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letzter Beitrag 26.06.14 um 12:24 von  Jockel
Antifouling für Rumpf und Schraube
 17 Antworten
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Autor Nachrichten
SY Stenella
Kommodore
Kommodore
Posts:132


--
14.12.12 um 01:42
    Hallo zusammen,

    Was gibt es in der Runde für Erfahrungen beim Thema "Antifouling"?
    -Welches wirkt am längsten?
    -Gibt es Erfahrungen zum Verhältnis Kosten: Wirkungsdauer?
    -Mein Fahrtgebiet bisher Adria, demnächst MM gesamt, Atlantik. Sollte man für die Tropen nochmal aufrüsten oder realisieren, dass man einfach öfter ran muss?
    -Kennt ihr Coppercoat? Hält es tatsächlich 10 Jahre und länger, oder tut es das nur in den nördlichen Gewässern?
    -Wie schützt ihr die Schrauben vor Bewuchs?

     
    Martin www.stenella.de
    wijosef
    Senator
    Senator
    Posts:203


    --
    14.12.12 um 07:10
    Meine lieben Anstreicher.

    Dieses zu beantworten benötigt ein eigenes Forum.

    http://www.antifouling-shop.com/for...bff0f98b92

    Und weiter "ALLE ANTIFOULINGS DER SPORTBOOTSCHIFFFAHRT"

    Viel Spaß.


    Josef
    gelöscht#15
    Kommodore
    Kommodore
    Posts:131


    --
    14.12.12 um 08:38
    Hallo Martin,

    ich habe meinen Propeller (Ostsee) dieses Jahr dick mit Winschenfett eingeschmiert. Am Ende der Saison (ca. 50h Motorlaufzeit) hatte ich nicht eine Seepocke am Prop. Damit war das Ergebnis deutlich besser als mit dem teuren Antifoulingspray, das ich vorher benutzt habe. Wer viel motort wird evtl. andere Erfahrungen machen, da das Fett nur eine begrenzte Haftung am Propeller hat.

    Gruß Uwe
    AKKA
    Senator
    Senator
    Posts:582


    --
    14.12.12 um 09:56
    Zu Coppershield/Coppercoat
    AKKA hat eine Coppershield-Beschichtung, und wir sind eigentlich immer noch glücklich damit.
    Wir haben die Beschichtung im Winter 2004/2005 aufgebracht (3 x osmoseschutz, Sperrschicht, 3 x Coppershield). Da die Temperaturen beim Auftrag nicht ideal waren, mussten wir im Winterlager 2005 noch einige Schadstellen ausbessern und haben gleich eine weitere Schicht vollflächig aufgebracht.
    Seitdem haben wir lediglich in Trinidad, Mai 2009 und im Januar 2011 die Beschichtung leicht angeschliffen um elementares Kupfer freizulegen.
    Ich gehe in tropischen Gewässern etwa alle 6 Wochen ins Wasser und wische den Rumpf sauber - es setzen sich Algen an, je nach Belichtung unterschiedlich stark.  Bewuchs (Rankenfußkrebe, die berühmten "barnacles" und Entenmmuscheln) hatten wir bislang nur in bestimmten Gewässern - zum Beispiel nach einem Jahr überwiegend in der Schlei und in Harburg ortsfest liegend, vor unserer Abfahrt. Auch Chaguaramas/Trinidad hat für mehr Bewuchs gesorgt als anderswo, aber in beiden Fällen hielt es sich in Grenzen.
    Sehr interessant: in diesem Jahr habe ich mehrere Stunden in Minerva und Tonga damit zugebracht, eine mehrere Zentimeter dicke Kombinationsschicht aus Rankenfüßern und Austern zu entfernen, und zwar von der Kielsohle - der übrige Rumpf war nach 15 Monaten in den Gewässern von Neuseeland / Tonga / Neuseeland bewuchsfrei: die Kielsohle ist der einzige Bereich, der nicht beschichtet wurde, da steht AKKA nämlich drauf, wenn sie an Land ist.

    Für den Propeller haben wir im Februar 2011 einen speziellen silikonbasierten Metallanstrich (PROPSPEED) probiert, nicht ganz billig, nicht käuflich, sondern von einem lizensierten Betrieb aufgetragen.  Das Mittel hat bei uns hervorragend gewirkt, die Schraube war jetzt nach 19 Monaten im Wasser (4 Monate an Land)  (Neuseeland/Tonga/Neuseeland/Tonga/Samoa/Fiji/Neuseeland) noch immer "glatt" - allerdings geht die Wirkung nun langsam in den Keller.  Trotzdem: würden wir wieder machen! Dagegen war die unbehandelte Schraube, als wir in Trinidad nach ein paar Wochen in Chaguaramas aus dem Wasser gingen, völlig zugewachsen - der Rumpf dagegen nur in geringem Umfang.
    Hausmittel wie zähes Fett (Melkfett) mit Cayennepfeffer haben überhaupt nicht gewirkt.

    Gruß
    Andrea
    FRIEDRICH-G
    Skipper
    Skipper
    Posts:63


    --
    25.12.12 um 17:01
    Da hier vorwiegend Blauwassersegler anzutreffen sind, versuche ich die Frage zu beantworten welche Antifouling optimal sind und weitgehend weltweit erhältlich sind. Die Spezifikation ist immer eine Standzeit von 60 Monaten, Bewuchsschutzdauer mehr als 36 Monate, alle Gewässer bis zu 80% Auslastung. Alle Antifoulings müssen zueinander kompatibel sein, so dass ein Produkt das in Spanien gestrichen wurde, auch in Australien überschichtbar sein muss.

     Die Produkte sind:

    Intersmooth 360 SPC, Intercleane 245, Seaquantum Ultra, Takata Classic, Jaz. Antifouling SPC-SB, Shin LLL-Plus,EcoFleet 290/530, Ecoflex SPC 100, Globic 81900, Oceanic 8490K, führend von allen zur Zeit das Relest Marine 522 von BASF/Relius das nur noch 2 Lagen erfordert. Für schnellere Yachten ist das Optimum zur Zeit das was die U-Boote der Bundesmarine verwenden, da darf sich wegen der Geräuschentwickliung unter Wasser kein Fitzelchen von Bewuchs ansetzen. Das ist ein 3 K. System das zusammengemischt wird und nennt sich Championline. Der Name wird aber im neuen Jahr geändert. Wir bieten das aber nur in Großgebinden ab 20 Liter an, denn da handelt es sich um Nano-Technologie die nicht mit anderen Produkten kompatibel ist. Abweichend mit einer kürzeren Standzeit mit 36 Monaten, empfehlen wir noch das Seatec Platinium 039. Entscheidend für eine Kompatibilität ist immer die Trägerkomponente, wie bei den genannten Antifoulings die bei allen aus PVC-Vinyl besteht. Wir haben aber immer mehr Billiganbieter, die ähnliche Namen verwenden und Trägerkomponenten mit Bisphenol-A-Epichlorhedrin verwenden. Damit kommt es zur Schichtstärkenanreicherung, die Überschichtungen haben eine schlechte Haftung und nach ein paar Jahren kommt es zu Ablösungen.

    Was die Schraube betrifft, da würde nur Fluoroshield (Fluorkeramic) funktionieren, da bekommen wir eine Standzeit bei langsam laufenden Schrauben bei 2000- 25000 U/min. mehr als 5 Jahre. Das Problem sind aber die Kosten, daher hat sich ein zähes Wasserpumpenfett, oder auch ein Winschenfett am besten bewährt. Ein Cayennepfeffer ist natürlich wirkungslos und ist im Grunde eine Nahrungsquelle für tierischen Bewuchs.

    Was das Coppercoat betrifft, das inzwischen unter 12 verschiedenen Namen seit den siebziger Jahren angeboten wird, mit einen nicht elektrisch leitenden Kupfer weil es gekapselt wurde daher auch nicht wirken kann, mit 10 Jahren Bewuchsschutz mit den angeblich Tidenkraftwerke gestrichen werden, da stehen die bei der Handelsschifffahrt immer noch nicht "Schlange". Kupfer hat antibakterielle Eigenschaften, bietet daher einen leichten Bewuchsschutz. Um den Bewuchsschutz zu erhöhen bedarf es Kupfer(I)oxide zzgl. Zinkoxide, da lässt sich ein 5 -6 jähriger Bewuchsschutz bei entsprechender Schichtstärke (4 Lagen mit der Fellrolle mit AF 522) erzielen. Coppercoat funktioniert sicherlich in vielen Gewässern z.B. mehr als 15 000 qkm in der Ostsee weil es dort keinen Bewuchs gibt. Da funktioniert auch ein wenig Gänseschmalz oder der Froschglibber vom Dr. Keddo. Bei Coppershield kommt noch dazu, dass der Gelcoat stark angeschliffen werden muss, was locker die Feuchteaufnahme vom Laminat ca. dreifach erhöht, darauf wird dann eine Epoxidgrundierung als Haftgrund für das Kupferantifouling gestrichen. Da hohe Anteile an Zementkupfer (sehr preiswert) enthalten sind, wird einer die Beschichtung wenn es die Anforderungen nicht erfüllt, nicht mehr los. Beim schleifen schmiert sofort die Schleifscheibe und wir bekommen jedes Jahr einige Hilferufe, was zu tun ist. Wenn also der Anwendungsfall nicht gegeben ist, dann schaden solche Anstriche mehr als diese nützen.
    Grüße Sascha
    Moskito
    Kommodore
    Kommodore
    Posts:191


    --
    25.12.12 um 17:41
    Beigetragen von Sascha am 25 Dez 2012 17:01:51


    Bei Coppershield kommt noch dazu, dass der Gelcoat stark angeschliffen werden muss, was locker die Feuchteaufnahme vom Laminat ca. dreifach erhöht, darauf wird dann eine Epoxidgrundierung als Haftgrund für das Kupferantifouling gestrichen. Da hohe Anteile an Zementkupfer (sehr preiswert) enthalten sind, wird einer die Beschichtung wenn es die Anforderungen nicht erfüllt, nicht mehr los. Beim schleifen schmiert sofort die Schleifscheibe und wir bekommen jedes Jahr einige Hilferufe, was zu tun ist. Wenn also der Anwendungsfall nicht gegeben ist, dann schaden solche Anstriche mehr als diese nützen.
    Grüße Sascha

    Ich kann leider diese Ausführung von Sascha nur bestätigen...wir haben Coppershield/Copperbot aufgebracht, dabei den alten Anstrich entfernt und das drunterleigende Gelcoat unwiderruflich geschädigt.
    Obwohl wir dann eine Epoxygrundierung aufgebracht haben, war nach zehn Jahren, das GFK im Kern beschädigt (angelaugt...Osmose)und es musste eine sehr aufwendige Sandstrahlung zum Abtrag des Copperbot angewendet werden.
    Dann musste die gesamte Aussenhaut wieder neu aufgebaut werden, ein ziemlicher und kostenintensiver Akt, mal ganz zu schweigen von der Trockenzeit, bei der eine Segel-Saison schon mal abgeschrieben war.


    meint IMHO Moskito :):)
    Et hätt noch emmer joot jejange ...meint Selmi :):) Moskito .... meine Ideen zum Bord-Alltag findet Ihr in Die Faehre
    FRIEDRICH-G
    Skipper
    Skipper
    Posts:63


    --
    25.12.12 um 18:09
    Danke für die hilfreiche Antwort. Wir haben einen Kunden in Venezuela betreut, mit einer 60 Fuß Swan. Der Skipper hatte Coppershield - das war der vorherige Name- beschichtet, nach 2 Jahren war der Rumpf mit Blasen übersät und der Hersteller hat wegen Coppershield jegliche Gewährleistung abgelehnt. Die Yacht wurde 2 mm abgehobelt, benötigte 1,5 Jahre zu trocknen, wurde dann neu laminiert und neu aufgebaut. Die ges. Kosten betrugen in Venezuela trotz billiger Arbeitkräfte mehr als 30 000,-€. Solche Beschichtungen machen wirklich nur Sinn, wie z.B. bei einer Segeljolle im Starnbergerse, die nach jeden segeln aus dem Wasser kommt. Natürlich wird es immer jemanden geben der zufrieden ist, alle 6 Wochen beim Tauchgang sein Unterwasserschiff reinigt weil das so schön ist. Wer also alle 6 Wochen sein Unterwaserschiff reinigt, der kann streichen was er will, auch Schweineschmalz. Jeder Bewuchs braucht ca 6-8 Wochen bis der verfestigt, auch der Schleim der eine Haftgrundlage  für tierischen Bewuchs ist, brauch ca. 8 Wochen zum verfestigen. Damit ist es egal ob Coppershield, Schweineschmalz oder Entenfett. Es gibt aber viele Skipper, da sind die Boote ein wenig größer und da würden dann solche Reinigungsbemühungen zur Dauerbeschäftigung. Ich bin daher immer vorsichtig bei solchen Empfehlungen wie bei AKKA, denn der Tauchgang  in warmen Gewässern was durchaus ein Vergnügen sein kann ist anders zu beurteilen, als z.B. in der Nordsee bei 1-3° Plus, denn da kommt bei solchen Bemühungen richtig Freude auf.

    Gruß Sascha und allen natürlich noch ein gutes neues Jahr.
    lobo
    Senator
    Senator
    Posts:249


    --
    25.12.12 um 19:10
    Wir haben in der Karibik

    Rumpf mit Hawk (oder so ähnlich, angeblich bevorzugte Farbe der Karibiksegler) behandelt, war ein Desaster, hat kaum bis Tahiti gehalten

    Prop mit Propspeed behandelt - war perfekt sauber, noch in NZ

    Gruss
    lobo
    FRIEDRICH-G
    Skipper
    Skipper
    Posts:63


    --
    25.12.12 um 20:20

    FRIEDRICH-G
    Skipper
    Skipper
    Posts:63


    --
    25.12.12 um 21:30
    Jetzt ist der Beitrag 2 mal erschienen, ich habe den ersten gelöscht.

    Wir haben weltweit 9 Antifoulinghersteller, die Antifoulings herstellen die auch den Namen Antifouling gerecht werden. Die hochwertigen Produkte, die auch in der Industrie alle verwendet werden unterscheiden sich in den Lechingraten auf Grund der Anpassung, sind aber was die Biozide und Inhaltsstoffen identisch. Daher auch die Kompatibilität. Was natürlich verunsichert ist die Namensvielfalt, wo ein und das selbe Produkt in jeden Land einen anderen Namen hat. Dazu kommen viele die solche Antifoulings einkaufen und dann entsprechend veredeln wie wir sagen, also 1:3 bis 1:9-?. Dazu kommen viele, die dann irgend eine neue geheime Formel finden und die reinpacken, bei einigen muss dann die Bionik herhalten oder die neueste Bioluxtechnik, was nicht anderes ist als ein biologische Leuchtstärkeneinheit die es dann bringen soll. Wenn wir also ein wenig sarkatisch darüber schreiben, dann nur deshalb weil wir inzwischen mehr als 300 verschiedene Antifoulings nur in Europa haben, die im Grunde aus drei Töpfen abgefüllt werden. Es glaubt doch wirklich keiner im Ernst, dass z.B. die Italiener oder die Kroaten ein Antfouling herstellen, das besonders in Kroatien oder Italien geeignet ist. Rafaelo oder Venezuela ist schon lange Borero und gehört wie viele andere auch zu International. Jotun verwendet in jeden Land einen anderen Namen obwohl es da gleiche Produkt ist. Nippon bezog über Jahre das Af von BASF und stellt es seit ein paar Jahren in Lizenz selbst her.

    Wie auch immer, es gibt keine besonderen AF die für die Karibik extra hergestellt werden. Es gibt aber viele die immer noch glauben den Stein der Weisen gefunden zu haben. Aus einen Longlive werden 6 Teile Oceanic, oder 9 Teile Schlickrutscher oder Waterkant. Inzwischen hat es mehr als 36 unterschiedliche Namen. Aus einer Kupfer oder Bronce- Metallschutzfarbe wird dann ein Coppershield, Coppercoat, Mipalux, Bronsbotom, Aquadeck, Aquopox usw. mit einen 10 jährigen Bewuchsschutz. Diese Metallschutzfarben für Stahplastiken die eine Kupferpatina vermitteln sollen, haben natürlich alle einen Bewuchsschutz, nur das kann jede Zink - Alu - Broncefarbe auch.

    Natürlich ist es nicht immer einfach, das passende Antifouling den jeweiligen Anwendungszweck zuzuordnen. Wir haben unterschiedliche Einflußgrößen wie die Temperatur, die Geschwindigkeit, Wassergüte, Nitratbelastung, Schwefel und Kohlendyoxidgehalt und zunehmend resistente Microorganismen die einen Bewuchsschutz beeinflussen und sogar unmöglich machen. Sicherlich gibt es immer welche, die haben Glück bei der Antifoulingauswahl. Wir haben locker 30-40% der Weltmeere, wo ein Antifouling nicht erforderlich ist. Wir haben Bereiche da funktioniert ein Micron Ectra, oder VC17m für 2 - 3 Jahre, aber zum Beispiel in St. Georgio keine 3 Wochen. Um also der Sache gerecht zu werden, bieten wir auch vielen Blauwasserseglern die Hilfe an, welches AF in welchen Land die Anforderungen erfüllt und auch kompatibel zum vorherigen Anstrich ist. Wer also weltweit unterwegs ist sollte immer eine Werft aufsuchen, die Antifoulings für die Küstenschifffahrt beschichtet. Gebt da einen Marinero für einen Liter Oceanic 8490K 10-20,-€, streicht 3 mal und es hat einer die nächsten 3 Jahre seine Ruhe und einen Tauchgang alle 6 Wochen kann sich einer sparen. Es kommt auch zu keiner Schichtstärkenanreicherung, damit auch nicht zu den Abplatzungen nach ein paar Jahren.

    Das Propspeed ist eine Silikonbeschichtung mit einer sehr guten Haftung. Das ist nichts neues, alle Hersteller arbeiten bereits an der Entwicklung von Silikonbeschichtungen. Diese Beschichtungen gibt es schon lange und Hempel bietet seit Jahren eine Silikon Faserbeschichtung an die erheblich besser wäre, aber nur ab 20 Liter Gebinden erhältlich ist. Die Hersteller haben an der Sportbootschifffahrt viel zu wenig Interesse um da mehr zu tun, die Schweden arbeiten daran weil es bei kühlen Gewässern sehr gute Eigenschaften hat. BASF haben das Zeug als 3 Komponenten Nano-System inzwischen weiter entwickelt, das sogar die U-Boote der Bundesmarine seit einigen Jahren verwenden und damit auch die Schraube beschichten. Wir hatten auch schon mal überlegt, das Produkt in kleine Fläschchen abzufüllen und zu entsprechenden Preisen anzubieten wie es mancher bereits macht. Wir sind aber was das Produkt betrifft, was bei den U-Booten bestens funktioniert noch nicht überzeugt, dass es auf eine Schraube bis zu 2600,- Umdrehungen funktionieren wird, da wir bei den Standardschrauben eine viel zu hohe Kavitationskräfte haben. Wer werden das weiterhin ausprobieren, auch wenn wir 320 oder auch 380 Motorstunden damit bereits erzielt haben, sind die Ausfälle wo es nicht haftet oder funktionierte zu groß um Empfehlungen weiter zu geben.

    Grüße Sascha
    SY Stenella
    Kommodore
    Kommodore
    Posts:132


    --
    28.12.12 um 16:18
    Danke für die sehr ausführlichen Aussagen. Darf ich wie folgt zusammenfassen:

    Wir planen, längere Etappen mit längeren Standzeiten in unterschiedlichsten Revieren zu kombinieren. 3 Monate Fahrt nach x, dann 8 Wochen Liegezeit (wg. Heimfahrten), danach wieder z.B. 5 Monate Fahrt nach Y, dann wieder Liegezeit usw. Für diese Anwendung ergibt sich die Notwendigkeit von Standardprodukten, die kompatibel sind, dickes Auftragen mit mindestens drei Schichten bewirkt auch längere Wirkungszeiten, Empfehlung in Richtung Oceanic 8490K, wobei auszurechenen wäre, wieviel AF Gebinde nötig wären zum auftragen.

    Für den Propeller müsste man sich vielleicht mal die 20 Liter kaufen und den Rest jeweils im Schiff wegstauen...
    Übrigens: Das wär ja auch mal so eine Sache, für die Yachties hier (nachBestellung) kleinere Gebinde aufzulegen und unter den TO- Mitgliedern zu verkaufen. Allein dadurch wäre der Jahresbeitrag schon wieder "eingespielt".

    Ich will in D.-dorf mal noch etwas umfangreicher recherchieren, vielleicht melde ich mich danach zu diesem Thema nochmal mit neuen Erkenntnissen. Jedenfalls ein weites Feld... ;-)

    @Sascha, besonderer Dank an dich, PN ist unterwegs.
    Martin www.stenella.de
    FRIEDRICH-G
    Skipper
    Skipper
    Posts:63


    --
    28.12.12 um 19:00
    Die führenden Antifouling-Hersteller sind  nicht in Düsseldorf auf der Bootsmesse vertreten, sondern in Paris am 13.-15. März. siehe http://www.basf-coatings.com/global...hmen/index
    Grundsätzlich sind die führenden Hersteller wie BASF/Relius-Relest, TMP Tenax,Nippon,Chokwang,KCC, Kroonint und Al-Jazeer nur auf großen Industriemessen vertreten, denn da besteht was die Sportbootschifffahrt auf Grund der Bedarfsmengen betrifft, zu wenig Interesse. Ausnahme sind die Hempel-Produkte wo einige über die Voss vermittelt werden und mit Hempel/Hempadur wenig gemeinsam haben und einige International-Produkte wie z.B die VC`s die erhebliche Aplikationsschäden verursachen können. Auch der Dr.Keddo ist immer stark vertreten mit seinen Froschglibber, Bernsteinantifouling, weil angeblich auf Fröschen und Bernstein sich kein Bewuchs ansiedelt. Er bietet dort auch ein Coppershield meist an, das identisch ist mit Coppercoat, Cuprotect, Coppershield, VeroMetal® Marine M300 usw. so wie manchmal auch der Fleiss mit seinen Coppercoat siehe Website unter http://www.coppercoat.de/ dort vertreten ist. Da manche Skipper immer noch gerne an Wunder glauben, sind da einige für solche Wunder natürlich sehr empfänglich,

    Es werden dort auch einige Nano-AF vorgestellt wie auch Nano-Lacke die einen sehr guten Bewuchsschutz ermöglichen. Meist sind das kleine Fläschchen, sehr teuer, im Grunde Antihaftschutzmittel und haben mit AF nichts gemeinsam. Wer da einmal schwach wird, der wird die Nanos nicht mehr los. Da das bekannt ist, werden Nano-Beseitigungsmittelchen angeboten, mit denen sich die 2 K. Trägerkomponenten aufspalten lassen, so wird das beschrieben. Wenn aber dem so ist, dann wird unser Gelcoat der auch 2 K. ist mit aufgespalten, weil der vermutlich nichts taugt und daher immer mit wasserdichten zusätzlichen Beschichtungen - einen so genannten  Osmoseschutz der noch nicht erfunden wurde zugekleistert, weil dann die Boote wasserdichter sind. Es macht dort keinen Sinn zu erklären, dass die Yachthersteller seit vielen Jahrzehnten wasserdichte Boote bauen können.

    Nanos verhalten sich wie Flüssigkeiten und lassen sich kaum noch auf einen Polymer beseitigen. Was bei einer Rennziege die 50-80 Knoten läuft bei den Wettfahrten Sinn macht, schadet in der Praxis mehr als es nützt weil der Anwendungsfall nicht gegeben ist. Die Messe macht da vieles möglich und es sollte da einer was sich die Werbeagenturen da alles so ausdenken nur die Kreativität bewundern. Sollte Euch dort einer seinen neuesten Osmoseschutz anbieten (sind einige), dann ist das Vergleichbar wenn Dir der Händler bei der Auslieferung des neuen Daimler sagt,........ der Lack taugt nichts, gut anschleifen und eine Rostschutzfarbe von Hammerit streichen damit er nicht mehr rostet. 

    Wenn einen wirklich die Schraube so wichtig ist, so hat jeder die Möglichkeit einer Plasma-Beschichtung mit Silizium-Feinstaub wie bei den sehr teueren Bratpfannen auftragen zu lassen. Die Antihafteigenschaften von Silizium bzw. der Pfannen kennt jeder. Es kann darauf sich Bewuchs bilden, aber nicht verfestigen. Es gibt zahlreiche Dienstleister im Internet die hochwertige Bratpfannen neu beschichten. Ob Pfanne oder Schraube sollte da kein Problem sein. Auch der Preis dürfte sich im Bereich von ca. 100-200 Euro bewegen, was aber in der Praxis den Skippern zu viel ist und auf dem Tauchgang nicht verzichten und ein Winschen- oder zähes Wasserpumpenfett auf die Schraube schmieren, obwohl das auf Dauer die teuere Lösung ist.
    Grüße Sascha



    VAYUA
    Segler
    Segler
    Posts:6


    --
    04.03.13 um 12:39
    Ich habe von coppercoat.de den Anstrich seit einem Jahr auf meinem Cat Lagoon 450 drauf und bin sehr zufrieden damit. Nach dem Entfetten der neuen Rümpfe haben wir das Coppercoat ohne anschleifen und ohne Primer 4 mal aufgetragen und es hält super und ist absolut ohne Bewuchs. Bis jetzt Atlantik und Adria und ab heuer in der Ägäis. Mal schauen wie es sich weiter entwickelt. Laut Auskunft des Lieferanten auf der Tullner Messe soll durch ein leichtes anschleifen unter Wasser mit einem Schleiffließ die Wirkung noch mal verstärkt werden. Das mache ich aber erst, wenn es augenscheinlich notwendig ist. Da muss dann die Taucherflasche aktiviert werden.
    Unglücklich bin ich über den Bewuchs am Propeller. Da suche ich noch nach dem super Gegen - Mittel!? 
    Heimkehr
    Kommodore
    Kommodore
    Posts:123


    --
    04.03.13 um 13:51
    Wir haben unsere Bronzepropeller seit etwa drei Jahren mit Antifouling gemalt. Das hat gut funktioniert. Wir haben das gemacht, nachdem die Propeller in der Chesapeake Bay bei 34 grad Wasserthemperatur völlig zugewachsen waren. Sea U Bert
    FRIEDRICH-G
    Skipper
    Skipper
    Posts:63


    --
    06.03.14 um 10:24
    Zu Vayua,
    wenn das Coppercoat so gut funktioniert, dann kann es auch für den "Propeller" verwendet werden. Da es sich nur um ein Epoxid handelt das mit Kupferpulver angemischt wurde, das im Atlantik und in der Adria einen mehr als 10 jährigen Bewuchsschutz angeblich ermöglicht, dann muss es auch auf dem Propeller für ein paar Jahre funktionieren.
    Sascha
    AKKA
    Senator
    Senator
    Posts:582


    --
    06.03.14 um 14:32

    Wir haben 2004 auch Coppercoat als Antifouling aufgebracht und gerade letztes Jahr mit 2 extra Lagen "aufgefrischt". Am Messinggehäuse des Bugstrahlgetriebes hält Coppershield bei uns nicht zuverlässig, platzt ab. - Für den Propeller befürchte ich gleiches.
    Hier in Neuseeland und Australien ist z.B. PROPSPEED das Mittel der Wahl. Ein silikonhaltiger Anstrich auf Ätzprimer, der so glatt ist, dass Bewuchs wenig Halt findet und sich bei Nutzung der Schraube ablöst. Bei uns hält der Silikonanstrich im Südpazifik knapp 2 Saisons, dann Neuauftrag durch von Propspeed lizensierte Firma ... nicht wirklich billig, aber doch lohnend.
    Gibt es in D.-land inzwischen solche Silikonprodukte?

    Andreas



    FRIEDRICH-G
    Skipper
    Skipper
    Posts:63


    --
    22.03.14 um 10:08
    Es wird immer zahlreiche zufriedene Anwender  bei Verwendung von Kupfer-Epoxidbeschichtungen geben, denn nach einer Studie von BASF auch von NIPPON haben wir in mehr als 90% aller Gewässer keine Bewuchsprobleme. Auch bei Geschwindigkeiten von mehr als 3 Knoten, kann zuerst einmal ein Bewuchsschutz vernachlässigt werden, denn wenn auch Bewuchs vorhanden ist, kommt es zu keiner Verfestigung. Das Bewuchsproblem konzentriert sich auf einen kleinen Teil wie in den Marinas, Silhäfen, verschmutzte Lagunen oder größeren Städten die immer noch Abwässer in die Flüsse - Seen und Meere einleiten. Wen also ein Blauwassersegler rund um die Welt unterwegs ist, kaum einen Hafen anläuft, dann braucht er auch keinen Bewuchsschutz. Da hilft im Grunde jedes Melk- oder Wasserpumpenfett und ab un zu einen Tauchgang um das Unterwasserschiff zu reinigen. 

    Werden also solche Kupfer- Epoxid-Beschichtungen angewendet, dann sind diese inaktiv. Kommt es zu einen Bewuchs, dann werden diese Beschichtung gereinigt, leicht angeschliffen so dass Kupferpartikel frei gesetzt werden können und damit wird der Bewuchsschutz aktiviert für einige Tage bis das Kupferbiozid wieder verbraucht ist. Damit lässt sich natürlich ein Bewuchsschutz 10 oder auch 15 Jahre ausdehnen, da er nur aktiviert wird wenn er benötigt wird. Die Tauchgänge sind  in warmen Gewässern  meist kein Problem, nur die meisten Skipper machen keine Tauchgänge und wir haben auch nicht immer warme Gewässer.

    Wie auch der Hersteller solcher Kupferbeschichtungen beschreibt, ist das Kupfer in einer Epoxidträgerkomponente gekapselt und damit nicht elektrisch leitend. Wenn also dem so ist, dann kann auch kein Kupfer in Kupferoxid umgewandelt werden, sowie auch keine Kupferbiozide freigesetzt werden. Das erklärt auch den geringen Kupferbiozidverbrauch von 5 Milligramm im Jahr wie der Hersteller das beschreibt. Ein hochwertiges SPC-Antifouling setzt ca. 30 Milligramm im Monat an Kupferoxid-Bioziden frei. Das sind im Vergleich ca. 72 mal mehr an Bioziden als solche Kupfer-Epoxidantifoulings. Da auch diese Biozidmenge bei weitem nicht ausreicht und um in den bewuchsbelasteten Bereichen einen Bewuchsschutz zu ermöglichen, werden weitere Biozide noch zugegeben, den nur mit Kupfer mag es noch so rein sein lässt sich tierischer Bewuchs wie wie Muscheln, Seepocken, Rankenfusskrebse, Entenmuscheln, oder die Korallenalgen nicht abwehren, das wäre vergleichbar wenn einer mit einer Fliegenklatsche auf einen Bienenstock losgehen würde. Pflanzlicher Bewuchs kann mit Kupfer sehr gut vermieden werden, wie wir das z.B. bei unseren Kupferdachrinnen kennen. Wenn aber tierischer Bewuchs ansiedelt, dann bildet der auch die Haftgrundlage für pflanzlichen Bewuchs. Daher werden also solche Kupferfarben in solchen Gewässern ohne tierischen Bewuchs natürlich funktionieren. Auch das Epoxid das als Trägerkomponente verwendet wird hat wie jedes Epoxid geringe Bewuchsschutzeigenschaften bei pflanzlichen Bewuchs. Da diese Epoxidbeschichtungen einer nicht mehr los wird und es in Verbindung mit dem Gelcoat zu Schichtstärkenanreicherungen kommt, was unweigerlich die Elastizität reduziert, wird das Problem den Kunden als Osmoseschutz vermittelt, der noch nicht erfunden wurde.

    Da kann eine Werbebeschreibung noch so viel anbieten, nur in dem Sicherheitsdatenblätter, alle vom gleichen Hersteller  in England, wird nur auf die CAS number: 7440-50-8 hingewisen und das ist nun mal nur 94% Kupfer und nicht wie die Werbung beschreibt 99% Kupfer, was aber unbedeutend ist, also im Grunde stark verunreinigt was auch die günstigen Herstellungkosten erklärt.
     
    In den SPC-Antifoulings die auch die Berufsschifffahrt verwendet, sind ca. 10% weniger Kupferbiozide enthalten. Zusätzlich wird da einer Vinylträgerkomponente  weitere Biozide wie ZinkoxideZineb, Trikresylphosphat, Methylisobutylketon und Dichlor-2-octyl-2H-isothiazol noch zugesetzt. Da die Lechingrate der Vinylträgerkomponente vorgegeben wird, wird diese SPC-Beschichtung bei Fahrt im Wasser abgeschliffen und ist also immer aktiv und es werden ständig neue Biozide frei gesetzt. Wird das Boot längere Zeit nicht bewegt, dann wird die Biozidfreigabe reduziert und erst wieder bei zunehmender Fahrt im Wasser erhöht. Damit haben wir natürlich einen weit höheren Biozidverbrauch als im Vergleich bei den Kupfer-Epoxidbeschichtungen der etwa 72 mal so hoch ist. Diese Menge an Bioziden ist aber erforderlich, um tierischen Bewuchs abzuwehren obwohl auch da bereits Grenzen gesetzt sind. Da entsprechend der Biozidverbrauch größer ist, haben die SPC eine Standszeit von 60 Monaten, was bei den Sportbootschiffen bei 2 Anstrichen einen Dockintervall von ca. 3 Jahren als Dauerwasserlieger auch in tropischen Gewässern ergibt. Es ist aber kein Problem die Schichtstärke zu erhöhen und den Dockintervall auf mehr als 5 Jahre auszudehnen. Auch wenn die Schiffe nicht bewegt werden, oder im Wionter an Land stehen, dann erhöhen sich die Dockintervalle. Wir haben zahlreiche Skipper die vor mehr als 8 Jahren gestrichen haben und es funktioniert noch immer. Nur sind soche Werte die dann die Werbung gerne  benutzt, auf Grund unterschiedlicher Auslastung nicht übertragbar.

    Was für manchen Skipper ein optimales Ergbnis ist weil auch der Anwendungsfall passt,, wird im anderen Fall zu einer Arbeitsbeschäftigung. Es muss also der Einzelfall beurteilt werden, nur pauschale Aussagen wie auf den Messen oder einer Werbebeschreibung dass es funktioniert, sind in der Praxis nicht übertragbar. Bei den SPC wird durch unterschiedliche Lechingraten das Antifouling den unterschiedlichen Anforderungen angepasst, was natürlich eine erheblich breitere Verwendungsmöglichkeit ermöglicht, aber auch da nicht alle Anwendungsfälle abdecken kann. Bei den Kupfer-Epoxidantifoulings ist kaum ein Abrieb vorhanden, so dass der Anwendungsfall genau passen muss, sonst wird es richtig teuer. Passt aber der Anwendungsfall, dann hat einer auch über 10 Jahre und mehr einen Bewuchsschutz und sind auch meiner Meinung den VC-Antifoulings die International anbietet bei weitem vorzuziehen. Dazu bedarf es aber eine detailierte,  qualifiziert, fachlichen Beratung für den Einzelfall und da genügt keine Werbebeschreibung die ein Wunder vermittelt das es noch nicht gibt. 
     Grüße Friedrich

    Jockel
    Skipper
    Skipper
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    26.06.14 um 12:24
    Schaut mal hier:

    http://www.cirnapro.com/de/151-2/

    ich habe auf der Boot in Düdf. eine spansiche Firma getroffen, die aus dem Bereich Macschinenbau für Kunststoffverschweissungen kommt. Die bieten etwas ähnliches an, jedoch viel teurer. Leider konnte ich bisher noch nie jemanden treffen, der dies einsetzt.

    Gruß
    HJE
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