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letzter Beitrag 01.11.13 um 15:20 von  Michael
Richtiges Ankergeschirr für 20 to- Schiff?
 15 Antworten
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Autor Nachrichten
SY Stenella Kommodore Kommodore Posts:132
--
26.10.13 um 17:33
    Bestimmt war dieses Thema schon mal irgendwann im alten Forum.  Leider kann ich hier aber nichts finden.

    Unser Refit kommt jetzt hoffentlich (nach diversen Problemen, siehe Website) in die Endphase. Ausgetauscht werden muss noch die Ankerkette. Mit dem Bügelanker bin ich sehr zufrieden. Von den Voreignern habe ich das Boot (Amel SM, brutto ca. 20to mit allem Zubehör und Flüssigkeiten) mit dem passenden Bügelanker und (angeblich) 100m. Kette verkauft bekommen, als ich das später einmal nachgemessen hatte, waren´s nur noch 45 m. Ausserdem löst sich die Verzinkung auf. Okay, also eine neue Kette. Nun meine Fragen:

    Die Kette hatte bisher 10mm Glied- Stärke (DIN o. ISO 818?), Länge 45 Meter. Mit einem 20 to Schiff und Langfahrt- Ambitionen sollten es nach meinem Gefühl mindestens die versprochenen 100m. sein. ABER:  Alternativ lese ich, dass
    1. 10 mm. Stärke für ein so schweres Schiff nicht mehr ausreicht und
    2. die Federwirkung der Kette, auch mit "Teufelskralle" nicht ausreicht, um den Anker sicher auch bei Starkwind zu halten. Der Zug- Winkel ist ja entscheidend für die Haltekraft.

    Meine bisherige Alternative sähe so aus:

    60m. 10, oder auch 12 mm. Kette (bei 12 mm. habe ich evtl. das Problem, die Nuss an der Ankerwinsch tauschen zu müssen) mit im Bedarfsfall einer Trosse von weiteren 60m.  Die Kette wird knapp hinter der Winsch mit einem weiteren Wirbelschäkel versehen. Wenn jetzt am Ankerplatz  WInd aufkommt, wird der Schäkel gelöst, beide  Kettenenden gesichert und an das lange Ende der Kette die Trosse geschäkelt, Dann gebe ich Leine nach Bedarf, um die Federwirkung zu haben. Optional noch ein Reitgewicht (10-15kg) an der Trosse ablassen und sich wieder in die Koje verziehen ....

    Achso: Weiterhin vorhanden: Zweitanker Bruce ca. 25kg. mit Kette und Trosse im Heck gestaut. Kaffee- Anker Danforth- Plattenanker mit Gurtband im Heck (Spielzeug und evtl. für zusätzliches Verkatten).

    Also: 100m. Kette oder 60m. Kette und 60 m. Trosse? 10 oder 12 mm. Glied- Stärke? Was meint die versammelte Erfahrung hier ?  ;-)
    Martin www.stenella.de
    gelöscht#15 Kommodore Kommodore Posts:131
    --
    26.10.13 um 18:52
    Hallo Martin,

    ich war Mitte der 90er mit einer 25to Stahlyacht bei Neuseelands Südinsel und weiter südlich unterwegs. Wenn ich mich recht erinnere, waren ein 42 KG Bügelanker und 80 Meter 12mm Kette an Bord. Das war sehr vertrauenserweckend, wenngleich es auf felsigem Grund nicht immer gehalten hat. Unvergessen die Ankermanöver, weil nur eine Handankerwinsch an Bord war, deren Nuß nicht zur Kette passte. Alle fünf Glieder ist die Kette ein Glied in der Nuß zurück gesprungen....

    Aus dem Bauch heraus würde ich alles eine Nummer kleiner wählen. 35 KG Anker, 10mm Kette aber dafür 100 Meter. Mit einem Reitgewicht habe ich mich auch mal versucht. Das Handling war sehr umständlich. Dann lieber ein paar Meter mehr Kette stecken.

    Gruß Uwe
    Venus Skipper Skipper Posts:58
    --
    26.10.13 um 19:18
    100 m auf jeden Fall, das ist bei mir nicht verhandelbar. Und wenn Platz und Geld da ist auch 13 mm (12 mm gibts nicht). Und wenn noch mehr Geld da ist eine Edelstahlkette (aber aus dem richtigen Material!), damit man nicht immer wieder verzinken muss und damit sie gut fällt (in den Ankerkettenkasten)
    Uwe
    www.SYVenus.de
    AKKA Senator Senator Posts:582
    --
    26.10.13 um 23:17
    Es kommt halt auf's Fahrtgebiet an...

    Wir - schieres Blauwasser - leben gut mit 80 m /10 mm Kette, verzinkt.  30 kg Bügel hält bislang ohne Fehler, den Delta-Zweitanker haben wir noch nicht genutzt.
    In einer sehr unangenehmen Ankersituation auf Galapagos hat Dein "Spielzeug" , das Brittany-Plattenanker/Gurtband-Geschirr als Heckanker (16 kg plus Kettenvorlauf) sehr gut funktioniert.
    Unsere Ankerkette seit Trinidad ist eine ACCO High Test, die wir allerdings 2011 in Neuseeland schon nachverzinken lassen mussten. 

    Original war eine 9.xx mm (zöllige) Kette mit einem CQR 20 kg , den wir schon in der Ostsee als schwierig eingrabend empfanden,  haben dann auf 25 kg Deltaanker "aufgerüstet", und uns vor der Abreise für einen 30 kg Bügel als Hauptanker entschieden (Prinzip: "viel hält viel").  Dazu kamen 80 m  10 mm Edelstahlkette - hier gibt es Bilder zur dieser Kette.  Keiner der Edelstahlkettenhersteller hat uns nach dieser Episode (warmes Gewässer, 7 Monate unter Sauerstoffabschluss im Schlamm)  ermutigt, für tropische Gewässer wieder eine Edelstahlkette zu erwerben, obwohl wir wegen der Stausituation sehr gewillt waren. Selbst Wälder und Wasi hatten Bedenken.

    Es gilt zu prüfen, ob der Ankerkettenkasten die 100 m Kette aufnimmt?! Unser Ankerkettenkasten ist ursprünglich für nur 55 m Kette ausgelegt, so dass wir für die (störrischen) 80 m verzinkter Kette den Kasten unterteilt haben: vorn liegen 20 m hinter einem kleinen Schott, 60 m sind frei verfügbar. Benötigt man mehr, zieht man eine Stiftsicherung, die die Reserve freigibt. 

    In den meisten Fällen sind die 60 m ausreichend - wenn nicht, dann sind wir eigentlich am falschen Ankerplatz; nur in einer Handvoll Fälle haben wir mehr als 65 m ausgegeben.  Es gibt zusätzlich noch Kettenvorlauf und Trosse für den Zweitanker, die aber auch umfunktioniert werden können.

    Kettennuss:  das sollte man ohnehin auch auf Abnutzung prüfen, denn die Nuss muss exakt zur gewählten Kette passen. Uwes Geschichte klingt nach "gestreckter Kette" auf alter Nuss.

    Uns scheint es mehr SInn zu machen, für Langfahrt den Standard-Anker mit 50% Gewichtsaufschlag zu belegen und stattdessen das Buggewicht über die Kettenlänge zu begrenzen. Bis 60 m gehen bei uns allerdings wirklich häufig raus.

    Übrigens - Euer Bruttogewicht...  wir (HR42 E) hatten beim ersten Kranen nach Abfahrt (vorher wurde nur geslippt) 15 Tonnen brutto "geraten".  Der Kranführer hat sich eins gelacht: knapp 18 tn. wogen wir, mit vollen Tanks und Furz und Feuerstein.  Kataloggewicht: 11.5 tn

    Gruß aus Vanuatu
    Andrea und Andreas
    SY Stenella Kommodore Kommodore Posts:132
    --
    27.10.13 um 00:01
    Oooh .... Dann müsste ich ja eher 25 to. veranschlagen. Beim nächsten Antifouling im Frühjahr werde ich´s mal nachprüfen.

    Ansonsten schonmal danke! So ähnlich habe ich es mir gedacht. Also wären 60 kg. ausreichend, wenn man noch eine einfache und praktikable Möglichkeit schafft, auch bei "Unmuus" nachts und bei Starkwind, eine Trosse sicher hinten an zu schäkeln. Dadurch kann der Zugwinkel für den Bügelanker klein gehalten werden und das Ganze wird besser "gefedert". Für Verzinkte Ketten habe ich mich schon entschieden. Außerdem: 13mm wiegt halt auch wieder fast 30% mehr.

    Noch eine andere Meinung?
    Martin www.stenella.de
    AKKA Senator Senator Posts:582
    --
    27.10.13 um 02:35
    Beigetragen von SY Stenella am 27 Okt 2013 00:01:18

     ... Also wären 60 kg ausreichend, wenn man noch eine einfache und praktikable Möglichkeit schafft, eine Trosse sicher hinten an zu schäkeln. Dadurch kann der Zugwinkel für den Bügelanker klein gehalten werden und das Ganze wird besser "gefedert". Für Verzinkte Ketten habe ich mich schon entschieden. Außerdem: 13mm wiegt halt auch wieder fast 30% mehr.

    Noch eine andere Meinung?

    Statt kg meinst Du wohl Meter. Auch wenn wir zu 90% Ankerplätze aufsuchen, die mit bis 60m Kettenlänge sicheres Liegen erlauben, würde ich bei Eurer Schiffsgröße 80 bis 100m Kette wählen. Bei Bedarf Trosse anstecken oder Reitgewicht ausbringen sind .... und oft kommt unerwartete Wetterverschlechterung (zumindest gefühlt) nachts!

    Was hatte die Werft als Kette vorgesehen? In der Stärke wird sie genügen, und Extralänge bringt mehr als das zusätzliche Gewicht einer dickeren Kette.
    Als wir unsere 10mm VA-Kette ersetzen mussten, waren wir in Trinidad und konnten aus verzinkten US-Ketten wählen. Es gab Type BBB mit Arbeitslast bis 1.205kg ( = 1/4 der Bruchlast von 4,8to) und High Test mit 2.455kg ( = 1/3 der BL von 7,5to) bei 3/8 bzw. ca. 10mm Stärke. Will man also eine stabilere Kette ohne Gewichtszunahme im Kettenkasten, kann eine hochfeste die Lösung sein. Theoretisch könnte man zugunsten der Länge bei High Test ohne Festigkeitsverlust eine Dimension "schlanker" gehen, aber da sträubt sich bei uns das Gefühl. - Statt 13mm kannst Du auch 12mm in die Überlegungen einbeziehen, gibt es in ISO-Norm z.B. bei SVB. - Und die Kettennuss muß exakt zur Kettendimension passen!

    Wenn noch Geld übrig ist: Wir haben unsere damals 18 Jahre alte 1.000W Ankerwinsch durch eine neue und etwas stärkere mit 1.200W ersetzt ....  es gibt so viele Möglichkeiten die Wirtschaft zu fördern!

    Nachtrag zum Verzinken: Unsere High Test mussten wir bereits nach 2 Jahren neu verzinken lassen. Sie war dermaßen rostig, dass der Hersteller ACCO nach Erhalt unseres Berichts mit Fotos die Neuverzinkung bezahlte, da war die Produklion wohl mangelhaft. - 80m Kette in Neuseeland verzinkt für ca. 380€ ... und zeigt nun nach weiteren 3 Jahren keinerlei Rostspuren.

    Zum Abfedern des Einruckens in die Kette haben wir zwei 18mm Festmacher, jeweils mit passendem "Forsheda-Dämpfer" (schwarze Gummiwurst 2x umwickelt), mit einem Kettenfang verbunden, belegen sie auf den beiden Bugklampen und geben der Kette etwas Lose. - Nachdem uns ein Forsheda gerissen ist, haben wir auf 2x Umschlingen reduziert = weniger Streckung des Gummis unter Volllast und vorbeugend eine Canvashülle als UV-Schutz angebracht.

    Andrea und Andreas

    15°27,58S - 167°13,26E , 9m Wasser (28°C) über Sand, 40m Kette, SE um 12kn, Böenpotenzial 18kn .... sonnig


    So herrlich unpolitisch kann TO sein ......  aber vergesst darüber bitte nicht, Euch im internen Bereich zu informieren und mit diesem Wissen die MV zu besuchen, um aktiv eine bessere TO-Zukunft mitzugestalten!! 


    Nachtrag:
    Gerade kam passend eine Super Maramu aus Neuseeland rein. Der Eigner schwört auf 10mm und 120m Länge .... allerdings ist sein Delta-Anker mit 25kg unterdimensioniert und so gibt er viel Kette und verkattet hin und wieder. Das muss man mögen. ;-)) Der richtige Anker wäre nach seiner Meinung 40kg, Bügel oder Rocna (auch ein Bügel, allerdings "verbogen"). Die 120m Kette passen problemlos in den Amel-Ankerkasten, generieren im Ankerfeld aber ggfs. einen riesigen Schwoikreis.


    APO Kommodore Kommodore Posts:136
    --
    27.10.13 um 03:54
    Wir haben Super Maramu mit 10 und mit 12er Ketten gesehen.80m sind Pflicht, mehr haben wir aber auch nicht plus 37 Kg Bügelanker. Wir denken nicht nur an den Wind sondern auch daran, das auf engeren Ankerplätzen auch mal schnell Kette gegeben werden muss, wenn unter Wind und/oder Stromeinfluss die Schiffe zu nahe kommen. Bei Wind und/oder Schwell hat sich ein großer Ruckpfänder aus Edelstahl bewert. Unsere HR 42 hat schon 17 Tonnen gewogen. Das Ketten- und Ankergewicht zieht das Schiff vorne runter, wir sind alle zu schwer.
    Edelstahlkette aus dem richtigen Material? Mann kann nicht hineinschauen und sie lösen sich von Innen auf, kein Vertrauen. Trossenankern, seit Jahren in dieser Klasse nicht mehr gesehen. Vergrößert den Schwoikreis, macht Arbeit, ist umständlich und kommt auf Ankergrund mit Korallen für uns nicht in Frage. Bei Calm senkt sich die Kette auf den Boden und die Yacht kann kurzstag mit der Trosse an einer Koralle hängen. Wir wollen nicht daran denken, das die Trosse schamfilen und reißen könnte, Du mußt aber tauchen um sie zu befreien. Ketten kann man freifahren, Trossen nicht.
    Ansonsten voll auf AKKA Linie.
    Beate
    SY Kira von Celle
    SOPHIE Skipper Skipper Posts:72
    --
    27.10.13 um 09:06
    Beigetragen von AKKA am 26 Okt 2013 23:17:19

    Es gilt zu prüfen, ob der Ankerkettenkasten die 100 m Kette aufnimmt?! Unser Ankerkettenkasten ist ursprünglich für nur 55 m Kette ausgelegt, so dass wir für die (störrischen) 80 m verzinkter Kette den Kasten unterteilt haben: vorn liegen 20 m hinter einem kleinen Schott, 60 m sind frei verfügbar. Benötigt man mehr, zieht man eine Stiftsicherung, die die Reserve freigibt. 

    Gruß aus Vanuatu
    Andrea und Andreas


    Ein ähnliches Verfahren wenden wir an:
    Wir haben ca. 15 m Ankerkette vorne hochgebunden mit einer relativ dünnen Schnur. Die verbliebenen 70 m Kette passen dann problemlos in den Ankerkasten. Und falls wirklich mehr Ankerkette gebraucht wird, dann reißt die dünne Schnur und gibt die Reservelänge frei. Wir müssen dann nicht mal einen Stift ziehen.

    PS Auch wir ziehen die verzinkte Kette vor. Aber das ist ein anderes Thema.

    Harald
    SY SOPHIE
    SY Stenella Kommodore Kommodore Posts:132
    --
    27.10.13 um 17:10
    Das mit der "Schnur" leuchtet mir ein. Dennoch hätte ich Sngst, dass mir beim Einrucken nach dem "Bruch" der Schnur der Anker auch ausbricht. Dazu gibts im Netz einige Abhandlungen.

    Ansonsten super Hinweise. Ich halte fest:
    10 mm starke Kette reicht allemal aus, aber 100 m. Länge wäre gut. Zur Ruckdämmung nehme ich einen Dämpfer hinter die Kralle und lasse einige Meter freie Kette bis zum Bugbeschlag.

    Das Material: NUR Stahl Feuerverzinkt. (Die Bilder der Kettenglieder sehen ja schlimm aus!)
    Martin www.stenella.de
    SOPHIE Skipper Skipper Posts:72
    --
    27.10.13 um 21:13
    Beigetragen von SY Stenella am 27 Okt 2013 17:10:04
    Das mit der "Schnur" leuchtet mir ein. Dennoch hätte ich Sngst, dass mir beim Einrucken nach dem "Bruch" der Schnur der Anker auch ausbricht. Dazu gibts im Netz einige Abhandlungen.  
      


    Diese Bemerkung verstehe ich nicht. Die Schnur soll reißen, wenn ich mehr als die normal im Kettenkasten liegenden 70 m hinunter lasse und die restlichen 15 m  auch noch brauche. Da ruckt doch nichts. Die 15 m Reserve-Kette sind ganz vorne oben im Ankerkasten angebunden.

    Die 70 m haben aber bisher immer gereicht (HR 40 - 12 to).
    Wir benutzen einen 25 kg Delta-Anker und hatten fast keine Probleme damit. Als Reserve-Anker einen Bruce.

    Wir hatten früher in der Ägäis mehrmals gekattet. Also vor dem Hauptanker (es war damals ein CQR) einen Plattenanker nahe dem Ufer in den Sand. Das hat immer gut gehalten.
    Weltweit ist das eher unüblich und wir machen das auch nicht mehr.

    Zur Ruckdämpfung verwenden wir immer (!) eine Leine als Ankerentlastung, die auf eine Klampe geht. Das schont die Kettennuss. Leider mussten wir erst Lehrgeld in Form einer neuen Kettennuss zahlen.

    Harald
    SY SOPHIE

    Michael Segler Segler Posts:22
    --
    30.10.13 um 14:49
    Ich fahre die alte Maramu (ohne Super) mit 100m 10er Kette und einem 33kg Rocna. Konnte ich bisher nur in der Ostsee bei max. 35 kn ausprobieren aber bin bisher restlos überzeugt. Für die Supermaramu würde ich auch auf 13er Kette gehen und beim Anker eine Nummer größer. Edelstahl ist eine Preisfrage. Die einzige Edelstahlsorte, die auch in warmen Gewässern überlebt ist reichlich teuer, aber wenn das Geld über ist, würde ich Edelstahl nehmen.
    Zusätzlich benutze ich 2 Snooper (kurze Leinen mit Ruckdämpfern drin) um die Winsch zu entlasten.
    SY Stenella Kommodore Kommodore Posts:132
    --
    30.10.13 um 23:59
    Wenn ich die Bilder von Akka und ihrer Edelstahlkette sehe, dann wird klar: Finger weg von Edelstahl.
    M.W. wiegt die Maramu nicht weniger, als die Supermaramu. Wenn da 10 mm. ausreichen, dann doch auch bei mir? 100m.mit 1/3 mehr Gewicht ist schon ziemlich viel.
    Das mit den Snoopern ist eine gute Idee, aber eben auch, um ein Einrucken in den ANker zu vermeiden, nicht nur wegen der Winsch, denke ich.

    Danke, Michael.
    Martin www.stenella.de
    AKKA Senator Senator Posts:582
    --
    31.10.13 um 05:17
    Beigetragen von SY Stenella am 30 Okt 2013 23:59:58

    Wenn ich die Bilder von Akka und ihrer Edelstahlkette sehe, dann wird klar: Finger weg von Edelstahl. 

    Zur Ehrenrettung von Edelstahlketten:

    • wir hatten sie einige Jahre in der Ostsee, und die Kette blieb wie neu ... Nord- und Ostsee sind VA-verträglich.
    • wir kennen Blauwassersegler, die ältere Ketten und keine Beanstandungen haben. (Produktion vor 1990 gut???)
    • allerdings regelmäßige Kontrolle und ab und an einen Schweißpunkt setzen, wo Lochfraß beginnt.

    Aus unserer Korrespondenz mit renommierten Anbietern, so gut ich erinnere ohne nachzuschlagen:
    • sie mögen kein warmes Salzwasser, über 25°C wird es kritisch .... AKKA ankert im Augenblick mit 28°C Wasser
    • ie leiden unter Sauerstoffabschluss .... AKKAs Kette lag 7 Monate im tropischen Flussschlick, was auch den VA-Powerball schädigte. Das Gewinde des Kettenbolzens war in Auflösung und fasste nicht mehr. Allein die kleine Sicherungsschraube hielt den Bolzen noch am Platz ... Glück gehabt!
    • sie sollten nach jedem Salzwassereinsatz gründlich mit Süßwasser gespült werden, besonders auch der selten genutzte Kettenteil ganz unten im Ankerkasten, bei dem sich mit der Zeit die Salzkonzentration erhöht ... größerer Wassermacher erforderlich!
    • sie sollen elektrisch abgekoppelt sein, also empfahl man uns Plus und Minus der Ankerwinsch abschaltbar zu machen. - ??
    Also
    • ist nach unserer Einschätzung die verzinkte Stahlkette für den Langzeit-Blauwassersegler die bessere Wahl. Weniger Pflegeaufwand und kein überraschendes Versagen durch unbemerkten Lochfraß einer VA Kette. - Nachteilig ist, dass sie nicht so schön staut und auch mal nachverzinkt werden muss.

    Andreas aus Vanuatu

    AKKA Senator Senator Posts:582
    --
    31.10.13 um 06:30
    Hi

    noch ein Nachhack von mir:

    Wenn die Kette so kurz liegt, dass sie in den Anker einruckt, dann ist was verkehrt...
    Wir sehen die Winschentlastung an erster Stelle, außerdem die Geräuschdämpfung. Wir führen übrigens nach den schlechten erfahrungen im Schwell von Puerto Ayora (Galapagos, siehe oben) die Entlastungsleinen über die beiden Ankerrollen am Bugbeschlage.

    Gruß
    Andrea (Ankermeisterin)
    MOANA MANU Skipper Skipper Posts:48
    --
    31.10.13 um 10:44
    Liebe Ankerfreunde,

    hier noch ein kurzer Hinweis auf ein gutes Fachbuch vom Palstek.
    (es sei hoffendlich ausnahmsweise erlaubt dafür Werbung zu machen)
    Titel: "Besser Ankern" ISBN : 3-931617-20-3

    Auf Seite 102 werden 10 Werstoffbezeichnungen für Niroketten (V2A + V4A) und deren unterschiedliche Korrosionbeständigkeit beschrieben.
    (leider ist mit der PDF-Anhang hier misslungen - hat jemand ein Idee wie das funktioniert???)

    Wir waren 16 Jahre in den Tropen unterwegs mit 80m verzinkter lehrenhaltiger 10 mm Stahlkette, in Neuseeland nach 7 Jahren neu verzinkt
    (SY WADO RYU 12,5 m, 15To)
    Anker: 1 CQR 35 Kg, 1 Heussanker 34 Kg - beide am Bugbeschlag,
    Ersatzanker: 1 Stockanker 32 Kg, 1 Stockanker 28 kg - nur einmal benutzt in Makemo, vorher wurden wir oft wegen der Ersatzanker belächelt.
    (hat uns wahrscheinlich vor einer Strandung bewahrt - 3 andere Yachten gingen aufs Riff, mit z. T. großen Schäden)
    Nachts auf Legerwall in einer Mausefalle zwischen Korallen mit Böen von 55 Kn und erstmals grünes Wasser an Deck.

    Also besser zu viel und zu schwer vorbereitet als auf ein Riff zu gehen, natürlich immer eine Gradwanderung zwischen Preis, Leistung und Gewicht!

    Heute fahre ich, auf meinem neuen Schiff (MOANA MANU 14m Alu, 14 To) einen 25 Kg Delta-Anker, 1 CQR 25 Kg, 12 Kg Heckanker Guardian aus Stahl.
    Auf erneuter Langfahrt würde ich noch einen 35 Kg Bügelanker mitnehmen.

    Beste Grüße aus Berlin
    Klaus Schulze
    Mut und Risiko sind die Bugwellen des Erfolgs! Seit 1980 TO-Mitglied; seit 2013 Stützpunktleiter in Berlin; Mail: Berlin1@Trans-ocean.org
    Michael Segler Segler Posts:22
    --
    01.11.13 um 15:20
    Beigetragen von SY Stenella am 30 Okt 2013 23:59:58
    M.W. wiegt die Maramu nicht weniger, als die Supermaramu. Wenn da 10 mm.
    Ich denke, die SM wird doch noch ein wenig mehr auf die Waage bringen. Ich hatte 12T am Kran (ohne Masten und mit halbleerem Dieseltank).
    Mit vollen Tanks und vollständig ausgerüstet und verproviantiert für längere Fahrt rechne ich mit 14-15T.
    Die SM ist ja 2m länger und auch wenn sie kleinere Tanks hat kommt da doch noch einiges an zusätzlichem Gewicht zusammen. Von den Werftangaben her allein hat die SM ja schon 16T. Ich würde da kein Risiko eingehen.

    Michael, S.Y. Sioned
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