dody
    resolute
    Skipper
    Skipper
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    --
    17.05.21 um 18:36

    35 Jahre???  Mein  Highend Henry Lloyd Oelzeug .hat sich nach 5 Jahren Weltumseglung ziemlich aufgelöst und

    zwar haben sich fast alle der inneren Klebestreifen, welche die Nähte abdecken, gelöst. Zur Zeit wird das Oelzeug

    von einer Spezialfirma repariert.

    Hans
    Dody
    Senator
    Senator
    Posts:285


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    18.05.21 um 12:19

    Moin Hans,

    wie hat Henry LLoyd denn dazu reagiert? Schleichen sie sich aus der Verantwortung mit "Garantie abgelaufen" oder involvieren sie sich?

    Fair winds, Dody

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