Verstanden

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Mehr erfahren

Trans-Ocean Foren

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsbedingungen.
Hier finden Sie die aktuellsten Beiträge
vorherigevorherige Go to previous topic
weiterweiter Go to next topic
letzter Beitrag 12.04.22 um 20:07 von  Sindbadroundtheworld
Revierführer Marokko
 7 Antworten
sortieren:
Sie sind nicht berechtigt, eine Antwort zu verfassen.
Autor Nachrichten
Makaio-ahoi
Leichtmatrose
Leichtmatrose
Posts:1


--
01.09.13 um 23:56
    Hallo Leute

    Wir sind im Moment mit unserem Schiff in Lissabon und möchten bevor wir zu den canarischen Inseln gehen noch einen Abstecher nach Marokko (atlantikküste) machen.
    Gibt es revierführer/ hafenführer, welche?


    Gruss aus lisabonn

    Ken
    SY-Kassiopeia
    Skipper
    Skipper
    Posts:74


    --
    02.09.13 um 10:38
    Hallo Ken,

    wir waren Anfang des Jahres für eine Weile in Marokko in Rabat/Salé. Als Revierführer hatten wir Kopien aus dem (Nord?-)Afrika-Imray-Book. Allerdings hatten wir da nie ernsthaft reingeschaut. Wir hatten uns vorher ein wenig schlau gemacht und für uns Rabat/Salé als ideal auserkoren (was es dann auch war). Wichtig ist an der ganze Küste, dass ihr das passende Wetter abwartet, es gibt unseres Wissen nach nur zwei Allwetter-Häfen (Mohammedía und Agadir), alle anderen werden bei zuviel Schwell gesperrt. Bei Rabat/Salé liegt die Grenze bei 2m, und das macht Sinn. Eingelaufen wird dort möglichst bei Hochwasser. Vorteil von Rabat/Salé als Zielhafen ist, dass man im Notfall nach Mohammedía 30sm weiterfahren könnte.

    Wir lagen fast 3 Monate in der Bouregreg-Marina und haben uns dort zu jedem Zeitpunkt bestens aufgehoben gefühlt. Einreiseformalitäten waren schnell und freundlich, ein wenig Französisch hilft, ist aber kein Muss. Man bekommt bei Einreise ein Visum für 3 Monate, das man nochmal verlängern könnte, war für uns nicht nötig.

    Salé hatte für uns den Vorteil, dass dort wenige Touristen sind. Man wird sehr wenig angebettelt und bedrängt, die Menschen in der Medina sind unglaublich freundlich und hilfsbereit. Auch kommt man von Salé aus mit dem Zug recht gut im Land herum.

    Falls du noch Fragen hast - wir helfen gerne weiter! Wir hatten dort eine grandiose Zeit und möchten es nicht missen!

    Grüße aus Las Palmas
    Claudia

    Nachtrag: Freunde von uns sind die Küste entlang mehr Häfen angelaufen und sie meinten, die einzigen wirklichen Marinas gibt es in Rabat/Salé und Agadir. Dazwischen liegt man an Fischerbooten oder an der Kaimauer ohne Wasser und Strom.
    SY-Kassiopeia
    Skipper
    Skipper
    Posts:74


    --
    02.09.13 um 14:41
    Noch was hab ich vergessen: zur Einfahrt unbedingt über Kanal 10 bei der Marina anmelden - man wird vom Pilot die Einfahrt den Fluß entlang hineingelotst, und die Pilots machen einen sehr guten Job
    Jonathan
    Skipper
    Skipper
    Posts:60


    --
    02.11.13 um 14:45
    Hallo zusammen,
    ich würde das Thema gerne nochmal aufwärmen. Wir sind kurz vor der Algarve und wollen demnächst auch rüber nach Marokko. Rabat wäre je nach Wetter auch unsere erste Adresse aber dann wollen wir noch weiter südlich die Küste entlang bevor wir rüber auf die Kanaren fahren. evtl. bis Sidi Ifni oder Tarfaya. Hat jemand Erfahrung mit dem Gebiet südlich von Agadir? 
    Viele Grüße aus Sines
    Jonathan
    Claudia und Jonathan SY-INTI www.radiopelicano.de
    wolf-walter ernst
    Segler
    Segler
    Posts:18


    --
    02.11.13 um 21:47
    südlich von Agadir kannst Du drei Häfen anlaufen: Sidi Ifni, Tan-Tan und Tarfaya.

    Du darfst nichts erwarten ausser einer schützenden Mole, also keinen Strom, kein Wasser, keine Sanitäranlagen (ausser den Anlagen, die jeder Hafen mal hatte, die aber meist nicht zu benutzen sind), keine Infrastruktur. Du solltest also keine Havarie dort haben.
    Dafür zahlst Du aber auch kein Hafengeld, bzw. nur einen minimalen Betrag als Yacht.

    Wenn Du es dann vermeiden kannst, Bakschisch zu geben - angebettelt wirst Du sicher werden, aber Du musst hart bleiben: kein Geld, keinen Alkohol, keine Zigaretten - dann hast Du in diesen Häfen eine gute Zeit und kommst mit den Einheimischen, die Dich nicht anbetteln gut klar.

    Ein bisschen aufwendig können die Hafenbehörden sein, einfach deswegen, weil kaum einmal eine Yacht dorthin kommt und sie das Reglement nicht sehr kennen. Man muss Geduld mitbringen. Im Zweifelsfall sollte man immer nach dem jeweils leitenden Offizier fragen, das hilft manchmal Bummelanten auf die Sprünge.

    Französisch sollte man sprechen und verstehen. Ab Sidi Ifni kann man bei den Älteren auch mit Spanisch etwas werden, das war bis Tarfaya hinunter früher spanische Kolonie.

    besten Gruss
    Wolf

    P.S. einen Hinweis hatte ich vergessen: haltet Euch stets von der Küste gut fern. Etliche Seemeilen sind angeraten. Die Küste ist flach, nicht gut vermessen, hat Bänke und ist tagsüber fast immer im Dunst, also kaum sichtbar.
    Jonathan
    Skipper
    Skipper
    Posts:60


    --
    03.11.13 um 13:19
    Hallo Wolf,
    vielen Dank für die umfangreiche Antwort!
    so ähnlich haben wir uns die Häfen im Süden vorgestellt, klingt interessant.
    Danke auch für den Tip mit der Küste, die Karten die ich bisher gesehen habe waren immer recht "grob"
    Hast du Erfahrung mit der Sicherheit in den südlichen Häfen wenn man sein Boot mal für einen Landgang alleine lassen muss?
    Viele Grüße
    Jonathan
    Claudia und Jonathan SY-INTI www.radiopelicano.de
    wolf-walter ernst
    Segler
    Segler
    Posts:18


    --
    03.11.13 um 18:48
    wir haben unser Schiff stets allein gelassen, es ist nichts passiert.  Die Häfen sind in Marokko alle von der Polizei bewacht, theoretisch kommt nicht jeder hinein. Praktisch schon, da gibt es viele Wege, auch wird viel geschmiert, natürlich.
    Man muss es einfach machen und Vertrauen in die Anderen haben.

    Tarfaya (dieser Hafen ist nicht abgeschlossen und bewacht) hat uns beim zweitenmal überrascht:
    wir hatten mitten im Hafen geankert, weil die Mole von Fischern überbelegt war. Sind dann per Bus nach Al Aayun gefahren (das ist nicht mehr Marokko, es ist die Westsahara und militärisch besetzt, man muss da vorsichtig sein), waren den ganzen Tag weg.
    Als wir abends wiederkamen, hatten Halbwüchsige aus Schabernack unser Schlauchboot am Strand abgelassen und verschleppt. Wir fanden das wieder, vollen Sand und ohne Luft, kamen nicht aufs Schiff. Die Fischer von Tarfaya haben uns mit ihrem schweren Holzboot übergesetzt und sich vielfach für ihre Söhne entschuldigt.

    Ich denke, man muss sich keine Gedanken um die Sicherheit machen - wenn man sich nicht durch Bakschisch und Gastgeschenke die Schnorrer und Strauchdiebe, die es auch in Marokko gibt, ans Schiff holt. Dann allerdings hätte ich keine ruhige Minute dort.

    besten Gruss
    Wolf
    Sindbadroundtheworld
    Segler
    Segler
    Posts:6


    --
    12.04.22 um 20:07
    Ein schon etwas älterer Post, ich weiß! Umso mehr würde ich mich über aktuelle Informationen freuen!!
    Ist es momentan möglich, entlang der marokkanischen Küste entlangzuhoppeln und kann man überall einlaufen (auch in nicht offizielle Einklarierungshäfen)?
    Ich möchte gerne ganz gemütlich die Küste in der eher ungewöhnlichen Richtung nach Norden segeln und dabei ganz in unserem Sinne entdecken, erobern und eintauchen...
    Vielen Dank für Euere Inputs und Hilfe!!
    Sie sind nicht berechtigt, eine Antwort zu verfassen.


    Go to top