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letzter Beitrag 20.02.22 um 14:42 von  BLUEWAVE
einhand schleusen
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Autor Nachrichten
Westwind1234 Segler Segler Posts:13
--
10.01.22 um 13:25

    Hallo,

    ich liege momentan im Rhein und möchte ins Mittelmeer (und dann weiter). Aus zeitlichen Gründen und wegen möglichen Unterbrechungen kommt praktisch nur die Route durch Rhein, Mosel, Kanäle, Saone und Rhone in Frage. So weit nicht besonders kompliziert, ich habe das 1994 schon einmal gemacht.

    Allerdings werde ich diesmal einhand unterwegs sein. Wer hat die Schleusentour schon einmal einhand bewältigt und kann Tips geben. Ich weiss, dass es schon gemacht wurde. Vor Jahren wurde das hier einmal im Forum erwähnt und von einem Berliner habe ich auch schon gehört, der das gemacht hat. 

    Ich würde sehr gerne mit jemanden direkt oder hier im Forum kommunizieren, der solche Erfahrung hat. Das Boot ist eine HR31 Monsun. 

    wijosef Kommodore Kommodore Posts:195
    --
    11.01.22 um 00:16
    Servus unbekannterweise,
    alleine hast Du das Problem, dass Du nur die Mittelklampe belegen kannst.
    Wir haben an beiden Bootsseiten alte Breitreifen als Fender verwendet. Da bei einer Schleuse mit Spundwänden die Fender 30X90 in den Vertiefungen verschwunden sind, war damit die Bordwand ungeschützt.
    Reifen mögen die Betreiber nicht, hatte man uns gesagt. Aber wir hatten nie Probleme mit den Offiziellen;
    Fenderbretter gehen natürlich auch.
    In den Kanälen braucht es noch Pfosten zum einschlagen, wenn man da irgendwo im Nirgendwo festmachen muß.
    Ich glaube, inzwischen sind alle Kleinschleusen automatisiert. Aber sicher bin ich mir da nicht.
    Dann hast Du eben noch die mobile Truppe wie 94.
    Wir haben oft aus Faulheit nur die Mittelklampe benutzt. Bei den Rhoneschleusen mit den Schwimmpollern geht es sowieso nicht anders.
    Du bist einfach 30 Meter zu kurz hihi.
    Liebe Grüße Josef
    Harald Pobloth Segler Segler Posts:4
    --
    11.01.22 um 09:51
    Keine Erfahrung zum Weg in's Mittelmeer. Die Schleusen die ich kenne (Göta kanal, Trollhätte kanal, Mälaren <-> Ostsee) würde ich in drei Kategorien einteilen und persönlich so beurteilen:

    Göta Kanal Schleusen mit viel Strömmung und wirbeln, wichtig gut zu verteuen hoch an der Schleusenwand, würde ich mich Einhand nicht trauen

    Trollhätte Kanal: Schleusen mit Doppelboden und Haken entlang der Schleusenwand (in vertikaler Richtung mehrere Haken), keine/kaum Wirbel, einfach in der Mitte des Schiffes die Leinen handhaben, Einhand leicht zu bewältigen

    Mälaren <->Ostsee: Schleusen mit geringem Hub wo zur Niveaureglierung jeweils ein SChleusentor leicht aufgedrückt wird. Hier entsteht Strömung und beim Heraufschleusen sollte man mehr vorlich das Schiff halten (bei manchen kann jedoch auch ein Strom von hinten entstehen wenn man nah am unteren Schleusentor parkt) und beim Herabschleusen ist es wichtig das Boot achtern zu halten (sonst schert das Heck in die Mitte der SChleuse mit der Strömung). Bei moderater Strömung sind diese SChleusen leicht einhand zu bewältigen.

    Also keine wirkliche Auskunft zum Weg ins Mittelmeer aber ein paar Gedanken über's Einhandschleusen :)
    Cheers
    Westwind1234 Segler Segler Posts:13
    --
    11.01.22 um 10:32

    Danke für den Input!

    das mit den Breitreifen könnte eine Hilfe sein. Wir haben 94 zu zweit auch ein Fenderbrett verwendet, ca 1,2m lang und auf normale Fender gelegt. Mit Breitreifen könnte man vielleicht ein deutlich längeres Fenderbrett verwenden und dieses direkt mit den Reifen verbinden (rutscht nicht ab. 

    "Nur" an der Mittelklampe festmachen wird sicher kein Problem sein beim abwärts schleusen. Allerdings habe ich öfter erlebt, dass bergauf das Wasser kräftig in die Schläusenkammer fliesst. Da mussten wir die Buglein manchmal schon kräftig festhalten. Daher habe ich nur mit Mittelklampe etwas Angst. Vielleicht hilft ja ein sehr langes Fenderbrett? 

    Das grösste Risiko bisher hatte ich gesehen, dass der Bug in starker Strömung gegen die Schleusenwand dreht oder von der Schleusenwand weg dreht. Je mehr das Boot "quer" steht um so höher ist der Kraftaufwand um wieder gerade zu ziehen. Normalerweise steht der liegende Mast am Bug über und stößt gegen die Schleusenwand. Von anderen Schrammen ganz zu schweigen....  Bisher bin ich von Schäden verschont geblieben, war aber beim letzten Schleusenmaraton ins Mittelmeer auch zu zweit, allerdings lange her. 

    Einen Gedanken hatte ich, aber nie ausprobiert:

    Vordere Leine mit einem Ende am Bug auf Klampe belegen und oben vor dem Burg um einen Poller legen. Heckleine mit einem Ende an der Heckklampe belegt und im Bereich des Hecks oben um einen  Poller legen. Beide Leinen vom Poller Richtung Mittelklampe aufs Boot zurückführen. Dort kann man währen der Schleusung stehen und beide Leinen mit steigendem Wasser langsam dicht nehmen. Bei starkem Zug (bei heftig einströmendem Wasser) kann man die entsprechende Leine einmal um die Mittelklampe legen um etwas Reibung zu erzeugen damit man halten kann. Um die Klampe legen kann ich natürlich immer nur eine Leine.  Das Ganze wird natürlich recht anstengend, weil man jedes mal mit zwei Leinen über die Leiter in der Schleusenwand nach oben klettern muss, die Leinen um die (hoffentlich richtig positionierten) Poller legen muss und bevor das Boot von der Schleusenwand wieder abgetrieben ist wieder unten sein muss....  

    Aber vielleicht reicht doch Festmachen nur an Mittelklampe mit sehr langem Fenderbrett anstatt oben beschriebenem Aufwand?   Grosse Schleusen mit Schwimmpoller oder Steg, wie im NOK sind sicher relativ einfach. 

    Auf keinen Fall möchte ich den Trip beginnen und nach 5-10 Schleusen feststellen, daß es einhand nicht geht und mit Schäden am Schiff wieder umdrehen. 

    Was haltet ihr davon, welche Erfahrung habt ihr einhand vor allem in kleinen Schleusen gemacht?

    Vielen Dank für die Tips und Erfahrungen,

    LG  Holger

     

    wijosef Kommodore Kommodore Posts:195
    --
    11.01.22 um 12:50
    Servus Holger nochmal,
    ich habe damals auch ein wenig experimeniert und das Ruder so festgestellt das der Bug in Richtung Schleusenwand dreht. Da ja bei den kleinen Schleusen in Frankreich das Wasser durch das vordere Schleusentor einströmt. Das funktioniert leider nicht, da dann der liegende Mast an die Schleusenwand gedrückt wird.
    Ich wollte darauf hin einen Querbalken in Schiffsbreite am Vorschiff montieren.
    Dieses wurde aber nie getestet, da nirgends so ein Ding rumlag.
    Einhand ist es eben schwierig.
    Such Dir eine helfende Hand. Mußt sie ja nicht gleich Heiraten hihi.
    Liebe Grüße Josef
    BLUEWAVE Segler Segler Posts:12
    --
    20.02.22 um 14:42
    Hallo Holger, das mit den beiden Leinen ist sicher etwas umständlich. Im Sinne eines besseren Handlings würde ich darüber nachdenken, das Ganze mit einer langen umlaufenden Leine anzugehen, die vom Bug über zwei Poller, zurück auf die Winch im Cockpit und dann aus der Hand gefahren wird. Außerdem sind zwei große Kugelfender, passend platziert vor und hinter den Mittschiffs-Fendern sehr hilfreich, um das "Drehmoment" an der Schleusenwand stark zu unterbinden. Ich würde das vorher einfach mal versuchsweise simulieren: an irgendeinem Kai längseitsgehen und mit laufender Schraube und verschiedenen Ruderstellungen beobachten, wie stabil das Schiffchen unter so einer Konfiguration zu halten ist. Die Position der Poller ist natürlich sehr entscheidend. Ich meine mit einem Boot dieser Größe bekommst Du es einhand hin.
    Beste Grüße
    Oliver
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