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letzter Beitrag 22.02.13 um 02:32 von  SY Stenella
Das Bundaberg Flut Protokoll von SY Atlantis, Midtown Marina, Januar 2013
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Autor Nachrichten
Frank Schumacher; Mitglied bis zum 30.09.2013
Skipper
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01.02.13 um 12:20
    Diesen außergewöhnlichen Bericht von Inge und Ernst Bartels von der SY Atlantis habe ich hier entdeckt:

    Bundaberg-Bericht


    ATAIR
    Kommodore
    Kommodore
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    --
    01.02.13 um 22:50
    Ein Bericht, der das ganze Ausmaß der Katastrophe in Bundaberg deutlich macht. Wir sind hier in Brisbane auch betroffen gewesen, doch bei weitem nicht so
    wie Atlantis. Wir sind alle froh, daß Inge und Ernst letztendlich gesund davongekommen sind. Ich kann mir jedoch vorstellen, daß der Schock tief sitzt und nicht so leicht zu überwinden ist. Es stellt sich für alle, die die Welt besegeln, die Frage, ob bei diesen immer katastrophaler werdenden Wetterbedingungen weltweit, das Fahrtensegeln noch einen Sinn macht.
    SY Stenella
    Kommodore
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    --
    04.02.13 um 11:29
    Oh oh .... Da machst du uns "Beginnern" aber richtig Mut. Ich hoffe mal, das sind nach wie vor krasse Ausnahmen. Im Übrigen: Wenn ich den Bericht lese, fällt mir auf, dass die Windstärken mit 40-50 Knoten zwar sehr schlimm, aber zur Not an einem ordentlichen Liegeplatz beherrschbar wären. Hier kam Hochwasser nach Dauer- Wolkenbruch in einem Flusslauf hinzu. Wenn Atlantis in einer Bucht gelegen hätte mit Meerwasser unterm Kiel, hätte alles etwas glimpflicher ausgesehen.

    Was sagen denn die anderen, die gerade unterwegs sind? Gibt es E. M. n. Die Tendenz, dass die Risiken in den Tropen auch zu den sog. "Sicheren Zeiten" steigen, in Unwetter größten Ausmaßes reingezogen zu werden? Was sagen die Versicherungen? Steigen die Prämien für diese Gebiete inzwischen schon an?
    Martin www.stenella.de
    SY-DELLE
    Senator
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    04.02.13 um 18:34
    Wenn man sich die Entstehung von OZ ansieht, ist dieser Erdteil durch Niederschläge entstanden und es hat dort immer schon gewaltige Unwetter gegeben, das belegen dort Fels-/Gebirgsansammlungen im Outback und in den gewaltigen Kohlengruben gibt es davon Belege ohne auf der sonstigen Erde Vergleichbares.
    Vor diesem Unwetter wurde schon 3 Tage vor den Regenfällen für die Flussregionen im Bereich der Küstenstädte gewarnt (Queensland) - genau wie 2011 - Die Bausünden der letzten 50 Jahre sind gerade in diesen Bereichen, durch immer weniger Überflutungsflächen kaum noch wieder gut zu machen und so werden diese dicht bebauten Region wohl weiter so etwas erdulden müssen.
    Sie stehen auch immer wieder sehr schnell auf und klagen wenig –(Feuer und Wasser) die Hilfe untereinander ist beeindruckend.
    Seit mein Filius vor 10 Jahren den Gedanken hatte und es vor 7 Jahre mit einer Auswanderung nach NOOSA verwirklicht hat, beschäftige ich mich mit der Region Queensland.

    Flüsse sind bei solchen Regenfällen schon immer zu reißenden Ungeheuern geworden. z.B. ist SLOCUM, der wohl erste Weltumsegler, event. 1909 im Orinoko oder Amazonas verschollen, die damals angeblich auch starke Unwetter hatten.
    Jedenfalls finde ich das, was ATAIR hier zum Besten gibt, doch sehr fragwürdig, der segelnden Zunft zum Überdenken zu raten, sich noch auf „de Sükk“ zu machen. Es sollte dort eigentlich dann besser heißen: "für mich stellt sich die Frage" oder Flussmündungen sind immer ein besonders zu beachtender (Anker) Platz.

    Da muss man ja dann wohl auch anfangen, über die viel häufiger, als bisher gemeint, auftretenden Kaventsmänner nachzudenken oder über die Linksfahrer in den unglaublich vielen Kreiseln im Känguruland

    Als Outback werden die australischen Regionen bezeichnet, die fernab der Zivilisation liegen.
    Es umfasst beinahe drei Viertel der Fläche Australiens und erstreckt sich …….. (wikipedia)

    Joshua Slocum zog es immer wieder – auch mit Frau und Kindern – hinaus. 1909 schließlich brach er zu seiner letzten Reise auf: Er wollte die Quellen des Orinoko und Amazonas erkunden. Auf dem Weg dorthin verliert sich seine Spur auf dem Atlantik. Bis heute ist ungeklärt, wo und was mit ihm geschah. (wikipedia)

    Konfuzius sagt: Lächle, so lange Du noch Zähne hast - sprich: fahrt, so lange Ihr noch Kraft dazu habt.
    immer eine Handbreit wünscht Euch die
    DELLE-Crew für Eure Rest-Fahrens-Zeit, selber leider nur BINNEN

    die Tatsachen, als Wahrnung zu ähnlichen Aktionen, einer CREW kostenlos eine Yacht zur Verfügung zu stellen, findet Ihr unter www.DEIN-Globus.com + INSTA: sy_delle39 - noch ist leider kein Strafverfahren eröffnet worden
    ATAIR
    Kommodore
    Kommodore
    Posts:191


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    04.02.13 um 22:14
    Hallo Stenella,
    beileibe will ich Euch den Mut nicht nehmen. Es ist aber besser sich auf die veränderten Wetterbedingungen weltweit einzustellen. Man muß sich nur mal die Berichte von den letzten ARC´s anschauen. So wie das in mancher Segelliteratur beschrieben ist ( " da haben wir die die Segel in 3 Wochen unverändert stehen lassen können") ist es heutzutage nicht mehr möglich. Natürlich hat es auch in der Vergangenheit schweres Wetter gegeben, jedoch nicht in dieser Häufigkeit und nicht in den sogenannten "sicheren" Jahreszeiten entsprechend Jimmy Cornell. Wir haben gegenwärtig Meldungen von 2 sehr erfahrenen Seglern in den Salomonen und Philippinen, die von aus dem Ruder gelaufenem Wetter berichten. So etwas hätten sie noch nicht erlebt.
    Inge und Ernst wäre es auch in einer Ankerbucht vor der Küste nicht besser gegangen. Eine der ersten Möglichkeiten ist vor Frazer Island. Dort starb ein Segler, weil sein Katamaran vor Anker kenterte. Ein weiterer Katamaran wurde oben auf die Mangroven geworfen. Der Schwell in der Hervey Bay war bis zu 7 m hoch. Zusätzlich zu "Oskar" traten in der Gegend noch 3 Tornados auf.
    Ich erinnere mich, daß ich 2003, als wir in Hamburg gestartet sind, doch recht blauäugig die Fahrtensegelei angegangen bin, wie manche andere sicher auch.
    Nun nach 10 Jahren Segelei bis Australien, erlaube ich mir, "Anfängern" zu raten, sich bestens vorzubereiten und mehrere Quellen für die Wettervorhersage zu haben. Auch sollte stets reichlich Essen und Trinken sowie Treibstoff an Bord sein. Zur mangelnden Vorbereitung könnte ich auch einige stories erzählen.
    Wenn Interesse an weiteren Ratschlägen besteht, bin ich gerne bereit über meine email Näheres zur Verfügung zu stellen.
    Wolfram
    Frank Schumacher; Mitglied bis zum 30.09.2013
    Skipper
    Skipper
    Posts:87


    --
    05.02.13 um 10:02
    Folgende Mail habe ich von Inge und Ernst bekommen mit der Bitte um Veröffentlichung, da sie immer noch im Forum gesperrt sind. Eine Antwort von Helmut (Webmaster) warum sie gesperrt sind, die ich als pn geschickt habe wurde leider immer noch nicht beantwortet.

    Hier der Auszug:
    ........ im Forum mal schreiben dass wir in einer
    regulären Marina in Bundaberg Stadtmitte gelegen haben zum Preis von $AU
    60 am Tag. Selbst die angeblich so sicherer Bundaberg Port Marina ist
    schwer beschädigt worden.

    Die ganze Küste inkl. Großstädte ist halt unsicher.
    Australien ist nun einmal eins der gefährlichsten Länder der Welt
    und das in jeder Beziehung.

    Damit muss man leben und vorbereitet sein.
    Deswegen schwimmt unser Schiff ja auch noch unbeschädigt auf flottem Wasser
    und gehört nicht zu den 16 Grundsitzern und fünfzig Wracks.
    Bei uns in der Marina hat niemand eine Warnung bekommen.
    Weder von der Marina noch von VMR noch sonst wie.

    Wolframs Kommentar ist gut und treffend. Er war schließlich mit vor Ort.

    Gut das Delle sich so gut auskennt. Bei der Nächsten Krise fragen
    wir ihn wohin wir fahren sollen.

    Von uns aus kannst Du dies so ins Forum stellen.

    Schöne Grüße
    Inge und Ernst


    Schoner Atlantis DCTF
    Inge-Edith und Ernst-Friedrich Bartels
    Queensland / Australien
    Mobil 0061(0)450697270
    Web : WWW.Atlantis-sail.de
    Mail: mailbox@atlantis-sail.de
    in Cooperation with www.remote-office24.de

    Ludus amoris
    Segler
    Segler
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    --
    05.02.13 um 18:08
    Alle Achtung, was Ernst und Inge von der ATLANTIS hier geleistet haben! Davor kann ich nur den Hut ziehen.

    Die grosse Leistung der Beiden besteht darin, dass sie trotz Panikattacken (ich gehe davon aus, dass sich die eingestellt haben) diese schwierige Situation gemeistert haben. Das ist ueberhaupt keine Selbstverstaendlichkeit. Sie sind inzwischen lange unterwegs und haben viel Erfahrung gesammelt. Das kam ihnen jetzt zugute.

    Ob sich das Ausmass des Unwetters im voraus hat einschaetzen lassen, bezweifle ich. Und natuerlich gibt man seinen Liegeplatz auch nicht gleich auf, wenn es heftig regnet. Es hat sich um eine Ausnahmesituation gehandelt. Wichtig ist, dass Ernst und Inge sich (noch) rechtzeitig entschieden haben, ihren Platz zu verlassen im Gegensatz zu vielen anderen.

    Wer noch nie in solch einer Situation war, kann sich wahrscheinlich nicht vorstellen, was hier wirklich abgelaufen ist. Deshalb muss man vorsichtig sein mit Be- oder Verurteilung. Langzeitsegler wissen, dass diese Situationen irgendwann auftreten, sich also nicht auf Dauer vermeiden lassen. Entscheidend ist, dass man vorbereitet ist. Das Schiff muss technisch in einem Topszustand sein, damit man sich darauf verlassen kann. Gute Seemannschaft kann in solchen Situationen ueber Leben oder Tode entscheiden. Und dazu gehoert die Erfahrung von Jahren. Und diese Erfahrung macht man unterwegs, ob man will oder nicht.

    Wir hatten unser Waterloo in Hanga Piko, Osterinsel 1993 (TO-Heft 62), als der Hafen drei Tage lang ueberflutet wurde. Oder in der Lagune von Rangiroa 1994, als unsere 10 mm-Kette nachts in einem schweren, nicht vorhersehbaren, Sturm brach. Oder in der Kent Bay von Flinders Island, Tasmanien 2010 ... Interessanterweise passieren solche bedrohlichen Dinge i.a. nicht auf hoher See, sondern in Haefen oder an Ankerplaetzen.

    Ob Australien besonders gefaehrlich ist, wie Ernst behauptet, bleibt dahingestellt. Wer hier segelt, hat mit enormen Tidenstroemen zu rechnen und gefaehrlichen Barren bei entsprechender Wetterlage. Aber das ist auch an der portugiesischen Atlantikkueste der Fall. - Wenn Tsunamies unterwegs sind, gibt es kaum ein Entkommen. Ich denke an Sumatra, Robinson Crusoe, Niuatoputapu, Samoa, oder Japan. Wer hier reingeraet, hat einfach Pech! Australien ist also fuer meine Begriffe nicht gefaehrlicher. Und es waere schade, diesen Kontinent auf seinen Reisen auszulassen. Wir hatten dort grossartige Erfahrungen gemacht in jeder Hinsicht.

    Den "Anfaengern", von denen hier die Rede war, wuerde ich raten, sich nicht von Ereignissen, wie hier beschrieben, einschuechtern zu lassen und den Lebenstraum aufzugeben. Gefahren gibt es uebrall, auch an Land. Man kann sie nicht wegdiskutieren. Aber sie lassen sich einschraenken durch serioese Vorbereitung, ein gutes Schiff und der "Attitude", auf See mit der Natur und nicht gegen sie zu leben. Mit den heutigen Moeglichkeiten, sein "eigenes" Wetter zu machen, lassen sich ganz viele Gefahren ausschliessen. Sollten wir dann trotzdem ueberrascht werden, dann hilft nur gute Seemannschaft und ein Quaentchen Glueck (siehe Ernst und Inge).

    Klaus
    Ludus amoris
    Klaus Häussler
    Decresc.
    Kommodore
    Kommodore
    Posts:114


    --
    05.02.13 um 21:11
    ich denke, wer sich auf einen Ozean begibt, sich mit anderen Kulturen auseinandersetzt, die gewohnte Umgebung verläßt, weiss und erwartet, dass er ein Abenteuer erleben kann und sich auf ungewohnte neue Situationen einstellen muß. Dieses ist auch die Herausforderung, die man als Tourensegler bewußt miteinkalkuliert. Das das Wetter nicht mehr so kalkulierbar ist, muss man akzeptieren, man kann leider die Zeit nicht zurückdrehen. Darum werde ich all diese Berichte in meinen Planungen miteinbeziehen und so weit es geht, aus den "neuen" Risiken Konsequenzen ziehen. Es wird mich jedoch nicht abhalten, auf Tour zu gehen. Sonst könnte ich auch mein Leben lang auf dem Steinhuder Meer segeln.

    Vielen Dank für die offenen und ehrlichen Berichte, über positive und negative Erfahrungen! Ich kann nicht sagen, wie ich in dieser Situation gehandelt hätte. Daher werdet Ihr von mir auch keine Wertung der menschlichen und seglerischen Vorzüge oder Defizite der Berichtenden bekommen.

    Manchmal braucht man Glück, manchmal hat man Pech, obwohl man alles sorgsam bedacht hat. Vielleicht liegt auf mancher Aktion auch einfach nur Gottes Segen.

    Ich wünsche allen, die Unterwegs sind:
    viel Glück, einen coolen Kopf, die richtigen Entscheidungen und Gottes Segen.

    Schreibt weiter ehrlich was Ihr erlebt. So können wir Ozeankreuzer in spe von Euch lernen und Euch die Daumen drücken...

    Einfach so mal
    Walter
    Walter Bleß Decresc. Glück ist die Fähigkeit, Glück als Glück zu empfinden
    Schmandt
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    Posts:62


    --
    06.02.13 um 07:32
    Zur Bundaberg Diskussion

    Meteorologie und Klimaforschung sind nach eigenem Bekunden keine exakten Wissenschaften. Die Ergebnisse die sie liefern dementsprechend auch nicht .Das gilt für die Beurteilung klimatischer Veränderungen mit ihren undurchschaubaren Rückkopplungsschleifen bis zur täglichen Wettervorhersage.
    Die Ereignisse von Bundaberg können sich jederzeit wiederholen, waren letztendlich bereits eine Wiederholung und das gilt für Teile von Französisch Polynesien ebenso wie für Tonga, Fiji und Neucaledonien. Alles liegt im Cyclon-Belt.

    Das Ausmaß der Schäden an Yachten richtet sich nicht nur nach der Schwere des (Un) Wetters, sondern vor allem nach der Anzahl der in den betroffenen Gebieten „geparkten“ Schiffe. Diese Zahl hat sich in den letzten 20 Jahren und weiter zunehmend in der jüngsten Zeit erheblich gesteigert.
    Inge und Ernst von der Atlantis haben durch beste Seemannnschaft eine persönliche Katastrophe vermeiden können. Bundaberg liegt im Cyclon Belt und sie haben das auch gewusst.

    Die Tendenz die Tropen im Südpacific während der Cyclon Saison nicht zu verlassen gilt für alle bereits genannten Gebiete. Überall dort gibt es vermehrt Marinas, Landstellplätze und Mooringfelder, die in der Regel auch ausgebucht sind.
    Die “neuen Gefahren“ gehen also nicht nur vom angenommenen Klimawandel aus sondern sind in erster Linie hausgemacht. Wo eine Marina angeboten wird entsteht leicht der Eindruck, dass diese auch sicher sei, das ist nicht immer so.
    Es ist aber immer so, dass nach einem größeren Schadensereigniss schnell die Frage nach den Risiken des Segelns überbewertet wird. Wer sich in Cyclon Gebieten aufhält, hat auch mit diesen zu rechnen.

    Speziell Australien gilt als ein Gebiet in der sich der Klimawandel besonders auswirkt. Tim Flannery schreibt in seinem Buch „Wir Wettermacher“:
    „In einigen Gegenden, beispielsweise um Alice Springs in Zentralaustralien, sind die Temperaturen im Verlauf des 20.Jahrhunderts um über 3° angestiegen. Zudem hat die Zahl starker Cyclone zugenommen, genau wie die ausgeprägten Tiefdrucksysteme in Südostaustralien. Auch die Hochwasserhäufigkeit ist gestiegen, besonders seit den sechziger Jahren.“

    Also eigentlich alles nichts Neues. Auch die Erkenntnis, dass selbst Neuseeland nicht wirklich vor Cyclonen bzw. Tropical Storms geschützt ist, bleibt erhalten. Oft hat man nur mit den „Überresten“ eines Cyclon zu tun, aber das reicht auch. In den Wettervorhersagen für den Hauraki Golf bei Auckland gab es Anfang des Jahres tagelang eine Prognose von bis zu 65 Knoten durchschnittliche Windgeschwindigkeit, aus dem Cyclon Evan. Es kam dann mal wieder ganz anders, aber wenn es so gekommen wäre, hätten mit uns über 300 Schiffe in Great Barrier Island ein Problem bekommen.

    Wer über ein Auslaufdatum oder einen längeren Aufenthalt entscheidet, sollte sich in erster Linie vom Wetter leiten lassen. Wir können nicht alles vermeiden was da kommt, aber es gibt recht wirksame Strategien, die der Sicherheit dienen:

    Tägliches Studium der Wetterkarten und ein Einlesen in das im Seegebiet vorherrschende Wetterpattern. Grib files reichen nicht, aber das ist ein anderes Thema.
    Kein Aufenthalt in Cyclon gefährdeten Gebieten während der Saison.
    Ruhiges Abwarten auf ein geeignetes Wetterfenster für die Überfahrten.
    Niemals unter Zeitdruck stehen, keine Termine, keine zeitgebundenen Besucher, immer gut gebunkert.
    Kein Hinterherfahren, nur weil die Nachbarn auslaufen.
    Entscheidungen mit anderen Yachten diskutieren.

    Beate und Detlev Schmandt
    SY Kira von Celle

    Nachsatz zu der Temperaturerhöhung in Alice Springs. Der klimatische Temperaturunterschied zwischen Skandinavien und Norditalien ist ebenfalls 3°.
    Soeben eingetroffen: Ein großer Holländischer Versicherer hat sämtliche Versicherungen für weltweite Fahrt gekündigt.




    Moskito
    Kommodore
    Kommodore
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    07.02.13 um 18:33
    Beigetragen von SY Stenella am 04 Feb 2013 11:29:33
    Oh oh .... Da machst du uns "Beginnern" aber richtig Mut. Ich hoffe mal, das sind nach wie vor krasse Ausnahmen. Im Übrigen: Wenn ich den Bericht lese, fällt mir auf, dass die Windstärken mit 40-50 Knoten zwar sehr schlimm, aber zur Not an einem ordentlichen Liegeplatz beherrschbar wären. Hier kam Hochwasser nach Dauer- Wolkenbruch in einem Flusslauf hinzu. Wenn Atlantis in einer Bucht gelegen hätte mit Meerwasser unterm Kiel, hätte alles etwas glimpflicher ausgesehen.

    Was sagen denn die anderen, die gerade unterwegs sind? Gibt es E. M. n. Die Tendenz, dass die Risiken in den Tropen auch zu den sog. "Sicheren Zeiten" steigen, in Unwetter größten Ausmaßes reingezogen zu werden? Was sagen die Versicherungen? Steigen die Prämien für diese Gebiete inzwischen schon an?


    Ja sowas kann einem immer auf einer Seereise passieren, deswegen solllten die Youngsters unter uns nicht gleich den Mut verlieren.

    Fazit aus der Geschichte ist eigentlich:

    Ankern in Flüssen hat es immer in sich, das Wasser kann nicht weg und es gibt immer Strom.

    Ankern mit vielen Ankerliegern....Seemann...da sollten alle Lampen angehen, egal wo Du bist.

    Beispiel (was mir so gerade einfällt):

    Mittelmeer: Ibiza,Cala Portinax, beim Ankern höllisch aufpassen auf Mistral, dann wird die Bucht zur Hölle.
    Trinidad :Chaguaramas Bay, die dort ankernden gehen mit schöner Regelmässigkeit bei Squalls auf Drift
    Panama: rechts und links von Flamenco  , bei Squall und Regen(was da ja nun oft vorkommt) ist immer Panik im Ankerfeld angesagt und Dinghis...randvoll überhaupt Panma...auf der Karibikseite muss man als Ankerlieger den Wetterbericht von USA hören, wenn da ein Norder angesagt wird, ist ca. zwei Tage später in Linton und Umgebung ein derartiger Schwell angesagt,dass da das Ankern auch ziemlich ungemütlich wird.

    So gibt es auf der Welt überall gute, mittelgute und schlechte Ankerplätze, da kriegt man schon bald ein ganz gutes Gefühl und Gespür.

    Für unsere neuen Starter (und für das Forum) wäre eigentlich eine interessante Info, einmal aus der Erfahrung zu berichten, wo es vielleicht haklig ist und wo man auf was achten sollte.


    Ich werde gleich einmal einen separaten Trööt dafür aufmachen.

    meint IMHO

    Moskito 
    Et hätt noch emmer joot jejange ...meint Selmi :):) Moskito .... meine Ideen zum Bord-Alltag findet Ihr in Die Faehre
    AKKA
    Senator
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    07.02.13 um 21:29
    Beigetragen von SY Stenella am 04 Feb 2013 11:29:33

    Oh oh .... Da machst du uns "Beginnern" aber richtig Mut. .... Was sagen denn die anderen, die gerade unterwegs sind? Gibt es E. M. n. Die Tendenz, dass die Risiken in den Tropen auch zu den sog. "Sicheren Zeiten" steigen, in Unwetter größten Ausmaßes reingezogen zu werden?

    Die Große Reise anzutreten erfordert sicher Mut, aber den sehe ich eher gefordert bei dem, was man hinter sich lässt. Losfahren, die letzte Leine lösen und nicht so ganz genau wissen, wie sich das alles entwickeln wird.

    Wir haben das Glück ohne Terminplan zu reisen, auch die Route entwickelt sich unterwegs, und so werden Zeiten und Ziele immer den für die Region zu erwartenden (historischen oder statistischen) Wetterverhältnissen angepasst, die bestmögliche Verhältnisse auf See oder am Liegeplatz versprechen. Wie "Kira" beschrieben hat, ist vielfältige Wetterinformation zu allen Zeiten wichtig, und dann muss man auch den daraus gewonnenen Erkenntnissen folgen und nicht auslaufen, nur weil plötzlich alle anderen für die nächste längere Passage in See stechen  .... diese Herde vermittelt ein falsches Sicherheitsgefühl. - Wir haben gelernt zu warten, notfalls wochenlang, bis die Wetterdaten eine gute Überfahrt wahrscheinlich machen. Leider nur "wahrscheinlich", denn Wetter sorgt immer wieder mal für Überraschungen.

    Inzwischen 7 Jahre unterwegs und halb rum, haben wir bisher nichts Berichtenswertes vorzuweisen, was man auf die Landratten-Standardfrage: "... und wie habt Ihr gefährliche Stürme und Wellen gemeistert?" zum Besten geben könnte .... und dafür sind wir dankbar. DIe Gefahren der See ausführlich zu schildern, überlassen wir gern jenen, die ihre Reise in Buchform vermarkten und unbedingt noch ein paar spannende Passagen einbauen müssen.

    Wir folgen der Barfussroute zu bestmöglichen Zeiten und sind bisher gut damit gefahren, obwohl wir manchmal bedauern, dass wir auf diese Weise interessante Ziele in höheren Breiten auslassen, aber das ist der Anstrengungen- und Risikenminimierung geschuldet. - Man müsste nochmal 50 sein!!!

    Nur Mut! Gruß, Andreas
    AKKA
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    09.02.13 um 00:51
    Beigetragen von AKKA am 07 Feb 2013 21:29:25

     ... DIe Gefahren der See ausführlich zu schildern, überlassen wir gern jenen, die ihre Reise in Buchform vermarkten und unbedingt noch ein paar spannende Passagen einbauen müssen....

     
    Klarstellung, denn ich erhielt eine Frage dazu.

    Wenn "Atlantis" uns oben ausführlich und glaubhaft im Bundaberg-Bericht die Schrecken am Ankerplatz schildert, dann ist das nicht mit den  "dramatisierten" Segelabenteuern von Buchautoren zu verwechseln ... ist ja auch nur eine Vermutung von mir und trifft sicher nicht auf alle zu.  -  Ernst und Inge haben es wirklich erlebt und gemeistert. Hut ab!

    Andreas
    Moskito
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    09.02.13 um 13:49
    Beigetragen von AKKA am 09 Feb 2013 00:51:10
    Beigetragen von AKKA am 07 Feb 2013 21:29:25

     ... DIe Gefahren der See ausführlich zu schildern, überlassen wir gern jenen, die ihre Reise in Buchform vermarkten und unbedingt noch ein paar spannende Passagen einbauen müssen....

     
    Klarstellung, denn ich erhielt eine Frage dazu.

    Wenn "Atlantis" uns oben ausführlich und glaubhaft im Bundaberg-Bericht die Schrecken am Ankerplatz schildert, dann ist das nicht mit den  "dramatisierten" Segelabenteuern von Buchautoren zu verwechseln ... ist ja auch nur eine Vermutung von mir und trifft sicher nicht auf alle zu.  -  Ernst und Inge haben es wirklich erlebt und gemeistert. Hut ab!

    Andreas

    Hallo die AKKA und alle anderen ,

    Ich glaube, mit Eurem 1. Beitrag über "Die Gefahren der See ausführlich zu schildern" habt Ihr schon den Nagel auf den Kopf getroffen, wenn man sich einmal die Aufmachung im Windpilot-Blog anschaut, mit dramatischer See im Kopf des Blog und das Flutprotokoll darunter...es ist schon auf Spannung und "Abenteuer" ausgelegt.

    Ich habe als Lehre aus diesem Ereignis nur einen leider  im Nebensatz versteckten für Flussfahrt bei Hochwasser wichtigen Punkt gefunden.

    Wegen der nicht mehr vorhandenen Uferkonturen bei Hochwasser ist eine Navigation mit elektronischen Karten bzw. "tracking" ein wichtiger Tip.

    Die technische Schlussfolgerung bzw. der Vergleich Katamaran/Monohull bei Treibgut und das Ankerverhalten von Katamaranen ist auch noch eine gute Info für Neueinsteiger, der Rest ist schon persönliches Tagebuch/Abarbeitung einer Stresssituation oder wie vermutet????

    daher meine Schlussfolgerung:

    solche Berichte im TO ohne den Punkt "Was kann man daraus lernen" sollten dann doch unter

    „Seemannsgarn“ oder „Dies und Das“ veröffentlicht werden

    meint IMHO

    Moskito 



    Et hätt noch emmer joot jejange ...meint Selmi :):) Moskito .... meine Ideen zum Bord-Alltag findet Ihr in Die Faehre
    SY-DELLE
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    14.02.13 um 22:15
    Beigetragen von Frank Schumacher am 05 Feb 2013 10:02:59
    Folgende Mail habe ich von Inge und Ernst bekommen mit der Bitte um Veröffentlichung, da sie immer noch im Forum gesperrt sind.
    Herr Schumacher, auch mir hat leider keiner vom Vorstand / Geschäftsstelle bis heute auf meine Anfragen vom 4/5.2.13 zu dieser angeblichen Sperrung geantwortet, warum auch immer. Meine Erinnerung hat mich aber nicht getäuscht: die Atlantis ist NICHT vom TO-Forum ausgeschlossen worden,  wohl aber gem. der eigenen Kündigung, nicht mehr Mitglied im TO (s.u)
    Mich hat diese Unklarheit nicht los gelassen und so habe ich auf einer Sicherungsplatte die Mail von Ernst gefunden:

    -----Ursprüngliche Nachricht-----
    Von: Ernst-Friedrich Bartels [mailto:mailbox@atlantis-sail.de]
    Gesendet: Donnerstag, 19. Januar 2012 00:48
    An: TO-DELLE
    Betreff: Atlantis

    Hi Juergen
    Danke fuer die Info.   (wir hatten in seinen Themen diversen Kontakt)   s.a. Forum/Suchen/Ernst
    Inge und ich waren konsequent um haben den Stecker gezogen = fristlose Kuendigung.
    Kam mir zum Schluss vor wie Don Quichote.
    Gruss
    Ernst

    Ansonsten ist dasThema hier schon eins von vielen, was sich jede(r) Fahrtensfrau/-mann gut durchdenken und wie hier geschrieben, sich immer gut vorbereiten sollte, dann kann Frau/Mann, ausser Naturgewalten, vieles vermeiden.
    Oder wie Moskito immer sagt:  Es hät noch immer jut jegange, wie jetzt auch bei ATLANTIS - Glückwunsch !!!
    sagt der ATLANTIS
    jr-DELLE

    die Tatsachen, als Wahrnung zu ähnlichen Aktionen, einer CREW kostenlos eine Yacht zur Verfügung zu stellen, findet Ihr unter www.DEIN-Globus.com + INSTA: sy_delle39 - noch ist leider kein Strafverfahren eröffnet worden
    ATAIR
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    15.02.13 um 01:21
    Hallo Delle,
    wenn auch Deine Worte für mich (wie immer) schwer verständlich sind, so muß ich doch etwas klar stellen. Eine fristlose Kündigung der TO-Mitgliedschaft ist nach Satzung gar nicht möglich, sondern kann nur schriftlich (also nicht per email) zum Ende September eines Jahres erfolgen. Insofern ist jedes Mitglied, welches die Mitgliedschaft kündigt, bis Ende September volles Mitglied. s. auch Uwe Röttgering und andere.  
    Auf meine Frage, warum Inge und Ernst denn vom Forum ausgesperrt seien, hat der webmaster mir mitgeteilt, daß " Unverschämtheiten, Beleidigungen und Lügen" nach Abmahnungen zur Sperrung geführt hätten. Diese Sperrung würde auch nicht zurück genommen werden.
    Die Sperrung von Inge und Ernst ist also nicht durch die Erklärung ihres Austritts aus dem TO ausgelöst worden.
    Jedes TO-Mitglied kann sich durch lesen der Beiträge von Inge und Ernst selbst ein Bild machen, ob die Vorwürfe des webmasters gerechtfertigt sind.
    Allerdings hat der webmaster die beanstandeten Stellen gelöscht. Meiner Empfehlung seine Zensur auf eine breitere Basis zu stellen, ist er bisher nach meiner Kenntnis nicht nachgekommen. Es könnte aber sein, daß er nicht selbstherrlich sondern im Auftrag des Vorstandes handelt. Das ist eine Vermutung!
    Bei früheren Beiträgen von mir, wurden auch Vermutungen gelöscht.
    Wolfram
    SY Stenella
    Kommodore
    Kommodore
    Posts:132


    --
    22.02.13 um 02:32
    Wir haben einige Konsequenzen schon gezogen, bzw. überlegen diese noch

    1. Ein zweites Vorstag wird angebracht, um eine kleine Arbeitsfock setzen zu können. Sie ist aus schwerem Tuch gemacht und kann sich auch bei schwerstem Wetter nicht zu einer "Wurst" verknautschen: hoch geschnitten und nur 90%. Unser Schiff ist zwar ohne dieses zweite Vorstag schon einmal "rund" gekommen. Aber eben die veränderten Bedingungen haben mich jetzt doch dazu bewogen.

    2. Die ARC Teilnahme. Falls bis Ende 2014 der Termin zur ARC nicht nach hinten in den Januar verlegt wird, werden wir dort leider nicht mitfahren. Unsere Idee ist, nach Weihnachten von den Kanaren zu starten und über die Kapverden nach Westen zu gehen. Vorteile: je später, umso sicherer, laut meinen gefundenen Unterlagen, und die Kapverden sollen ja auch richtig schön sein.

    3. Wir gehen zunächst von der Karibik Richtung Süden nach Brasilien und sehen dann weiter...Nach der Überfahrt sind ja nur noch 6-8- Wochen Zeit, bis die Karibik wieder unsicher wird.

    Mitder weiteren Planung halten wir es mit AKKA. Tingeln macht eh mehr Spass als die langen Schläge. Wir würden ja auch nicht unseren Plan aufgeben, sondern wir müssen eben noch mehr bedenken. Das ergibt sich fast automatisch. Aber Danke für die Aussagen der "Mutmacher-Fraktion". Vor allem die Tipps von Wolfram, Beate und Detlef, sowie Moskito sind sehr hilfreich und sollten irgendwo den Start einer Rasterung, Kartierung o.ä. darstellen, wo dann solche Dinge vermerkt werden könnten. Vielleicht tut´s auch zunächst ein Trööt, in dem man suchen kann. Aber so eine Karte mit Gefahrenzonen/ Punkten wäre sicher anschaulich.
    Martin www.stenella.de
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