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letzter Beitrag 12.08.22 um 18:41 von  Caroline
Sep/Okt von Gibraltar Richtung Ärmelkanal
 6 Antworten
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Autor Nachrichten
Caroline
Segler
Segler
Posts:5


--
31.07.22 um 11:03

    Hallo an Alle,

    wir planen nun im Herbst d.J. von Kroatien nach NL zusegeln. Die meisten Berichte sind eher andersrum. Somit ist es schwierig hier Erfahrungswerte zu finden. Hat einer schon mal diese Etappe oder Teiletappe im Herbst Richtung Norden gemacht und würde uns die gemachten Erfahrungen teilen? Vor allem Winde und Strömungen wären hier für uns wichtig.

    Freue mich über jeden Feedback! 😊

    Grüße, Caroline 

    wijosef
    Senator
    Senator
    Posts:200


    --
    02.08.22 um 09:48
    Servus Caroline,
    da niemand etwas schreibt, packe ich mein Uraltwissen noch einmal aus.
    Alles was ich schreibe, gilt nur für Herbst und Winter, die denkbar schlechteste Zeit für so eine Überführung.
    Kroatien Richtung Süden:
    Wenn man die, dem Festland zugewandte Seite der Kroatischen Inseln betrachtet, wird man feststellen, dass hier, im Gegensatz zu der, dem Festland abgewandten Seite, fast aller Bewuchs fehlt.
    Das ist auf das wirken der Fallwinde (Bora) zurückzuführen.
    Ein Freund, der in Kroatien ein Haus hat, sagte mir einmal über diese Winde im Herbst: "Ich war die ganze Nacht wach und sagte zu mir selbst, das Haus steht hier seit 30 Jahren und wird hoffentlich nicht gerade jetzt einstürzen".
    Italien:
    Die Straße von Messina ist ausreichend beschrieben eine Düse eben.
    Danach scheiden sich die Geister.
    Sich gegen eine Überführung über die französischen Kanäle nach NL zu entscheiden macht nur Sinn, wenn der Tiefgang die 1,60 überschreitet.
    Der Löwengolf (Golfe de Lyon):
    Nördlich der Höhe von Barcelona ist eine Wetterscheide. Dort ist Löwengolfwetter und will man den Meteorologen und deren Publikationen glauben, entspricht die Sturmhäufigkeit und die -Stärke im Herbst und Winter dem von Kap Horn.
    Wir waren im Spätherbst dort unterwegs mit dem Boot und glauben deshalb in diesem einen Fall den Meteorologen.
    Spanien:
    An der Costa del Sol ist mit überwiegender Windstille zu rechnen (Motorbootwetter).
    Gibraltar:
    Der Strom ist immer gegen den, der das Mittelmeer verlassen will und die Alten sagen, dort hätte der Wind schon einmal nicht aus Westen geweht Hihi.
    Ich habe hier schon einmal geschrieben, wann die beste Zeit ist, die Straße von Gibraltar zu passieren.
    Doch das ist leider Theorie, da die Tide und der Wind kaum je zusammenpassen.
    Realistisch ist, unter Motor und nahe der Küste, die Straße zu passieren. Denn da ist der Gegenstrom am geringsten.
    Die Spanische Westküste:
    Man kann wieder Segeln, muß jedoch das Wetter im Auge behalten.
    Wir waren dort einmal in einem Hafen eingeweht, der aussah wie die Bunkeranlagen der Wolfsschanze und das war auch nötig.
    Bis Cabo Finisterre ist es dann unspektakulär. Weiter nach Norden kann ich leider nicht weiterhelfen.
    Was mir noch einfällt, ist die Biskaya. Aber dort war ich nie. Doch fehlt es nicht an Berichten von diesem Seegebiet im Herbst.
    Was zu dieser Überführung noch zu sagen ist:
    "Die Harten kommen in den Garten, Hihi".
    Liebe Grüsse Josef



    Capt‘n Motylek
    Kommodore
    Kommodore
    Posts:167


    --
    02.08.22 um 22:56

    Hallo Caroline, 

    ich freue mich darüber, dass Josef bereits mit so informativen Informationen dienen konnte. Ansonsten verkommt dieses Forum offensichtlich eher zu einem second-hand-market für alte Seekarten. Eine traurige Entwicklung! Seinem Bericht ist wenig hinzuzufügen. Aktuell bin ich Höhe Baiona und melde mich eigentlich auch nur, da wir heute mit einer anderen Yacht in Kontakt waren. Die kommen gerade aus Italien. Lief alles gut, war aber sehr anstrengend. Das Schiff, ich meine es war eine X, konnte sehr hoch am Wind laufen. Dennoch gab es eben immer auf die Jacke und stets gegenan. Vor Portugal/Spanien ist der Norder die überwiegende Windrichtung. Im Ärmelkanal ist es dagegen von West nach Ost i.d.R. angenehmer. Du schreibst von einer Überführung im Herbst. Das ist natürlich ein dehnbarer Begriff. Ende Oktober oder November ist auch noch Herbst. Bedenke aber bitte, die Tage werden sehr schnell kürzer, die Nächte kälter !!! und das bereitet keine Freude. Hier wäre es interessant zu wissen, wie stark die Crew ist? ZEIT ist allerdings der wichtigste Faktor. Es wird sich immer ein brauchbares Wetterfenster finden, selbst im November in der Biskaya. Aber wer in Zeitdruck ist ist bald gekniffen !!! Das Thema der Orca's jetzt mal ganz außen vor gelassen. Fazit: Man kann das sicher alles machen, doch man muss wissen was man tut! Erfahrungen hier im Forum können hilfreich sein, um die eigene Einschätzung mit der Realität abzugleichen. Verlassen würde ich mich darauf jedoch nicht. Wie schrieb Josef so richtig. Wenn man die Kanäle bzgl. des Tiefgangs nutzen kann ist es eine interessante Alternative. Ansonsten würde ich persönlich eine solche Passage, gerade mit einem mir ggf. noch recht neuen Schiff, eher in die kommenden Sommermonate verlegen. Man hat dann auch mehr von der Reise als nur anzukommen... die Strecke ist ja durchaus attraktiv. Aber Du wirst sicher Deine Gründe haben. ZEIT ist wichtig !!! Viel Erfolg bei der weiteren Planung und eine gute Zeit an Bord

    Martin

    PS: Interessante Informationen findest Du ggf. auch auf den Seiten des Ocean Crusing Club und mitunter auch bei der Kreuzer-Abteilung des DSV. Alle schwören auch auf den Reeds. Ja, den sollte man haben. Wäre keine Werbung drin wäre die Schwarte allerdings auch nur noch halb so dick... Ich arbeite gern mit den Gezeitentabellen des BSH,,kosten irgendwie € 22,-- und sind, zumindest nach meiner Bewertung, sehr nützlich. Dazu den Revierführer "Atlantic Spain and Portugal" und zumindest die C 19, C18, Kanalkarten, jeweils von Imray. Plotter und Tablet wirst Du haben. Wetter gibt es kostenlos und superzuverlässig von passageweather gegen eine gern gesehene Spende. Da braucht es kein Wetterwelt Abo o.ä. Man kann für alles Geld ausgeben, muss jeder selbst wissen.... Allerdings solltest Du, zumindest über den Atlantik, eine vernünftige Möglichkeit zur Kommunikation haben! ( Sat-phone, gern auch Kurwelle,  oder In-Reach Mini von Garmin. Wobei da "vernünftig" schon wieder relativ ist... Geht aber zur Not!

    Caroline
    Segler
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    Posts:5


    --
    04.08.22 um 00:59

    Hallo Josef,

    vielen Dank für deine Erfahrungen. Die sind sehr interessant und wir werden diese auch in unserer Planung definitiv mit einbeziehen.

    Liebe Grüße, Caroline 

    Caroline
    Segler
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    Posts:5


    --
    04.08.22 um 01:17

    Hallo Martin,

    vielen Dank für die ergänzenden Hinweise. Diese sind sehr hilfreich und werden wir in unserer Planung auf alle Fälle mit einbeziehen. Zeit ist zwar ein Faktor, aber für ist steht darüber immer "Safety first". Die Kanäle wären bestimmt interessant, aber wir haben 1,60 Tiefgang und mit Mastlegen ist nicht so unser Ding. Das wäre eher eine Notfalllösung. Die Überlegung war auch von Sizielens Süden direkt nach Cartagena bzw Gibraltar. 

    Da aber ihr die Etappen recht anschaulich beschrieben habt, werden wir uns doch nochmal das Zeitfenster durch den Kopf gehen lassen.

    Lieben Dank für alle Tipps und Hinweise! Das hilft uns sehr weiter.

    Liebe Grüße, Caroline 

    Capt‘n Motylek
    Kommodore
    Kommodore
    Posts:167


    --
    04.08.22 um 09:09

    Hallo Caroline,

    habe noch mal in den Imray "Atlantic Spain and Portugal" geschaut. Auf Seite 133 steht auch etwas zum Thema "Tactics to make passage north" Schreibe Dir dazu noch eine Nachricht.

    Martin

     

    Caroline
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    Posts:5


    --
    12.08.22 um 18:41

    Lieben Dank! Das wäre Super! Unsere Pläne verschieben sich erst mal um 6 Monate auf Grund von Lieferengpässen wichtiger E-Teile. Vielleicht ein Wink mit dem Zaunpfahl 😉. Ich nehme aber gerne alle Infos und auch Erfahrungen, die ich bekommen kann. 👍🙏

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