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letzter Beitrag 08.02.24 um 11:18 von  Sailing Sameera
Umrüstung auf Edelstahl Ankerkette
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Autor Nachrichten
Sailing Sameera
Segler
Segler
Posts:11


--
16.01.24 um 19:22

    Hallo zusammen,

    wir überlegen, unseren Fahrtenkatamaran mit einer Edelstahlkette auszurüsten. Bisher ist eine verzinkte Kette installiert.

    Frage an die Korrosionsexperten hier im Forum: ist es sinnvoll oder eventuell sogar notwendig, die Kettenführung, Kettennuß an der Winsch und den Kettenkasten vor dem Umbau zu reinigen, um Reste des "Normalstahls" zu entfernen? Das Ziel ist natürlich, der neuen Kette einen guten Start in ein Arbeitsleben ohne Oberflächenkorrosion zu ermöglichen.

    Danke für Eure Gedanken dazu.

    Und immer guten Halt vor Anker,

    Roland

    Capt‘n Motylek
    Kommodore
    Kommodore
    Posts:167


    --
    20.01.24 um 09:42
    Hallo Roland,

    das Thema „Edelstahlkette“ sollte man, vor !!! einer solchen Investition, sehr eindringlich durchleuchten. Wir haben eine Duplex-Kette in 1.4462 von Wälder und lieben diese. Aber, „Edelstahlkette“ selbst ist eben eine oft genutzte Überschrift ohne Aussage.

    Erstmal muss man klären, in welchem Revier man segelt, wie oft man ankert und wie das
    gesamte Ankergeschirr denn so dimensioniert ist. 100 Meter 13er Kette sind eben eine
    andere Investition als 30 Meter mit Tau als Verlängerung und die Ostsee ist, auch bzgl.
    der Anforderungen an den Werkstoff der „Edelstahlkette“ eben etwas anderes als das
    Mittelmeer oder die Karibik.

    Nun aber zu Deiner eigentlichen Frage bzgl. der Kettennuss. Zuerst bildet sich auf einer
    Kette, gleich aus welchem Material, natürlich leichter -nennen wir es- Flugrost, jedenfalls oberflächliche Korrosion. Hast Du eine verrostete Kettennuss, so begünstigt das diese
    Entwicklung eher. Die Nuss zu demontieren und zureinigen ist kein wesentlicher Aufwand,
    das würde ich in jedem Fall tun. Und das unabhängig davon, ob Du eine verzinkte Kette oder eine Kette in 1.4401 oder 1.4462 neu anschaffst. Und, pflege Deine Kette in der Folge, gönne ihr eine Süßwasserdusche und reinige von Zeit zu Zeit die Ankerkiste. Die Kette wird es Dir danken.

    Des gesamte Ankergeschirr genießt leider oft nur ein Schattendasein und dies wird seiner
    elementaren Bedeutung bzgl. Sicherheit von Mensch und Schiff nicht ansatzweise gerecht.
    Nirgendwo gilt die Aussage von dem schwächsten Glied in der Kette so wie in diesem Fall…
    Und das gilt, vom Anker über den Wirbel, bis zu den Bolzen/Verschraubungen und dem bitter end.

    Und bevor man eine Edelstahlkette fraglichen Ursprungs kauft, schick sehen die anfangs
    alle aus, kauft man besser eine verzinkte Kette mit vertrauenswürdigem Zertifikat. Eine
    saubere Nuss ist in jedem Fall vorteilhaft.

    Es gilt, dem gesamten System die nötige Aufmerksamkeit zukommen zulassen !

    Fair winds
    Martin
    Sailing Sameera
    Segler
    Segler
    Posts:11


    --
    22.01.24 um 13:21

    Hallo Martin,

    vielen Dank für Deine Gedanken. Edelstahl oder nicht im Ankergeschirr ist ja ein viel und emotional diskutiertes Thema in der Langfahrergemeinde.

    Was die Spannungsreihe angeht, fühlen wir uns gut aufgestellt, wir sind große Fans des Ultramarine-Ankers, und die gibt es nur in Edelstahl. Wir haben den dazu passenden Schäkel und das Ganze hängt momentan an der verzinkten Kette: ich kann bereits nach einem Jahr sehen, wie die ersten Glieder der Kette angegriffen werden. Darum wollen wir auf eine Wäldler CXA umrüsten.

    Ein weiterer Grund ist die Form unseres Ankerkastens, die verzinkte Kette baut sich darin ungünstig auf. Ich hatte letzte Saison bereits das zweifelhafte Vergnügen an einem Behelfsanker hängend das Wuhling der Kette unter der Ankerwinsch zu klarieren, das brauche ich nicht nochmal.

    Die Kettennuß geht bei uns leider nicht so ohne weiteres von der Winsch (es ist zu eng), aber in jedem Fall bekommt die, die Kettenführung und der Ankerkasten eine sorgfältige Spülung auf der Werft, bevor wir die neue Kette einhängen. Für das "bitter end"  plane ich einen gut dimensionierten Strop zu verwenden, der bei ganz ausgelassenem Geschirr die Kette in der Nuß hält, aber mit einem Messer erreichbar ist. 

     

    Capt‘n Motylek
    Kommodore
    Kommodore
    Posts:167


    --
    23.01.24 um 19:54
    Hallo Roland,

    ich nochmal… Der Ultramarine-Anker ist, so meine flüchtige Recherche zutreffend ist, aus ASI 316. Das wäre der Werkstoff 1.4401 oder 1.4404, jedenfalls nicht i.e.S. Seewasserresistent. Das ist beim Anker aber auch nicht tragisch, der gefährliche Lochfraß betrifft eher die Kette. Sicher ist der !
    Mit der Kette von Wälder bist Du bestens unterwegs! Die juckt es auch wenig, von alten Rost noch etwas mitzukriegen. Wir hatten früher 60 Meter verzinkte Kette und die Ankerkiste war gut gefüllt. Heute haben wir 82 Meter Cromox, es gingen locker 100 hinein… Und, die Kette läuft wie Dünnschiss! Keine Türmchen, kein Dreck dran, ein Vergnügen. Dennoch würde ich versuchen, die Kettennuss soweit wie möglich zu reinigen. Rost an Bord ist nie gut. Selbst wenn er der Kette nix tut, auf Dauer fällt der ab, auf das Deck, macht häßliche Flecken.
    Zu Edelstahlketten kann es, so man kundig und informiert ist und sich mit den Werkstoffen befasst hat, keine zwei Meinungen geben. Verzinkt ist gut, ausreichend und sicher!
    Für Duplex oder Superduplex gilt: Das Bessere ist der Feind des Guten… Viel Freude und

    Fair Winds
    Martin
    Sailing Sameera
    Segler
    Segler
    Posts:11


    --
    08.02.24 um 11:18

    Hallo Martin, 

    interesante Recherche zum Anker! Wir hatten einen 27 kg am alten Boot, konnten die Lebensdauer aber nur zwei Jahre beobachten - Mittelmeer und Karibik. Der sah immer gut aus. Was noch wichtiger ist: der hat immer super gehalten!

    Danke für Deine Gedanken, die Kette baue ich in wenigen Wochen um.

    Interesse an 80m 13mm verzinkter Kette ?  ;-)

    Grüße, Roland

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