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letzter Beitrag 16.12.12 um 10:19 von  AKKA
Chronik einer Betankung
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Autor Nachrichten
wijosef
Senator
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Posts:203


--
03.12.12 um 22:20

    Eine seltsame Geschichte und ein ratloser Skipper.

     

    Im Oktober 2010 ließen wir unseren fast leeren Kraftstofftank in der Marina Las Palmas- Gran Canaria mit 280 Liter Diesel befüllen.

     

    Wir tanken nur alle paar Jahre.

     

    Da unser Urlaub dem Ende zuging, mussten wir ein nicht sehr vielversprechendes Wetterfenster für die Überfahrt nach Morro Jable- Fuerteventura wählen.

    Die Folge: Den ganzen Tag unter Motor gegenan.

     

    Die Maschine lief einwandfrei. Als ich jedoch in der Hafeneinfahrt von Morro Jable die Drehzahl nur ein wenig zurücknahm, stand die Maschine.

    Alle Wiederstartversuche während der folgenden zehn Minuten scheiterten.

    Danach lief die Maschine in allen Drehzahlbereichen einwandfrei und ließ sich danach in mehreren Versuchen augenblicklich wiederstarten.

     

    Am nächsten Tag die Fehlersuche:

     

    Ich hatte sogar die Kraftstoffzuleitung einem aufwendigen Unterdrucktest unterzogen- nichts,

    den Tankinhalt optisch untersucht- nichts. Das Produkt rein und klar, kein freies Wasser.

    Ich will niemanden langweilen mit einer langen Aufzählung meiner Tests.

    Nur soviel zu meinen Möglichkeiten: Viele Jahre meines Lebens habe ich damit verbracht, fehlerhafte Motore zum Laufen zu bringen.

     

    Auch mein Dieselkocher streikte mit einem Mal. Er startete nur noch nach zweimaligem Anlassen und die Kochleistung schien geringer.

    Der Dieselkocher kam also mit ins Fluggepäck.

    Bei der Überprüfung zuhause arbeitete das Gerät fehlerfrei.

     

    Urlaub 2011 Frühjahr:

     

    Im Fluggepäck mein zweiter Luxusdieselkocher (mit Heizdeckel).

    Um das Ansaugen des Kraftstoffes bei dem neuen Dieselkocher zu verkürzen, übernahm ich diesen Part mit dem Mund.

    Das Ergebnis: Diesel im Mund.

    Wer jemals Diesel im Mundraum hatte, kennt diesen brechreitsauslösenden, erst nach langer Zeit zu eliminierenden Geschmack.

    Nicht so hier. Der Diesel schmeckte leicht nach Bohnerwachs und hatte keine Dieselschärfe.

     

    Überprüfung des Tankinhaltes:

     

    Das Produkt rein und klar, kein freies Wasser.

     

    Nach Inbetriebnahme des Dieselkochers, die selben Probleme wie bei seinem Vorgänger.

     

    Mit diesen Voraussetzungen  starteten wir die Überfahrt von Graciosa nach Teneriffa.

    Unterwegs hatte ich Probleme mit der Windsteueranlage. Also, zurück nach Graciosa, zwei Stunden unter Motor gegenan.

    Kurz vor Graciosa reduzierte sich die Motordrehzahl und der Motor stoppte.

    Nach einigen Startversuchen lief er mit ständig wechselnder Drehzahl.

    Ich untersuchte die Drehzahlregelung, den Absteller usw., nichts.

     

    Urlaub Herbst 2011:

     

    Ich hatte aufgerüstet:

    Diesmal überprüfte ich den Diesel nach gelöstem Wasser.

    Kein gelöstes Wasser, kein freies Wasser, das Produkt rein und klar.

     

    Fazit:

    Da wir davon ausgehen können, dass die Marina in Las Palmas einwandfreien Kraftstoff vertreibt (Viele aus der ARC-Flotte tanken hier),

    stehe ich nun da, ich armer Thor und bin so schlau, als wie zuvor.

     

    In tiefer Verwunderung

     

    Josef

    TiTaRo
    Skipper
    Skipper
    Posts:33


    --
    03.12.12 um 23:15
    Hallo Josef,
    ob ich Dir mit meiner Antwort wirklich weiter helfen kann, ist eher Zweifelhaft, denn es geschehen oftmals sehr rätselhafte Dinge.
    Voriges Jahr hatte ich ein ähnliches Problem, immer wenn ich die Drehzahl veränderte, ging die Maschine aus, Nach einer Wartezeit von etwa 2 Minuten konnte ich wieder starten, ich durfte aber nur ganz vorsichtig Gas geben, sonst war wieder alles aus.
    Nach 2 tägiger Fehlersuche am Ankerplatz - ich habe mich Schritt für Schritt vom Motor aus bis zum Tank durchgearbeitet -, habe ich zum Glück die Ursache gefunden, ich war bereits am verzweifeln.
    Gut ein halbes Jahr vorher hatte ich meinen Tank gereinigt. Beim Verschließen des Mannloches muss mir wohl ein Blatt sog. Küchenrolle
    bzw. Kleenex in den Tank gefallen sein, vielleicht durch eine Windbö, vielleicht ...., vielleicht..., egal, das Teil war aber auf jeden Fall da drin und keiner hat es gemerkt.
    Bei dem oben genannten Törn hat sich dann das Stück Küchenrolle unten an das Ansaugrohr im Dieseltank gelegt, bzw. hat sich ca 1 cm in das Rohr rein gesaugt. Dieses Papier zersetzt sich nicht im Diesel, es lässt auch immer eine gewisse Menge an Treibstoff durch, manchmal aber auch nicht.
    Ich hab jetzt in die untersten 2 cm des Ansaugrohres kleine Löcher gebohrt, sollte sich unten wieder mal was ansaugen, läuft durch die Löcher immer noch genug durch.

    Grüße von der "TiTaRo"
    Theo

    Dirk Müller
    Segler
    Segler
    Posts:12


    --
    04.12.12 um 08:26
    Hallo Josef,

    ich hatte mal mit der Maschine meines Motorseglers ein sehr ähnliches Problem und kam recht schnell zu der Lösung.
    Ich denke aber das hast Du an Deiner Maschine sicherlich schon längst überprüft.
    An meiner Machine befinden sich 2 Dieselfilter. Einer davon, der Vorfilter war derart zugedreckt, dass er nur bei einer maximalen Ansaugung ausreichend Diesel passieren ließ. Sobald ich damals auch nur geringfügig die Drehzahl der Maschine reduzierte ging sie aus.
    Filterwechsel = Problemlösung.

    Gruß
    Dirk
    Dirk Müller SY Jamar
    heckogecko
    Posts:24


    --
    04.12.12 um 10:56
    Hallo Josef,

    unser Boot hatte vor Jahren die gleichen Symptome. Der Motor lief für mehere Stiunden, dann nachlassen der Motordrehzahl und aus. Nach einer längeren Wartezeit ging er dann wieder an, bis das gleiche Spiel wieder von vorne begann. Dann folgten die Vermutungen nach Bakterien, Wasser, verstopfte Leitungen, etc. Mehrere Motormechaniker haben sich daran vergeblich versucht.
    Letzendlich war nach drei Jahren die Einspritzpumpe kaputt - und das brachte den Fehler an den Tag. Ein mikroskopisches Loch im Tankabsperrhahn sorgte dafür, dass sich nach ein paar Stunden Laufzeit Luft in/vor der Einspritzpumpe sammelte und der Motor ausssetzte. Neuer Abspreeehahn - seit dem ist Ruhe.

    Vielleicht hilft dir das...

    LG

    Sven
    Moskito
    Kommodore
    Kommodore
    Posts:191


    --
    04.12.12 um 12:23
    Bist Du dir sicher, dass das auch Diesel ist, vielleicht ist es aromafreies Kerosin zum Heizen, das läuft zwar mit normalen Dieseln auch, je nachdem, wie modern Dein Diesel bzw die Einspritzpumpe ist.
    Ich glaube das Kerosin hat eine niedrigere Verdampfungstemperaturund bei heissem Motor und Gaswegnehmen verdampft es vielleicht und wird nicht mehr mit der Einspritzpumpe gepumpt.
    Irgenssoetwas mit Deinem Phänomen und Flugzeug....jetzt lach nicht...spukt mir im Hinterkopf rum. Nimm doch mal ne Probe und geh zu BP oder so einem in Las Palmas

    meint IMHO Moskito  :):)
    Et hätt noch emmer joot jejange ...meint Selmi :):) Moskito .... meine Ideen zum Bord-Alltag findet Ihr in Die Faehre
    SY Grace
    Skipper
    Skipper
    Posts:51


    --
    04.12.12 um 17:43
    Klingt für mich auch eher wie petroleum oder Kerosin oder etwas in der Art. Ich würde es sicherheitshalber austauschen.
    Viele Grüße Marlies und Ralf
    Heimkehr
    Kommodore
    Kommodore
    Posts:123


    --
    04.12.12 um 17:51
    Diesel ist heute nur begrenzt haltbar. Du sagst Du tankst nur alle paar Jahre. Der Dieselkocher spinnt auch. Ich würde den Diesel komplett austauschen und beim neuen betanken Grotarmar zugeben, das erhöht die Lagerfähigkeit.
    Sea U Bert
    SY-DELLE
    Senator
    Senator
    Posts:459


    --
    05.12.12 um 12:45
    Beigetragen von wijosef am 03 Dez 2012 22:20:07

    eine seltsame Geschichte und ein ratloser Skipper.

    Moin Josef
    wir haben Ähnliches erlebt: (allerdings hat es nichts mit Ihrem Kocher zu tun, da haben wir Spiritus in Kombi mit 220 Volt (ORION) haben.
    Motoraussetzer (meistens im Strom auf Ijssel, Rhein, ohne Segelmöglichkeit und vor Helgoland  am Naturschutzgebiet, wie auch oft genut im Watt der deutschen und niederländischen Inseln, also immer mit Streß verbunden.

    1. der Fehler war: der Stößel in der Dieselpumpe war vorne platt, muss ja konisch sein,
    Die Förderung setzte immer wieder aus und durch Neu-Start kam wieder Saft in den Filter, das war aber dort am Wasser-Vor-Filter gar nicht sichtbar, oft half dann schnell entlüften, aber dafür musste die Treppe abgebaut werden (sein)
    2. nach dieser Fehlerkennung und Reparatur fiel irgendwann diese Dieselpumpe / VETUS 4.14 durch falsche Montage nach der Reparatur nach 3 Wochen in den abgeschotteten Motorraum, auf den Boden - nicht sichtbar - jetzt förderte die Pumpe, da sie 60 cm unter der Tankoberfläche lag, nicht mehr: gleiche Wirkung: Motor aus und nach einer Zeit wieder an: dort waren die Federringe, da die Pumpe über Kopf montiert ist, wohl bei der Reparatur gebrochen eingesetzt worden (Werkstatt) und auch waren die Schrauben wohl seitens Neubau 5 mm zu kurz  Nur durch Schläuche anfassen, wobei der Saugschlauch und der Schlauch zum Einspritzpumpe auffällig länger war, konnte der Fehler schnell erkannt werden. Die abnehmbare Treppe für den Öl- und Kühlwasser-Innenkreislauf gibt nicht den Boden vor dem Keilriemen frei - dafür muss dann bei uns dias untersterste Schallschutzpodest abgebaut werden - Schweinarbeit -
    3. irgendwann hatten wir ein Luftloch in einem Schlauch (12V-Kabel an den Metallschlauch gekommen (Suche hat lange gedauert)
    4. wir hatten vom Neubau her, direkt am Motor einen Dieselfilder (schlecht zugängig und bis dahin gar nicht registriert) - der dann bei einer Kontrolle nach erneuten Ausfällen auf N`ney einfach entfernt und der Schlauch direkt angeschlossen wurde
    (dieser Filter war  nach 8 Jahren so gut wie dicht) stattdessen haben wir  einen Doppel-Vorfilter mit Umlegemöglichkeit Stottern des Motors durch Dreck oder Wasser eingebaut.
    Sowohl 1., wie dann 2. und dann 3. als auch dann 4. waren in dieser Reihenfolge immer wieder Aussetzer. zwischen Taufe 7/1997 und 2010. Jetzt. nach Einbau von  4. haben wir schon seit 2010 Ruhe - eine Wohltat bei unseren Revieren.
    Ich bin kein Motorfuzzi, sondern das sind nur meine Erfahrungen, die event. helfen könnten ?
    jr-DELLE
    die Tatsachen, als Wahrnung zu ähnlichen Aktionen, einer CREW kostenlos eine Yacht zur Verfügung zu stellen, findet Ihr unter www.DEIN-Globus.com + INSTA: sy_delle39 - auf ein Strafverfahren wird seit dem 96.9.22 bisher gewartet
    OK
    Segler
    Segler
    Posts:11


    --
    06.12.12 um 10:30
    Hallo Josef,

    wir hatten letztes Jahr ein sehr ähnliches Problem:
    Der Motor stoppte nach längeren Laufen, sobald wir die Maschine drosselten. Nach einer Pause konnte es sein, dass die Maschine ohne Entlüften wieder ansprang (meistens habe ich sie jedoch ohne weiteres Probieren entlüftet).

    Den Fehler konnten wir mehrere Jahre lang nicht eindeutig lokalisieren (im Bereich des Möglichen waren so das Übliche - Bakterien, Filter, Leitungen zugesetzt). Oft war über Monate alles gut. Vor- und Feinfilter mussten wir relativ oft wechseln, was auf Verunreinigung schließen lässt.

    Mit Restdiesel aus Gran Canaria (Porto de Mogan) und Diesel aus Antigua kam es dann vor den Azoren zum endgültigen Aus.

    DIE URSACHE DES PROBLEMS wie bei Sven (Heckogecko): Die Einspritzpumpe lieferte keinen Hochdruck-Diesel an die Düsen. Offenbar erzeugte sie mal Hochdruck, mal nicht - bis zum endgültigen Versagen. Von den Azoren aus hatten wir die Pumpe (Perkins) per Luftfracht für rund 500 EUR reparieren lassen. (Seit Einfuhr des Biodiesels scheinen nach Auskunft des Mechanikers die Probleme an den Pumpen sprunghaft zuzunehmen – er hatte 2011 bis Juni 8 Fälle, vorher eher selten).

    Mit der neuen Pumpe sprang die Maschine sofort wieder an und lief einwandfrei.

    Liebe Grüße,
    Volker
    OK
    Segler
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    Posts:11


    --
    06.12.12 um 10:45
    Heckogecko >>[...] war nach drei Jahren die Einspritzpumpe kaputt - und das brachte den Fehler an den Tag. Ein mikroskopisches Loch im Tankabsperrhahn sorgte dafür, dass sich nach ein paar Stunden Laufzeit Luft in/vor der Einspritzpumpe sammelte [...]<<

    -------------------------
    Hallo Sven,

    Versteh ich das richtig, dass es die Luft war, die sich vor der Pumpe ansammelte, die am Ende die Pumpe zerstört hat?
    (Dann haben wir unser Problem nämlich womöglich immer noch.)

    Liebe Grüße,
    Volker
    heckogecko
    Posts:24


    --
    06.12.12 um 13:55
    Hallo Volker,

    ja, die Luft hat die Pumpe zerstört.

    LG Sven
    SY-DELLE
    Senator
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    Posts:459


    --
    09.12.12 um 23:27
    an dieser Stelle sicher passend:
    Wenn ich nach meinen Motor-Erlebnissen aufs Blauwasser wollte, ginge kein Weg daran vorbei, irgendwo einen marinierten Diesel auseinander zu nehmen und ihn ohne Überbleibsel wieder zusammen zu bauen.
    Selbst für mein Restleben auf Binnenfahrten wäre das noch sehr sinnvoll, denn dort kann ich mich nicht mit Segel setzen retten
    meint
    jr-Decksknecht der
    www.SY-DELLE.de
    die Tatsachen, als Wahrnung zu ähnlichen Aktionen, einer CREW kostenlos eine Yacht zur Verfügung zu stellen, findet Ihr unter www.DEIN-Globus.com + INSTA: sy_delle39 - auf ein Strafverfahren wird seit dem 96.9.22 bisher gewartet
    wijosef
    Senator
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    Posts:203


    --
    15.12.12 um 12:47
    Herzlichen Dank.

    Zunächst einmal möchte ich mich bei Euch für die interessanten Einschätzungen und Lösungsvorschläge zu diesem Vorfall bedanken.

    Den Fehler bei der Einspritzpumpe zu suchen, ist in meinem Fall leider nicht zielführend.
    Ich betreibe einen Hatz Industriemotor, bei dem jede Einspritzdüse über eine eigene, unabhängige Einspritzpumpe versorgt wird.

    Probleme mit der Kraftstoffversorgung kann ich ausschließen, da bei mir ein Kontrollsystem installiert ist.

    Bei stationären Betankungsanlagen in den Flughäfen befindet sich zwischen Filteranlage und Förderpumpe eine Unterdruckanzeige, die den Betreibern anzeigt, wann der Filter gewechselt werden muss.
    Das System hierbei ist leicht verständlich, denn ist der Filter verunreinigt, benötigt die Förderpumpe mehr Kraft, was dazu führt, dass der Widerstand zwischen Filter und Förderpumpe steigt.
    Diesen Widerstand zeigt die Anzeige an. Der Unterdruck steigt.

    Im Automobilzubehör findet sich eine Unterdruckanzeige bis –1bar Unterdruck. Das Anzeigegerät misst den Unterdruck im Ansaugtrakt eines Fahrzeuges.

    Dieses Gerät kann man auch sinnvoll einsetzen.
    Mitgeliefert wird ein ca. vier Meter langer Unterdruckschlauch, der nur vom Anzeigegerät im Cockpit mit der Saugleitung zwischen Filter und Förderpumpe verbunden werden muss.
    So weiß man jeder Zeit und vollkommen stromlos über den aktuellen Verschmutzungszustand des Filters Bescheid.
    Dadurch vermeide ich langes Suchen.

    Den durchaus sinnvollen Einbau einer umschaltbaren Doppelfilteranlage erspare ich mir so.
    Der Hauptnutzen einer Doppelfilteranlage liegt darin, setzt sich ein Filter langsam zu, kann man augenblicklich auf den zweiten umschalten.
    Bei größeren Verunreinigungen, wie bei einer Fehlbetankung, helfen auch zehn nachgeschaltete Filter nichts.

    Tipp beim Verdacht auf Luft in der Ansaugleitung:

    Die Ansaugleitung direkt an der Kraftstoffförderpumpe abziehen und ein Stück durchsichtigen Benzinschlauch zwischen der Pumpe und dem Förderschlauchende einfügen. Den durchsichtigen Benzinschlauch über die Einbauhöhe der Förderpumpe nach oben führen, sodass sich ein Bogen bildet. Jetzt kann man bei Motorbetrieb anhand hoffentlich nicht auftretender Bläschen die Dichtheit der Anlage überprüfen.
    Aber Achtung, dieses System muss danach leider rückgebaut werden, da der Benzinschlauch nicht als Saugschlauch geeignet ist.
    Nach der Förderpumpe herrscht Überdruck. Bei Undichtigkeiten kann dort höchstens Kraftstoff austreten.

    Wieso macht Luft die Einspritzpumpe kaputt?

    Anfangs wurden die Einspritzpumpen durch das Öl im Motor geschmiert.
    Die nächste Generation der Dieselpumpen wurde ausschließlich durch den Dieselkraftstoff geschmiert.
    Luft schmiert nicht!

    Wasser im Tank:

    Jeder Tank sollte einen kleinen Brunnen an der tiefsten Stelle haben, in dem sich das freie Wasser sammeln kann.
    Klein sollte der Brunnen deshalb sein, um auftretenden ölfressenden Bakterien den Lebensraum so eng wie möglich zu halten.
    Sie leben nur in der Grenzschicht zwischen Wasser und Kraftstoff, von dem sie sich ernähren.
    Das heißt, kleine Grenzschichtfläche, weniger Zugang zur Nahrung für die Bakterien und damit weniger Verdauungsprodukte, die unsere Filter zusetzen. Den Rest erledigt Grotarmar.

    Leider ist es heute so, dass die verbauten Tanks keinen Brunnen mehr haben.

    Hier mein Vorschlag:

    Am Boden der tiefsten Stelle einen Ablauf mit Absperrhahn von ca. 20mm anbringen.
    Darunter einen dieselfesten Schlauch mit einer Mineralwasserflasche verbinden.
    Freies Wasser fließt durch den Schlauch in die Flasche. Vorhandene Bakterien leben in der Flasche. Der Wasserstand ist leicht zu Kontrollieren.
    Der Nachteil beim abnehmen der Flasche zum Zwecke der Entlehrung gibt es durch den Restdiesel im Schlauch eine Sauerei.
    Das System sollte also dringend optimiert werden.

    Zum Abschluss noch zu Moskitos Rat.

    Ich vermute inzwischen auch ein Kraftstoffproblem.
    Die Binnenschifffahrt verwendet leichtes Heizöl mit weniger Schwefel als Heizöl und steuerfrei. Doch das stinkt, mein Kraftstoff ist geruchlos.
    Dieselkolbenmotoren von Kleinflugzeugen laufen mit Kerosin in der Klassifikation Jet A1, sortenrein oder gemischt mit Diesel, problemlos.
    Auch in Dieselkochern verbrennt Jet A1 besser, als Fahrzeugdiesel, wie auch in Petromaxlampen . Nur bei Dochtlampen brennt der Docht in kurzer Zeit ab.

    Das mit der Probe werde ich lieber sein lassen. Für die Einwohner der Kanaren habe ich nicht genug Zeit und mit so einem Probenbehälter am Flieger auftauchen? Ich will dann nach Hause und nicht nach Guantanamo.

    Nochmals danke an Alle.

    Josef

    Ludus amoris
    Segler
    Segler
    Posts:13


    --
    15.12.12 um 17:15
    Hallo Josef,

    ist die Dieselfoerderpumpe an der Einspritzpumpe o.k.? - Probier es mal mit einem Bypass: anstatt Foerderpumpe eine externe Elektropumpe. Bei mir hat's funktioniert. Bei der Foerderpumpe war die Feder gebrochen. Die Feder habe ich ersetzt. Danach alles in Ordnung!
    Klaus
    Klaus Häussler
    AKKA
    Senator
    Senator
    Posts:582


    --
    16.12.12 um 10:19
    Beigetragen von wijosef am 15 Dez 2012 12:47:24

    Tipp beim Verdacht auf Luft in der Ansaugleitung:

    Die Ansaugleitung direkt an der Kraftstoffförderpumpe abziehen und ein Stück durchsichtigen Benzinschlauch zwischen der Pumpe und dem Förderschlauchende einfügen. Den durchsichtigen Benzinschlauch über die Einbauhöhe der Förderpumpe nach oben führen, sodass sich ein Bogen bildet. Jetzt kann man bei Motorbetrieb anhand hoffentlich nicht auftretender Bläschen die Dichtheit der Anlage überprüfen.
    Aber Achtung, dieses System muss danach leider rückgebaut werden, da der Benzinschlauch nicht als Saugschlauch geeignet ist.


    Bei Beginn unserer Reise 2007 hatten wir in Portugal Motoraussetzer durch filterverstopfende Dieselbakterien. ALSO habe ich leicht panisch zum vorhandenen Racor-Vorfilter einen zweiten gesetzt. Dazu ein Doppelventil, das mit einmal Hebellegen schnell zwischen den Filtern wechseln lässt ... war aber in den Folgejahren nie nötig. Mit Grotamar in Killerdosierung haben wir den Bakterienbefall erfolgreich gestoppt und geben es seither regelmäßig zu. Nach 50 Motorstunden noch einmal Vorfilter gewechselt, an dem sich noch Reste der "Bakterien-Marmelade" abgesetzt hatten. Danach alles prima, bis Monate später auf dem Gambia-River (hat uns gut gefallen!) der Motor wieder zickte. Vorfilter ist sauber .... also mal entlüftet, Motor läuft eine Weile bis er wieder entlüftet werden muß.
    Jetzt baue ich den oben erwähnten klaren (Wasser)Schlauch, ca. 50cm lang, auf die Saugseite der Förderpumpe und lege einen Bogen, in dem sich fortan gut sichtbar Luft sammelt. Stündlich, ehe die 5cm lange Blase von allein durch die Pumpe und weiter geht, drücken wir den Schlauchbogen runter. Die Luft geht bei laufendem Motor durch die Pumpe ins Feinfiltergehäuse, wo wir die Entlüfterschraube öffnen, bis nach etwas Schaum klarer Diesel kommt. - Hauptverdächtiger für den Lufteintritt ist das Vorfilterumschaltventil, aber sicher bin ich mir nicht ....habe alles andere probiert, aber nix gefunden, zumal die tankseitige Installation unzugänglich unter dem Motor sitzt.

    Inzwischen 5 Jahre später und "halbrum" ist die Installation mit dem Stück Wasserschlauch (immer noch derselbe! ) in der Saugleitung unverändert, und es tritt auch weiterhin Luft ein. Die einzige Optimierung ist, dass wir sehr bald unsere Entlüftung von "manuell" auf "automatisch" umgestellt hatten. Die Entlüfterschraube am Feinfilter ist nur so fest angezogen, dass nach ca. 15 Minuten Motorlauf der erste Dieseltropfen erscheint, und da wo Diesel durchgeht, kann auch Luft entweichen. Nach 100 Motorstunden sammelt sich so im Auffangbeutel unter dem Filter ca. eine halbe Tasse Diesel, der wieder in den Tank kommt. - Keine elegante Methode, aber wir haben uns daran gewöhnt, und so ist aus einem Notbehelf eine Dauerlösung geworden. - Für einen probeweisen Bypass am Ventil vorbei hatte ich die letzten Jahre keine Zeit!  ;-))  -  Eine Variante wäre, ungeklärten oder nicht abstellbaren Lufteintritt in einem umgedrehten durchsichtigen Wasserabscheider auf der Pumpendruckseite zu sammeln und nach Bedarf die Ablass- oder nunmehr Entlüfterschraube zu bedienen.

    Andreas
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